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Zimzum
(2023)
The Hebrew word zimzum originally means “contraction,” “withdrawal,” “retreat,” “limitation,” and “concentration.” In Kabbalah, zimzum is a term for God’s self-limitation, done before creating the world to create the world. Jewish mystic Isaac Luria coined this term in Galilee in the sixteenth century, positing that the God who was “Ein-Sof,” unlimited and omnipresent before creation, must concentrate himself in the zimzum and withdraw in order to make room for the creation of the world in God’s own center. At the same time, God also limits his infinite omnipotence to allow the finite world to arise. Without the zimzum there is no creation, making zimzum one of the basic concepts of Judaism.
The Lurianic doctrine of the zimzum has been considered an intellectual showpiece of the Kabbalah and of Jewish philosophy. The teaching of the zimzum has appeared in the Kabbalistic literature across Central and Eastern Europe, perhaps most famously in Hasidic literature up to the present day and in philosopher and historian Gershom Scholem’s epoch-making research on Jewish mysticism. The Zimzum has fascinated Jewish and Christian theologians, philosophers, and writers like no other Kabbalistic teaching. This can be seen across the philosophy and cultural history of the twentieth century as it gained prominence among such diverse authors and artists as Franz Rosenzweig, Hans Jonas, Isaac Bashevis Singer, Harold Bloom, Barnett Newman, and Anselm Kiefer.
This book follows the traces of the zimzum across the Jewish and Christian intellectual history of Europe and North America over more than four centuries, where Judaism and Christianity, theosophy and philosophy, divine and human, mysticism and literature, Kabbalah and the arts encounter, mix, and cross-fertilize the interpretations and appropriations of this doctrine of God’s self-entanglement and limitation
United in Diversity
(2023)
What are the future perspectives for Jews and Jewish networks in contemporary Europe? Is there a new quality of relations between Jews and non-Jews, despite or precisely because of the Holocaust trauma? How is the memory of the extermination of 6 million European Jews reflected in memorial events and literature, film, drama, and visual arts media? To what degree do European Jews feel as integrated people, as Europeans per see, and as safe citizens? An interdisciplinary team of historians, cultural anthropologists, sociologists, and literary theorists answers these questions for Poland, Hungary, the Czech Republic, Slovakia, and Germany. They show that the Holocaust has become an enduring topic in public among Jews and non-Jews. However, Jews in Europe work self-confidently on their future on the "old continent," new alliances, and in cooperation with a broad network of civil forces. Non-Jewish interest in Jewish history and the present has significantly increased over decades, and networks combatting anti-Semitism have strengthened.
Genisa-Blätter IV
(2023)
Auch wenn Genisot – jüdische Ablagen nicht mehr verwendeter Bücher und Kultgegenstände – in der bisherigen historischen Forschung selten beachtet werden, sind sie als Quellen aus originär jüdischer Hand von hoher Bedeutung und können unser Verständnis der Umsetzung von Ritualen im Kontext der lokalen Gemeinde vertiefen.
Der Schwerpunkt der ‚Genisa-Blätter IV‘ liegt auf Fragen nach jüdisch-rituellen Praktiken und ihrer Bedeutung, ihren Objekten und Akteuren. Acht wissenschaftliche und ein essayistischer Beitrag nähern sich diesen Themen über konkrete Funde aus Genisot mitteleuropäischer jüdischer Gemeinden, von religiösen Texten wie dem Fragment einer Torarolle und einem Minhagim-Buch über Personaldokumente bis hin zu Musiknoten und Kleidungsstücken.
Grenzüberschreitungen
(2016)
Adorno und die Kabbala
(2016)
Im neunten Band der Reihe geht Ansgar Martins kabbalistischen Spuren in der Philosophie Theodor W. Adornos (1903–1969) nach. Der Frankfurter Gesellschaftskritiker griff im Rahmen seines radikalen materialistischen Projekts gleichwohl auch auf ‚theologische‘ Deutungsfiguren zurück. Vermittelt durch den gemeinsamen Freund Walter Benjamin (1892–1940) stieß Adorno dabei auf das Werk des Kabbala-Forschers Gershom Scholem (1897–1982). Zwischen Frankfurt und Jerusalem entwickelte sich eine lebenslange Korrespondenz.
