Universitätsverlag Potsdam
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Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Mobilitätsbereitschaft von Schülerinnen und Schülern im Land Brandenburg im Vorfeld ihrer Ausbildungsphase. Aus ihren Ausbildungs- und Berufswünschen, ihren Berufsausbildungsort- und Studienortpräferenzen und ihren Lebenszielen lassen sich Einflüsse auf Entscheidungsabläufe ableiten. In die Entscheidungsfindung spielt auch die regionale Herkunft mit hinein. Der Einfluss lässt sich jedoch nicht auf die individuelle Zufriedenheit mit dem Wohnort zurückführen, sondern primär durch die Wahrnehmung der Schüler der mit der Wohnregion verbundenen Chancen und Perspektiven für die Umsetzung der eigenen Lebensziele begründen.
Mit dem Beitritt zur Europäischen Union am 01.05.2004 eröffneten sich Polen auch neue Chancen zur weiteren Modernisierung von Wirtschaft und Infrastruktur des Landes. Aus diesem Blickwinkel beschreibt die vorliegende Studie aus wirtschafts- und sozialgeographischer Perspektive die aktuellen transformativen Prozesse in Landwirtschaft und ländlichem Raum Polens seit 1990. Dabei werden nach einem Exkurs zum historischen Wandel der Agrarverfassungen die Transformationsprozesse in der Landwirtschaft als Branche (Privatisierung, Produktionsfaktoren, betriebliche Verhältnisse, Zweig- und Raumstrukturen) und die Entwicklungenen in der nachgelagerten Lebensmittelindustrie analysiert. Es folgt eine Darstellung der demographisch-sozialen und siedlungsstrukturellen Veränderungen im ländlichen Raum, um schließlich auch Fragen der Einbeziehung der polnischen Landwirtschaft in die Europäische Integration aufzugreifen.
Antike in Potsdam-Sanssouci
(2007)
Die in diesem Band zusammengestellten Beiträge sollen zu einer aktiven Auseinandersetzung mit der Antikerezeption auf dem Parkgelände von Potsdam-Sanssouci anregen. Ein Aufsatz zur Gartenkunst in der Antike und in Sanssouci leitet den Band ein. Den Hauptteil bilden zahlreiche Führungsblätter zur Mythologie, Architektur, Malerei u.a. Sie sind besonders als Grundlage für die Planung von Exkursionen mit Schülergruppen geeignet, richten sich aber auch ganz allgemein an Freunde der Antike. Weitere Informationstexte, antike Quellen, Lösungen zu den Führungsblättern sowie Karten und praktische Hinweise für einen Potsdam-Besuch runden den Band ab.
Im Zuge des Transformations- und Globalisierungsprozesses in Rumänien kommt es in den letzten 15 Jahren zu einer Annäherung an westliche Lebensmuster und parallel dazu zu einer Binnendiversifizierung der Lebensverhältnisse. Allerdings wird das Land nicht flächendeckend von den internationalen ökonomischen Verflechtungen erfasst, sondern es lässt sich eine noch stärkere regionale Ausdifferenzierung als vor der Wende von 1989 beobachten. Traditionelle und moderne Gesellschaften leben nach wie vor nebeneinander. In vielen ländlichen Räumen Rumäniens, so besonders in der wirtschaftlich eher schwachen Dobrudscha, haben sich traditionelle Lebensweisen, Besitzstrukturen, Arbeitstechniken und Bewirtschaftungsformen bis in die heutige Zeit erhalten. Im September 2004 wurden im Rahmen eines Geländekurses unter Berücksichtigung der Raum- und Minderheitenforschung sechs ausgewählte ethnische Minderheiten der Kulturlandschaft Dobrudscha, die in der wissenschaftlichen Literatur meist nur am Rande untersucht wird, während des noch laufenden Transformationsprozesses genauer betrachtet. Dabei wurde mit Hilfe von Experten- und Betroffenen-Interviews die ethnische, ökonomische, politische und kulturelle Situation in der Region dargestellt und analysiert. Karten, Tabellen und 50 Farbfotografien ergänzen den Band.
