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Spring Issue
(2024)
Editorial
(2023)
Welch ein Anblick für die Welt", notierte Joseph Goebbels geschockt in seinem Tagebuch. "Ein geistig zerrütteter zweiter Mann nach dem Führer. Grauenhaft und unausdenkbar." Da war Rudolf Hess soeben zu seinem mysteriösen Flug nach England aufgebrochen, um im Alleingang Frieden zu stiften. Wer war dieser von Rätseln umgebene Mann, der wie ein Schatten Hitlers wirkte, in Nürnberg zu lebenslanger Haft verurteilt wurde und nach seinem Tod in Spandau zu einer Ikone der Neonazis werden sollte? Manfred Görtemaker legt die erste grundlegende Biographie vor, die mit neuen Quellen einen präzisen Einblick in die Chefetage des NS-Regimes ermöglicht. Der Potsdamer Zeithistoriker Manfred Görtemaker hat fast zwanzig Jahre lang an dieser akribisch recherchierten Biographie gearbeitet. Erstmals konnte er ca. 4.100 Briefe und 50.000 Blatt Schriftwechsel aus dem Hess-Nachlass im Berner Bundesarchiv auswerten, mit einer Sondergenehmigung die Papiere von Lord Selkirk of Douglas, dem Sohn des Duke of Hamilton, zu dem Hess nach Schottland flog, einsehen sowie eine beeindruckende Zahl von weiteren bislang unerschlossenen Archivalien heranziehen. Das Resultat ist das Lebensbild des Mannes, der von Anfang an mit Hitler durch dick und dünn ging, dessen wachsende Machtfülle wie ein Alter Ego verwaltete und über dessen Einfluss als "Stellvertreter des Führers" sich kein Rivale Illusionen machte. Manfred Görtemaker konnte als Erster Briefe und Schriften aus dem Nachlass von Rudolf Hess auswerten Hitlers treuester Paladin in einer präzisen biographischen Rekonstruktion Eine exemplarische Studie darüber, wie jemand zum Nazi wird
It has been highlighted many times how difficult it is to draw a boundary between gift and bribe, and how the same transfer can be interpreted in different ways according to the position of the observer and the narrative frame into which it is inserted. This also applied of course to Ancient Rome; in both the Republic and Principate lawgivers tried to define the limits of acceptable transfers and thus also to identify what we might call ‘corruption’. Yet, such definitions remained to a large extent blurred, and what was constructed was mostly a ‘code of conduct’, allowing Roman politicians to perform their own ‘honesty’ in public duty – while being aware at all times that their involvement in different kinds of transfer might be used by their opponents against them and presented as a case of ‘corrupt’ behaviour.
El artículo analiza la corrupción como un fenómeno complejo y con frecuencia ambiguo, relacionado con comportamientos y mentalidades individuales y colectivas, que son percibidos como ilegítimos o inmorales y, por lo tanto, desviados de normas establecidas. Más allá de un acercamiento reduccionista u objetivista a lugares comunes de la corrupción política, o a delitos tipificados por la ley, esta contribución pretende destacar la relevancia del análisis histórico del discurso en el estudio del tema. Este enfoque nos permite reconstruir contextos en los que se identifica la corrupción, así como analizar relatos, no siempre unánimes, sobre estas prácticas. El trabajo se adentra en una época lejana, pero a la vez cercana a nuestro tiempo, el último siglo la República romana. La evidencia nos permite evaluar críticamente aspectos fundamentales de la construcción retórica de la corrupción y de sus zonas grises, como la distinción, a menudo borrosa, entre regalo y soborno.
Der Fall des T. Annius Milo bietet für den Lateinunterricht großes didaktisches Potenzial. Denn an seinem Beispiel kann die Lektüre eines lateinischen Textes hervorragend mit realienkundlichen Aspekten verknüpft und es können plausible Bezüge zur Gegenwart hergestellt werden. Die vorliegende Masterarbeit zeigt, welch reiches Themenspektrum in Ciceros Rede Pro Milone steckt. Dazu zählen der historische Kontext des Falls, der Tatbestand des Mordes und der Ablauf des damaligen Gerichtsverfahrens. Darüber hinaus wird das römische Recht mit dem heutzutage in Deutschland geltenden Strafrecht verglichen. Und zu guter Letzt wird hier die Glaubwürdigkeit verschiedener schriftlicher Zeugnisse geprüft, insbesondere die Frage, ob die überlieferte Rede das einstige Prozessgeschehen in authentischer Weise widerspiegelt.