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Auf den ersten Blick scheint das kleine märkische Quappendorf nicht viel mit dem südafrikanischen Stellenbosch zu verbinden. Wie im Rahmen dieser Festschrift nicht anders zu erwarten: Prof. Dr. Christoph Reichard ist die Klammer zwischen Stellenbosch und Quappendorf. Beide Orte stehen exemplarisch für das inhaltlich sehr breite, geografisch weit gespannte, Forschung, Lehre und Beratung der Praxis umfassende Werk des Jubilars. Inhalt: Von der FHVR Berlin zum LS Puma - FHVR und NSM - FHTW, VPK, Modellkommunen und der Wechsel nach Potsdam www.pots-puma.de - Kommunalwissenschaftliches Institut und „Neue politische Steuerung“ – die politische Dimension der neuen Steuerung - Namenlos oder zwischen den Fronten der Gemeindegebietreform - Neue Studiengänge und das Engagement für die Verwaltung in Entwicklungsländern
Einleitung: Zu den neueren Formen partizipativer Demokratie auf lokaler Ebene gehören die Bürgerhaushalte. Dabei wirken die Bürger einer Kommune an der Aufstellung des Haushaltes in deutlich intensiverem Umfang als bislang mit. Basierend auf einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung (SVV) vom 5. Mai 2004 begann die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam erste Schritte zum Bürgerhaushalt im Jahr 2005. Diese Publikation dokumentiert die Ergebnisse eines Projektseminars an der Universität Potsdam im Wintersemester 2005/2006, an dem unter der Leitung von Prof. Dr. Heinz Kleger und Dr. Jochen Franzke 78 Studenten der Politik- und Verwaltungswissenschaften teilnahmen. Zusätzliche Unterstützung leisten Martin Kühn, Uwe Stab und Mike Schubert. Die Projektleitung bedankt sich bei allen Teilnehmern des Seminars für Ihr außergewöhnlich hohes Engagement und selbständiges Arbeiten. Aufgabe des Projektseminars war es, ein Meinungsbild der organisierten Bürgerschaft der Stadt Pots-dam zu den begonnenen Projekten der Bürgerkommune und des Bürgerhaushaltes zu erfragen. Zu diesem Zwecke wurden von den studentischen Teilnehmern des Projektseminars zwischen November 2005 und Januar 2006 150 Interviews mit Vertretern der organisierten Bürgerschaft durchgeführt. Eine vorläufige Gesamtauswertung legte die Arbeitsgruppe 1 vor. Weitere Abschlussberichte betreffen die sechs Sozialräume der Stadt Potsdam. Um das Meinungsbild abzurunden, wurden auch Vertreter der politischen Parteien, der Ausschüsse der Stadtverordnetenversammlung sowie der Stadtverwaltung befragt. Schließlich wurde auch eine AG zum Vergleich mit anderen Bürgerhaushaltsprojekten eingesetzt. Die Projektleitung bedankt sich bei allen Befragten, die sich für diese Interviews Zeit genommen haben. Eine Liste der befragten Organisationen findet sich im Anhang. Entstanden ist eine eindrucksvolle Momentaufnahme sowohl des Zustandes der organisierten Bürger-schaft der Brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam, als auch ihrer Verflechtung mit städtischer Politik und Verwaltung. Vor allem gelang es, die Positionen der organisierten Bürgerschaft zur Bürgerkommune und Bürgerhaushalt sichtbar zu machen. Des Weiteren soll diese Dokumentation allen am Prozess des Bürgerhaushaltes in der Stadt Potsdam beteiligten Akteuren Informationen liefern, die zur weiteren Profilierung dieses sinnvollen Verfahrens dienen sollen. Diese Dokumentation umfasst in einem ersten Teil die zusammenfassenden Thesen von Jochen Franzke und Heinz Kleger zum Stand des Bürgerhaushaltsprojekts in der Stadt Potsdam sowie die Abschlussberichte der Arbeitsgruppen des Projektseminars. In einem zweiten Teil analysieren Carsten Herzberg, Anja Röcke und Yves Sintomer die Möglichkeiten und Grenzen der Bürgerhaushaltsidee im europäischen Vergleich. Zwei Beiträge von Martin Kühn und Uwe Stab, die als Praktikanten in der Stadtverwaltung dieses Projekt unmittelbar begleitet haben, bringen deren Erfahrungen in die Debatte ein. Es folgen als Anlage der bei den Interviews genutzten Fragebogen sowie eine Liste aller Befragten Verbände bzw. Einzelpersönlichkeiten aus Politik und Verwaltung der Stadt. Die Abschlussberichte der Arbeitsgruppen sowie die freien Beiträge sind von deren Autoren eigenständig verfasst und spiegeln deren Einschätzungen wieder. Dies deckt sich nicht in jedem Fall mit den Positionen der Projektleitung.
