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Im Rahmen der Lehrkräftebildung stellen hohe Selbstwirksamkeitserwartungen eine wichtige persönliche Ressource dar, um einem erhöhten Beanspruchungserleben entgegenzuwirken. Dabei gelten erfolgreiche eigene Erfahrungen im Unterrichten als Möglichkeit, die Entwicklung von Selbstwirksamkeitserwartungen in der Lehrkräftebildung zu begünstigen. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen eines Schulnetzwerks ein Seminarkonzept entwickelt, um neben den obligatorischen Praktika während des Lehramtsstudiums weitere begleitete Unterrichtserfahrungen sammeln zu können. Dabei werden die Seminarkonzeption sowie der Ablauf der Kooperation im Kontext der Netzwerkarbeit dargestellt und erläutert. Darüber hinaus werden die Ergebnisse der Seminarevaluation vorgestellt und ein Fazit aus dem Konzept des Schulnetzwerks bzw. der Seminarkonzeption gezogen und diskutiert.
Lesemotivation ist von Bedeutung für Leseleistung und ist interindividuell unterschiedlich ausgeprägt. Jedoch ist bislang wenig bekannt über Veränderungen unterschiedlicher Lesemotivationsmuster und die Bedeutung des Geschlechts, der Leseleistung und der Unterrichtsgestaltung für solche Veränderungen. Mittels dieser Erkenntnisse könnten adaptive Lernangebote ausgeweitet werden. Die vorliegende Längsschnittstudie greift diese Frage auf und untersucht basierend auf Daten von N = 1313 Lernenden (50,0 % Mädchen) in der 5. und 6. Jahrgangsstufe, wie sich Wertüberzeugungen und Leseselbstkonzept interindividuell unterschiedlich verändern. Latente Profilanalysen verweisen auf drei motivationale Muster zu beiden Zeitpunkten: ‚Geringer intrinsischer Wert‘, ‚Moderate Lesemotivation‘ und ‚Hohe Lesemotivation‘. Hohe Lehrkraftunterstützung trägt dazu bei, dass Lernende im Verlauf des fünften Schuljahres in das Profil ‚Hohe Lesemotivation‘ statt in das Motivationsprofil ‚Geringer intrinsischer Wert‘ wechseln. Mädchen und Lernende mit hoher Leseleistung wechseln eher in das Profil ‚Hohe Lesemotivation‘ statt in das Profil ‚Moderate Lesemotivation‘. Implikationen für Unterricht werden diskutiert.
Theoretischer Hintergrund: Als Medical Students’ Disease wird die Angst von Medizinstudierenden bezeichnet, unter Krankheiten zu leiden, mit denen sie sich im Studium auseinandersetzen. Fragestellung: Es wurde untersucht, ob ähnliche Phänomene vorübergehender Krankheitsängste auch bei Psychologiestudierenden existieren. Methode: Mittels etablierter Illness-Attitude-Scales (IAS) und einer eigens entwickelten Ergänzung wurden Ängste vor somatischen und psychischen Erkrankungen erhoben. Ergebnisse: Krankheitsängste bei Psychologiestudierenden waren nicht stärker ausgeprägt als bei Studierenden anderer Fachrichtungen. Ängste vor körperlichen Erkrankungen waren häufiger als Ängste vor psychischen Störungen, die keiner signifikanten zeitlichen Veränderung unterlagen. Schlussfolgerung: Die Beschäftigung mit psychischen Störungen geht nicht zwangsläufig mit einem Anstieg von Ängsten vor psychischen Erkrankungen unter Psychologiestudierenden einher. Erhöhte Belastungswerte bei allen Studierenden legen nahe, dass das Studium selbst eine Herausforderung darstellt, für deren Bewältigung Unterstützung angeboten werden kann. the same level of fear regarding health anxiety as students of other disciplines. Their anxiety about suffering from physical illnesses was also greater than their anxiety about suffering from mental disorders. Conclusion: Studying mental disorders does not necessarily result in an increase of related health anxiety. However, university studies seem to be a burdensome period of life in their own right, for which coping support can be provided.
Die Fähigkeit zu beraten gilt als ein wichtiger Aspekt professioneller Kompetenz von Lehrkräften. Lehrveranstaltungskonzepte, die theoretisches Beratungswissen vermitteln und gleichzeitig praktische Erfahrungen im Beraten ermöglichen, sind daher hochrelevant für die Entwicklung berufsspezifischer Fähigkeiten. Angelehnt an ein vierdimensionales Modell der Beratungskompetenz wurde an der Universität Potsdam ein Seminarkonzept für angehende Lehrkräfte entwickelt. Es bietet Lerngelegenheiten, um Beratungswissen zu Kommunikations-, Diagnostik-, Problemlöse- und Bewältigungs-Skills zu erwerben und dieses Wissen in konstruierten Beratungssituationen im Seminar anzuwenden, die klassisch für die berufliche Schulpraxis sind. Darüber hinaus wurden die Lehramtsstudierenden motiviert, spezifische Beratungskompetenzen – konkret das aktive Zuhören – im Rahmen der Schulpraktischen Übungen anzuwenden. Erste Erkenntnisse der Analyse der durchgeführten Unterrichtsstunden werden dargestellt.
