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Postpartale Depressionen sind häufige und schwerwiegende psychische Erkrankungen mit ungünstigem Einfluss auf die kindliche Entwicklung. Als Haupttransmissionsweg gilt die frühe Mutter-Kind-Interaktion. Über die langfristigen Auswirkungen auf die Kinder im Erwachsenenalter und die Rolle der Interaktion liegen kaum Ergebnisse vor. Im Rahmen der Mannheimer Risikokinderstudie wurden postpartale Depressionen bis zwei Jahre nach der Geburt erfasst. Die kindliche Entwicklung wurde fortlaufend und die Mutter-Kind-Interaktion im Alter von 3 Monaten standardisiert erhoben. 28 Kinder postpartal depressiver und 107 Kinder gesunder Mütter konnten mit 25 Jahren untersucht werden. Beeinträchtigungen der kognitiven und psychischen Entwicklung bei Kindern postpartal depressiver Mütter waren bis ins Erwachsenenalter nachweisbar. Responsives bzw. sensitives mütterliches Verhalten wirkte der negativen Entwicklung entgegen. Dies betont die Bedeutung einer hohen Qualität der Mutter-Kind-Interaktion für die Entwicklung von Risikokindern.
Die langfristigen Auswirkungen von Frühgeburtlichkeit auf kognitive Entwicklung und Schulerfolg
(2017)
In einer prospektiven Längsschnittstudie wurde der Zusammenhang zwischen früher Responsivität der Mutter und kognitiver Entwicklung ihrer früh- bzw. reifgeborenen Kinder untersucht. Im Alter von drei Monaten wurde dafür die Mutter-Kind-Interaktion mittels Verhaltensbeobachtung erfasst. Bei n=351 der teilnehmenden Kinder (101 frühgeboren) wurde die allgemeine Intelligenz (IQ) im Alter von 11 Jahren und bei n=313 (85 frühgeboren) zusätzlich der höchste erreichte Schulabschluss bis 25 Jahren erhoben. Frühgeborene wiesen mit 11 Jahren einen signifikant niedrigeren IQ als Reifgeborene auf, nachdem für mögliche konfundierende Faktoren kontrolliert worden war. Nur bei Früh-, nicht aber bei Reifgeborenen zeigte sich ein signifikanter positiver Zusammenhang zwischen mütterlicher Responsivität und IQ. Für die Wahrscheinlichkeit einen höheren Schulabschluss (mind. Fachabitur) zu erreichen, fand sich weder ein signifikanter Effekt von Frühgeburtlichkeit noch von mütterlicher Responsivität.
Genetic and environmental factors both contribute to cognitive test performance. A substantial increase in average intelligence test results in the second half of the previous century within one generation is unlikely to be explained by genetic changes. One possible explanation for the strong malleability of cognitive performance measure is that environmental factors modify gene expression via epigenetic mechanisms. Epigenetic factors may help to understand the recent observations of an association between dopamine-dependent encoding of reward prediction errors and cognitive capacity, which was modulated by adverse life events. The possible manifestation of malleable biomarkers contributing to variance in cognitive test performance, and thus possibly contributing to the "missing heritability" between estimates from twin studies and variance explained by genetic markers, is still unclear. Here we show in 1475 healthy adolescents from the IMaging and GENetics (IMAGEN) sample that general IQ (gIQ) is associated with (1) polygenic scores for intelligence, (2) epigenetic modification of DRD2 gene, (3) gray matter density in striatum, and (4) functional striatal activation elicited by temporarily surprising reward-predicting cues. Comparing the relative importance for the prediction of gIQ in an overlapping subsample, our results demonstrate neurobiological correlates of the malleability of gIQ and point to equal importance of genetic variance, epigenetic modification of DRD2 receptor gene, as well as functional striatal activation, known to influence dopamine neurotransmission. Peripheral epigenetic markers are in need of confirmation in the central nervous system and should be tested in longitudinal settings specifically assessing individual and environmental factors that modify epigenetic structure.