Aus dem Inhalt dieser Ausgabe: Artikel und Miszellen: Karl E. Grözinger: Manfred Voigts zum Sechzigsten - 2.5.2006 Caspar Battegay: Wie nicht erinnern? - Die Frage nach der Jüdischkeit in Heinrich Heines autobiographischen Texten Edith Lutz: Heinrich Heine im "Verein für Cultur und Wissenschaft der Juden" Jakob Hessing: Wahrheit und Dichtung - Die Damaskusaffäre und Heines Der Rabbi von Bacharach Elvira Grözinger: Im Venusberg. Zu Gesundheit und Krankheit bei Heinrich Heine zwischen Eros und Thanatos Sabine Bierwirth: Meilenstein der Zeitgeschichtsschreibung: Heinrich Heines Berichte über die Judenverfolgung in Damaskus 1840 Hans Otto Horch: Die unheilbar große Brüderkrankheit - Zum programmatischen Zeitgedicht Das neue Israelitische Hospital zu Hamburg von H. Heine Hendrik Madsen: Vom Überleben der toten Schrift - Eine medientheoretisch orientierte Lektüre des Jeremiabuches Manfred Voigts: Moses Mendelssohn und Franz Kafka: Die Heilige Schrift Olivia Franz-Klauser: Samaritanerforschung im 19. Jahrhundert: Die Anfänge der historischen Kritik im Schatten religiöser Vorurteile, gezeigt an der Rezeption Moritz Heidenheims (1824-1898) Rezensionen: Mark R. Cohen: Unter Kreuz und Halbmond. Die Juden im Mittelalter (Daniel Jütte) Erika Timm: Historische jiddische Semantik. (Karl E. Grözinger) David B. Ruderman, Giuseppe Veltri (Hrsg.): Cultural Intermediaries. Jewish Intellectuals in Early Modern Italy (Daniel Jütte) Gian Maria Varanini, Reinhold C. Mueller (Hrsg.): Ebrei nella Terraferma veneta del Quattrocento (Daniel Jütte) Stefanie B. Siegmund: The Medici State and the Ghetto of Florence (Daniel Jütte) Johannes Mordstein: Selbstbewußte Untertänigkeit (Robert Jütte) Werner Heegewaldt, Oliver Sander (Hrsg.): Salomo Sachs (Elvira Grözinger) Philipp Theisohn: Die Urbarkeit der Zeichen. Zionismus und Literatur - eine andere Poetik der Moderne (Joachim Schlör) Jascha Nemtsov: Die Neue Jüdische Schule in der Musik (Susanne Hudak-Laziç) Ines Sonder: Gartenstädte in Eretz Israel. (Robert Jütte) Cilly Kugelmann (Hrsg.): Weihnukka. Geschichten von Weihnachten und Chanukka. (Daniel Jütte) Moshe Zimmermann, Yotam Hotam (Hrsg.): Zweimal Heimat. Die Jeckes zwischen Mitteleuropa und Nahost. (Anat Feinberg) Birgit Schlachter: Schreibweisen der Abwesenheit. (Elvira Grözinger) Jüdische Studien in aller Welt: Juden und Judentum im Iran - Einige zufällige und weniger zufällige Reiseeindrücke (Hans-Michael Haußig) Nachrichten Rückblicke
Bei dieser Publikation handelt es sich um ein Kompendium, gedacht als Selbststudienliteratur für linguistische Grundkurse und Einführungsveranstaltungen zur deutschen Sprache der Gegenwart. Im Mittelpunkt der Darstellung stehen jene Sprachformen des Deutschen, die sich in verschiedenen Kommunikationsbereichen (privater Alltag, Kunst, Wissenschaft, Bürokratie, Journalismus, Werbung) herausgebildet haben. In jedem dieser Bereiche hat die Sprache eine spezifische Funktion, d. h. einen anderen gesellschaftlichen Zweck. Funktionale Varietäten sind dementsprechend zweckbestimmte, kommunikationsbereichsbezogene Teilsprachen einer Einzelsprache. Traditionell werden sie auch Funktionalstile genannt. Das Kompendium umfasst zwei Hauptteile. An die Vermittlung theoretischer Grundlagen schließen sich Beschreibungsprotokolle an, die zu jeder funktionalen Varietät (Alltags-, Dichter-, Wissenschafts-, Behörden-, Presse- und Werbesprache) Auskunft geben über • die kommunikative Hauptleistung der Varietät, • die kommunikativen Rahmenbedingungen ihrer Verwendung, • ihre Bindung an kommunikative Gattungen (Text- und Gesprächssorten) und • ihr sprachliches Erscheinungsbild. Eingegangen wird auch auf Abgrenzungsfragen, so z. B. auf das Verhältnis von Alltagssprache und Umgangssprache, von Dichtersprache und Literatursprache, von Pressesprache und Mediensprache. Die Protokolle verzeichnen darüber hinaus Zusatzliteratur, die für ein vertiefendes Studium zu empfehlen ist
Theoretischer Hintergrund: Eine frühzeitige Gesundheitsförderung wird als wesentliches Bestimmungsstück zur Prävention körperlicher und psychischer Erkrankungen angesehen. Als ideales Setting für eine gezielte Gesundheitsförderung wird der Lebensraum Kita angesehen. Fragestellungen: Welche Aktivitäten zur Gesundheitsförderung gibt es bisher in den Brandenburger Kitas? Spielt hier die Bildungsnähe/-ferne der betreuten Kinder eine Rolle? In welchen Bereichen gibt es den größten Fort- und Weiterbildungsbedarf der Mitarbeiterinnen? Methode: Untersuchung einer Stichprobe von 269 Brandenburger Kitas mit insgesamt 21 653 betreuten Kindern. Erfassung struktureller Rahmenbedingungen, pädagogischer Konzepte, Aktivitäten zur Gesundheitsförderung, Partizipation und Fortbildungsbedarf. Ergebnisse: Es zeigte sich eine nachhaltige Umsetzung von Aktivitäten und große Kreativität. Dabei standen vor allem Angebote der Bereiche Bewegung und Ernährung im Zentrum. Psychosoziale Themen wurden seltener als Schwerpunkt benannt, wohingegen hierfür der größte Fortbildungbedarf (Ranking der Fortbildungsthemen: 1. Psychosoziale Entwicklung, 2. Psychische Probleme, 3. Stressbewältigung) vorlag.
