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Beyond Charter and Index
(2021)
The Chapter examines the concept of local autonomy in modern European states by analysing theoretical approaches. The classical, deductive approach defines local autonomy mostly through legal, economic and financial conditions, especially by formal structures. This proves to be too weak to define the internal strength of local authorities and their real political-administrative power. A more multidimensional definition of autonomy, including indicators as importance, capacity, as well as discretion and democracy at local level is needed. The authors utilise the indicators, used by the Local Autonomy Index (LAI) developed by Ladner et al. and the European Charter of Local Self-Government to find out what is still missing. The contribution redounds to stimulate the scientific debate on local autonomy in Europe. Until the concept of local autonomy will fit for all European states with extremely differentiated local authorities, the research in this field remains a conceptual and heuristic endeavour. Especially, because local government and democracy are until now territory-based, whereas the reality is one of multilevel and cross-border governance.
As expected, the traditions of national-state migration policies continue to play a very important role, path-dependence in this policy field remains high. The distribution of competences in migration policy and the integration of migrants in the nation states continues to be very different. When implementing integration strategies at grassroots level, the respective policies should be tailored to the profile of both the local migrant community and the native population. Besides better migration management in local administration and the interaction of top-down and bottom-up efforts to integrate migrants is of importance.
Das Zusammenwirken der Ortsbeiräte mit der Stadtverwaltung und der Stadtverordnetenversammlung
(2021)
Die vorliegende Studie zeigt, dass Daten in der Krise eine herausragende Bedeutung für die wissenschaftliche Politikberatung, administrative Entscheidungsvorbereitung und politische Entscheidungsfindung haben. In der Krise gab es jedoch gravierende Kommunikationsprobleme und Unsicherheiten in der wechselseitigen Erwartungshaltung von wissenschaftlichen Datengebern und politisch-administrativen Datennutzern. Die Wissensakkumulation und Entscheidungsabwägung wurde außerdem durch eine unsichere und volatile Datenlage zum Pandemiegeschehen, verbunden mit einer dynamischen Lageentwicklung, erschwert. Nach wie vor sind das Bewusstsein und wechselseitige Verständnis für die spezifischen Rollenprofile der am wissenschaftlichen Politikberatungsprozess beteiligten Akteure sowie insbesondere deren Abgrenzung als unzureichend einzuschätzen.
Die Studie hat darüber hinaus vielfältige Defizite hinsichtlich der Verfügbarkeit, Qualität, Zugänglichkeit, Teilbarkeit und Nutzbarkeit von Daten identifiziert, die Datenproduzenten und -verwender vor erhebliche Herausforderungen stellen und einen umfangreichen Reformbedarf aufzeigen, da zum einen wichtige Datenbestände für eine krisenbezogene Politikberatung fehlen. Zum anderen sind die Tiefenschärfe und Differenziertheit des verfügbaren Datenbestandes teilweise unzureichend. Dies gilt z.B. für sozialstrukturelle Daten zur Schwere der Pandemiebetroffenheit verschiedener Gruppen oder für kleinräumige Daten über Belastungs- und Kapazitätsparameter, etwa zur Personalabdeckung auf Intensivstationen, in Gesundheitsämtern und Pflegeeinrichtungen. Datendefizite sind ferner im Hinblick auf eine ganzheitliche Pandemiebeurteilung festzustellen, zum Beispiel bezüglich der Gesundheitseffekte im weiteren Sinne, die aufgrund der ergriffenen Maßnahmen entstanden sind (Verschiebung oder Wegfall von Operationen, Behandlungen und Prävention, aber auch häusliche Gewalt und psychische Belastungen). Mangels systematischer Begleitstudien und evaluativer Untersuchungen, u.a. auch zu lokalen Pilotprojekten und Experimenten, bestehen außerdem Datendefizite im Hinblick auf die Wirkungen von Eindämmungsmaßnahmen oder deren Aufhebung auf der gebietskörperschaftlichen Ebene.
