Department Psychologie
Refine
Document Type
- Article (6)
- Doctoral Thesis (5)
- Postprint (4)
- Preprint (1)
Keywords
- children (16) (remove)
Adipositas ist eine chronische Erkrankung mit erheblichen Komorbiditäten und Folgeschäden, die bereits im Kindes- und Jugendalter weit verbreitet ist. Unterschiedliche Faktoren sind an der Ätiologie dieser Störung beteiligt. Die Ernährung stellt dabei eine der Hauptsäulen dar, auf welche immer wieder Bezug genommen wird. Der Einfluss der Eltern auf die kindliche Ernährung spielt unbestritten eine zentrale Rolle – hinsichtlich genetischer Dispositionen, aber auch als Gestalter der Lebensumwelten und Vorbilder im Ernährungsbereich. Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, Übereinstimmungen elterlicher und kindlicher Ernährung zu untersuchen und dabei zu prüfen, inwiefern Prozesse des Modelllernens für die Zusammenhänge verantwortlich zeichnen. Grundlage ist die sozial-kognitive Theorie Albert Banduras mit dem Fokus auf seinen Ausführungen zum Beobachtungs- oder Modelllernen. Die Zusammenhänge elterlicher und kindlicher Ernährung wurden anhand einer Stichprobe 7 – 13-jähriger adipöser Kinder und ihrer Eltern in Beziehung gesetzt zu den Bedingungen des Modelllernens, die zuvor auch in anderen Studien gefunden worden waren. Eine hohe Ähnlichkeit oder gute Beziehung zwischen Modell (Mutter bzw. Vater) und Lernendem (Kind) sollte demnach moderierend auf die Stärke des Zusammenhangs wirken. Aus Banduras Ausführungen zu den Phasen des Modelllernens ergibt sich zudem ein dritter Aspekt, der in das Untersuchungsmodell einbezogen wurde. Die von Bandura postulierte Aneignungsphase setzt voraus, dass das zu lernende Verhalten auch beobachtet werden kann. Aus diesem Grund sollte die Analyse von Zusammenhängen im Verhalten nicht losgelöst von der Zeit betrachtet werden, die Modell und Beobachter miteinander verbringen bzw. verbracht haben. Zudem wurde die Wahrnehmung eines Elternteils als Vorbild beim Kind erfragt und als Moderator aufgenommen. In die Analysen eingeschlossen wurden vollständige Mutter-Vater-Kind-Triaden. Im Querschnitt der Fragebogenerhebung waren die Daten von 171 Mädchen und 176 Jungen, in einem 7 Monate darauf folgenden Längsschnitt insgesamt 75 Triaden (davon 38 Mädchen) enthalten. Es zeigte sich ein positiver Zusammenhang zwischen der kindlichen und mütterlichen Ernährung ebenso wie zwischen der kindlichen und väterlichen Ernährung. Die Übereinstimmungen zwischen Mutter und Kind waren größer als zwischen Vater und Kind. Überwiegend bestätigt werden konnten der moderierende Einfluss der Beziehungsqualität und der Vorbildwahrnehmung auf die Zusammenhänge elterlicher und kindlicher gesunder Ernährung und der Einfluss gemeinsam verbrachter Zeit vor allem in Bezug auf Vater-Kind-Zusammenhänge problematischer Ernährung. Der väterliche Einfluss, der sowohl in Studien als auch in präventiven oder therapeutischen Angeboten oft noch vernachlässigt wird und in vorliegender Arbeit besondere bzw. gleichberechtigte Beachtung fand, zeigte sich durch den Einbezug moderierender Variablen verstärkt. Eine Ansprache von Müttern und Vätern gleichermaßen ist somit unbedingtes Ziel bei der Prävention und Therapie kindlicher Adipositas. Auch jenseits des Adipositaskontextes sollten Eltern für die Bedeutung elterlicher Vorbildwirkung sensibilisiert werden, um eine gesunde Ernährungsweise ihrer Kinder zu fördern.