Inhalt: Einführung (W. Schubarth & M. Wendland) Qualitätssicherung in der Lehrerausbildung - Studierbarkeit im Einstiegsbereich des Lehramtsstudiums (M. Wendland) - Studienwechsel und Studienabbruch in den Lehramtsstudiengängen an der Universität Potsdam (M.Horstkemper, J. Nicht & M. Wahren) - Das berufsbezogene Selbstkonzept von Lehramtsstudierenden der Primarstufe – Ergebnisse einer schriftlichen Befragung im Ein-Gruppen-Pretest-Posttest- Design (St. Mücke, K. Becher, A. Felger-Pärsch, R. Heusinger, B. Wegner, & A. Schründer-Lenzen) - Lehrerbildung zwischen Berufs- und Professionsorientierung - eine vergleichende empirische Untersuchung (H. Giest) - Die 2. Phase der Lehrerbildung: Ergebnisse der Potsdamer Lehramtskandidaten- und Seminarleiter-Studie zum Theorie-Praxis-Verständnis (W. Schubarth, K. Speck, & A. Seidel) Reformansätze in der Lehrerbildung - Wissensdurst und Lebenshunger (O. Enderlein) - Vernetzung von Forschung, Lehre und regionaler Schulentwicklung in dem Projekt: „Förderung der Exzellenz und sprachlich-kulturellen Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund“ (Ch. Schäfer, & A. Schründer-Lenzen) - Praxisanteile im Lehrerstudium - Einige kritische Bemerkungen zur Lehrerbildung (M. Meri) - Ein früher Praxisbezug kann für angehende Lehrkräfte nur sinnvoll sein - Anregungen zu freiwilligen Praktika (Minister H. Rupprecht)
Lehrerbildung
(2007)
Im vorliegenden Band der LLF-Berichte geht es um einen Beitrag zur Lösung von Grundfragen einer Verbesserung der Lehrerbildung. Dies wird am Beispiel der Lehrerbildung in der ersten und zweiten Phase im Land Brandenburg behandelt.(aus dem Vorwort) Inhalt: Kersten Speck, Wilfried Schubarth, Andreas Seidel: Theorie-Praxis-Verhältnis in der zweiten Phase der Lehrerbildung. Empirische Befunde und theoretische Implikationen Hartmut Giest: Lehrerbildung zwischen Berufs- und Professionsorientierung – eine vergleichende empirische Untersuchung Mirko Wendland: Studierbarkeit im Einstiegsbereich des Lehramtsstudiums der Universität Potsdam
Die Zuwanderung nach Tirana führte im Verlauf der 1990er Jahre zu einem enormen Flächenverbrauch auf Kosten landwirtschaftlicher Flächen im Umland der albanischen Hauptstadt. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird die Entwicklung des rasanten Flächenverbrauchs mit computergestützten Methoden dokumentiert. Grundlage der Untersuchung bilden zwei zu unterschiedlichen Zeitpunkten (1988 und 2000) aufgenommene Satellitenszenen, mit Hilfe derer eine Änderungsanalyse durchgeführt wird. Ziel der Änderungsanalyse ist es, den Flächennutzungswandel zu analysieren, Daten zu generieren und die Ergebnisse in geeigneter Weise zu visualisieren. Zu den protagonistischen Verfahren der Änderungsanalyse zählen sowohl die Maximum-Likelihood Klassifikation sowie ein wissensbasierter Klassifizierungsansatz. Die Ergebnisse der Änderungsanalyse werden in Änderungskarten dargestellt und mittels einer GIS-Software statistisch ausgewertet.
Wasser erweist sich immer mehr als eine der kostbarsten und zukünftig knappsten Ressourcen auf unserem Planeten. Effizienter Umgang mit dieser Ressource ist deshalb auch in Großbewässerungsgebieten weltweit zu einer obersten Priorität geworden. Dabei spielt verstärkte Mitbestimmung und Partizipation der lokalen Bevölkerung erwiesenerweise eine wichtige Rolle. In einer viermonatigen Feldstudie wurden im Bewässerungsgebiet Office du Niger, Mali, in zwei Dörfern die örtlichen „Bauernorganisationen zum Unterhalt des tertiären Bewässerungssystems“ evaluiert. Welchen Nutzen und welche Erfolge können sie vorweisen? Wo liegen Probleme in Umsetzung und Akzeptanz der lokalen Organisationsstrukturen? Die vorliegende Arbeit stellt umfassend die Möglichkeiten und Grenzen bäuerlicher Selbstorganisation zum nachhaltigen Kanalunterhalt in der Forschungsregion dar, ergründet die vorliegenden Problemfaktoren und zeigt Schritte zur Überwindung derselbigen auf.