Die Reflexion praktischer Unterrichtserfahrungen ermöglicht es Lehramtsstudierenden theoretische Wissensaspekte und praxisrelevante Erkenntnisse miteinander zu verknüpfen. Die vorliegende Studie untersucht die Bedeutung des Mediums der Reflexion (eigenes Video vs. fremdes Video vs. Protokoll) sowie der Art der reflektierten Unterrichtssituation (positiv vs. herausfordernd) für die Reflexionsprozesse Lehramtsstudierender. Darüber hinaus wird untersucht, auf welchen Ebenen (Basal‑, Sicht- und Tiefenstrukturen) das Unterrichtsgeschehen reflektiert wird. Datengrundlage der quasi-experimentellen Studie sind Unterrichtsreflexionen von 55 Lehramtsstudierenden, die inhaltsanalytisch ausgewertet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Lehramtsstudierende die Tiefenstrukturen des Unterrichts reflektieren, wenn die Reflexion von Situationen, die als positiv erlebt wurden, anhand fremder Unterrichtsvideos geschieht. Bei der Reflexion von herausfordernden Unterrichtssituationen werden Tiefenstrukturen sowohl anhand von fremden Videos als auch anhand von Protokollen reflektiert. Die Implikationen der Ergebnisse für die Lehrkräftebildung werden im Hinblick auf die Reflexion von Unterrichtspraxis diskutiert.
Lern- und Leistungsemotionen sind im Schulkontext sowohl bedeutsam für die Motivation, das Wohlbefinden, die Leistungen als auch für die Anstrengungsbereitschaft sowie bildungs- und berufsrelevante Entscheidungen von Schülerinnen und Schülern (als Überblick siehe Frenzel, Goetz, & Pekrun, 2015; Hascher & Brandenberger, 2018). Studien verdeutlichen, dass schulische Leistungen von Lernenden bei hoher fachspezifischer Angst sinken (Aldrup, Klusmann, & Lüdtke, 2019; Pekrun, Lichtenfeld, Marsh, Murayama, & Goetz, 2017). Freude hat hingegen positive Auswirkungen auf das fachbezogene Interesse und Leistungen der Lernenden (Pekrun et al., 2017; Schukajlow & Rakoczy, 2016). Ausgehend von der großen Bedeutung von Emotionen für den langfristigen Bildungserfolg von Lernenden ist...
Emotionen von Lehrkräften gelten als wichtige Voraussetzung für eine effektive Unterrichtsgestaltung (Sutton & Wheatley, 2003), für das emotionale Erleben Lernender im Unterricht (Frenzel, Goetz, Lüdtke, Pekrun, & Sutton, 2009; Tam et al., 2019), aber auch für die Leistung Lernender (Kunter et al., 2013). Wie auch motivationale und kognitive Merkmale prägen die Emotionen von Lehrkräften folglich das berufliche Handeln von Lehrkräften maßgeblich (Kunter & Holzberger, 2014). Ein profundes Verständnis der Konsequenzen von Lehreremotionen für die Lehr-Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern ist daher von zentraler Bedeutung, um Bedingungen erfolgreichen Unterrichtens zu verstehen. Verschiedene empirische Arbeiten haben vor diesem Hintergrund die Wirkungen einzelner...
Lern- und Leistungsemotionen sind im Schulkontext sowohl bedeutsam für die Motivation, das Wohlbefinden, die Leistungen als auch für die Anstrengungsbereitschaft sowie bildungs- und berufsrelevante Entscheidungen von Schülerinnen und Schülern (als Überblick siehe Frenzel, Goetz, & Pekrun, 2015; Hascher & Brandenberger, 2018). Studien verdeutlichen, dass schulische Leistungen von Lernenden bei hoher fachspezifischer Angst sinken (Aldrup, Klusmann, & Lüdtke, 2019; Pekrun, Lichtenfeld, Marsh, Murayama, & Goetz, 2017). Freude hat hingegen positive Auswirkungen auf das fachbezogene Interesse und Leistungen der Lernenden (Pekrun et al., 2017; Schukajlow & Rakoczy, 2016). Ausgehend von der großen Bedeutung von Emotionen für den langfristigen Bildungserfolg von Lernenden ist...