Unter dem Eindruck einer zunehmenden Einengung finanzieller Spielräume entwickelt die öffentliche Hand Strategien zur Haushaltskonsolidierung, die über den Einsatz des Neuen Steuerungsmodells hinausgehen. Eine zentrale Bedeutung im Rahmen der Verwaltungsoptimierung nehmen aufgaben- und organisationskritische Ansätze ein. Letztgenannte umfassen Überlegungen, wie durch eine Ablösung hergebrachter behördlicher Strukturen nachhaltige Entlastungseffekte ausgelöst werden können. Das Organisationsrecht kennt hierfür auf allen Verwaltungsebenen grundsätzlich zahlreiche Ausgestaltungen von der Beleihung Privater Dritter über Beteiligungsgesellschaften, Anstalten oder Stiftungen bis hin zu Regiebetrieben. Die verbleibenden Möglichkeiten einer Einflussnahme durch Politik und Verwaltung gestalten sich. Im Interesse einer hinreichenden Steuerung durch politische und administrative Leitungsinstanzen erfahren Landesbetriebe nach § 26 der Landeshaushaltsordnungen in den letzten Jahren in vielen Landesverwaltungen eine Renaissance. Obgleich die betreffende Ermächtigung seit 1969 im Haushaltsrecht verankert ist und bereits Gegenstand der Reichshaushaltsordnung war, liegen kaum systematisierte Erkenntnisse über den Einsatz dieser Organisationsform vor. In den Rechts-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften finden sich praktisch keine über den Wortlaut des Gesetzes und hierzu kaum ergangene Verwaltungsvorschriften hinausgehenden Hilfestellungen. Die Arbeit widmet sich dem Modell „Landesbetrieb nach § 26 LHO“, indem sie damit verbundene Entwicklungspotenziale für ein betriebswirtschaftliches Handeln und Rahmenbedingungen seines Einsatzes beleuchtet. Sie stellt den Landesbetrieb dabei in ein Verhältnis zu Behörden, welche unter Anwendung von Elementen des Neuen Steuerungsmodells geführt werden und privatrechtlich ausgestalteten Unternehmen. Zu diesem Zweck erfolgt eine vertiefte empirische Untersuchung der Landesbetriebe im amtlichen Geoinformationswesen, welche eine breite Aufgabenpalette aufweisen. Die in diesem Rahmen vollzogene Primäranalyse wird im Interesse einer Verbreiterung der Aussagekraft der Ergebnisse ergänzt um ausgewählte Sekundäranalysen zur praktischen Ausgestaltung weiterer Landesbetriebe insbesondere in den Bereichen Bau- und Liegenschaftsmanagement, Mess- und Eichwesen und der Datenverarbeitung. Ergänzend zu den deskriptiven Darstellungen der empirischen Betrachtung werden normative Betrachtungen für die einzelnen betriebswirtschaftlichen Funktionalbereiche vorgenommen soweit hier spezifische Problemstellungen in der Praxis der Landesbetriebe bekannt geworden sind. Im Ergebnis kommt die Arbeit zu der Erkenntnis, dass Landesbetriebe ein Entwicklungspotenzial über das Neue Steuerungsmodell hinaus bergen, dieses aber weniger als erwartet im Bereich der Finanzwirtschaft und damit in der tatsächlichen Haushaltskonsolidierung liegt, als vielmehr in der strukturellen Optimierung der Verhältnisse zwischen, Betriebsleitung, Kunden sowie administrativer und politischer Spitze und der Gestaltungsräume der einzelnen Akteure.