Inhalt: Beiträge: Claudia Schmitz: Gewaltanwendung und -wahrnehmung in der frühen Kontaktsituation zwischen Indianern und Europäern, Peru 1532/33 Thomas Fuchs: Von der Büchersammlung zur Bibliothek. Regimentsbibliotheken des 18. und 19. Jahrhunderts in Hannover Olaf von Nimwegen: The Dutch Army and the Military Revolutions (1588-1688) Anne Oestmann: Billeting in England during the Reign of Charles I, 1625-1649, The Case of Tickhill/Yorkshire Projekte: Vivien Costello: Ein biographisches Lexikon hugenottischer Offiziere in europäischen Armeen 1660-1780 Vladimier von Schnurbein: Die Rolle des Johanniter-Ordens bei der kontinentalen Türkenabwehr im 16. Jahrhundert Berichte: Thomas W. Probst: Tagung des Arbeitskreises Militärgeschichte (AKM) 2005, "Kriegsgreuel", 3.-5. November 2005 in Mainz Gregor Maier: Krieg, Militär und Migration in der Frühen Neuzeit. 6. Jahrestagung des Arbeitskreises "Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit" gemeinsam mit dem Tübinger Sonderforschungsbereich 437 Bent Jörgensen, Raphael Matthias Krug, Christine Lüdke: Friedensschlüsse - Medien im Umfeld der Konfliktbewältigung im Mittelalter und der Frühen Neuzeit Horst Bernhard Schmitt: Militär und Gesellschaft in Herrschaftswechseln Rezensionen Matthias Franz: Jörg Rathjen: Soldaten im Dorf. Ländliche Gesellschaft und Kriege in den Herzogtümern Schleswig und Holstein Martin Winter: Peter Engerisser: Von Kronach nach Nördlingen. Der Dreißigjährige Krieg in Franken, Schwaben und der Oberpfalz 1631-1635 Ankündigungen Susanne Brockfeld: Staatsbankrott! Bankrotter Staat? Finanzreform und gesellschaftlicher Wandel in Preußen nach 1806. Eine Ausstellung des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz 12. Mai bis 28. Juni 2006 in Berlin Ich dien' nicht! Wehrdienstverweigerung in der Geschichte, Reinbek bei Hamburg, 20. bis 22. Oktober 2006
Voraussetzung für die nachhaltige Bewirtschaftung von Tieflandflusseinzugsgebieten ist ein umfassendes Verständnis der Wasserhaushalts- und Stofftransportprozesse in der Flussaue. Das Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung der Wasserhaushaltsprozesse und Stofftransportvorgänge innerhalb der grundwassergeprägten Talauenlandschaften von Tieflandeinzugsgebieten am Beispiel der im Nordostdeutschen Tiefland gelegenen Havel. Die Arbeiten in verschieden skaligen Teileinzugsgebieten der Havel beschäftigen sich dabei zum einen mit der experimentellen Untersuchung und vorrangig qualitativen Beschreibung der Wasserhaushaltsdynamik, zum anderen mit der Entwicklung eines zur quantitativen Analyse von Wasserhaushalts- und Stofftransportprozessen geeigneten Modells und der anschließenden Modellsimulation von Wasserhaushalt und Stickstoffmetabolik im Grundwasser sowie der Simulation von Landnutzungs- und Gewässerstrukturszenarien.
In Fällen der Beleidigung, der Körperverletzung oder der Tötung eines Angehörigen haben die Gerichte im 19. Jahrhundert in Frankreich in Auslegung des Deliksrechts gemäß Code civil entschieden, daß dem klagenden Verletzten über die erlittene Kränkung, den Schmerz oder die Trauer tröstend hinweggeholfen werden sollte durch Zuerkennung einer ihm vom Täter als Schadensersatz zu zahlende Geldsumme. In drastischem Gegensatz hierzu haben damals die Gerichte in den deutschen Territorien judiziert, ein solcher nicht materieller Schaden könne unmöglich in Geld erfaßt werden. Eine Ausnahme bildete in den meisten Staaten das von Alters her praktizierte Schmerzensgeld. Ansonsten galt: Wer Ehre in Geld aufwiegen will, besitzt keine Ehre. Die Trauer durch Geldannahme lindern zu wollen, entwürdigt den Toten. Es werden umfassende Belege in Form von immer neuen Fallbeispielen dargeboten. Auf diese Weise führt der Verfasser, weit in die Rechtsgeschichte zurückgreifend und dann die Praxis des 19. Jahrhunderts im Détail untersuchend, ein überaus lebhaftes Bild der Entstehungsgeschichte der Differenz und dann der sittengeschichtlich in hohem Maße aufschlußreichen Richtermeinungen in jenem Jahrhundert vor Augen. In den nach der Vertreibung Napoléons 1814 preußisch gewordenen Gebieten am linken Rheinufer und in einigen weiteren westdeutschen Landen hat der Code civil bis zum BGB von 1900 weiter gegolten. Wiederum gestützt auf umfangreiche Fallstudien liefert der Verfasser den Nachweis, daß hier die deutsche Richterschaft zwar französisches Recht angewandt, fast nie aber in den Begriff "Schaden" den "dommage moral" einbezogen hat. Im Schlußkapitel wird über die im 20. Jahrhundert durch die deutsche Rechtsprechung zum Allgemeinen Persönlichkeitrecht bewirkte erhebliche Annäherung an die kontinuierliche französische Praxis berichtet.
