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Aufgrund verschiedener wissenschaftlicher Erkenntnisse wird jungen Sporttreibenden vom Gebrauch von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) abgeraten. Diese Dissertation verfolgt vor dem Hintergrund der Theorie der Zielsysteme (TDZ) das Ziel der Erstellung anwendungsorientieren Handlungswissens, anhand dessen Interventionsempfehlungen zur Reduzierung des prävalenten NEM-Konsums im Nachwuchssport ableitbar sind. Insgesamt wurden sechs Untersuchungen durchgeführt. Die Versuchsteilnehmenden absolvierten in sämtlichen Studien eine Variante der lexikalischen Entscheidungsaufgabe. Diese Aufgabe diente der Operationalisierung von automatisch aktivier- und abrufbaren nahrungsergänzungsmittelbezogenen Ziel-Mittel-Relationen.
In einer Stichprobe von Sportstudierenden zeigte sich, dass NEM mit dem Ziel Leistung assoziiert sind (Studie 1). Unter Berücksichtigung des NEM-Konsums wurde dieses Ergebnis für Nachwuchsathletinnen und -athleten aus dem Breitensport repliziert (Studie 2). Zusätzlich konnte in beiden Studien die Bedeutung dieser Ziel-Mittel-Relationen für das Verhalten nachgewiesen werden. In den nachfolgenden Untersuchungen wurden spezifische Veränderungsmechanismen der verhaltensleitenden Ziel-Mittel-Relation aus Leistung und NEM zunächst an Sportstudierenden experimentell evaluiert. Durch das Herausstellen der fehlenden leistungssteigernden Wirkung von NEM konnte diese Zielassoziation nicht modifiziert werden (Studie 3). Das Betonen gesundheitsschädigender Konsequenzen (Studie 4) und das Akzentuieren einer gesunden Ernährung (Studie 5) erwiesen sich demgegenüber als geeignet zur Veränderung der Ziel-Mittel-Relation. Das Herausstellen einer gesunden Ernährung führte deskriptiv bei Nachwuchsathletinnen und -athleten ebenfalls zur Modifikation der Zielassoziation (Studie 6). Die inferenzstatistische Bestätigung der Ergebnisse dieser Studie steht aufgrund der geringen Teststärke der Untersuchung noch aus.
Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse, dass die auf Ebene automatischer Kognitionen bestehende und verhaltensleitende Assoziation des Gebrauchs von NEM mit Leistung durch die Akzentuierung gesundheitlicher Perspektiven experimentell verändert werden kann. Abschließend wird die theoretische und praktische Bedeutung des erstellten Handlungswissen für künftige Interventionsempfehlungen zur Reduzierung des Gebrauchs von NEM diskutiert.
The starting point of this contribution is the potential risk to health and performance from the combination of elite sporting careers with the pursuit of education. In European sport science and politics, structural measures to promote dual careers in elite sports have been discussed increasingly of late. In addition to organisational measures, there are calls for educational-psychological intervention programmes supporting the successful management of dual careers at the individual level. This paper presents an appropriate intervention programme and its evaluation: stress-resistance training for elite athletes (SRT-EA). It comprises 10 units, each lasting 90 minutes. It is intended for athletes and aims to improve their resistance to chronic stress. The evaluation was carried out in a quasi-experimental design, with three points of measurement (baseline, immediately after, and three months after) and two non-randomised groups: an intervention group (n = 128) and an untreated control group (n = 117). Participants were between 13 and 20 years of age (53.5% male) and represented
various Olympic sports. Outcome variables were assessed with questionnaires. Significant short- and mid-term intervention effects were explored. The intervention increased stress-related knowledge, general self-efficacy, and stress sensitivity. Chronic stress level, stress symptoms, and stress reactivity were reduced. In line with the intention of the intervention, the results showed short- and mid-term, small to medium-sized effects. Accordingly, separate measurements at the end of the intervention and three months later showed mostly positive subjective experiences. Thus, the results reinforce the hope that educational-psychological stress-management interventions can support dual careers.