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Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, wie sich mit den Prozessen gesellschaftlicher Transformation nicht nur das individuelle wie kollektive Handeln, sondern auch das darauf bezogene Lernen verändert. Im Zentrum steht die reflexive Analyse, Konstituierung und Entwicklung eines Lernens im Kontext gesellschaftlich-historischen Wandels. Dies wird aus erwachsenenpädagogischer Perspektive als komplexe Entwicklungs-, Organisations- und Gestaltungsaufgabe entfaltet. Dabei werden die wissenschaftskonzeptionellen Arbeiten des Psychologen Klaus Holzkamp herangezogen, um Grundlagenprobleme hinsichtlich der Konstituierung eines gesellschaftlich vermittelten Lernbegriffes zu analysieren und um diese im Anschluss an die Diskurse des "Cultural Turn" in Richtung einer kulturtheoretischen Fundierung zu überwinden. Holzkamps subjektwissenschaftliche Konzeption eines gesellschaftlich vermittelten Lernens wird rezipiert, um Möglichkeiten für die wissenschaftlich fundierte Konstituierung und Entwicklung eines Lernens im Lebenszusammenhang zu erschließen, das an die gegenwärtige Komplexität, Flexibilität und Temporalität sozialer Wandlungsprozesse anzuschließen vermag. Deren Ertrag wird mit Blick auf die Überschreitung bisheriger wissenschafts- und lerntheoretischer Engführungen und auf die erwachsenenpädagogischen Entwicklungs- und Unterstützungsaufgaben eines lebensweltlich vermittelten Lernens ausgewertet. Als Ergebnis wird eine konzeptionelle Perspektive sichtbar, mit der sich Lernen im Lebenszusammenhang als systemisch-sozialstrukturelles Geschehen konstituieren, unterstützen und reflexiv entwickeln lässt. Exemplarische Ausblicke auf die Konturen sozialer Praktiken des Lernens zeigen, in welche Richtung diese Konzeption weiter zu denken wäre.
Die betriebliche oder „arbeitsplatzorientierte Grundbildung (AoG)“ ist ein noch junges Forschungsgebiet der wissenschaftlichen Erwachsenenbildung. Neuerdings wenden sich auch betriebliche Kursangebote an die „Bildungsverlierer“ unseres Schulsystems, die mit z.T. massiven Problemen die Haupt- oder Sonderschule verlassen. Diese qualitative Studie ist dem Bereich der subjektwissenschaftlichen Lernforschung zuzuordnen. Sie rekonstruiert die subjektiven Lernbegründungen der formal gering literalisierten Beschäftigten, wenn sie an Grundbildungskursen am Arbeitsplatz teilnehmen. Die Studie zeigt auf, dass erhebliche lernbiografisch begründete Widerstände überwunden werden müssen, um – eingebettet in Anerkennungsverhältnisse im Kurs – zu persönlich bedeutsamem produktivem Lernen vorzudringen. Zunächst sind Freiwilligkeit und Teilnehmendenorientierung in Kursen häufig in Frage gestellt. Mehr oder weniger reflektierte Lernwiderstände mit defensiven Lerngründen werden insofern vom Autor als subjektiv sinnvolle Handlungsstrategien verstanden. Als lebenslang tätiger Praktiker erläutert der Autor, wie die Resultate der Studie für eine gute Praxis betrieblicher Grundbildung genutzt werden können.
This book examines why Japan has one of the highest enrolment rates in cram schools and private tutoring worldwide. It sheds light on the causes of this high dependence on ‘shadow education’ and its implications for social inequalities. The book provides a deep and extensive understanding of the role of this kind of education in Japan. It shows new ways to theoretically and empirically address this issue, and offers a comprehensive perspective on the impact of shadow education on social inequality formation that is based on reliable and convincing empirical analyses.
Contrary to earlier studies, the book shows that shadow education does not inevitably result in increasing or persisting inequalities, but also inherits the potential to let students overcome their status-specific disadvantages and contributes to more opportunities in education. Against the background of the continuous expansion and the convergence of shadow education systems across the globe, the findings of this book call for similar works in other national contexts, particularly Western societies without traditional large-scale shadow education markets. The book emphasizes the importance and urgency to deal with the modern excesses of educational expansion and education as an institution, in which the shadow education industry has made itself (seemingly) indispensable.
This book:
• Is the first comprehensive empirical work on the implications of shadow education for educational and social inequalities.
• Draws on quantitative and qualitative data and uses mixed-methods.
• Has major implications for sociological, international and comparative research on the topic.
• Introduces a general theoretical frame to help future research in approaching this under-theorized field.