Das 6. StrRG fasste die Brandstiftungsdelikte neu und stieß damit auf erhebliche Kritik. Die Einwände blieben nicht ungehört und bereits im Jahr 2000 erläuterte Wilkitzki im Rahmen des Marburger Strafrechtsgesprächs, der Gesetzgeber wolle Mängel des 6. StrRG ausbessern, doch benötige die zu Recht eingeforderte Präzision etwas Zeit. Da die Diskussion nunmehr etwas abgeklungen ist und auch die Rechtsprechung Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit den §§ 306 ff. StGB gehabt hat, bietet es sich an, die vorgebrachten Einwände zu ordnen, um Korrekturmöglichkeiten im Zusammenhang darzustellen. Die von §§ 306 ff. StGB aufgeworfenen und recht komplexen Fragestellungen lassen sich grob in drei Bereiche abschichten: (1) die Schwierigkeiten des § 306 StGB, (2) das Gesamtsystem der Strafen sowie (3) gesonderte Einzelprobleme. Ziel der Überlegung ist es, anhand der jeweiligen Problemstellung gesetzgeberische Lösungen zu entwickeln, um anschließend einen vollständigen Reformvorschlag zu unterbreiten. [Einleitung]
Einleitung: Zu den neueren Formen partizipativer Demokratie auf lokaler Ebene gehören die Bürgerhaushalte. Dabei wirken die Bürger einer Kommune an der Aufstellung des Haushaltes in deutlich intensiverem Umfang als bislang mit. Basierend auf einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung (SVV) vom 5. Mai 2004 begann die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam erste Schritte zum Bürgerhaushalt im Jahr 2005. Diese Publikation dokumentiert die Ergebnisse eines Projektseminars an der Universität Potsdam im Wintersemester 2005/2006, an dem unter der Leitung von Prof. Dr. Heinz Kleger und Dr. Jochen Franzke 78 Studenten der Politik- und Verwaltungswissenschaften teilnahmen. Zusätzliche Unterstützung leisten Martin Kühn, Uwe Stab und Mike Schubert. Die Projektleitung bedankt sich bei allen Teilnehmern des Seminars für Ihr außergewöhnlich hohes Engagement und selbständiges Arbeiten. Aufgabe des Projektseminars war es, ein Meinungsbild der organisierten Bürgerschaft der Stadt Pots-dam zu den begonnenen Projekten der Bürgerkommune und des Bürgerhaushaltes zu erfragen. Zu diesem Zwecke wurden von den studentischen Teilnehmern des Projektseminars zwischen November 2005 und Januar 2006 150 Interviews mit Vertretern der organisierten Bürgerschaft durchgeführt. Eine vorläufige Gesamtauswertung legte die Arbeitsgruppe 1 vor. Weitere Abschlussberichte betreffen die sechs Sozialräume der Stadt Potsdam. Um das Meinungsbild abzurunden, wurden auch Vertreter der politischen Parteien, der Ausschüsse der Stadtverordnetenversammlung sowie der Stadtverwaltung befragt. Schließlich wurde auch eine AG zum Vergleich mit anderen Bürgerhaushaltsprojekten eingesetzt. Die Projektleitung bedankt sich bei allen Befragten, die sich für diese Interviews Zeit genommen haben. Eine Liste der befragten Organisationen findet sich im Anhang. Entstanden ist eine eindrucksvolle Momentaufnahme sowohl des Zustandes der organisierten Bürger-schaft der Brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam, als auch ihrer Verflechtung mit städtischer Politik und Verwaltung. Vor allem gelang es, die Positionen der organisierten Bürgerschaft zur Bürgerkommune und Bürgerhaushalt sichtbar zu machen. Des Weiteren soll diese Dokumentation allen am Prozess des Bürgerhaushaltes in der Stadt Potsdam beteiligten Akteuren Informationen liefern, die zur weiteren Profilierung dieses sinnvollen Verfahrens dienen sollen. Diese Dokumentation umfasst in einem ersten Teil die zusammenfassenden Thesen von Jochen Franzke und Heinz Kleger zum Stand des Bürgerhaushaltsprojekts in der Stadt Potsdam sowie die Abschlussberichte der Arbeitsgruppen des Projektseminars. In einem zweiten Teil analysieren Carsten Herzberg, Anja Röcke und Yves Sintomer die Möglichkeiten und Grenzen der Bürgerhaushaltsidee im europäischen Vergleich. Zwei Beiträge von Martin Kühn und Uwe Stab, die als Praktikanten in der Stadtverwaltung dieses Projekt unmittelbar begleitet haben, bringen deren Erfahrungen in die Debatte ein. Es folgen als Anlage der bei den Interviews genutzten Fragebogen sowie eine Liste aller Befragten Verbände bzw. Einzelpersönlichkeiten aus Politik und Verwaltung der Stadt. Die Abschlussberichte der Arbeitsgruppen sowie die freien Beiträge sind von deren Autoren eigenständig verfasst und spiegeln deren Einschätzungen wieder. Dies deckt sich nicht in jedem Fall mit den Positionen der Projektleitung.