Inhalt: 1. Einleitung 2. Zur Korrelation zwischen Bildungsniveau und sozialer Herkunft 2.1. Die mikrosoziologische Perspektive 2.2. Die Ungleichheit familiärer Lebenswelten 2.3. Bildungskarrieren als Ergebnisse rationaler Entscheidungen 3. Daten und Operationalisierung 4. Soziale Chancengleichheit im Kompetenzerwerb – der Ländervergleich 5. Strukturmerkmale von Bildungssystemen und soziale Chancengleichheit 5.1. Die makrosoziologische Perspektive 5.2. Institutionelle Diskriminierung 5.3. Soziale Entmischung 5.4. Private und kostenpflichtige Schulangebote 6. Erklärungsmodelle zur länderspezifischen Reproduktion sozialer Ungleichheit 6.1. Modellbildung und Modellhypothesen 6.2. Ergebnisse der pfadanalytischen Erklärungsmodelle 6.3. Diskussion der Ergebnisse 7. Strukturtypen von Bildungssystemen und die soziale Chancengleichheit 7.1. Bildungsstrukturtypen 7.2. Die Strukturtypen und ihre "idealen" Vertreter 7.2.1. Finnland (Strukturtyp: reine Einheitsschule) 7.2.2. Großbritannien (Strukturtyp: Einheitsschule und Privatschulen) 7.2.3. Frankreich (Strukturtyp: Späte Differenzierung) 7.2.4. Österreich (Strukturtyp: Frühe Differenzierung nach Leistung) 7.2.5. Deutschland (Strukturtyp: Frühe Differenzierung mit Elterneinfluss) 7.3. Strukturtypen und die Reproduktion sozialer Ungleichheit 8. Bildungsstrukturen als Ausdruck gesellschaftlicher Wohlfahrtsvorstellungen 9. Zusammenfassung
Inhalt: Vergleich der bisherigen Performanz der Wohlfahrtsregime - Politische Regime, Produktionsregime und Wohfahrtsregime - Vier Idealtypen von Wohlfahrtsregimen - Die Wertebasis der Wohlfahrtsregime - Die berücksichtigten Länder bzw. Ländergruppen - "Moral values" und Kriterien sozialer Wohlfahrt - Zum Gesamtbild der Performanz der Wohlfahrtsregime und der einzelnen Länder Herausforderungen, Randbedingungen und Veränderungsmöglichkeiten für die Wohlfahrtsregime Zur Unterstützung der verschiedenen Wohlfahrtskonzepte Schlussfolgerungen
The attitude of the East Germans to the Polish is burdened with the heritage of the past. After 1945 the composition of the population on both sides of the new border along the Oder and Neisse rivers changed drastically. On the eastern side the Germans were expelled and Polish people were settled. On the western side many expelled Germans found a new home. Despite the fact that the GDR signed the Oder-Neisse border treaty, the ruling communist party (SED) did not encourage contacts between the people living on both sides of Oder and Neisse in the following years. The policy of the SED towards the Polish communists during the whole period between 1946-1989 was characterised by arrogance and suspicion, at times falling back on old anti-Polish stereotypes. Especially in the 1980s, the GDR tried to prevent the influence of Solidarnosc and dissident ideas from entering the country. Despite this policy, substantial personal contacts developed, particularly in the 1970s when the border was fully opened. The authors argue that current German-Polish relations should make use of these experiences.
