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In den romanischen Sprachen stehen Verbalmodi, Modalverben, Modaladverbien und Modalpartikeln zum Ausdruck von Modalität zur Verfügung, die schon häufig mit dem Deutschen verglichen wurden. In diesem Beitrag soll es um Entsprechungen versteckter, sogenannter coverter Modalität gehen (vgl. Abraham / Leiss 2012, Haßler 2012). Zunächst soll das Verständnis von Modalität dargelegt werden, um dann ihre coverten Formen einzuordnen. Die gegenseitigen Entsprechungen werden an Beispielen analysiert und schließlich wird ein Vorschlag entwickelt, wie die Mittel der Modalisierung als sprachspezifisch und zu einem Kontinuum gehörend beschrieben werden können.
Schriftsteller schreiben nicht weil, sondern obwohl sie trinken. Der Trinker als literarische Figur und der Schriftsteller als Trinker, zwischen diesen beiden Punkten oszilliert das Thema »Alkohol und Literatur«. In typischer Alkoholikermanier bewegen sich die Texte der betreffenden Autoren zwischen alkoholseliger Übertreibung und erstaunlich zarter Empfindsamkeit und sind zugleich Zeichen für eine Flucht vor der tief empfundenen Unmenschlichkeit der modernen Welt sowie dem eigenen Versagensgefühl. Die oft satirischen und zumeist hoch intelligenten Reflexionen der trinkenden Helden geraten in den literarischen Texten zu aberwitzigen Monologen, in denen alle moralischen und geistigen Werte demontiert werden und die Realität nicht nur im Chaos versinkt, sondern gar deren Existenz überhaupt in Frage gestellt wird.
Im Gespräch mit Gespenstern
(2015)
Das Judentum ist eine Religions- und Volksgemeinschaft, die nicht missioniert und in der aufgenommene Nichtjuden deshalb religiös einen prekären Status haben. Dass ausgerechnet christliche Deutsche nach 1945 vermehrt zum Judentum konvertierten, irritierte die überlebenden Juden. Barbara Steiner untersucht die Aufnahmebedingungen für Nichtjuden, die Veränderungen der Motive und der biographischen Selbstpräsentation deutscher Konvertiten. Ihre Arbeit basiert neben umfangreichen Archivrecherchen auf der Auswertung von Interviews mit Konvertiten und den aufnehmenden Rabbinern. Die Akzeptanzprobleme deutscher Konvertiten innerhalb der jüdischen Gemeinschaft, die aus ihrem Sonderstatus und dem besonderen historischen Kontext resultierten, werden ebenso erörtert wie deren Reaktionen darauf. Die Autorin kann trotz des von allen Beteiligten gleichermaßen gepflegten Tabus der Konversion erklären, wie es nichtjüdischen Deutschen im Schatten der Schoa gelang, ins Judentum aufgenommen zu werden. Ausgezeichnet mit dem Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preis 2014.
Untersuchungen zur pro-inflammatorischen Wirkung von Serum-Amyloid A in glatten Gefäßmuskelzellen
(2014)
Schreiben aus der Asche
(2015)
Im Beitrag wird die Beziehung zwischen Leben, Schreiben und Denken des Autors Wolfgang Hilbig am Rande des Mülls im Hilbigschen Werk nachgezeichnet. Es kommt auch darauf an, Hilbigs oppositionelle Haltung im Kontext der Ideologie der DDR-Gesellschaft zu verdeutlichen. Als herausgehobener Metapher seines Denkens und Schreibens wird dabei der „Asche“ nachgegangen.
Die Migration von etwa einer halben Million Menschen aus westlichen Ländern in die DDR ist wenig erforscht. Dies gilt auch für das Gebiet der Literatur. Was so unterschiedliche Autoren wie Anna Seghers, Arnolt Bronnen, Heinar Kipphardt, Adolf Endler, Wolf Biermann, Gisela Kraft oder Ronald M. Schernikau verbindet, ist, sich einmal für ein Leben in der DDR entschieden zu haben. Einige von ihnen fanden in der sozialistischen Wahlheimat ihre Themen und ihr Publikum: häufig in zunehmender Distanz zur Kulturpolitik, mitunter auch in großer Nähe. Andere kehrten dem Land nach wenigen Jahren enttäuscht oder verbittert wieder den Rücken oder wurden hinausgedrängt. Die Beiträge beschäftigen sich mit den Motiven, Umständen, biographischen Konsequenzen, Selbstdeutungen und literarischen Resultaten der Übersiedlung in die SBZ bzw. in die DDR zwischen 1945 und 1989.
Nissart - was ist das? Während Nizza bekannt ist, löst der Name des dort heimischen romanischen Idioms Erstaunen aus. Als Varietät des Okzitanischen hat es zwar ein reiches sprachliches Erbe, doch ist seine Existenz heute bedroht. Stefanie Wagner geht der Frage nach, wie sich ein Lerner dank seiner Kenntnisse in (mindestens) einer romanischen Sprache (L1 oder L2) dieses ihm unbekannte Idiom mit Hilfe interkomprehensiver Lern- und Lesestrategien erschließen kann. Hierbei beleuchtet sie sprachgeschichtliche Zusammenhänge innerhalb der Romania sowie den lerntheoretischen Hintergrund und präsentiert eine Studie zum Leseverständnis des Nissart mit internationalen Probanden. Entdecken Sie ein Stück Romania, das auch von Interkomprehensionsprogrammen bislang unberücksichtigt blieb.