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August Boeckh (1785–1867) verfügte über eine umfangreiche private Büchersammlung mit einem beeindruckenden Facettenreichtum. Diese spiegelt Boeckhs Philologiebegriff wider, der sämtliche Lebensbereiche umfasste, und ermöglicht durch die in seinen Büchern hinterlassenen Marginalien einen gut nachvollziehbaren Einblick in den wissenschaftlichen Arbeitsprozess des Philologen.
Aufbauend auf der rekonstruierten Boeckhschen Bibliothek blickt Julia Doborosky auf die Auseinandersetzung zwischen Boeckh und seinem Kritiker Gottfried Hermann um die Ausgestaltung der philologischen Disziplin, das wissenschaftliche Werk Boeckhs selbst und auf seine Interaktion innerhalb eines wissenschaftlich-institutionellen Netzwerks. Anhand dieser drei Säulen zeigt sie die unterschiedlichen Modalitäten auf, in denen Boeckh seinen Philologiebegriff entwickelte, darlegte und zur Anwendung brachte – und wie hierbei seine Büchersammlung als greifbares Zeugnis einer geisteswissenschaftlichen Ideen- und Disziplingeschichte stets präsent ist.
Inhalt:
Alexander von Humboldt-Forschungsstelle: Ingo Schwarz zum 65. Geburtstag
Ottmar Ette: Findung und Erfindung einer Leserschaft. Neuere Editionsprojekte zu Alexander von Humboldt als Grundlage und Herausforderung künftigen Forschens
Eberhard Knobloch: Alexandre de Humboldt et le Marquis de Laplace
Oliver Schwarz: Alexander von Humboldt als astronomischer Arbeiter, Diskussionspartner und Ideengeber
Petra Werner: Innenwelten und bleiche Gärten. Alexander von Humboldt untertage und in der Caripe-Höhle
Christian Suckow: Alexander von Humboldt in Ust’-Kamenogorsk
Anne Jobst: Neue Briefe Christian Gottfried Ehrenbergs an Alexander von Humboldt
Thomas Schmuck: Humboldt, Baer und die Evolution
Manfred Ringmacher: Zwei Briefe auf Guaraní in Alexander von Humboldts Handschrift
Ute Tintemann: Julius Klaproths Mithridates-Projekt, Alexander von Humboldt und das Verlagshaus Cotta
Ulrike Leitner: „Ja! Wenn Berlin Bonn wäre!“ Friedrich Rückerts Berufung nach Berlin
Frank Holl: „Zur Freiheit bestimmt“ – Alexander von Humboldts Blick auf die Kulturen der Welt
Sebastian Panwitz: Das Humboldt-Mendelssohn-Haus Jägerstraße 22. Ein Quellenfund
Laura Péaud: Du Mexique à l‘Oural : l‘expertise humboldtienne au service du politique
Bärbel Holtz: „Cicerone“ des Königs? Alexander von Humboldt und Friedrich Wilhelm III.
Menso Folkerts: Ein unerwartetes Zusammentreffen in Sanssouci. Alexander von Humboldt und Karl Ludwig Hencke an der Tafel Friedrich Wilhelms IV.
Ulrich Päßler: Preußens Mann in Washington. Fünf Briefe Friedrich von Gerolts an Alexander von Humboldt (1858/1859)
Bill Roba: German-Iowan Strategies in Celebrating the Centennial of Alexander von Humboldt’s Birth
Regina Mikosch: Ingo Schwarz‘ Veröffentlichungen zur Alexander von Humboldt
Über die Autoren
Der kurze Aufsatz gibt einen Überblick über den erhaltenen Briefwechsel zwischen A. v. Humboldt und Charles Lyell. Er veröffentlicht darüber hinaus einen undatierten, bisher unbekannten Brief Humboldts an Lyell. Der Brief kann mit Hilfe eines Briefes an Pertz datiert werden. Deshalb wird auch dieser Brief zum ersten Mal vollständig veröffentlicht.
Pierre-Simon Marquis de Laplace joua un rôle éminent dans la vie scientifique d’Alexandre de Humboldt. Humboldt avait fait la connaissance du savant français qui avait vingt ans de plus que lui-même à Paris en 1798. L’article de Eberhard Knobloch examine la relation entre ces deux géants de la science en s’appuyant entre autre pour la première fois sur des documents inédits: les quatre lettres de Laplace à Humboldt, le journal d’Humboldt et sur le matériel d’archives conservé aux Archives de l’Académie des Sciences de Berlin-Brandebourg.