Inhalt: Der Forschungsstand zum klassenbasierten Wahlverhalten - Das klassenbasierte Wahlverhalten in Westeuropa – "Are social classes dying?" - Das klassenbasierte Wahlverhalten in Ost- und Mitteleuropa sowie in Ostdeutschland– "Bringing class back in?" Präzisierung der Fragestellung und Darstellung des Forschungsdesigns sowie der Datenbasis - Forschungshypothesen - Datengrundlage - Klassenkonzept und Parteipräferenz als zentrale Variablen des Forschungsdesigns - Übersicht zur datenanalytischen Vorgehensweise Klassenstruktur und Wahlverhalten in den alten und neuen Ländern - Die Modellierung des klassenspezifischen Wahlverhaltens in den alten Ländern - Die Modellierung des klassenspezifischen Wahlverhaltens in den neuen Ländern Klassenstruktur und Wertorientierungen - Eine zusätzliche Wertedimension in den neuen Ländern: die Sozialismus-Dimension Wertorientierungen und Parteipräferenzen - Wertorientierungen und Parteipräferenzen in den alten Bundesländern - Wertorientierungen und Parteipräferenzen in den neuen Bundesländern Komplexes Modell: Sozialstruktur, Wertorientierungen und Wahlverhalten – der Versuch einer inhaltlichen Bestimmung des klassenbasierten Wahlverhaltens - Komplexes Modell für die alten Bundesländer - Komplexes Modell für die neuen Bundesländer Zusammenfassung
The existence of the Soviet Union was a remarkable anomalie in the history of the 20th century, which was also characterized by the collapse of multinational and colonial empires. Starting with the structural definitions of empires, the author describes the particularities of the Soviet empire. He analyzes the order, ideology and culture of the Soviet Empire. Looking for the reasons of its collapse, he presents a genesis of the longterm and short-term reasons. He is focusing on the breakdown of the post-totalitarian Leviathan, the cultural decline, the renaissance of nationalism and of the imperial overstretching. Finally he asseses the role of the policy of Perestroika in the breakdown of the Soviet Empire in the beginning of the 1990s.
Diese im Sommersemester 2006 eingereichte Diplomarbeit im Studiengang Verwaltungswissenschaft setzt sich mit der Frage auseinander, welche Rolle die Sozialpolitik im europäischen Integrationsprozess zwischen 1955 und 1992 spielte. Es wird analysiert, welche einzelnen Bereiche dieses Politikfeldes in welchem Umfang in den Kompetenzbereich der Europäischen Gemeinschaft übergingen und welche Gründe für diese Entwicklung zu nennen sind. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf das Verhältnis der Sozialpolitik zur Wirtschaftspolitik gelegt. Die Europäische Kommission, einzelne Nationalstaaten sowie die organisierten Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen stehen dabei im Mittelpunkt des Interesses. Die Arbeit ist chronologisch aufgebaut und in drei Phasen eingeteilt. Phase eins umfasst den Gründungsprozess der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft bis zum Ende der 1960er Jahre. Phase zwei beinhaltet den Europäischen Sozialgipfel 1972 und endet mit der Einheitlichen Europäischen Akte. Phase drei schließlich untersucht die Diskussion um das Binnenmarktprojekt und den Vertrag von Maastricht aus einer sozialpolitischen Perspektive.
Die vorliegende Arbeit geht den Regionalisierungstendenzen in der politischen Landschaft Ostdeutschlands nach. Ausgangspunkt der Arbeit ist die Beobachtung, daß die politischen Parteien in den neuen Ländern über differenzierte Erfolgschancen verfügen. Inhalt: Stabilität und Wandel regionaler Parteistärken in den neuen Bundesländern - Ergebnisse einer Aggregatdatenanalyse Erste Deutungsangebote zur Regionalisierung der politischen Landschaft in den neuen Bundesländern - Situative Einstellungsmuster in den Ländern: Die Bewertung der Spitzenkandidaten; Issuekompetenz der Parteien - Sozialstrukturelle Determinierung der regionalspezifischen Entwicklungen - Nord-Süd-Gefälle im Wahlverhalten Datenanalyse - Hypothesen - Spezifikation eines Analysemodells - Pfadanalytische Modelle: Modelle zur Erklärung der Wahl der CDU in den neuen Bundesländern; Modelle zur Erklärung der Wahl der SPD in den neuen Bundesländern; Modelle zur Erklärung der Wahl der PDS in den neuen Bundesländern