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The Maghreb region (from Tunisia to Gibraltar) is a key area in the western Mediterranean to study the active tectonics and stress pattern across the Africa-Eurasia convergent plate boundary. In the present study, we compile comprehensive data set of well-constrained crustal stress indicators (from single focal mechanism solutions, formal inversion of focal mechanism solutions, and young geologic fault slip data) based on our and published data analyses. Stress inversion of focal mechanisms reveals a first-order transpression-compatible stress field and a second-order spatial variation of tectonic regime across the Maghreb region, with a relatively stable S-Hmax orientation from east to west. Therefore, the present-day active contraction of the western Africa-Eurasia plate boundary is accommodated by (1) E-W strike-slip faulting with reverse component along the Eastern Tell and Saharan-Tunisian Atlas, (2) a predominantly NE trending thrust faulting with strike-slip component in the Western Tell part, and (3) a conjugate strike-slip faulting regime with normal component in the Alboran/Rif domain. This spatial variation of the present-day stress field and faulting regime is relatively in agreement with the inferred stress information from neotectonic features. According to existing and newly proposed structural models, we highlight the role of main geometrically complex shear zones in the present-day stress pattern of the Maghreb region. Then, different geometries of these major inherited strike-slip faults and its related fractures (V-shaped conjugate fractures, horsetail splays faults, and Riedel fractures) impose their component on the second- and third-order stress regimes. Neotectonic and smoothed present-day stress map (mean S-Hmax orientation) reveal that plate boundary forces acting on the Africa-Eurasia collisional plates control the long wavelength of the stress field pattern in the Maghreb. The current tectonic deformations and the upper crustal stress field in the study area are governed by the interplay of the oblique plate convergence (i.e., Africa-Eurasia), lithosphere-mantle interaction, and preexisting tectonic weakness zones.
Nach dem Lebensbruch
(2015)
Im Kontext der algerischen Unabhängigkeit verließen die meisten französisch-jüdischen Staatsbürger/innen die vormalige Kolonie in Nordafrika. Der seinerseits algerischstämmige, jüdische, französische Historiker Benjamin Stora sieht in dieser Übersiedlung das letzte von drei Exilen, in die sich die algerisch-jüdische Bevölkerung während der 130-jährigen Kolonialzeit begeben habe. Ausgehend davon werden in dieser Arbeit drei Romane jüdischer Schriftsteller/innen algerischer Herkunft präsentiert, in denen die Thematik des Heimatverlusts bzw. des Exils behandelt wird, und zwar: Gil Ben Aychs Le livre d’Étoile, Annie Cohens Le marabout de Blida und Rolland Doukhans Berechit. Neben den Thesen Storas bilden im Übrigen die von Jacques Derrida bzw. Hélène Cixous geprägten Begriffe nostalgérie und algériance den gedanklichen Ausgangspunkt für die Untersuchungen.
Im ersten theoretischen Unterkapitel wird anhand verschiedener Definitionen und Sichtweisen des Begriffs Exil – u.a. von Elisabeth Bronfen, Edward Said, Hannah Arendt, Jean Améry, André Aciman – dessen Vielschichtigkeit erörtert. Daran anschließend wird ein Exilbegriff für die vorliegende Arbeit bestimmt, der einen erzwungenen oder freiwilligen, physischen oder mentalen Ortswechsel als Ausgangspunkt hat und seinerseits im Kontrast zu einer Heimat steht, welche als physisch-geografischer oder als ideell-abstrakter Raum gesehen werden kann. Im zweiten Theoriekapitel werden, basierend auf der Annahme, dass das Exil-Motiv eine wichtige Rolle im kollektiven Gedächtnis des Judentums spielt, drei Topoi herausgearbeitet, die sowohl von jüdischen als auch von nichtjüdischen Denker/innen, Literat/innen und Historiker/innen aufgenommen und weiterverarbeitet wurden, und zwar: die biblische Hiobsgeschichte, das Motiv der Wurzellosigkeit bzw. des „Ewigen“ oder „Wandernden Juden“, der Topos vom „Volk des Buches“. Anhand der Thesen Storas wird schließlich in einem dritten Theorieteil die Geschichte des algerischen Judentums in Kürze dargestellt.
Auf dieser theoretischen Grundlage werden im analytischen Teil der Arbeit die drei Romane untersucht. Dabei zeigen sich in allen drei Werken verschiedene Exilformen: das geographische, das soziale und das innere Exil, die einander in der Situation der Protagonist/innen überlagern. Außerdem werden Strategien im Umgang mit der Exilsituation deutlich, die mit der jüdischen Tradition und Herkunft der Figuren in Verbindung zu bringen sind. Dazu zählen jüdische Rituale des Alltags, die Suche nach Halt im Glauben, das Thema der Wurzellosigkeit im Kontrast zu Sesshaftigkeit, das Finden von Heimat im Schreiben und die jüdische Tradition der Textauslegung. Dazu wird jeder der Romane mit einem der drei präsentierten Bilder in Verbindung gebracht.