Die vorliegende Festschrift wird Frau Prof. Gabrielle Saupe anlässlich ihrer Verabschiedung aus dem Institut für Geographie der Universität Potsdam gewidmet. Bewegende Räume - damit sind emotionale, materielle und strukturelle Bewegungen in einem räumlichen Kontext gemeint. Die Vieldeutigkeit des Titels impliziert die Vielfalt der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Raum. Ein illustres Autorenkollektiv deutscher Raumwissenschaftler verdeutlicht anhand von verschiedenen zum Teil essayartigen Artikeln sein Verständnis von Raum. Die interdisziplinäre Konzeption des Heftes soll das ständige Bemühen von Frau Saupe verdeutlichen, verschiedene Perspektiven, Herangehensweisen und Fachdisziplinen zur Bewältigung der Forschungsaufgaben zusammenzuführen. Hierbei sind die wichtigsten Forschungsprojekte von Frau Saupe ebenso vertreten wie einige der von ihr betreuten Qualifikationsarbeiten. Die Beiträge reichen von der Landschafts- bzw. Geoökologie bis zum Fußball und der Musik. Sie spannen einen Bogen von der Geographie als Regionalwissenschaft zu modernen stadtsoziologischen Fragestellungen, stellen Ergebnisse neuerer Forschungsprojekte vor und widmen sich der Entwicklung von nahen und fernen Räumen aus verschiedenen Perspektiven.
Die Untersuchung bedient sich der Fallstudie als Instrument der empirischen Sozialforschung und hat zum Ziel, die regionalökonomische Bedeutung von öffentlichen Wissenschaftseinrichtungen anhand der Hochschulbildungs- und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Potsdam empirisch zu fundieren. Zur Bearbeitung der Themenstellung wurden drei Aspekte ausgewählt, von denen zu erwarten ist, dass sie für den Untersuchungsraum regionalwirtschaftlich bedeutsam sind: Beschäftigungs-, Einkommens- und Informationseffekte. Die Ausgabenströme der Wissenschaftseinrichtungen (Personal-, Sach- und Investitionsausgaben) sowie die in umfangreichen Befragungen erhobenen Konsumausgaben von Personal und Studierenden wurden regional und sektoral gegliedert und daraus resultierende Beschäftigung und Einkommen für die Region Potsdam ermittelt. Die von den Wissenschaftseinrichtungen ausgehenden Informationseffekte wurden mittels empirischer Untersuchungen des Transfergeschehens in Potsdam analysiert. Durch eine Befragung an den Wissenschaftseinrichtungen sowie ergänzende Experteninterviews war es möglich, ein genaues Bild der Kooperationspotenziale zwischen Potsdamer Wissenschaftseinrichtungen und regionalen Unternehmen zu zeichnen, den aktuellen Stand der Zusammenarbeit zu charakterisieren, Hemmnisse offen zu legen und Handlungsempfehlungen abzuleiten.
The best of both worlds
(2006)
Gegenstand der Publikation ist eine Art der Transmigration, die nicht, wie in der bisherigen Forschungsliteratur aufgezeigt, durch die Überbrückung des Wohlstandsgefälles entsteht, sondern durch die Verwirklichung eines bestimmten Lebensstils. In mehreren Interviews mit drei Seglern, die – neben der Teilnahme an internationalen Regatten – aus Sets verschiedener Motive zwischen Neuseeland und Europa pendeln, wird deren Lebenswelt als "Long distance-Transmigranten" dargestellt und miteinander verglichen. Im theoretischen Teil werden die Befunde der Fallstudie in die wissenschaftliche Debatte eingeordnet. Ein Abriss zur Kritik sowie die Konsequenzen dieser für die Arbeit werden gezogen. Der Nachweis, dass die untersuchten Probanden "Sonderfälle" darstellen, wird erbracht und die Einführung eines eigenen wissenschaftlichen Begriffes für dieses neue Migrationsphänomen erfolgt. Obgleich diese Studie auf einer relativ schmalen empirischen Basis erwachsen ist, zeichnet sie sich durch das innovative Vorgehen der Autorin aus.
Nach mehrjähriger Befassung mit dem Thema „Menschen mit Behinderungen“ hatte die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahre 2001 die Resolution zur Ausarbeitung einer umfassenden internationalen Konvention zum Schutze und zur Förderung der Rechte von behinderten Menschen verabschiedet und einen Ad-hoc-Ausschuß zur Ausarbeitung dieser Konvention eingesetzt. Dieser nahm seine Arbeit im August 2002 auf und konnte schließlich im Jahre 2006 einen Entwurf vorlegen, der von der Generalversammlung am 13. Dezember 2006 im Konsens angenommen wurde. Mehr als 600 Millionen Menschen sind weltweit infolge geistiger und/oder körperlicher Beeinträchtigungen in ihrer Lebensführung durch physische oder gesellschaftliche Grenzen eingeschränkt. Rund 80% von ihnen leben in Entwicklungsländern. Menschen mit Behinderungen sehen sich mit Diskriminierungen und einem erschwerten Zugang zu wesentlichen Leistungen konfrontiert; beides hält sie oftmals davon ab, ihre Rechte und Freiheiten auszuüben. Ihnen wird so die vollständige und umfassende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sowie an gesellschaftlichen Aktivitäten erschwert. Es gibt deshalb eine Vielzahl von Bemühungen zur Gleichstellung behinderter mit nicht behinderten Menschen in bezug auf die Ausübung ihrer bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte. Ziel der jetzt verabschiedeten Konvention soll es sein, den vollständigen und gleichberechtigten Genuß aller Menschenrechte und Grundfreiheiten für Menschen mit Behinderungen zu fördern, zu schützen und zu sichern sowie den Respekt vor ihrer angeborenen Würde zu fördern (Art. 1). Der Entwurf enthält sowohl bürgerliche und politische als auch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte. Der Aufsatz erläutert die Hintergründe der Konvention und gibt einen Überblick über ihre Inhalte.