Für Adorno erscheint vor dem Hintergrund lückenloser kapitalistischer Vergesellschaftung jede religiöse Sinngebung in der Moderne als unmöglich. Der Tradition der jüdischen Mystik schreibt er hingegen eine innere Affinität zu dieser hoffnungslosen Logik des ‚Verfalls‘ zu. Sie scheint ihm zur unumgänglichen Säkularisierung religiöser Gehalte aufzufordern. Adornos kabbalistische Marginalien beziehen einen breiten Horizont jüdisch-messianischer Ideen ein. Er verleugnet dabei nie, dass es ihm um eine sehr diesseite Verwirklichung geoffenbarter Heilsversprechen zu tun ist: Transzendenz sei als erfüllte Immanenz, als verwirklichte Utopie zu denken. In diesem Anliegen sieht Adorno selbst jedoch gerade seine Übereinstimmung mit der Kabbala.
Adornos kabbalistische Motive, die auf Scholems Forschungen zurückgehen, werden hier ausführlich an seinen Schriften und Vorlesungen untersucht. In seinem Verständnis der philosophischen Tradition sowie im Modell der Metaphysischen Erfahrung suchte er etwa explizit Anschluss an Deutungen der Kabbala: Das unerreichbare Urbild der Philosophie sei die Interpretation der geoffenbarten Schrift. Wie säkularisierte heilige Texte wurden Werke von Beethoven, Goethe, Kafka oder Schönberg so zum Anlass für ‚mystische‘ Interpretationen. Deren detaillierte Untersuchung erlaubt, das viel beschworene jüdische Erbe von Adornos Philosophie zu konkretisieren und bedenkenswerte Einzelheiten von der Negativen Dialektik zur Ästhetik in den Blick zu nehmen.
Genisa-Blätter
(2015)
Im Rahmen von zwei Workshops für Nachwuchswissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen, die im November 2012 bzw. im Oktober 2013 in Veitshöchheim (Unterfranken) stattfanden, wurde eine Auswahl des reichhaltigen Materials der Genisa-Forschungsstelle genau unter die Lupe genommen. Erstmals war es somit möglich, das vielfältige Quellenmaterial durch eine gemeinsame fächerübergreifende Bearbeitung zu untersuchen und sich durch inhaltliche Verknüpfungen und Assoziationen der fachkundigen Teilnehmer der Komplexität des fränkischen Judentums angemessen zu nähern. Erfreulicherweise haben einige der Workshop-Teilnehmer ihre Arbeitsergebnisse für diese Publikation aufbereitet.
Die bei den Workshops untersuchten Quellenstücke wiesen keinen gemeinsamen inhaltlichen Schwerpunkt auf. Den Teilnehmern wurde eine Auswahl aus der großen Bandbreite zur Bearbeitung zur Verfügung gestellt. Untersucht wurden schriftliche und materielle Quellen unterschiedlichsten Inhalts, Sprache und Erhaltungszustands, die sich an den Sprachkenntnissen der Workshop-Teilnehmer orientierten. Hier hoffen wir auch in Zukunft, von den Spezialkenntnissen der Teilnehmer profitieren zu können.
Eine umfassende Bewertung nach der Bearbeitung des Materials an nur einem Wochenende kann nicht erfolgen. Das erklärte Ziel der Workshops und der daraus entstandenen Publikation ist es, die Genisot in ihrer Vielfalt einem interessierten Publikum bekannt zu machen. Zugleich soll Interesse für weitere und intensivere Forschungen mit dieser speziellen jüdischen Quellengattung geweckt werden. Es wird sich zeigen, in wie weit die Fortsetzung der Workshops in den nächsten Jahren unser Bild vom jüdischen Leben in Franken bereichern kann.
Das Handbuch umreißt das gesamte Spektrum der 2000jährigen Geschichte der Juden auf europäischem Boden. Wissenschaftler aus Europa und den USA haben ihre Forschungsergebnisse allgemein verständlich aufbereitet mit dem Ziel, das Leben und Wirken der Juden, aber auch die ihnen entgegengebrachte Intoleranz und deren Ursachen aufzuzeigen.
Der erste Teil konzentriert sich systematisch auf die Länder und Regionen, in denen Juden siedelten bzw. nach Vertreibungen aus anderen Staaten Aufnahme fanden. Es wird sowohl auf die innere Entwicklung der jüdischen Gemeinden als auch auf die Beziehungen zwischen Juden und der sie umgebenden andersgläubigen Gesellschaft eingegangen.
