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The post-antiretroviral therapy era has transformed HIV into a chronic disease and non-HIV comorbidities (i.e., cardiovascular and mental diseases) are more prevalent in PLWH. The source of these non-HIV comorbidities aside from traditional risk factor include HIV infection, inflammation, distorted immune activation, burden of chronic diseases, and unhealthy lifestyle like sedentarism. Exercise is known for its beneficial effects in mental and physical health; reasons why exercise is recommended to prevent and treat difference cardiovascular and mental diseases in the general population. This cumulative thesis aimed to comprehend the relation exercise has to non-HIV comorbidities in German PLWH. Four studies were conducted to 1) understand exercise effects in cardiorespiratory fitness and muscle strength on PLWH through a systematic review and meta-analyses and 2) determine the likelihood of German PLWH developing non-HIV comorbidities, in a cross-sectional study. Meta-analytic examination indicates PLWH cardiorespiratory fitness (VO2max SMD = 0.61 ml·kg·min-1, 95% CI: 0.35-0.88, z = 4.47, p < 0.001, I2 = 50%) and strength (of remark lowerbody strength by 16.8 kg, 95% CI: 13–20.6, p< 0.001) improves after an exercise intervention in comparison to a control group. Cross-sectional data suggest exercise has a positive effect on German PLWH mental health (less anxiety and depressive symptoms) and protects against the development of anxiety (PR: 0.57, 95%IC: 0.36 – 0.91, p = 0.01) and depression (PR: 0.62, 95%IC: 0.41 – 0.94, p = 0.01). Likewise, exercise duration is related to a lower likelihood of reporting heart arrhythmias (PR: 0.20, 95%IC: 0.10 – 0.60, p < 0.01) and exercise frequency to a lower likelihood of reporting diabetes mellitus (PR: 0.40, 95%IC: 0.10 – 1, p < 0.01) in German PLWH. A preliminary recommendation for German PLWH who want to engage in exercise can be to exercise ≥ 1 time per week, at an intensity of 5 METs per session or > 103 MET·min·day-1, with a duration ≥ 150 minutes per week. Nevertheless, further research is needed to comprehend exercise dose response and protective effect for cardiovascular diseases, anxiety, and depression in German PLWH.
Im kognitiven Vulnerabilitäts-Stress-Modell der Depression von A.T. Beck (1967, 1976) spielen dysfunktionale Einstellungen bei der Entstehung von Depression in Folge von erlebtem Stress eine zentrale Rolle. Diese Theorie prägt seit Jahrzehnten die ätiologische Erforschung der Depression, jedoch ist die Bedeutung dysfunktionaler Einstellungen im Prozess der Entstehung einer Depression insbesondere im Kindes- und Jugendalter nach wie vor unklar. Die vorliegende Arbeit widmet sich einigen in der bisherigen Forschung wenig behandelten Fragen. Diese betreffen u. a. die Möglichkeit nichtlinearer Effekte dysfunktionaler Einstellungen, Auswirkungen einer Stichprobenselektion, Entwicklungseffekte sowie die Spezifität etwaiger Zusammenhänge für eine depressive Symptomatik.
Zur Beantwortung dieser Fragen wurden Daten von zwei Messzeitpunkten der PIER-Studie, eines großangelegten Längsschnittprojekts über Entwicklungsrisiken im Kindes- und Jugendalter, genutzt. Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 18 Jahren berichteten zweimal im Abstand von ca. 20 Monaten im Selbstberichtsverfahren über ihre dysfunktionalen Einstellungen, Symptome aus verschiedenen Störungsbereichen sowie über eingetretene Lebensereignisse.
Die Ergebnisse liefern Evidenz für ein Schwellenmodell, in dem dysfunktionale Einstellungen unabhängig von Alter und Geschlecht nur im höheren Ausprägungsbereich eine Wirkung als Vulnerabilitätsfaktor zeigen, während im niedrigen Ausprägungsbereich keine Zusammenhänge zur späteren Depressivität bestehen. Eine Wirkung als Vulnerabilitätsfaktor war zudem nur in der Subgruppe der anfänglich weitgehend symptomfreien Kinder und Jugendlichen zu beobachten. Das Schwellenmodell erwies sich als spezifisch für eine depressive Symptomatik, es zeigten sich jedoch auch (teilweise ebenfalls nichtlineare) Effekte dysfunktionaler Einstellungen auf die Entwicklung von Essstörungssymptomen und aggressivem Verhalten. Bei 9- bis 13-jährigen Jungen standen dysfunktionale Einstellungen zudem in Zusammenhang mit einer Tendenz, Stress in Leistungskontexten herbeizuführen.
Zusammen mit den von Sahyazici-Knaak (2015) berichteten Ergebnissen aus der PIER-Studie weisen die Befunde darauf hin, dass dysfunktionale Einstellungen im Kindes- und Jugendalter – je nach betrachteter Subgruppe – Ursache, Symptom und Konsequenz der Depression darstellen können. Die in der vorliegenden Arbeit gezeigten nichtlinearen Effekte dysfunktionaler Einstellungen und die Effekte der Stichprobenselektion bieten eine zumindest teilweise Erklärung für die Heterogenität früherer Forschungsergebnisse. Insgesamt lassen sie auf komplexe – und nicht ausschließlich negative – Auswirkungen dysfunktionaler Einstellungen schließen. Für eine adäquate Beurteilung der „Dysfunktionalität“ der von A.T. Beck so betitelten Einstellungen erscheint daher eine Berücksichtigung der betrachteten Personengruppe, der absoluten Ausprägungen und der fraglichen Symptomgruppen geboten.