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Das Herbsttreffen Patholinguistik wird seit 2007 jährlich vom Verband für Patholinguistik e.V. (vpl) durchgeführt. Die Jubiläumsveranstaltung am 19.11.2011 in Potsdam war nicht nur die 5. Auflage der Veranstaltung, sondern auch ein Fest zum 10jährigen Bestehen des Verbandes. Das Thema lautete "Schluck für Schluck: Dysphagietherapie bei Kindern und Erwachsenen". Im vorliegenden Tagungsband finden sich die Artikel der Hauptvorträge sowie die Abstracts der Posterpräsentationen.
Die vorliegende Studie untersucht die Lesefehler eines 10jährigen Jungen (OL) mit Entwicklungsdyslexie, der bei seinen Leseversuchen ausschließlich eine buchstabierende Lesestrategie anwendete. OL zeigte eine starke Beeinträchtigung in der Entwicklung sowohl der lexikalischen und als auch der nichtlexikalischen Leseroute. Im Rahmen einer detaillierten Fehlerklassifikation wurden die Fehler beim nichtlexikalischen Lesen auf einzelne Subkomponenten der nichtlexikalischen Leseroute, des Parsers, Translators und Blenders (Temple, 1985) übertragen. Die Mehrheit der Lesefehler von OL tauchte auf der Ebene des Blenders auf. Auslassungen vorher bereits benannter Grapheme stellten den häufigsten Fehlertyp dar. Die Beeinträchtigung in der Entwicklung der Blendingfähigkeiten wird daher als hauptsächliche Ursache für OLs Unfähigkeit, eine nichtlexikalische Verarbeitungsstrategie aufzubauen, angesehen.
In der neurolinguistischen Forschung gewinnt das Erwerbsalter als einflußnehmende Variable auf die lexikalische Verarbeitung zunehmend an Bedeutung. Ein normiertes Datenkorpus liegt für das Deutsche jedoch noch nicht vor. Die vorliegende Arbeit untersucht drei unterschiedliche Formen des Erwerbsalters für konkrete Nomina des Deutschen: produktives Erwerbsalter, Benennalter und geschätztes Erwerbsalter. Das geschätzte Erwerbsalter wurde für ein Korpus von 255 Objektbezeichnungen (Snodgrass & Vanderwart, 1980), erhoben. Geschätztes Erwerbsalter, Benennalter und produktives Erwerbsalter wurden für ein Subset von 33 Stimuli miteinander verglichen. Es zeigten sich hochsignifikante Korrelationen zwischen allen drei Formen des Erwerbsalters. Allerdings erwies sich das produktive Erwerbsalter als signifikant niedriger als das geschätzte Erwerbsalter und das Benennalter, während sich letztere Messungen nicht voneinander unterscheiden. Das geschätzte Erwerbsalter scheint daher am ehesten dem Benennalter zu entsprechen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, daß das Benennalter eine geeignete Messung zur Validierung von geschätzten Erwerbsdaten darstellt.
The presence or absence of generalization after treatment can provide important insights into the functional relationship between cognitive processes. The aim of the present study was to investigate the relationship between the cognitive processes that underlie sentence comprehension and production in aphasia. Using data from seven participants who took part in a case-series intervention study that focused on noncanonical sentence production [Stadie et al. (2008). Unambiguous generalization effects after treatment of noncanonical sentence production in German agrammatism. Brain and Language, 104, 211-229], we identified patterns of impairments and generalization effects for the two modalities. Results showed (a) dissociations between sentence structures and modalities before treatment, (b) an absence of cross-modal generalization from production to comprehension after treatment, and (c), a co-occurrence of spared comprehension before treatment and generalization across sentence structures within production after treatment. These findings are in line with the assumption of modality-specific, but interacting, cognitive processes in sentence comprehension and production. More specifically, this interaction is assumed to be unidirectional, allowing treatment-induced improvements in production to be supported by preserved comprehension.