Refine
Has Fulltext
- yes (19)
Document Type
- Article (19) (remove)
Language
- German (19) (remove)
Is part of the Bibliography
- yes (19) (remove)
Keywords
- Genisa (10)
- Geniza (10)
- Jewish Studies (10)
- Jüdische Studien (10)
- Franconia (1)
- Franken (1)
- Landesgeschichte (1)
- Ländliches Judentum (1)
- Rural Jewry (1)
- regional history (1)
Institute
- Vereinigung für Jüdische Studien e. V. (19) (remove)
Während des Ersten Weltkrieges kam der deutsche Dramatiker und Erzähler Alfred Brust mit dem chassidischen Judentum im litauischen Kowno und Wilna in Berührung. So wie Sammy Gronemann, Arnold Zweig und andere Autoren, die in der Zensur- Abteilung von ‚Ober Ost‘ beschäftigt waren, war Brust tief beeindruckt von dessen archaischer Kultur. Diese schien ihm im Gegensatz zur Dekadenz der modernen Welt zu stehen. Beeinflusst vom expressionistischen Topos einer inneren Wandlung des Menschen entwickelte er in den folgenden Jahren die Idee einer Translation spiritueller und moralischer Werte von den osteuropäischen Juden auf die (deutschen) Ostpreußen. Für ihn galt: Die „Juden sind der Adel der Bewegung“. Brust stand in Kontakt mit Richard Dehmel, Hugo von Hofmannsthal, Florens Christian Rang und Martin Buber, selbst Walter Benjamin war zeitweise an ihm interessiert.
„Gelobt seist du, Ewiger!“
(2017)
Der andere Weg zur Wahrheit
(2015)
Vorliegender Aufsatz befasst sich mit der Auseinandersetzung des Philosophen Franz Rosenzweig mit der Jesus-Figur. Dabei werden zwei Texte Rosenzweigs in den Blick genommen: „Atheistische Theologie“ (1914) und „Der Stern der Erlösung“ (1921). Hinzu kommen der Briefwechsel, den er mit Margrit und Eugen Rosenstock zwischen 1917 und 1929 führt und ein Text von Eduard Strauß, den letzterer im Rahmen seiner Tätigkeit im Frankfurter Jüdischen Lehrhaus entworfen hat. Durch diese Texte wird gezeigt, wie die Analyse der Jesus-Figur zur Auseinandersetzung mit seiner Historisierung durch die protestantische Theologie wird. Neben Rosenzweig, Buber und Strauß tragen weitere jüdische Gelehrte zu dieser Debatte bei. Diese Debatten um die Geschichtlichkeit Jesu werden auch in den Kontext des Verhältnisses zwischen Christentum und Judentum und ferner in Rosenzweigs Bemühungen um einen christlichjüdischen Dialog eingebettet.
Obituary
(2020)
Im 19. Jahrhundert erschienen erstmalig grundlegende theologische bzw. religionsphilosophische Entwürfe, die sich darum bemühten, unter dem Einfluss der maßgeblichen philosophischen Systeme ihrer Zeit das Judentum neu zu deuten und in den Rahmen der allgemeinen Menschheitsgeschichte einzuordnen. Es waren insbesondere zwei Vertreter des Reformjudentums, Salomon Formstecher (1808–1889) und Samuel Hirsch (1815–1889), die im Abstand von nur einem Jahr (1841 bzw. 1842) zwei dementsprechende Entwürfe vorlegten. Beide Autoren streben eine wissenschaftliche Sichtweise auf das Judentum an und weisen darin eine Gemeinsamkeit auf, dass es ihrer Ansicht nach neben diesem als einzige Religion praktisch nur das Heidentum gibt. Judentum und Heidentum stehen in einem grundlegenden Gegensatz zueinander. Im Rahmen der Ausführung ihrer These gehen sowohl Formstecher als auch Hirsch in unterschiedlichem Maße auf die indischen Religionen ein. Der Aufsatz will die Behandlung der indischen Religionen im Rahmen der Auffassungen beider Autoren über das Heidentum untersuchen.
„Sei es Dein Wille, Herr“
(2017)
Vom Handeln und Schmusen
(2017)
Die Worte „entjuden“ und „Entjudung“ sind sprachlicher Ausdruck zumeist judenfeindlicher Haltungen und Taten in der deutschen Geschichte. Der Beitrag zeichnet die Entwicklung des Begriffs anhand seiner Verwendungszusammenhänge nach. Im Kontext der Assimilation des beginnenden 19. Jahrhunderts meinte der Terminus, dass man sich jener jüdischen „Eigenheit“ zu entkleiden habe, welche als Postulat gemeinhin Konsens war. Innerhalb der innerjüdischen Diskussion wird „Entjudung“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum diagnostischen Ausdruck des Identitätsverlustes. Als politischer Kampfbegriff der Nationalsozialisten ist er wiederum zum Synonym für die Entrechtung und Vernichtung jüdischer Menschen geworden. Protestantische Theologen verwendeten diesen Begriff in der Debatte um die Erneuerung des Christentums, was durch die Entfernung jüdischer Einflüsse geschehen sollte. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts formuliert, findet diese Forderung in der 1939 erfolgten Gründung des Instituts zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben seine programmatische Umsetzung.
Die Rezeption des Propheten Jona im Koran setzt dessen biblischen Narrativ im Wesentlichen voraus und deutet diesen vor allem dort aus, wo man um eine Korrektur seines Prophetenbildes bemüht ist. Im Fokus stehen dabei die Buße, Umkehr und Erlösung Yūnus’ und seines Volkes. Nachkoranische Prophetenerzählungen (qisas alanbiyā’) füllen die narrativen Leerstellen der ‚Jona-Suren‘ wiederum mit erklärendem Erzählmaterial auf und schöpfen dafür auch aus dem umfangreichen Fundus biblischer und rabbinischer Traditionen, die sie sich im äußeren Rahmen der koranischen Yūnus Überlieferung schöpferisch zu eigen machen. So entstehen Erzählkompositionen, die sich als dialogische Auseinandersetzung mit religiösen Themen von gemeinsamer Relevanz lesen lassen. Der Artikel reflektiert gezielt Entwicklung und Verhältnis der Rezeptionen Jonas im Koran sowie in den Prophetenerzählungen von Ibn-Muhammad at-Ta‛labī und Muhammad ibn ‛Abd Allāh al-Kisā’i, in stetiger Auseinandersetzung mit der jüdischen Jona-Tradition.
‚Ma‘oz tsur jeshu‘ati‘
(2017)