Insgesamt belegt die Studie, dass es zur Optimierung der datenbasierten Politikberatung und politischen Entscheidungsfindung in und außerhalb von Krisen nicht nur darum gehen kann, ein „Mehr“ an Daten zu produzieren sowie deren Qualität, Verknüpfung und Teilung zu verbessern. Vielmehr müssen auch die Anreizstrukturen und Interessenlagen in Politik, Verwaltung und Wissenschaft sowie die Kompetenzen, Handlungsorientierungen und kognitiv-kulturellen Prägungen der verschiedenen Akteure in den Blick genommen werden. Es müssten also Anreize gesetzt und Strukturen geschaffen werden, um das Interesse, den Willen und das Können (will and skill) zur Datennutzung auf Seiten politisch-administrativer Entscheider und zur Dateneinspeisung auf Seiten von Wissenschaftlern zu stärken. Neben adressatengerechter Informationsaufbereitung geht es dabei auch um die Gestaltung eines normativen und institutionellen Rahmens, innerhalb dessen die Nutzung von Daten für Entscheidungen effektiver, qualifizierter, aber auch transparenter, nachvollziehbarer und damit demokratisch legitimer erfolgen kann.
Vor dem Hintergrund dieser empirischen Befunde werden acht Cluster von Optimierungsmaßnahmen vorgeschlagen:
(1) Etablierung von Datenstrecken und Datenteams,
(2) Schaffung regionaler Datenkompetenzzentren,
(3) Stärkung von Data Literacy und Beschleunigung des Kulturwandels in der öffentlichen Verwaltung,
(4) Datenstandardisierung, Interoperabilität und Registermodernisierung,
(5) Ausbau von Public Data Pools und Open Data Nutzung,
(6) Effektivere Verbindung von Datenschutz und Datennutzung,
(7) Entwicklung eines hochfrequenten, repräsentativen Datensatzes,
(8) Förderung der europäischen Daten-Zusammenarbeit.
Deutschland
(2023)
Das Kapitel beginnt mit einem kurzen historischen Überblick über den Übergang Deutschlands im 20. und 21. Jahrhundert von einem Transit- und Auswanderungsland zu einem Einwanderungsland. Der nächste Teil des Kapitels befasst sich mit den Herausforderungen und Problemen der deutschen Einwanderungspolitik in einem föderalen Mehrebenensystem. Abschließend analysiert das Kapitel einige Trends in der deutschen Migrationspolitik seit der Flüchtlingskrise 2015, wie etwa Veränderungen im Parteiensystem und in den Konzepten, die der Migrationspolitik zugrunde liegen, um die Zuwanderung nach Deutschland besser zu steuern, zu kontrollieren und zu begrenzen.
Future Outlook and Scenarios
(2021)
Where is local self-government heading in the future? Among trends identified is firstly an intensification of multilevel, intermunicipal, and cross-border governance. In the future even more of cooperation and coordination among different political and administrative levels will be required. Territorial boundaries have become increasingly incongruent with functional public activities. Secondly, the innovative potential of introducing markets as templates for organisational reform has reached its end. Future reforms will most likely try to adapt market reforms to local public contexts, or even reverse the development. Finally, a tightening of state steering and an increased dependence on state funding to uphold local services is expected. Waves of amalgamations might slow down this process but they will not make financial problems disappear completely.
This study evaluates the challenges, institutional impacts and responses of German local authorities to the COVID-19 pandemic from a political science point of view. The main research question is how they have contributed to combat the COVID-19 pandemic and to what extent the strengths and weaknesses of the German model of municipal autonomy have influenced their policy. It analyses the adaptation strategies of German local authorities and assesses the effectiveness of their actions up to now. Their implementation is then evaluated in five selected issues, e.g. adjustment organization and staff, challenges for local finances, local politics and citizen’s participation. This analysis is reflecting the scientific debate in Germany since the beginning of 2020, based on the available analyses of political science, law, economics, sociology and geography until end of March 2021.