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Waehrend der herbstlichen Schwaermpase wurden im Norden Bulgariens die Ektoparasiten von neun Fledermausarten untersucht. Die hoechsten Abundanzen erreichten Fledermausfliegen, von denen 6 verschiedene Arten determiniert wurden. In geringeren Dichten besiedelten auch Flughautmilben (6 Arten) sowie Macronyssidae und Ixodidae (jeweils eine Art) die Fledermaeuse. Die Bindung an den Wirt und die Verbreitung aller Ektoparasiten sind kurz zusammengefasst. Fuer die Berechnung der Parasitenlast wird ein neues Modell vorgeschlagen, dass unter Beruecksichtigung von Groessenrealtionen und Abundanzen vergleichbare Daten bei unterschiedlichen Befallsszenarien ermoeglicht. Parasitenkombinationen traten im Norden Bulgariens seltener auf, als erwartet. Mit den Werten der haeufigsten Fledermausarten wurde ueberprueft, ob es einen Zusammenhang zwischen Masse, Unterarmlaenge und Parasitierung gibt. In keinem Fall konnte eine sichere Korrelation zwischen diesen Faktoren ermittelt werden. Unter Verwendung eines adaptierten Body-Mass-Index (BMI) oder eines Body- Condition-Index (BCI) ergab sich ebenfalls kein Zusammenhang zwischen der Koerperkondition und der Parasitenlast. Im Verlaufe der Untersuchung kam es in einer Hoehle zu einer unerwarteten Zunahme der Abundanzen von Flughautmilben. Dieses Phaenomen koennte ein interessanter Ansatz weiterer Studien sein. Im Vergleich zu herbstlichen Untersuchungen in Deutschland waren die Fledermaeuse im Norden Bulgariens deutlich staerker parasitiert.
Ischnopsyllus variabilis (WAGNER, 1898), a model of survival strategy of rare insects? The present paper reports a collection of Ischnopsyllus variabilis in the Schorfheide, a region in the north of Brandenburg (Germany). This bat flea is very rare and the specimens are seldom encountered. The collection of 5 males and 21 females of I. variabilis from summer roosts of the Nathusius`pipistrelle (Pipistrellus nathusii) is a remarkable documentation, since it represents the largest known population of the flea in Europe. Moreover, the data reported here emphasizes for the first time that the Nathusius` pipistrelle is the main host of I. variabilis. The development of the larvae take place in maternity colonies of this bat species. The occurrence of a local concentration of rare specimens may be a vital necessity for the long range survival. Hence, I. variabilis may represent an appropriate model for the understanding of ecology of rare insects, since a local population could be the origin for a scattered distribution over larger areas. The spread of the flea is promoted by the expansive seasonal migrations of the Nathusius`pipistrelle. The exact mechanisms and parameters underlying such an accumulation of specimens in a special maternity colony are still unknown and require further investigations.
Die vorliegende Arbeit liefert eine Zusammenstellung der bisher bekannten Ektoparasitenarten europaeischer Fledermausarten. Auf der Basis eigener Untersuchungen in Deutschland erfolgt eine Analyse der Abundanz der Parasiten. Fuer jede Wirtsart wird das Artenspektrum der haeufig vorkommenden Ektoparasiten angegeben und die Spezifitaet der Wirt- Parasit-Beziehung diskutiert. Teil 1 behandelt die Ektoparasiten der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus), der Nordfledermaus (Eptesicus nilssonii), der Breitfluegelfledermaus (Eptesicus serotinus), der Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii),der Grossen Bartfledermaus (Myotis brandtii), der Teichfledermaus (Myotis dasycneme) und der Wasserfledermaus (Myotis daubentonii).
The present study provides a review of the published ectoparasitic species of European bats. On the basis of own researches in Germany, the abundance of each parasite was analysed. For every bat species the community of the dominant parasites and the quality of the host-parasite relation were summarized. Part 2 is concerned with the ectoparasites of the Greater mouse-eared bat (Myotis myotis), of the Lesser mouse-eared bat (Myotis blythii), of the Long-fingered bat (Myotis capaccinii), of the Whiskered bat (Myotis mystacinus), and of the Natterer`s bat (Myotis nattereri).
Die vorliegende Arbeit liefert eine Zusammenstellung der bisher bekannten Ektoparasitenarten europaeischer Fledermausarten. Fuer jede Wirtsart wird das Artenspektrum der haeufig vorkommenden Ektoparasiten angegeben und die Spezifitaet der Wirt-Parasit-Beziehung diskutiert. Teil 3 behandelt die Ektoparasiten der Wimperfledermaus (Myotis emarginatus), der Langfluegelfledermaus (Miniopterus schreibersii), der Großen Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum), der Kleinen Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros), der Blasius-Hufeisennase (Rhinolophus blasii), der Mittelmeerhufeisennase (Rhinolophus euryale) und der Mehely-Hufeisennase (Rhinolophus mehelyi).
