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Harald Tornow, Michael Broda und Wolf gang Nöthen: Semantische Struktur von Bezeichnungen abweichender Kinder bei Lehrern und Fachleuten John F. Kane: Behandlung schwerer Verhaltensstörungen bei geistig Behinderten — Literaturübersicht Dietrich Holzer: Zur Pathocharakterologie frühkindlich hirngeschädigter Jugendlicher Elisabeth Sander und Klaus Sander: Zur Frage der Bedingungskonstellationen bei lern- und bei geistig behinderten Schülern — eine empirische Arbeit von Schülerakten Eberhard Bay und Helmut Ott: Eine verhaltenstherapeutische Spieltherapie Heinz Neukäter und Herbert Goetze: Strukturiertes Lernen bei leicht hirngeschädigten verhaltensgestörten Kindern Kleine Beiträge und Nachrichten Helmut Bernsmeier: Untersuchung zum sprachlichen Gebrauch der Begriffe Krüppel und Körperbehinderter Jörn Greve: Begrenzende Faktoren sozialer Integration und Prävention sekundärer Neurotisierung bei Behinderten Zum Gedenken: Kurt Prautzsch Richard von Premerstein: Heilpädagogische Dokumentation
Geschichte ist überall – heute auch und vor allem in audiovisuellen Massenmedien. Mittlerweile sind Historienfilme und historische Dokumentationen, ganz gleich ob im Fernsehen, im Kino, im Internet oder auf mobilen Datenträgern, zu wichtigen Medien der populären Präsentation und Projektion allgemeinhistorischen Wissens avanciert. Der vorliegende Band greift die geschichtswissenschaftliche Diskussion über Historienfilme auf und fragt u. a. danach, welche Bilder von Militär und Gesellschaft der Frühen Neuzeit Historienfilme vermitteln, aus welchen Gründen und mit welchen Mitteln sie dies tun. Aus vorwiegend geschichtswissenschaftlicher Perspektive untersuchen die einzelnen Beiträge filmische Inszenierungen von Vergangenheit: deren innerfilmische Realitäten, Produktionsbedingungen, Gegenwartsbezüge und Rezeptionsweisen.
Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit = Themenheft: Universitäten im Dreißigjährigen Krieg
(2011)
Die Geschichte der deutschen Universitäten in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges gehört traditionell nicht zu den bevorzugten Themen der historischen Forschung – weder der universitäts-, noch der militärgeschichtlichen. Dieses ausgesprochene Desiderat hat spezifisch historiographiegeschichtliche Gründe und ist noch heute für viele Verzerrungen und Einseitigkeiten bei der Darstellung dieser für das deutsche Universitätswesen durchaus zäsurhaften Epoche verantwortlich. Die in diesem Heft präsentierten exemplarischen Studien gehen auf Vorträge eines Workshops des Arbeitskreises Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit auf Schloss Friedenstein in Gotha im Mai 2010 zurück und verstehen sich als eine erste Annäherung an ein noch weithin offenes, aber keineswegs ausgeschöpftes Forschungsfeld.
Inhalt Stefan Schmidtchen: Analyse der Therapeut-Klient-Interaktion in der Kinderpsychotherapie Wilfried Hommers und Volker Trempler: Zum Verhalten von Lernbehinderten in Zwei-Personen-Spielen Christofer Wiesinger und Martin Schreiber: Zum Berufsbild des Heilerziehungspflegers — eine empirische Untersuchung Christofer Wiesinger und Martin Schreiber: Die Tätigkeiten des Heilerziehungspflegers — eine empirische Untersuchung mit Hilfe der Selbstbeobachtung Gerhard Eberle: Zum Problem der Anzahl gemeinsamer Faktoren des Hamburg-Wechsler-Intelligenztests für Kinder (HAWIK) bei sogenannten lernbehinderten Sonderschulanwärtern Jürgen Teumer: Merkmale sozialen und affektiven Verhaltens von Schülern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte Richard v. Premerstein: Heilpädagogische Dokumentation