Adipositas gilt seit einigen Jahren als eine der häufigsten chronischen Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters. Welche Faktoren zu einer erfolgreichen Behandlung der Adipositas im Kindes- und Jugendalter führen, sind jedoch noch immer nicht ausreichend geklärt. Ein wichtiger – bisher jedoch weitgehend unbeachteter – Faktor, welcher möglicherweise wegweisend für den Therapieverlauf sein kann, ist das subjektive Krankheitskonzept der betroffenen Kinder. Das bedeutsamste theoretische Modell, welches den Einfluss der individuellen Krankheitsvorstellungen auf den Regulationsprozess eines Menschen im Umgang mit Erkrankungen beschreibt, ist das Common Sense Model of Illness Representation (CSM) von Howard Leventhal. Ziel der vorliegenden Arbeit war es die subjektiven Krankheitskonzepte adipöser Kinder zu erfassen und ihren Einfluss auf den Regulationsprozess zu analysieren. In einer ersten Untersuchung wurde mittels Daten von 168 adipösen Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren zunächst ein Fragebogen zur Erfassung der subjektiven Krankheitskonzepte entwickelt. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass der Fragebogen als reliabel und valide eingeschätzt werden kann. Mit Hilfe dieses Fragebogens konnte nachgewiesen werden, dass adipöse Kinder Konstrukte über ihre Erkrankung haben, welche in eigenständigen Dimensionen gespeichert werden. Die gefundenen initialen Krankheitskonzepte adipöser Kinder ergeben ein homogenes erwartungskonformes Bild. In einer zweiten Untersuchung wurden anschließend die subjektiven Krankheitskonzepte adipöser Kinder, die Bewältigungsstrategien sowie gesundheits- und krankheitsrelevante Kriteriumsvariablen untersucht. Die Befragungen erfolgten vor Beginn einer stationären Reha (T1), am Ende der Reha (T2) sowie sechs Monate nach Reha-Ende (T3). Von 107 Kindern liegen Daten zu allen drei Messzeitpunkten vor. Es konnte ein Zusammenhang zwischen Krankheitskonzepten, Bewältigungsstrategien und spezifischen Kriteriumsvariablen bei adipösen Kindern nachgewiesen werden. Die Analyse der Wirkzusammenhänge konnte zeigen, dass die kindlichen Krankheitskonzepte – neben den indirekten Einflüssen über die Bewältigungsstrategien – die Kriteriumsvariablen vor allem auch direkt beeinflussen können. Der Einfluss der initialen Krankheitskonzepte adipöser Kinder konnte hierbei sowohl im querschnittlichen als auch im längsschnittlichen Design bestätigt werden. Zudem konnten vielfältige Einflüsse der Veränderung der subjektiven Krankheitskonzepte während der Therapie gefunden werden. Die Veränderungen der Krankheitskonzepte wirken sowohl mittelfristig auf die individuellen Bewältigungsstrategien am Ende der Reha als auch längerfristig auf die adipositasspezifischen Kriteriumsvariablen Gewicht, Ernährung, Bewegung und Lebensqualität. Die Befunde stärken die Relevanz und das Potential der zielgerichteten Modifikation adaptiver bzw. maladaptiver Krankheitskonzepte innerhalb der stationären Therapie der kindlichen Adipositas. Zudem konnte bestätigt werden, dass subjektive Krankheitskonzepte und ihre Veränderung innerhalb der Therapie einen relevanten Beitrag zur Vorhersage des kindlichen Therapieerfolgs über einen längerfristigen Zeitraum leisten können.
Gewichts- und essstörungsrelevante Auffälligkeiten sind bereits im Kindesalter verbreitet. Neben genetischen Faktoren kommt auch die familiale Vermittlung gestörten Essverhaltens als Genesefaktor in Betracht. Ab dem Alter von zehn Jahren gibt es eine breite empirische Basis für die Verknüpfung gestörten Essverhaltens zwischen Müttern und ihren Kindern. Für das Alter unter zehn Jahren existiert bislang wenig gesichertes Wissen. Die Erforschung der spezifischen Wirkung des mütterlichen auf kindliches gestörtes Essverhalten ist jedoch im Hinblick auf Ansätze zur Prävention kindlicher Gewichts- und Essstörungen für dieses Alter von Bedeutung. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde gestörtes Essverhalten von Müttern und Kindern im Alter zwischen einem und zehn Jahren sowie die Beziehung gestörten Essverhaltens von Müttern und ihren Kindern in zwei Studien analysiert. Die erste Studie verfolgte das Ziel, gestörtes Essverhalten von Müttern und Kindern sowie deren Beziehung im Kontext mütterlichen Übergewichts zu analysieren. Es wurden 219 Mütter von Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren befragt. In der zweiten Studie wurde neben mütterlichem Übergewicht die Rolle mütterlicher Essstörungssymptomatik fokussiert und in den Analysen des gestörten Essverhaltens von Kindern im Alter von einem bis zehn Jahren berücksichtigt. In die Untersuchung ging eine Stichprobe von 506 Müttern und deren Kindern ein. In beiden Studien beantworteten Mütter ein Fragebogenpaket, welches Instrumente zum gestörten Essverhalten der Mütter (emotionales, externales und gezügeltes Essverhalten) und gestörten Essverhalten des Kindes (emotionales und externales Essverhalten sowie Verlangen nach Essen) umfasste. In der zweiten Studie wurden darüber hinaus Primärsymptomatik einer Essstörung der Mutter (Schlankheitsstreben, Körperunzufriedenheit und bulimisches Essverhalten) und pathologisches Essverhalten der Kinder erfragt. Übergewichtige Mütter