Institut für Erziehungswissenschaft
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In zweigliedrigen Sekundarschulsystemen mit gleicher Abschlussorientierung – wie sie in immer mehr Bundesländern zu finden sind – tritt die Einzelschule mit ihren spezifischen Eigenschaften in den Fokus der Schulwahl. Als eine der ersten Studien untersucht Anne Jurczok, welche Schuleigenschaften Eltern präferieren, welche Informationen sie nutzen und welche Einzelschulen sie unter den Bedingungen der Zweigliedrigkeit auswählen und ablehnen. Auf Grundlage werterwartungstheoretischer Überlegungen und der Frame-Selektion wird der Prozess der Einzelschulwahl konzeptualisiert und die institutionellen, lokalen und sozio-kulturellen Bedingungen der Wahlsituation berücksichtigt.
Dieses Buch liefert überblicksartig Befunde einer Wirkungsforschung im Fach Sport und behandelt Determinanten und Konsequenzen von Leistungen von Schülern und Schülerinnen im Sportunterricht. Ausgehend vom Angebot-Nutzen-Modell (nach Helmke, 2010) analysiert Sara Seiler distale und proximale Merkmale des Lehr-Lern-Prozesses in ihrer Einflussnahme auf Lernleistungen von Schülern und Schülerinnen in einem Mehrebenenmodell. Entgegen einer Reduzierung auf kognitive Lernleistungen werden motorische, motivationale, volitionale und personale Aspekte als Lernleistungen im Sport diskutiert.
Wie werden angehende Lehrpersonen durch die Lehrerausbildung auf das Handeln in schulischen Gewalt- und Mobbingsituationen vorbereitet? Über welche Kompetenzen im Umgang mit Gewalt und Mobbing an Schulen verfügen angehende Lehrpersonen?
Trotz der zentralen Rolle von Lehrpersonen bei der Prävention und Intervention von Gewalt und Mobbing lieferte die Forschung auf diese Fragen bislang kaum Antworten. Die vorliegende Studie untersucht subjektive Kompetenzeinschätzungen von Lehramtsstudierenden und Referendaren im Umgang mit Gewalt und Mobbing an Schulen und identifiziert individuelle und institutionelle Einflussfaktoren für deren Erwerb in der Lehrerausbildung. Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen für die Förderung entsprechender Handlungskompetenzen sowie eine Strategie zur nachhaltigen Implementierung von Gewaltprävention und -intervention als Querschnittsthema in alle Phasen der Lehrerbildung abgeleitet. Den Kern bildet dabei die Entwicklung eines Curriculums „Gewaltprävention und -intervention“.
Im Sog des Infantilen
(2017)
Ronny Jahn geht der Frage nach, was einen Manager im Finanzwesen von einem Schulleiter unterscheidet. Der Autor bietet ungewohnte Einblicke in die tägliche Arbeit von Schulleitern, zeigt, worin sie und Führungskräfte anderer Berufsfelder sich gleichen und unterscheiden und arbeitet dabei die Besonderheit der Schule als Organisation und Institution heraus. Es ist nicht das Managen, das die Arbeit eines Schulleiters prägt. Die besondere Herausforderung in der Leitung einer Schule liegt in der stetigen Auseinandersetzung mit dem Sog des Infantilen in einer Kultur des Machtverdikts.
Vom Konflikt zur Begegnung? : Studien zu Islambildern im pädagogischen Jahrhundert Deutschlands
(2009)
Selbst im Netz : die Konstruktion sozialer Identität in der computervermittelter Kommunikation
(2003)
Die Veröffentlichung ist, neben der Evaluation des Systemischen Aggressionsmanagements (SAM), ein Beitrag für die Diskussionen um Habitusformen und Kompetenzbegriffe. Sie bildet einen Brückenkopf, denn beide Diskursstränge zusammengedacht können gegenseitige Anschlussstellen und Erweiterungen offenlegen bzw. eingehen. Zudem bildet sie ein Puzzleteil in der Evaluation von pädagogischen Programmen, die in ihrer Vielzahl einer Evaluation bedürfen. Im Rahmen der Bildungswissenschaft können auf dieser Basis erwachsenbildnerische Präventions- und Interventionsprogramme empirisch gesteuert angepasst werden.
Auf theoretischer Ebene wird zunächst der Gegenstand der Untersuchung herausgearbeitet. Der Habitus aggredi bildet die zentrale Analysestruktur. Sie bildet den Zugang zur pädagogischen Professionalität. Im Diskurs um pädagogische Professionalität besitzt der Begriff der ‚Kompetenz‘ einen prominenten Stellenwert. Mittels einer theoretischen Triangulation werden ‚Habitus‘ und ‚Kompetenz‘ gekoppelt. Einstellungen, Stile und geschmackliche Vorlieben sowie spezifische Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsmuster drücken sich in ihrer Performanz über Fertigkeiten und Fähigkeiten aus. Insgesamt wird der Bogen von der pädagogischen Professionalität über lebenslanges Lernen, Weiterbildung, Habitus und Kompetenz bis hin zu Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten gespannt.
Um der Frage nach Effekten des SAM nachzugehen, wurde eine dreistufige summativ-evaluationsorientierte Paneluntersuchung im methodentriangulierten Design durchgeführt. Sie zeigte auf qualitativer Ebene, dass der Habitus aggredi als Subkategorie des professionellen Habitus durchaus mittel Weiterbildung bewegt werden kann. Die Zielgruppe der Kitaerzieher_innen konnte auch nach drei Monaten Weiterbildungsinhalte erinnern. Bei Teilen der Zielgruppe konnte eine Erweiterung von Handlungsoptionen nachgewiesen werden. Zudem zeigte sich, dass SAM auch in den privaten Bereich hinein wirksam ist.
Welcher Diskurs wird um Jungenarbeit als geschlechtssensible pädagogische Arbeit mit männlichen Kindern und Jugendlichen und deren Umsetzung in kurzzeitpädagogischen außerunterrichtlichen Angeboten geführt? Thomas Viola Rieske geht dieser Frage nach und legt nahe, dass Normativität als unausweichlicher Bestandteil pädagogischer Praxis anerkannt und zugleich kritisch reflektiert werden muss, um Jungen in ihrer Entwicklung stärken zu können. Er diskutiert die verschiedenen geschlechtertheoretischen und pädagogischen Grundpositionen, die im Fachdiskurs über Jungenarbeit bestehen und untersucht die Umsetzung von Jungenarbeit. Er zeigt auf, dass die Teilnehmer der beobachteten Jungenseminare einerseits zu einem partnerschaftlichen, normenkritischen und direkten Kontakt mit sich und anderen befähigt werden, andererseits aber auch Zuschreibungen, Grenzüberschreitungen und ein Übergehen ihrer Bedürfnisse erfahren.