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Seit 1990 ist die vereinte, wieder souveräne Bundesrepublik Deutschland auf der Suche nach ihrer Rolle in der Welt. Auch die akademische Debatte um die Orientierung deutscher Außenpolitik und die ihr zugrundeliegenden Interessen hält seitdem an. In welchem Verhältnis stehen Normen und Werte einerseits und pragmatische, meist wirtschaftliche Interessen andererseits zueinander? Wie verhält sich die deutsche Außenpolitik zur europäischen? Beeinflusst oder dominiert die deutsche Position gar die europäische? Am Beispiel der deutschen Außenpolitik gegenüber den zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan werden diese Fragen diskutiert.
The increasing concentration of power in the hands of the presidential families in all Central Asian states led to the personalisation of the state during the last years. The presidents successfully established neo-patrimonial, authoritarian regimes with a high level of consolidation but without fulfilling the criterion of democracy. The article explores the strategies the presidents use to maintain their authority and discusses which political developments can be expected concerning the question of succession.
Regionalism in Central Asia is often identified with the dominance of tribal affiliations in politics. This classification, however, is problematic because it neglects the extent of social change under the Soviet rule. In Soviet Turkmenistan state structures were relatively strong. However, personal relations within the Communist party had preserved patrimonial elements within the state. The dissolution of the Soviet Union led to a stronger patrimonialization of authority relations. In Turkmenistan, this process led to an extreme form of a neo-patrimonial state due to the personal and arbitrary rule of its president Nijazov.
In vielen Ländern ist Wassermangel ein zentrales Problem. Die Politikwissenschaftlerin Julia Bar ist der Ansicht, dass diese Krise in politischem und gesellschaftlichem Unvermögen der beteiligten Akteure begründet ist. Am Beispiel Zentralasiens analysiert die Autorin das Konfliktpotenzial der Ressource Wasser anhand der zwischen- und innerstaatlichen Dimension. Es werden die Nutzungs- und Verteilungskonflikte um das Wasser in der Region sowie die Faktoren zur Verbesserung der nachhaltigen Wassernutzung untersucht. Als zentraler Lösungsansatz wird das Konzept des Integrierten Wasserressourcen-Managements behandelt und seine Anwendbarkeit in Bezug auf Zentralasien diskutiert. Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass für die Etablierung eines nachhaltigen Ressourcennutzungssystems Kooperation und Konsensfindung der Akteure entscheidend sind.