900 Geschichte und Geografie
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Dieses Buch geht der Frage nach, aus welchen Gründen im Berlin des Jahres 1845 mit der »Genossenschaft für Reform im Judenthum« die womöglich bis heute radikalste Ausprägung jüdischer Reform entstand. Dazu werden die Hauptwerke Sigismund Sterns (1812–1867), des Gründers der Bewegung, erstmals systematisch dargestellt und zeitgeschichtlich eingeordnet. Die Studie macht deutlich, dass die Gründung der Genossenschaft nur im Kontext der vielfältigen, gesamtgesellschaftlichen und innerjüdischen, religiösen und politischen Umwälzungen im Vormärz und deren theoretisch-diskursivem Unterbau verstanden werden kann. Das Aufkommen der Bewegung und das jähe Verklingen ihrer Vitalität nach 1848 erweisen sich dabei als Spiegel der komplexen Verflechtungszusammenhänge deutsch-jüdischen philosophisch-theologischen Denkens im 19. Jahrhundert.
Lusitania
(2015)
Ferman 74
(2021)
„Ferman 74“ bezeichnet den systematischen Völkermord am jesidischen Volk durch fanatische Anhänger des sogenannten Islamischen Staats, der mit dem Überfall auf das Dorf Kotscho im Sintschar-Gebiet am 3.8.2014 begann.
Der vorliegende Band dokumentiert durch über 200 Aussagen und Interviews mit Überlebenden die Selektion der einzelnen Gruppen, sexuelle Mißhandlungen von Mädchen und jungen Frauen, den Menschenhandel in Syrien sowie die Tötung tausender junger Männer und älterer Personen. Wissenschaftliche Analysen u. a. zur Geschichte der Fermane, zur Menschenrechtsfrage, zum Jesidentum aus historischer und religionswissenschaftlicher Perspektive sowie zu den Interviews aus psychologischer Sicht begleiten den Band.