berichteten nicht nur höhere Ausprägungen emotionalen und externalen Essverhaltens, sondern auch mehr Schlankheitsstreben, Körperunzufriedenheit und bulimisches Essverhalten als normal- und untergewichtige Mütter. Insgesamt 26% der befragten Mütter der zweiten Studie berichteten eine relevante Essstörungssymptomatik, davon waren 62% übergewichtig. Für die Kinder konnten keine Geschlechtsunterschiede hinsichtlich des Essverhaltens nachgewiesen werden. Im Grundschulalter waren emotionales und pathologisches Essverhalten höher ausgeprägt als bei jüngeren Kindern. Kindliches Übergewicht war mit mehr emotionalem und externalem Essverhalten, Verlangen nach Essen sowie pathologischem Essverhalten verbunden. Das Vorliegen mütterlichen Übergewichts sowie einer mütterlichen Essstörungssymptomatik war mit höheren Ausprägungen v.a. emotionalen Essverhaltens des Kindes assoziiert. Die höchsten Ausprägungen emotionalen Essverhaltens zeigten Kinder, deren Mütter Übergewicht und eine komorbide Essstörungssymptomatik berichtet hatten. Darüber hinaus leisteten gestörte Essverhaltensweisen der Mutter über allgemeine und gewichtsspezifische Aspekte hinaus einen relevanten Beitrag zur Varianzaufklärung emotionalen und externalen Essverhaltens des Kindes. Dabei war emotionales und externales Essverhalten von Mutter und Kind spezifisch miteinander verknüpft. In der ersten Studie ließ sich im Rahmen eines Mediatormodells zeigen, dass die Beziehung zwischen mütterlichem BMI und emotionalem Essverhalten des Kindes vollständig durch das emotionale Essverhalten der Mutter vermittelt wurde. In der zweiten Studie moderierte das Alter des Kindes die Beziehung zwischen emotionalem Essverhalten von Müttern und ihren Kindern in Richtung einer signifikanten Assoziation ab dem Alter von 5,4 Jahren des Kindes. Die vorliegende Arbeit liefert deutliche Hinweise auf die Verknüpfung zwischen mütterlichen gewichts- und essstörungsrelevanten Merkmalen und kindlichem gestörtem Essverhalten. Die Befunde legen nahe, dass emotionales Essverhalten als spezifischer Übertragungsweg gewichts- und essbezogener Störungen zwischen Müttern und Kindern in Betracht kommt und in Präventionsansätzen berücksichtigt werden sollte.
We tested the limits of working-memory capacity (WMC) of young adults, old adults, and children with a memory-updating task. The task consisted of mentally shifting spatial positions within a grid according to arrows, their color signaling either only go (control) or go/no-go conditions. The interference model (IM) of Oberauer and Kliegl (2006) was simultaneously fitted to the data of all groups. In addition to the 3 main model parameters (feature overlap, noise, and processing rate), we estimated the time for switching between go and no-go steps as a new model parameter. In this study, we examined the IM parameters across the life span. The IM parameter estimates show that (a) conditions were not different in interference by feature overlap and interference by confusion; (b) switching costs time; (c) young adults and children were less susceptible than old adults to interference due to feature overlap; (d) noise was highest for children, followed by old and young adults; (e) old adults differed from children and young adults in lower processing rate; and (f) children and old adults had a larger switch cost between go steps and no-go steps. Thus, the results of this study indicated that across age, the IM parameters contribute distinctively for explaining the limits of WMC.
The preference for fruits and vegetables is the main predictor for the longtime healthy eating behavior. There are many factors which affect the development of food preferences. The familiarity with different foods seems to be a special aspect associated with the corresponding preference. To establish a preference for fruits and vegetables during early childhood, we need to know more about the factors that affect this preference development. So far, research has mostly concentrated on the food intake and less on the corresponding preference. Additionally, it is often based on studies of the mere-exposure effect or on older children and their ability to label fruits and vegetables correctly. Findings about the level of food familiarity in young children and its relation to the actual food preference are still missing. Our study focuses on different aspects of food familiarity as well as on their relationship to the child's preference and presents results from 213 children aged 2 to 10 years. Using standardized photos, the food preference was measured with a computer-based method that ran automatically without influence from parents or interviewer. The children knew fewer of the presented vegetables (66 %) than fruits or sweets (78 % each). About the same number of vegetables (63 %) had already been tasted by the children and were considered tasty. Only 48 % of the presented vegetables were named correctly - an ability that increases in older children. Concerning the relationship between the familiarity with vegetables and their preference, the different familiarity aspects showed that vegetables of lower preference were less often recognized, tasted, considered tasty, or named correctly.