Inhalt Eva Binder, Ulrich Heimberg, Sybille Heintz, Sybille Reiche und Seidenstücker: Modifikation von schulischem Arbeitsverhalten bei lernbehinderten Kindern: Erfahrungen mit Verhaltensverträgen in einer Sonderschulklasse Theodor Ehlers: Zur Gültigkeit der Rosenzweig Picture-Frustration Study, Form für Kinder Peter Becker und Armin Schmidtke: Intelligenz und Hirnschädigung in ihrer Beziehung zur intellektuellen Lernfähigkeit Fredi Büchel: Das Reversal-Shift-Paradigma bei geistig behinderten Kindern Helmut C. Schöne: Über die Störwirkungen von Geräuschen auf die unmittelbare Lernleistung bei verschiedenen Intelligenzgraden Adolf Joksch: Der Einfluß des sozio-kulturellen Status der Eltern auf die Berufsbewährung cerebralgeschädigter debiler Jugendlicher. Teil I: Planung und Durchführung der Untersuchung Buchbesprechungen Richard v. Premerstein: Heilpädagogische Dokumentation Erratum
Unter Rekurs auf zwei historische Erscheinungsformen des Ghettos – auf jüdische Wohnviertel der Frühen Neuzeit und nationalsozialistische Ghettos – wurde der Begriff ‚Ghetto’ zum Symbol von Joch und Verfolgung stilisiert. Diese Sprachpraxis etablierte eine einseitige Forschungsperspektive, die sich ihrem Gegenstand aus dem Täter-Opfer-Paradigma heraus näherte. In der jüngsten Zeit unternahm man jedoch Versuche, diese Perspektive zu brechen, indem man das Ghetto-Phänomen anhand solcher Untersuchungskategorien wie ‚Lebenswelt’, ‚Erfahrung’ und ‚Konstruktion von Raum’ sowie ‚Ambivalenz von Raum und Grenze’ befragte. Das stetig wachsende Interesse an begrifflicher Reflexion über den Sprachkörper ‚Ghetto’ und an den von ihm bezeichneten historischen Phänomenen samt ihren Widerspiegelungen in der Literatur und bildenden Künsten ist ein starkes Indiz für einen Wandel der Sehgewohnheiten innerhalb der Forschung. In Folge der vorgenommenen Differenzierungen entwickeln sich neue Fragestellungen und Ansätze, die die Reduktion der Wissenschaft von der jüdischen Geschichte und Kultur auf die Kategorien von ‚Unterdrückung’ und ‚Verfolgung’ zu überwinden erlauben. Mit dem vorliegenden Heft möchten wir einen Beitrag zu diesem Fachgespräch leisten. Die hier abgedruckten Beiträge lassen sich in zwei Kategorien unterteilen. Zum einen sind es explizite Befragungen des Ghetto-Begriffs im Dienste wissenschaftsgeschichtlicher Reflexionen oder neuer Verfahren zur Erforschung historischer Erscheinungsformen des Ghettos. Hierzu gehören die Artikel von Kristiane Gerhardt, Svenja Bethke und Hanna Schmidt Holländer sowie Birgitt Wagner. In ihren historiographiegeschichtlich bzw. methodologisch orientierten Erörterungen zeigen die Autorinnen die normative Dimension und die daraus resultierende semantische Wandelbarkeit des Ghetto-Begriffs samt ihren Konsequenzen für die Forschungspraxis. In die zweite Kategorie lassen sich wiederum phänomenologisch interessierte Untersuchungen einreihen, die entweder geschichtliche Fallstudien oder Betrachtungen literarischer Repräsentationen des Themas sind. Hierzu gehören die Beiträge von Luca Baraldi, Stratos N. Dordanas und Vaios Kalogrias, Tanja Kinzel, Francisca Solomon und Elvira Grözinger.
Der Arbeitskreis Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit e. V. wurde im Frühjahr 1995 gegründet. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erforschung des Militärs im Rahmen der frühneuzeitlichen Geschichte zu befördern und zugleich das Bewusstsein der Frühneuzeit-HistorikerInnen für die Bedeutung des Militärs in all seinen Funktionen zu wecken. Das Militär steht somit als soziale Gruppe selbst im Mittelpunkt der Aktivitäten des Arbeitskreises, wird aber auch in seinen Wirkungen und Repräsentationen thematisiert. Ziel ist es, die Rolle des Militärs als Teil der frühneuzeitlichen Gesellschaft umfassend herauszuarbeiten und zu würdigen. Insofern versteht der AMG seine Arbeit nicht nur als Beitrag zur Militärgeschichte, sondern vor allem als Beitrag zur Geschichte der Frühen Neuzeit insgesamt. Der Arbeitskreis bietet ein Diskussions- und Informationsforum durch die Organisation von Tagungen, die Herausgabe der Schriftenreihe ‚Herrschaft und soziale Systeme in der Frühen Neuzeit‘, die Zeitschrift ‚Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit‘ und die Mailingliste mil-fnz.
