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2019 jährte sich das Erscheinen von Defoes Robinson Crusoe zum 300. Mal. Zu diesem Anlass fand am Zentrum für Buchwissenschaft der LMU München eine Tagung statt, bei der buchhandelsgeschichtliche Kontexte des Romans dargelegt, neue Interpretationen diskutiert sowie die Rezeption des Robinson Crusoe untersucht wurden.
In der Einleitung des Sammelbandes legt Christine Haug dar, unter welchen presse- und buchgeschichtlichen Voraussetzungen sich Daniel Defoe im frühkapitalistischen London als Bestsellerautor und politischer Journalist etablieren konnte. Die folgenden Beiträge behandeln motivgeschichtliche, ökonomische, kultur- und rechtsgeschichtliche Aspekte des Robinson Crusoe (Oliver Bach, Anne Enderwitz, Hania Siebenpfeiffer, Daniel Syrovy), befassen sich mit der Gattung der Robinsonade ( Iwan Michelangelo d'Aprile, Norbert Bachleitner, Wolfram Malte Fues, Wynfrid Kriegleder), mit jugendliterarischen Bearbeitungen des Stoffes (Andrew O`Malley, Peter Pohl, Hans-Heino Ewers) und mit der Robinson-Rezeption in der Lyrik und im Roman des 19. und 20. Jahrhunderts (Bill Bell, Daniela Jancsó).
Der vorliegende Sammelband gehört zu den wenigen neuen Neuerscheinungen, die zum Robinson-Jahr veröffentlicht wurden. Erstmals wird darin im deutschsprachigen Raum die aktuelle internationale Forschung zu Defoe ausführlich dargestellt und mit einer innovativen Sicht auf den in Entstehung begriffenen globalen Buchmarkt verbunden.
Die feindliche Besetzung eines Landes im Zuge eines verlorenen Krieges stellt immer einen tiefen und mit Ungewissheiten verbundenen Einschnitt dar. So erlebte auch die preußische Bevölkerung während des französischen Besatzungsregimes zwischen 1806 und 1808 große finanzielle und materielle Herausforderungen, indem sie für die Versorgung der Besatzungstruppen aufkommen musste.
Diese Erfahrungen trugen dazu bei, das politische Verantwortungsgefühl innerhalb der Bürgerschaft noch stärker zu beleben und mehr Mitspracherechte zu fordern. Darüber hinaus sah auch die Staatsführung endgültig die Notwendigkeit für Reformen ein. Im Zuge dieser Veränderungen erfolgte in Preußen der Übertritt ins moderne Zeitalter.
Im vorliegenden Band werden diese Entwicklungen am Beispiel der brandenburgischen Stadt Eberswalde dargestellt. Durch die Auswertung von bisher erstmals erschlossenem Aktenmaterial wird ein eindrucksvolles Bild der damaligen Lebensumstände in einer Zeit des Umbruchs vermittelt.