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Gemeinsame Anfänge
(2020)
Dieser Aufsatz ist eine persönlich-biographische Würdigung für Ewald Reuter, mit Fokus auf die Anfänge unserer gemeinsamen Entwicklung zum Sprachwissenschaftler bzw. zur Sprachwissen-schaftlerin im Rahmen des sozio-kulturellen Milieus der Fakultät für Linguistik und Literatur-wissenschaft (LiLi-Fakultät) der Universität Bielefeld in den 1970iger Jahren.
Verhältnis zum Judentum
(2020)
Anna Seghers: Deutsche, Jüdin, Kommunistin, Schriftstellerin, Frau, Mutter. Jedem dieser Worte denke man nach. So viele einander widersprechende, scheinbar einander ausschließende Identitäten, so viele tiefe, schmerzliche Bindungen, so viele Angriffsflächen, so viele Herausforderungen und Bewährungszwänge, so viele Möglichkeiten, verletzt zu werden, ausgesetzt zu sein, bedroht bis zur Todesgefahr.
Rollenspiel
(2020)
Das Rollenspiel wird im Fremdsprachenunterricht eingesetzt, um die freie, interaktive Verwendung der Fremdsprache in realen bzw.oder realitätsbezogenen Kommunikationssituationen zu fördern bzw.und einzuüben. Im Sinne kommunikativen Fremdsprachenunterrichts und des Prinzips der situated practice geht es um die kommunikative und gebrauchsbezogene Verwendung der Fremdsprache: Lernende erhalten im Rollenspiel die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zum sprachlichen und interaktiven Handeln in konkreten Gesprächssituationen zu entwickeln.
Fontane als Leser
(2020)
Isolated, yet at the same time, in an environment that is hostile to them, the four characters Jorg Wickram imagines in his novel > Gabriotto und Reinhart< are alone together, as the two doomed couples are all also bound to each other in friendship. The construction of paradoxes, calculated primarily for effect, appears to be one of the novels controlled narrative devices. Much like the narratological strategies of intensification, exaggeration and repetition, they are controlled artifices designed for impact, and well-thought-out gambits on the part of the author which he uses, above all, to continue and intensify the tradition of medieval storytelling, and less frequently to counterpose an alternative understanding. Time and again the author makes use of the potential of widespread literary concepts to demonstrate that the love described in the novel is unparalleled.
Das Bewegungsverb gehen liegt im Gegenwartsdeutschen in zwei Ausprägungen vor: Neben der Vollverbvariante gibt es eine semi-auxiliare Verwendung von gehen mit aspektueller Bedeutung. Diese Annahme ist in der Literatur zum Gegenwartsdeutschen durchaus umstritten. Im vorliegenden Beitrag wird auf der Grundlage von Daten aus dem Gegenwartsdeutschen dafür argumentiert, dass gehen in Verbindung mit einem Infinitiv tatsächlich als semi-auxiliares Verb mit aspektueller Bedeutung behandelt werden muss. Die Auswertung von Daten aus der deutschen Sprachgeschichte vom Althochdeutschen bis zum Gegenwartsdeutschen liefert die Grundlage für die Herausarbeitung von einzelnen Stadien in der Geschichte des semi-auxiliaren Verbs gehen, die unterschiedliche Grade seiner Auxiliarisierung anzeigen. Die noch im Mittelhochdeutschen zu beobachtende Alternation des infiniten Komplements zwischen Präsenspartizip und Infinitiv lässt sich auf die lautlich bedingte Mehrdeutigkeit infiniter Komplemente zurückführen, die im Deutschen letztendlich zum Verlust des Partizips als verbaler Kategorie führt.
The article offers a rereading of Sibylla Schwarz’s prose eclogue, Faunus. By describing the circumstances and the development of a young love in detail, Schwarz directs the reader’s attention to the fact, that Christian moral and ethical standards are external, and, therefore, are to be rejected. Instead, she places the ‘anthropological’ dimension in the foreground, the interest in human beings and their emotional motivations. Affective control and adaptation to conventions are less important. In that regard, this short text can be seen as an integral part of a prehistory of ‘literary anthropology,’ which ultimately evolved only in the course of the 18th century, although, as will be shown, its precursors can already be found in the 17th century.