In dieser Arbeit wird ein Verfahren für robustes Parsing von uneingeschränktem natürlichsprachlichen Text mit gewichteten Transduktoren erarbeitet. Es werden zwei linguistische Theorien, das Chunking und das syntaktische Tagging, vorgestellt, die sich besonders für die praktische Anwendung mit Finite-State Maschinen eignen. Über die formalen Grundlagen, die es möglich machen, Finite-State Maschinen zu modellieren, werden existierende Ansätze vorgestellt, die diese linguistischen Theorien mit Finite-State Maschinen realisieren. Jedoch sind diese Ansätze in vieler Hinsicht problematisch. Es wird gezeigt, dass sich Probleme lösen lassen, indem Disambiguierungsstrategien durch Constraints realisiert werden, die als Gewicht bzw. Semiring vorliegen. Durch die Bestimmung des besten Pfades ist dann eine Disambiguierung möglich. Das Verfahren bewegt sich zwischen einem Low- und High-Level Parsing und behandelt flache Dependenzstrukturen. Für die Analyse wird eine rudimentäre Grammatik für das Deutsche entwickelt. Durch eine Implementierung wird letztlich der Ansatz getestet.
Der vorliegende Band vereinigt Beiträge zu zentralen Bereichen des Public Managements. Dabei werden Fragestellungen und Herausforderungen für Wissenschaftler und Praktiker aufgezeigt, Entwicklungen im öffentlichen Sektor empirisch nachgezeichnet und Problem- sowie Erfolgsfelder der Verwaltungsmodernisierung beleuchtet. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie ein modernes Management von öffentlichen Dienstleistungen aussieht und aussehen kann. Die Autoren/innen nehmen die Entwicklungen der letzten Jahre im öffentlichen Sektor zum Anlass, ihre eigenen Forschungsarbeiten im Bereich eGovernment, Wissensmanagement, Nonprofit und Hochschulmanagement, Finanzmanagement sowie dem Management öffentlicher Dienstleistungen zu präsentieren. Jeder dieser Beiträge ist das Resultat langjähriger und empirischer Beschäftigung mit dem Phänomenbereich des Public Management.
Das Verbundprojekt "Bewirtschaftungsmöglichkeiten im Einzugsgebiet der Havel" hat Methoden und Werkzeuge entwickelt, welche zur Bewertung alternativer Bewirtschaftungsmöglichkeiten im Einzugsgebiet der Havel mit dem Ziel der Verbesserung der Gewässergüte dienen. Neben den naturräumlichen Gegebenheiten dieses typischen, langsam fließenden Tieflandflusses mit eingelagerten Flachseen, weit gespannten Auen und der direkten Kopplung von Grund- und Oberflächenwasser galt das Interesse einer Reihe von Nutzungsansprüchen mit ihren Auswirkungen auf den Wasser- und Stoffhaushalt. Im Mittelpunkt stehen hierbei die Stoffeinträge aus Landwirtschafts- und Siedlungsflächen sowie Aspekte der wasserwirtschaftlichen Steuerung. Es werden die Auswirkungen verschiedener Bewirtschaftungsoptionen der Gewässer und ihrer Einzugsgebiete auf die Wassermenge und -qualität untersucht. Damit werden die wissenschaftlichen Grundlagen für die Bewertung des Zustandes der Gewässer sowie künftiger Handlungsoptionen und Entwicklungsszenarios nach der EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) geschaffen. Neben den methodischen Aufgaben zur Erstellung, Anpassung und Kopplung von Modellwerkzeugen (Systemmodelle, Szenarientechniken) werden naturraumspezifische und sozioökonomische Bewertungsmaßstäbe, umsetzungsorientierte Handlungsoptionen sowie Werkzeuge für die Verwertung der Ergebnisse durch die Fachverwaltung erarbeitet.