Der zweite Teil behandelt themenspezifische Schwerpunkte. Gemeindeleben und Religion, Familie und Stellung der Frau, kulturelle und geistige Entwicklung, aber auch Judenfeindschaft der sie umgebenden Gesellschaft – vom Antijudaismus bis zur Shoa und zum Antisemitismus der Gegenwart – werden in großangelegten Beiträgen dargelegt.
Zimzum
(2014)
Zimzum steht in der Kabbala für die Selbstzusammenziehung Gottes vor der Erschaffung der Welt und zum Zweck der Weltschöpfung. Geprägt wurde dieser Begriff im 16. Jahrhundert durch die Lehren des jüdischen Mystikers Isaak Luria. Der vor der Schöpfung allgegenwärtige Gott muss sich im Zimzum von sich selbst in sich selbst zurückziehen und konzentrieren, um für die Erschaffung der Welt in seiner eigenen Mitte Platz zu machen.
Dieses Buch spürt den Spuren des Zimzum quer durch die jüdische und christliche Geistesgeschichte in mehr als vier Jahrhunderten nach. Von den Kabbalisten in Safed bis zum Chassidismus, von den christlichen Hebraisten zu Newton und Schelling, von mystischen Handschriften bis zur Avantgarde von Else Lasker-Schüler oder Anselm Kiefer mischen und befruchten sich in den Deutungen und Aneignungen des Zimzum Göttliches und Menschliches, Jüdisches und Christliches, Mystik, Philosophie, Theologie, Literatur und Kunst.
Im 20. Jahrhundert schließlich wird in der Idee der Selbstbegrenzung einerseits eine radikale Gottverlassenheit der modernen Welt erkannt, andererseits aber auch ein unverzichtbares Moment menschlicher Kreativität, innerer Freiheit und friedlicher Koexistenz.
Vom Nutzen der Aufklärung
(2000)
Isaak Euchel (1756-1804) war nach seinem Studium bei Kant einer der bedeutendsten Vorkämpfer und hebräischen Schriftsteller der jüdischen Aufklärung in Mitteleuropa. Die jüdische Aufklärung, hebräisch: Haskala, entstand ab 1770 in Berlin. Diese Aufklärungsbewegung der jüdischen Minderheit setzte sich für die Bildung und Ausbildung, bürgerliche Gleichberechtigung und intellektuelle Anerkennung der Juden in der europäischen Aufklärung ein.
Dieser Band vereint in kommentierter Erstübersetzung Euchels programmatische Aufsätze zur Haskala, seine Prosa, Briefe und satirischen Schriften; mit den seltenen hebräischen Originaltexten im Anhang.
Isaac Euchel
(2010)
Isaac Euchel (1756-1804) war lange Zeit einer der zu Unrecht vergessenen jüdischen Aufklärer. Das hat sich erst seit wenigen Jahren geändert: Seine bedeutende Rolle innerhalb der Haskala, der jüdischen Aufklärungsbewegung, wurde in der Forschung erkannt, seine wichtigen Schriften in hebräischer und jiddischer Sprache wiederentdeckt, übersetzt und ediert.
Euchel war ein vielseitiger Aufklärer: Er war Verleger und Kaufmann, Autor, Herausgeber und Übersetzer, schrieb in Deutsch, Hebräisch und Jiddisch; er war zugleich in der jüdischen und in der christlichen Gesellschaft zu Hause, war Student Kants und Biograph Mendelssohns. In Königsberg und Berlin wurde er zum Organisator und Vernetzer der über halb Europa verstreuten Anhänger der Haskala, die nach seiner Vorstellung durch die Erneuerung der hebräischen Sprache eine aufgeklärte und moderne jüdische Kultur hervorbringen sollte.
Anlässlich seines 250. Geburtstags trafen sich Historiker, Hebraisten, Jiddisten, Judaisten und Literaturwissenschaftler aus Deutschland, Österreich, Israel und den USA in Potsdam, um auf einer internationalen Tagung unter dem Titel »Vom Nutzen der Aufklärung oder: Woß tut me damit« sein Leben und Werk zu ehren und umfassend zu diskutieren. Der vorliegende Tagungsband bündelt die Früchte dieser Diskussionen und bietet einen Überblick über den Stand der Forschung.