Inhalt:
Eberhard Knobloch: Der Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Charles Lyell: Ein Überblick
Alejandro Cheirif Wolosky: La recepción humboldtiana de Cristóbal Colón
Luiz Estevam O. Fernandes: Political Essay on the Kingdom of New Spain: Humboldt and the history of Mexico
Dominik Erdmann/Christian Thomas: „… zu den wunderlichsten Schlangen der Gelehrsasmkeit zusammengegliedert“. Neue Materialien zu den ‚Kosmos-Vorträgen‘ Alexander von Humboldts, nebst Vorüberlegungen zu deren digitaler Edition
Konstantin Treuber „Warum ich nicht Diorit-Trachyt sagen soll.“ – Ein geologischer Brief Gustav Roses an Alexander von Humboldt
Anja Werner: Alexander von Humboldt’s Footnotes: “Networks of Knowledge” in the Sources of the 1826 Essai politique sur l’île de Cuba
Peter Honigmann: Alexander von Humboldts Journale seiner russisch-sibirischen Reise 1829 [mit einer Einführung von Eberhard Knobloch]
Die Feuer von Baku
(2011)
Inhalt:
- Eberhard Knobloch/Ingo Schwarz: Die Feuer von Baku – ein wiederentdeckter Brief von Alexander von Humboldt
- Ottmar Ette: Alexander von Humboldt: Wissenschaft im Feld - Transareale Wissenschaftsfelder in den Tropen
- Laura Péaud: Le politique, opérateur de la construction des savoirs géographiques modernes: l'exemple des voyages d'Alexander von Humboldt
- Karin Reich: Sternschnuppen und Erdmagnetismus, ein von Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß während der Universitätsfeierlichkeiten in Göttingen im September 1837 initiiertes Projekt
- Kurt-R. Biermann: War Alexander von Humboldt ein „Freiherr“ (oder „Baron“)?
Inhalt: Kröger, Björn: Remarks on a scene, depicting the primeval world. A talk given by Leopold von Buch in 1831, popularizing the Duria antiquior Roussanova, Elena: Hermann Trautschold und die Ehrung Alexander von Humboldts in Russland Schmuck, Thomas: Tod in den Anden. Ein Brief Francis Halls an Humboldt 1831 und seine historischen und politischen Hintergründe Schnoepf, Markus: Evaluationskriterien für digitale Editionen und die reale Welt Thiemer-Sachse, Ursula: „Wir verbrachten mehr als 24 Stunden, ohne etwas anderes als Schokolade und Limonade zu uns zu nehmen“. Hinweise in Alexander von Humboldts Tagebuchaufzeichnungen zu Fragen der Verpflegung auf der Forschungsreise durch Spanisch-Amerika Schwarz, Ingo: Hanno Beck zum 90. Geburtstag Beck, Hanno: Das literarische Testament Alexander von Humboldts 1799
Inhalt:
-Ulrich Päßler: Die edition humboldt digital. Dokumente zur Neuausgabe der Ideen zu einer Geographie der Pflanzen (1825–1826)
-Reinhard Andress: Eduard Dorsch and his unpublished poem on the occasion of Humboldt’s 100th birthday
-Vicente Durán Casas: Immanuel Kant, Alexander von Humboldt and the Tequendama Fall. Two Prussians linked by Geography
-Ottmar Ette: Languages about Languages: Two Brothers and one Humboldtian Science
-Dagmar Hülsenberg: Alexander von Humboldts Erläuterungen zu Öfen
für die Herstellung von Keramik- und Glaserzeugnissen
-Thomas Schmuck: Missglückte Begegnung. Der kurze Briefwechsel zwischen Leopold von Buch und Goethe
-Werner Sundermann: Alexander von Humboldt und das Persische
Tod in den Anden
(2013)
Der Forschungsreisende Francis Hall kam als Soldat nach Südamerika und betätigte sich hier auch als Pflanzensammler, Reiseschriftsteller und Bergsteiger. Er war Freund und Briefpartner Jeremy Benthams und versuchte gemeinsam mit Jean-Baptiste Boussingault den Chimborazo zu besteigen. Der liberale Journalist wurde 1833 in bürgerkriegsähnlichen Unruhen in Ecuador ermordet. Der einzige Brief Halls an Humboldt, in dem er diesen für die Naturerschließung des Landes zu gewinnen versucht, eine Sammlung andiner Pflanzen übersendet und seine Einschätzung zur politischen Lage und Zukunft Südamerikas kundtut, wird hier veröffentlicht und kommentiert.