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An der Universität Potsdam wurden im Rahmen des Qualitätspakt Lehre-Projekts „Qualität etablieren in Lehre und Lernen (QueLL)“ Maßnahmen für eine Verbesserung der Studienbedingungen und eine Weiterentwicklung der Lehre und des Lernens durchgeführt. Die während der neunjährigen Projektlaufzeit thematisierten Fragestellungen, erarbeiteten Lösungsansätze und entsprechenden Erfahrungen werden im vorliegenden Sammelband in Form von wissenschaftlichen Auseinandersetzungen und Werkstattberichten dargestellt und diskutiert.
Die Beiträge spiegeln in ihrer thematischen Vielfalt unterschiedliche universitäre Übergangsphasen wider, wie in diesem Fall den Übergang in die Hochschule, Übergänge innerhalb der Hochschule (im Kontext der Organisationsentwicklung, der Weiterbildung akademischer Statusgruppen oder der Entwicklung einer digitalen Lehr-Lernkultur) und schließlich den Übergang in die Berufspraxis. Denn während der Projektlaufzeit hat sich gezeigt, dass die Gestaltung von Lehre und Lernen letztlich immer eine Gestaltung solcher Übergänge ist: sowohl zwischen den innerinstitutionellen Ebenen und Bereichen als auch zwischen Akteur/innen der Hochschule und schließlich ebenso innerhalb des Student Life Cycle. Weiterhin wird anhand der Beiträge deutlich, dass die Entwicklung von Lehre und Studium nicht als isolierte Aufgabe verstanden werden kann, sondern in die Strukturen und Prozesse der Universität hineinwirken und Formen der Zusammenarbeit etablieren sollte, die es braucht, um Projekte nachhaltig zu gestalten.
Ziel dieses Bandes ist es, zur Diskussion über Gelingensbedingungen einer nachhaltigen Entwicklung von Lehre und Lernen beizutragen. Damit richtet er sich an Akteur/innen aus der Hochschulleitung, an Lehrende und Forschende sowie Mitarbeitende des Third Space.
Forschendes Lernen im literaturwissenschaftlichen Projektseminar „Vom Problem zur Publikation“
(2020)
Das Forschende Lernen gehört zu den gegenwärtig stark diskutierten hochschuldidaktischen Ansätzen. Seine Überführung in die universitäre Praxis ist jedoch mit besonderen Herausforderungen verbunden. Am Beispiel eines germanistischen Masterseminars werden Konzeption, Durchführung und Evaluation eines diesem Ansatz folgenden Projektseminars vorgestellt und neben dem hohen motivationalen Effekt (Studierenden- Evaluation) auch Probleme bei der Vereinbarkeit von selbstbestimmter Forschungstätigkeit, curricularer Struktur und wissenschaftlich relevantem Ergebnis (Lehrenden-Evaluation) erläutert.
PaRDeS. Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V., möchte die fruchtbare und facettenreiche Kultur des Judentums sowie seine Berührungspunkte zur Umwelt in den unterschiedlichen Bereichen dokumentieren. Daneben dient die Zeitschrift als Forum zur Positionierung der Fächer Jüdische Studien und Judaistik innerhalb des wissenschaftlichen Diskurses sowie zur Diskussion ihrer historischen und gesellschaftlichen Verantwortung.
Während des Ersten Weltkrieges kam der deutsche Dramatiker und Erzähler Alfred Brust mit dem chassidischen Judentum im litauischen Kowno und Wilna in Berührung. So wie Sammy Gronemann, Arnold Zweig und andere Autoren, die in der Zensur- Abteilung von ‚Ober Ost‘ beschäftigt waren, war Brust tief beeindruckt von dessen archaischer Kultur. Diese schien ihm im Gegensatz zur Dekadenz der modernen Welt zu stehen. Beeinflusst vom expressionistischen Topos einer inneren Wandlung des Menschen entwickelte er in den folgenden Jahren die Idee einer Translation spiritueller und moralischer Werte von den osteuropäischen Juden auf die (deutschen) Ostpreußen. Für ihn galt: Die „Juden sind der Adel der Bewegung“. Brust stand in Kontakt mit Richard Dehmel, Hugo von Hofmannsthal, Florens Christian Rang und Martin Buber, selbst Walter Benjamin war zeitweise an ihm interessiert.