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Die vorliegende Studie stellt eine konzeptuelle Replikation der Untersuchung von Shirey & Reynolds (1988) dar. In dieser Untersuchung ergab sich unerwarteterweise ein negativer Zusammenhang zwischen Interesse und Aufmerksamkeit, während gleichzeitig ein positiver Zusammenhang zwischen Interesse und Behalten bestand. Unser Ziel war es, zu prüfen, ob sich dieser erwartungswidrige Befund auch mit einer anderen Stichprobe und anderem Lernmaterial replizieren läßt. Darüber hinaus kontrollierten wir die subjektive Wichtigkeit des Lernmaterials und unterschieden zwischen wörtlicher und bedeutungsorientierter Lernleistung. Die Ergebnisse unserer Studie stimmen weitgehend mit denen von Shirey & Reynolds überein. Abschließend diskutieren wir einige Interpretationsmöglichkeiten der Befunde und geben Hinweise für die weitere Forschung.
Academic personal initiative (API) has rarely been studied with regard to literacy development. The purpose of this longitudinal study was therefore to examine the unique effects of API on the development of word comprehension as an indicator of word reading. To this end, the effects of previous word comprehension, intrinsic reading motivation, and basic cognitive ability (i.e., processing speed) were controlled for. A total of 1,515 German students participated in a longitudinal assessment starting in Grades 1 to 3, with a second point of measurement nine months later. Latent change score analyses revealed positive associations between API and gains in word comprehension, both in the total sample and at all grade levels. These relations were robust against the effects of previous word comprehension and intrinsic reading motivation. The findings suggest that children play an active role in their own reading development. (C) 2017 Elsevier Inc. All rights reserved.
This study addressed the role of elementary school teachers' classroom management and mastery-oriented instructional practices as mediators of the effects of teacher motivation on student motivation. The sample comprised 110 teacher-class pairs (1731 students). The results from multilevel regression analyses revealed that teacher educational interest contributed to student reports of teachers' instructional practices. These practices, in turn, were significant predictors of students' subject interest and mastery goals at both the student and the class level. Finally, teacher educational interest showed significant and substantial indirect relations to student motivation that were mediated by teachers’ instructional practices.
Es wurde der Zusammenhang zwischen allgemeinem Studieninteresse, Interesse an empirischen Forschungsmethoden sowie dem Leistungsmotiv (unabhängige Variablen) und Umfang, Inhalt und Struktur methodischen Wissens im Studienfach Pädagogik (abhängige Variablen) geprüft. Im Mittelpunkt der Analysen standen die Auswirkungen des Methodeninteresses. Auf der Basis eines Fragebogens wurden 20 Pädagogikstudenten zu Beginn eines Methodenseminars für Studienanfänger in zwei Gruppen mit hohem bzw. niedrigem Methodeninteresse geteilt. Die verschiedenen Aspekte methodenspezifischen Wissens wurden acht Wochen später mittels eines Assoziationstests zu neun Stimulusbegriffen erhoben. Die Ergebnisse belegen, daß hohes Interesse zu qualitativen (Inhalt und Struktur), nicht jedoch zu quantitativen Wissensunterschieden (Umfang) führt.
Die vorliegende Arbeit berichtet über die Entwicklung des „Fragebogen zum Studieninteresse" (FSI) und seine testtheoretische Überprüfung. An der Untersuchung nahmen 298 Studenten verschiedener Studiengänge teil. Ausgehend von einer 27 Items umfassenden Version verblieben aufgrund von Faktorenanalyse und Rasch- Skalierung 18 Items, die eine eindimensionale Skala bilden. Die interne Konsistenz (Alpha) des revidierten FSI beträgt .90, die Test-Retest-Reliabilität .67 (Zeitspanne: 2 Jahre). Zur Prüfung der Validität des revidierten FSI wurde eine Reihe weiterer Variablen erhoben (z.B. intrinsische motivationale Orientierung, Tätigkeitszentrierung, Extraversion, Verwendung von Lernstrategien, Studienleistung). Die Ergebnisse zeigen, daß der FSI in ausreichendem Maße konvergente, diskriminante und kriteriumsbezogene Validität besitzt.