Background: Functional abdominal pain (FAP) is not only a highly prevalent disease but also poses a considerable burden on children and their families. Untreated, FAP is highly persistent until adulthood, also leading to an increased risk of psychiatric disorders. Intervention studies underscore the efficacy of cognitive behavioral treatment approaches but are limited in terms of sample size, long-term follow-up data, controls and inclusion of psychosocial outcome data.
Methods/Design: In a multicenter randomized controlled trial, 112 children aged 7 to 12 years who fulfill the Rome III criteria for FAP will be allocated to an established cognitive behavioral training program for children with FAP (n = 56) or to an active control group (focusing on age-appropriate information delivery; n = 56). Randomization occurs centrally, blockwise and is stratified by center. This study is performed in five pediatric gastroenterology outpatient departments. Observer-blind assessments of outcome variables take place four times: pre-, post-, 3- and 12-months post-treatment. Primary outcome is the course of pain intensity and frequency. Secondary endpoints are health-related quality of life, pain-related coping and cognitions, as well as selfefficacy.
Discussion: This confirmatory randomized controlled clinical trial evaluates the efficacy of a cognitive behavioral intervention for children with FAP. By applying an active control group, time and attention processes can be controlled, and long-term follow-up data over the course of one year can be explored.
Background: There is an increasing awareness of the impact of parental risk perception on the weight course of the child and the parent's readiness to engage in preventive efforts, but only less is known about factors related to the parental perception of the right time for the implementation of preventive activities. The aim of this study was to examine parental perceptions of the appropriate time to engage in child weight management strategies, and the factors associated with different weight points at which mothers recognize the need for preventive actions.
Methods: 352 mothers with children aged 2-10 years took part in the study. We assessed mothers' perceptions of the actual and preferred weight status of their child, their ability to identify overweight and knowledge of its associated health risks, as well as perceptions of the right time for action to prevent overweight in their child. A regression analysis was conducted to examine whether demographic and weight related factors as well as the maternal general risk perception were associated with recognizing the need to implement prevention strategies.
Results: Although most of the parents considered a BMI in the 75th to 90th percentile a valid reason to engage in the prevention of overweight, 19% of the mothers were not willing to engage in prevention until their child reached the 97th percentile. Whereas the child's sex and the identification of an elevated BMI were significant predictors for parents' recognition of the 75th percentile as right point to engage in prevention efforts, an inability to recognize physical health risks associated with overweight silhouettes emerged as a significant factor predicting which parents would delay prevention efforts until a child's BMI reached the 97th percentile.
Conclusion: Parental misperceptions of overweight and associated health risks constitute unfavorable conditions for preventive actions. Feedback on the health risks associated with overweight could help increase maternal readiness for change.
Background: Obesity is not only a highly prevalent disease but also poses a considerable burden on children and their families. Evidence is increasing that a lack of self-regulation skills may play a role in the etiology and maintenance of obesity. Our goal with this currently ongoing trial is to examine whether training that focuses on the enhancement of self-regulation skills may increase the sustainability of a complex lifestyle intervention.
Methods/Design: In a multicenter, prospective, parallel group, randomized controlled superiority trial, 226 obese children and adolescents aged 8 to 16 years will be allocated either to a newly developed computer-training program to improve their self-regulation abilities or to a placebo control group. Randomization occurs centrally and blockwise at a 1:1 allocation ratio for each center. This study is performed in pediatric inpatient rehabilitation facilities specialized in the treatment of obesity. Observer-blind assessments of outcome variables take place at four times: at the beginning of the rehabilitation (pre), at the end of the training in the rehabilitation (post), and 6 and 12 months post-rehabilitation intervention. The primary outcome is the course of BMI-SDS over 1 year after the end of the inpatient rehabilitation. Secondary endpoints are the self-regulation skills. In addition, health-related quality of life, and snack intake will be analyzed.
Discussion: The computer-based training programs might be a feasible and attractive tool to increase the sustainability of the weight loss reached during inpatient rehabilitation.