In einer prospektiven Längsschnittstudie wurden Auswirkungen früher psychosozialer Risiken bis ins junge Erwachsenenalter untersucht und dabei die Rolle von affektiver und behavioraler Dysregulation im Kindesalter als vermittelndem Faktor überprüft. Drei Monate nach der Geburt wurde das Vorliegen von 11 psychosozialen Belastungsfaktoren erfasst. Im Alter von 8 – 15 Jahren wurde dreimal das Child Behavior Checklist-Dysregulationsprofil (CBCL-DP) erhoben. Mit 25 Jahren wurde ein Strukturiertes Klinisches Interview durchgeführt und 309 der Teilnehmer füllten den Young Adult Self-Report aus. Frühe psychosoziale Risiken gingen mit einem erhöhten Risiko für das Vorliegen eines Substanzmissbrauchs im jungen Erwachsenenalter sowie mit erhöhtem externalisierendem und internalisierendem Problemverhalten einher. Der Zusammenhang zwischen frühen psychosozialen Risiken und späterem externalisierendem bzw. internalisierendem Problemverhalten wurde durch das CBCL-DP vermittelt.
Anhand von Daten der Mannheimer Risikokinderstudie, die sich mit der langfristigen Entwicklung von Kindern mit unterschiedlichen Risikobelastungen beschäftigt, wird gezeigt, wie Schutzfaktoren aufseiten des Kindes und seines familiären Umfelds im Verlauf der Entwicklung wirksam werden und zur Entstehung von Resilienz beitragen können. Eine besondere Rolle kommt dabei positiven frühen Eltern-Kind-Beziehungen zu (sowohl Mutter- als auch Vater-Kind-Interaktionen). Daneben spielen auch Interaktionserfahrungen im Alter von zwei Jahren des Kindes eine bedeutsame Rolle; diese schützen Risikokinder davor, eine ungünstige Entwicklung zu nehmen und tragen dazu bei, dass sich Kinder, die in psychosozialen Hochrisikofamilien aufwachsen, trotz ungünstiger „Startbedingungen“ positiv entwickeln. Neben Merkmalen der sozialen Umwelt nehmen auch sprachliche, sozial-emotionale und internale Kompetenzen des Kindes im Entwicklungsverlauf eine wichtige Rolle ein. Diese Kompetenzen ermöglichen es Risikokindern auch unter widrigen Lebensumständen (psychosoziale Hochrisikofamilien, Aufwachsen in Armutsverhältnissen) erfolgreich zu bestehen. Darüber hinaus zeigt die Arbeit, dass Resilienz ein Persönlichkeitsmerkmal ist, das ab dem frühen Erwachsenenalter eine hohe Stabilität besitzt. Mit diesen Befunden verweist die Arbeit auf die große Bedeutung der Resilienz bei der Vorhersage der langfristigen Entwicklung von Risikokindern.
BACKGROUND: The orbitofrontal cortex (OFC) is implicated in depression. The hypothesis investigated was whether the OFC sensitivity to reward and nonreward is related to the severity of depressive symptoms.
METHODS: Activations in the monetary incentive delay task were measured in the IMAGEN cohort at ages 14 years (n = 1877) and 19 years (n = 1140) with a longitudinal design. Clinically relevant subgroups were compared at ages 19 (high-severity group: n = 116; low-severity group: n = 206) and 14.
RESULTS: The medial OFC exhibited graded activation increases to reward, and the lateral OFC had graded activation increases to nonreward. In this general population, the medial and lateral OFC activations were associated with concurrent depressive symptoms at both ages 14 and 19 years. In a stratified high-severity depressive symptom group versus control group comparison, the lateral OFC showed greater sensitivity for the magnitudes of activations related to nonreward in the high-severity group at age 19 (p = .027), and the medial OFC showed decreased sensitivity to the reward magnitudes in the high-severity group at both ages 14 (p = .002) and 19 (p = .002). In a longitudinal design, there was greater sensitivity to nonreward of the lateral OFC at age 14 for those who exhibited high depressive symptom severity later at age 19 (p = .003).
CONCLUSIONS: Activations in the lateral OFC relate to sensitivity to not winning, were associated with high depressive symptom scores, and at age 14 predicted the depressive symptoms at ages 16 and 19. Activations in the medial OFC were related to sensitivity to winning, and reduced reward sensitivity was associated with concurrent high depressive symptom scores.