In der vorliegenden Arbeit wird argumentiert, daß das Erleben von „Flow" im Prozeß des Lernens für das Entstehen von intrinsischer Lernmotivation und für die kognitive Entwicklung der Schüler von entscheidender Bedeutung ist. Die FIow-Theorie von M. Csikszentmihalyi wird ausführlich dargestellt und ihre Relevanz für den Lernprozeß erläutert. Es werden zwei empirische Studien berichtet, die die Auswirkungen des Flow-Erlebens auf schulisches Lernen belegen. Schließlich wird der Versuch gemacht, Folgerungen für die pädagogische Praxis abzuleiten.
This review of research examines the constructs of reading motivation and synthesizes research findings of the past 20 years on the relationship between reading motivation and reading behavior (amount, strategies, and preferences), and the relationship between reading motivation and reading competence (reading skills and comprehension). In addition, evidence relating to the causal role of motivational factors and to the role of reading behavior as a mediator of the effects of motivation on reading competence is examined. We identify seven genuine dimensions of reading motivation: curiosity, involvement, competition, recognition, grades, compliance, and work avoidance. Evidence for these dimensions comes from both quantitative and qualitative research. Moreover, evidence from previous studies confirms the positive contribution of intrinsic reading motivation, and the relatively small or negative contribution of extrinsic reading motivation, to reading behavior and reading competence. The positive contribution of intrinsic motivation is particularly evident in relation to amount of reading for enjoyment and reading competence and holds even when accounting for relevant control variables. However, the causal role of reading motivation and the mediating role of reading behavior remain largely unresolved issues.
Inspired by the results from the PISA study and based on previous intervention programs, the reading competence training LEKOLEMO (Program for Fostering Reading Literacy and Reading Motivation) for 7th-grade students was developed. The training differs from existing programs in two aspects: (1) It comprises tasks pertaining to the PISA reading dimensions retrieving information, text-related interpretation, and reflection and evaluation, and (2) explicitly aims at fostering reading motivation. The present study examined the revised version of LEKOLEMO in a sample of 235 seventh graders. The results confirmed the effectiveness of LEKOLEMO and showed significant effects of medium size on reading competence at the follow-up test. However, effects on intrinsic reading motivation and on self-concept of reading were small and unstable.
Diese Studie untersuchte die vermittelnden Prozesse, die den Effekten familiaerer Strukturmerkmale (soziooekonomischer Status, Bildungsniveau, Migrationshintergrund) auf das Lernen eines Textes zugrunde liegen. Es wurde ein Pfadmodell getestet, das familiaere Prozessmerkmale (z.B. Besitz von Kulturguetern) und individuelle Faktoren (z.B. Lesemotiva-tion) als Mediatoren beruecksichtigt. Als Indikator fuer das Textlernen diente die mittels Verifikationstest erfasste situative Textrepraesentation. Das Modell wurde anhand einer Stichprobe von 414 15-jaehrigen Schuelerinnen und Schuelern ueberprueft und weitgehend bestaetigt. Mit wenigen Ausnahmen waren die angenommenen Mediatoren an der Vermittlung familiaerer Einfluesse auf das Textlernen beteiligt. Als besonders einflussreiche Mediatoren erwiesen sich der Besitz von Kulturguetern, die kognitive Grundfaehigkeit, die intrinsische Lesemotivation, das Vorwissen und das metakognitive Strategiewissen.
Die gegenwärtig diskutierten Verfahren zur Erfassung von Lernstrategien, Lernstilen und Lernorientierungen können in zwei Gruppen unterteilt werden. Die erste Gruppe ist induktiv konstruiert worden und hat auf der Grundlage von Interviewstudien relativ globale Lernermerkmale postuliert. Typisch für diese Verfahren ist auch die Integration motivationaler und kognitiver Komponenten des Lernverhaltens. Die zweite Gruppe zeichnet sich durch ein deduktives Vorgehen aus. Ausgehend von kognitionspsychologischen Modellen des Lernprozesses sowie verschiedenen Motivationstheorien wurden differenzierte Tragebögen zu Lernstrategien undmotivationalen Merkmalen entwickelt. Die kognitiven und motivationalen Komponenten sind dabei strikt getrennt worden. Der vorliegende Artikel stellt beide Gruppen von Verfahren anhand ausgewählter Beispiele dar und diskutiert ihre Vor- und Nachteile.