Ankündigungen - Jahrestagung des Arbeitskreises Militärgeschichte in Potsdam vom 16. bis 17. März 2001 - Internationale Zitadellentagung in Spandau vom 6. bis 10. Juni 2001 Veranstaltungsberichte - Scotland and the Thirty Years War (Robert Frost) - Bericht über die Mitgliederversammlung des AMG (Gundula Gahlen) - Dresden im 19. Jahrhundert. Revolution. Soldatenalltag (Kieron Kleinert) Interview - Interview mit Prof. Dr. Bernhard R. Kroener (Olaf Gründel) Projektberichte - Die Offiziere der Liga. Prosopographische Beiträge zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges (Ulrich von Breithaupt) - Eigentlicher Bericht / So wol auch Abcontrafeytung (Annette Hempel) - Der Dreißigjährige Krieg in seiner Bedeutung für die ländliche Sozialstruktur (Brandenburg) (Michael Herrmann) - Militär und Gesellschaft. Die Integration Halles in den brandenburg-preußischen Staat (1680 - 1740/50) (Ute Fahrig) - Zur unkonfessionalisierten Mentalität von Söldnern im Krieg der Konfessionen (Cornel A. Zwierlein) - Der Mythos vom Befreiungskrieg (Ute Planert) - Zwangsaushebungen, Ersatzmänner und Bauerngemeinschaft im 17. Jahrhundert in Schweden (Mikko Huhtamies) - Psychologische Aspekte friedrizianischer Taktik im Siebenjährigen Krieg (Sascha Möbius) - Das stehende Heer im Ständestaat (1650 - 1803) (Jutta Nowosadtko) - Militär und Gesellschaft in Brandenburg-Preußen: Das Beispiel Nauen 1763 - 1806 (Dorit Schneider) Veröffentlichungen - Schriftenreihe des AMG: Herrschaft und soziale Systeme in der Frühen Neuzeit - Die Kriegskunst im Lichte der Vernunft, hrsg. v. Daniel Hohrath u. Klaus Gerteis - Söldnerleben am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges, hrsg. und bearb. von Holger Th. Gräf - Jürgen Luh: Ancien Regime Warfare and the Military Revolution - Veröffentlichungen des AMG
Aus dem Inhalt: Ankündigungen - 4. Jahrestagung des AMG “Die besetzte res publica” in Halle 2001 - Mitgliederversammlung des AMG auf dem Historikertag in Aachen 2000 - Internationale Zitadellen-Tagung in Spandau 2001 Tagungsbericht - Militär und ländliche Gesellschaft in der Frühen Neuzeit. Ein Tagungsbericht (Daniel Hohrath) Interview - Interview mit Dr. Mathias Rogg. Werner-Hahlweg-Preisträger 2000 (Olaf Gründel) Projektberichte - Die Homepage des AMG und ihre Erweiterung (Norbert Winnige) - Ein Jahr in Deutschland. Ein Bericht (Shuhei Sakaguchi) - Der Dreißigjährige Krieg in München (Torsten F. Reimer) - Digitale Erschließung von Quellen zum preußischen Kantonsystem (Norbert Winnige, Martin Winter) - Ancien Régime Warfare and the Military Revolution - a Study (Jürgen Luh) - Das Rapportbuch der preußischen Füsilierkompanie des Freiherrn von Dörnberg 1803/1805 (Lutz Voigtländer) - Die Grafschaft Hohenlohe im Dreißigjährigen Krieg in der Nachkriegszeit (Frank Kleinehagenbrock) - Der Krieg der Fürsten und die Städte: Belagerungen im 18. Jahrhundert (Daniel Hohrath) - Gewerbe und Militär in der Garnison- und Festungsstadt Wesel im 18. Jahrhundert (Angela Giebmeyer) - Die Wiener Stadtguardia und der Dreißigjährige Krieg (Thomas Just, Andreas Weigl) Veröffentlichungen - Begründung einer Schriftenreihe des AMG - Veröffentlichungen des AMG
Vergessene Konflikte
(2010)
Vergessen gehört zur menschlichen Natur. Und was für den Einzelnen gilt, scheint auch für Gesellschaften zu gelten. Politische Katastrophen mögen ein oder zwei Generationen nachwirken, aber dann beginnt das Vergessen. 40 bewaffnete Konflikte toben derzeit in der Welt. Über einige wird informiert, über andere wissen wir wenig oder nichts. Im Thema dieses Heftes wollen wir einige dieser “Vergessenen Konflikte” wieder ins Bewusstsein holen. Wissenschaftler verschiedener deutscher Forschungsinstitutionen beleuchten die Ursachen und Interessen, die zu den Kriegen führen und formulieren Lösungsvorschläge. Im WeltBlick wird die Halbwertszeit des Atomwaffensperrvertrags betrachtet. Außerdem geht es um den neuen internationalen Hotspot Arktis sowie um die Entwicklungsmöglichkeiten der polnischen Außenpolitik.