Filtern
Volltext vorhanden
- nein (2)
Erscheinungsjahr
- 2009 (2) (entfernen)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (2) (entfernen)
Gehört zur Bibliographie
- ja (2)
Institut
Prävention kindlichen übergewichts : elterliche Selbstwirksamkeit und Handlungsergebniserwartungen
(2009)
Adipositas ist ein ernstzunehmendes gesundheitliches Problem, welches das physische und psychosoziale Wohlbefinden von Kindern und deren Eltern beeintraechtigt und somit wirksamer praeventiver Ansaetze bedarf. Dabei ist es bedeutsam, welche Barrieren, Anreize und Selbstwirksamkeitserwartungen Eltern fuer oder gegen die Teilnahme an solchen Programmen entscheiden lassen. Ziel der Studie war es zu untersuchen, wie Muetter ihre Selbstwirksamkeits- und Handlungsergebniserwartungen beschreiben und inwieweit sich soziodemografische Aspekte auf diese Einschaetzungen auswirken. Insgesamt wurden 219 Muetter von Kindern im Alter von 3-6 Jahren befragt. Mehr als die Haelfte der befragten Muetter waren uebergewichtig bzw. adipoes sowie 12% der Kinder. Es ergaben sich weder fuer das Alter und das Geschlecht des Kindes noch fuer das Familieneinkommen Unterschiede in den Handlungsergebniserwartungen. Muetter mit geringerer Bildung nahmen weniger Anreize wahr und Muetter mit uebergewichtigen Kindern sahen weniger Barrieren fuer eine Programmteilnahme. uebergewichtige Muetter dagegen bewerteten die Barrieren und Anreize hoeher als normalgewichtige Muetter. Hinsichtlich der Selbstwirksamkeit ergaben sich ebenfalls Unterschiede bezueglich der Bildung und des Gewichts der Mutter sowie des Kindes. Im Vorfeld einer Intervention sollte ein Beratungsgespraech bezogen auf die muetterlichen Erwartungen stattfinden, um die Teilnahmebereitschaft und den Programmerfolg zu unterstuetzen.
Vorgestellt wird ein Instrument zur Erhebung muetterlicher Steuerungsstrategien in der Essenssituation (ISS), fuer deren Erfassung bislang kein deutschsprachiges, ueberprueftes Instrument vorliegt. Dazu wurde an 163 Muettern mit Vorschulkindern ein auf Grundlage bereits existierender englischsprachiger Instrumente (CFQ, CFSQ) sowie Fokusinterviews mit Experten und Muettern entstandener Itempool ueberprueft. Die Studie berichtet ueber die faktoren- und itemanalytischen Ergebnisse, nach denen sich 21 Items als trennscharf und verstaendlich erwiesen. Eine explorative Faktorenanalyse ergab sechs Faktoren, die zusammen 68% der Varianz aufklaerten. Sie umfassen aktive Strategien, wie Restriktion, Draengen und Belohnung, aber auch passive Steuerung durch Vorbild, Monitoring und die Staerkung der Eigenverantwortung des Kindes. Analysen zu Unterschieden im Steuerungsverhalten der Mutter bestaetigten die Faehigkeit des Instrumentes zur Differenzierung zwischen Muettern mit verschiedenem soziooekonomischen Status und Kindern unterschiedlichen Gewichts.