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Der Band enthält die Vorträge, welche anlässlich der Verabschiedung von Detlev W. Belling in den Ruhestand gehalten wurden:
Der Beitrag des Ministers der Justiz von Ungarn, László Trócsányi, befasst sich mit dem Thema Demokratie, Identität und Rechtsstaat – die europäische Integration und die Mitgliedstaaten. Entwickelt wird eine Vision der Europäischen Union, die statt auf fortschreitender Zentralisierung stärker auf einer gleichberechtigten Kooperation der Mitgliedstaaten basiert. Die nationalen Verfassungsidentitäten sollen als unentbehrliche Bestandteile der nationalen Souveränität nicht der europäischen Integration geopfert werden. Vor allem der Grundsatz vom Vorrang des Unionsrechts wird in diesem Zusammenhang kritisch hinterfragt. „Integrationswut“ gelte es zu verhindern. Die Rechtsstaatlichkeit einzelner Mitgliedstaaten dürfe durch die Union nicht infrage gestellt werden.
In seiner Abschlussvorlesung geht Detlev W. Belling der Frage nach, ob und inwieweit die Ausübung der Gnadenbefugnisse durch die Gnadenträger in einem säkularen und republikanischen Rechtsstaat der gerichtlichen Kontrolle unterliegen sollte. Detailliert werden in diesem Zusammenhang nicht nur die bisherige Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und das breit gefächerte Meinungsspektrum der Literatur abgebildet. Anhand einer Vielzahl von Beispielen aus der ferneren und unmittelbaren Geschichte wird die Entwicklung des Gnadenrechts nachgezeichnet. Missbrauchsgefahren, wie sie nicht nur kennzeichnend für Diktaturen und Monarchien sind, werden aufgezeigt. Die Erkenntnisse aus der historischen Darstellung aufgreifend, wird anhand einer umfassenden Analyse der geltenden Rechtslage nachgewiesen, aus welchen Gründen die Konstitutionalisierung des Begnadigungsrechts geboten ist.
Portal alumni
(2017)
Die Universität Potsdam verlieh am 22. Juni 2017 an
die türkische Politologin Hilal Alkan erstmals den
„Voltaire-Preis für Toleranz und Völkerverständigung
und Respekt vor Differenz“. Mit dem Preis ehrt die
Universität künftig einmal jährlich eine Person, die
sich für die Freiheit von Forschung und Lehre sowie
für das Recht auf freie Meinungsäußerung eingesetzt
hat. Voltaire wurde Namensgeber des Preises, weil er
als Vordenker für den gesellschaftlichen Toleranz-Gedankens
zählt. Sein Plädoyer für Toleranz zwischen
den Religionen, gegen Fanatismus und Aberglauben
ist heute so aktuell wie lange nicht.
Die Stadt Potsdam und ihre Universität sind mit
Voltaire, der Aufklärungsepoche und dem Toleranzgedanken
eng verbunden. In Potsdam lebt der Geist
der Aufklärung und Toleranz, was im Leitbild der Stadt
öffentlich dokumentiert ist. Gelebt wird dieser Geist in
Projekten wie dem „Neuen Potsdamer Toleranzedikt
von 2008“ oder dem Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“,
an dem die Universität Potsdam beteiligt ist.
Auch Ehemalige der Universität engagieren sich für
Frieden, Toleranz und Demokratieentwicklung. Da
liegt es nahe das Thema zum inhaltlichen Schwerpunkt
des Ihnen hier vorliegenden Magazins zu machen.
Auf unseren Aufruf zur Mitwirkung meldeten
sich rund 50 Ehemalige aus aller Welt, die von ihren
Engagements berichteten. Eine Auswahl von 12 Berichten
präsentieren wir in diesem Heft.
Mit dabei ist etwa Geoökologe Sylvio Mannel, der in
einem amerikanischen Indianerreservat gearbeitet und
die Lakota bei der Rückbesinnung auf ihre stolze Tradition
unterstützt hat. Oder Nicole Erfurth, die afghanischen
Mädchen eine gute Schulbildung ermöglichen
will. Oder aber Ralf Wunderlich, der als Profitrainer
für Fußball nach Finnland auswanderte und nun mit
Flüchtlingen trainiert.
In diesem Heft stellen wir auch aktuelle Projekte Ihrer
Alma Mater zu diesem Themenkomplex vor und
berichten darüber hinaus von den Höhepunkten des
Jahres 2017.
Vorwort
(2013)
Die Vorstandsperspektive
(2013)
Zum Geleit
(2015)
Wir sind eine IdeenUni
(2015)