Der Artikel liefert eine Zusammenstellung der aktuellen Ektoparasitenfauna der Fledermäuse (Flöhe, Fledermausfliegen, Wanzen, Zecken und Milben). Die Beziehung zwischen den Fledermäusen und ihren Ektoparasiten eignet sich in besonderem Maße als Modell ökologischer und evolutionärer Prozesse, wie das Überleben seltener Arten, die Kövolution zwischen Wirten und Parasiten, die Übertragung von Parasiten, die Wirtswahl und die Verbreitung von Krankheiten. Der gegenwärtige Stand der ökologischen Forschung auf diesen Gebieten wird zusammengefaßt und die Notwendigkeit und die Ziele weiterer Forschung werden angegeben.
Bei der Untersuchung von Ektoparasiten in verschiedenen Winterqartieren von Fledermäusen im Nordosten Brandenburgs wurde das Artenspektrum an Flöhen, Lausfliegen und Milben erfasst. Die häufigsten Parasiten waren die sogenannten "Winterflöhe", die mit drei Arten (Nycteridopsylla eusarca, N. longiceps und N. pentactena) präsent waren. Bei der Anzahl dieser Flöhe in den Winterquartieren wurden extreme Unterschiede festgestellt. In einzelnen Quartieren kann es zu einem relativ hohen Besatz an Flöhen kommen. Solche Populationszentren könnten für das regionale Überleben der seltenen Ektoparasitenarten eine große Rolle spielen. In diesen Quartieren werden neben den Hauptwirten auch andere überwinternde Fledermausarten als Blutspender genutzt. An den Wasserfledermäusen gab es regelmäßig Funde der Fledermausfliege Nycteribia kolenatii. Im Gegensatz zu den Flöhen und dieser Fledermausfliegenart traten die meisten anderen Parasiten nur sporadisch auf. Bei der Untersuchung wurden drei für Brandenburg neue Ektoparasitenarten festgestellt. Es handelt sich dabei um eine Fledermausfliege: Basilia nana sowie um zwei kleine Milbenarten der Familie Macronyssidae: Macronyssus cyclaspis und Macronyssus ellipticus.
Die in der Umgebung von potsdam untersuchten Nester der Mehlschwalbe (Delichon urbica) enthielten drei spezifische Ektoparasitenarten in unterschiedlicher Dichte. Pro nest fanden sich von der Mehlschwalbenlausfliege (Stenepteryx hirundinis) 0-12 Eier, von der Mehlschwalbenwanze (Oeciacus hirundinis)195-1104 Larven und Imagines und vom Mehlschwalbenfloh (Ceratophyllus hirundinis)9-135 Imagines. Zwischen 1. Oktober und dem 9.-16. mai des folgenden Jahres gab es im Durchschnitt nur einen geringfuegigen Rueckgang der Anzahl der Wanzen, waehrend die Abundanz adulter Floehe deutlich zunahm. Die Parasitendichte schwankte zwischen verschiedenen Fundorten und selbst innerhalb einer Nestreihe erheblich. In den am staerksten mit Parasiten belasteten Nestern ist eine erfolgreiche Aufzucht der Jungtiere durch die Mehlschwalben unwahrscheinlich. Die Hoehe der Parasitenlast koennte die Wahl der Schwalbenzwischen der Nutzung vorjaehriger Nester oder dem Ausbau aelterer nester wesentlich beeinflussen.
In einer Wochenstubengesellschaft der Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii), in der Schorfheide im Norden Brandenburgs, wurde ein starkes Vorkommen der Roten Waldameise (Formica rufa) festgestellt. Die Fledermäuse waren offensichtlich durch die Anwesenheit der Ameisen nicht beunruhigt. Der ungewöhnlich enge Kontakt zwischen Ameisen und Fledermäusen führte zur Überlegung, dass es regelmässige Interaktionen zwischen Ameisen und Fledermäusen geben könnte, die beiden Seiten Vorteile bieten. Vergleichbare Beziehungen wurden bisher hauptsächlich bei Vögeln als anting beschrieben. Interaktionen zum gegenseitigen Vorteil sind zwischen Fledermäusen und Ameisen bisher kaum beachtet worden, so dass weitere Untersuchungen notwendig sind.
Investigation of the ectoparasitic fauna (Siphonaptera: Ischnopsyllidae; Diptera: Nycteribiidae) on bats in Brandenburg, Germany. During the investigation of bats in hibernation places four species of fleas (Ischnopsyllus hexactenus (Kolenati, 1856) on Myotis myotis and Myotis nattereri, Nycteridopsylla pentactena (Kolenati, 1856)on Myotis daubentoni, Ischnopsyllus elongatus (Curtis, 1832) and Nycteridopsylla eusarca Dampf, 1908 on Nyctalus noctula) and one bat fly (Nycteribia kolenatii Theodor and Moscona, 1954 on Myotis daubentoni, Myotis natereri and Plecotus auritus were found. For the first time specimens of Pipistrellus pipistrellus and Pipistrellus pygmaeus were investigated separately in summer quarters to reveal differences in the parasitic flea fauna. Ischnopsyllus octactenus (Kolenati, 1856) was present on both bat species. The host-parasite relationship of autochthonous flea species in Brandenburg is discussed.