Dieses Material soll es dem Lehrer ermöglichen, schnell und mit wenig Arbeitsaufwand eine oder mehrere Unterrichtsstunden zum Thema "Söldnertum" vorzubereiten, aber auch zur Arbeit mit Bildquellen anregen, die in der Schule oftmals recht stiefmütterlich behandelt werden. Zu diesem Zweck wird in aller Kürze in die Entstehung des Soldkriegswesens als Form staatlich organisierter Gewaltsamkeit eingeführt. Ausgehend von der Spätantike werden die militärischen, wirtschaftlichen und demographischen Faktoren, die zur "Renaissance des Fußvolkes" geführt haben, beschrieben, und auf entsprechende Fachpublikationen verwiesen. Organisation, Struktur und Rechtsformen der Söldnerheere werden vorgestellt und immer anhand von Bildquellen des 15. und 16. Jahrhunderts verdeutlicht. Der zweite Teil dieses Materials besteht aus einer Einführung in die Historische Bildkunde, so dass die Schüler den Umgang mit dieser Quellengattung zügig erlernen können. Um die komplexe Symbolik der Bildmaterialien der Frühen Neuzeit entschlüsseln zu können, wurde als Hilfe für Lehrer und Schüler ein Symbolschlüssel angefertigt. Die Quellen liegen in digitaler Form, in zwei Ausführungen (einer mit Markierungen der wichtigsten Symbole für den Lehrer, einer ohne diese Markierungen als Arbeitsmaterial für die Schüler) der Arbeit bei. Das Material ist modular aufgebaut, so dass man bei Bedarf nur einen Aspekt des Soldkriegswesens (beispielsweise das Trossvolk oder die Verrechtlichung innerhalb der Söldnerheere) von den Schülern bearbeiten lassen kann. Abschließend werden Vorschläge für Tafelbilder und Übersichten, sowie für Aufgabenstellungen, die sich sowohl zur Einzel- als auch zur Gruppen- oder Projektarbeit eignen, unterbreitet.
Der Aufsatz ist erschienen in: Ein gross und narhafft haffen : Festschrift für Joachim Gessinger / hrsg. Von Elisabeth Berner ; Manueal Böhm ; Anja Voeste. - Potsdam : Univ.-Verl., 2005. - 248 S. ISBN 3-937786-35-X URN: <a href="http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:kobv:517-opus-5231"> urn:nbn:de:kobv:517-opus-5231</a>
Dieses Buch dokumentiert zwei Meilensteine in dem Bemühen, am Institut für Musik und Musikpädagogik der Universität Potsdam eine vielseitige und sich an einem grundsätzlich kritischen Wissenschaftsverständnis orientierten musikpädagogischen Forschung zu etablieren. Birgit Jank, neuberufene Lehrstuhlinhaberin für Musikpädagogik und Musikdidaktik, skizziert in ihrer Antrittsvorlesung verschiedene Facetten einer Systematischen Musikpädagogik. Musikalischen Lernprozesse werden hierbei als eine umfassende ästhetische Bildungspraxis verstanden, wobei Grundlagenerkenntnisse in und aus den drei bestimmenden musikpädagogischen Gegenstandskomplexen Lernforschung, Lehrforschung und Unterrichtsforschung begreifbar und nachvollziehbar gemacht werden sollen, um daraus für schulpraxisrelevante Gegenstände und Fragestellungen einen wissenschaftlich geführten Diskurs erreichen und eröffnen zu können. Folgerichtig wird dann mit der Gründung der Forschungsstelle Systematische Musikpädagogik und einem Archiv zur DDR-Musikpädagogik im Juli 2004 ein weiterer Schritt getan, um Musikpädagogik und Musikdidaktik als eigene Wissenschaftsdisziplin weiter zu entwickeln. In diesem Zusammenhang werden von der Autorin strukturelle und konzeptionelle Dimensionen der Forschungsstelle Systematische Musikpädagogik umrissen sowie Forschungsbereiche und Themenfelder benannt. Am Lehrstuhl Musikpädagogik und Musikdidaktik an der Universität Potsdam werden so in den nächsten Jahren Schwerpunkte musikpädagogischen Nachdenkens in Themenkomplexen wie Zeitgeschichtliche Fragestellungen der Musikpädagogik, Medienkompetenz und Musikmedien, der Interkulturellen Musikpädagogik und der Schul- und Curriculum-Forschung zu bearbeiten sein. Begründungen von Hermann J. Kaiser zur Notwendigkeit musikpädagogischer Forschung runden die Beiträge dieser Dokumentation ab.
Wie wurde Geschlecht in der Vormoderne konstituiert, welche Geschlechtermodelle wurden entworfen? Diesen Fragen widmet sich der Tagungsband Geschlechtervariationen. Gender-Konzepte im Übergang zur Neuzeit. Anhand ausgewählter Beispiele der deutschen, französischen, italienischen und spanischen Literatur und zeitgenössischer Wissensbestände nehmen die Beiträge unterschiedliche Diskursfelder und -schnittstellen in den Blick. Sie beschreiben divergente, teils konkurrierende Geschlechter-Konfigurationen vom Spätmittelalter bis zur Aufklärung und loten zugleich das theoretisch-methodische Spektrum aus. Der Begriff der Variation bezeichnet hier das Nebeneinander der Diskurse, die "Sex" und "Gender" je unterschiedlich inszenieren.
Gegenstand ist die Regierungsorganisation in fünf westeuropäischen Ländern, die seit den frühen 1990er Jahren durch Europäisierung, Globalisierung und die Krise des Wohlfahrtsstaates unter erhöhtem Anpassungsdruck stehen. Während sich das politikwissenschaftliche Interesse meist auf den allgemeinen Wandel der "Staatlichkeit" oder die konkreten Veränderungen von Politikinhalten konzentriert, wird hier in vergleichender Perspektive nach dem Wandel von politischen Strukturen und Prozessen der Regierungsorganisation, insbesondere der Ministerialverwaltung, gefragt. Ausgangshypothese ist, dass die westeuropäischen Regierungssysteme auf die externen Herausforderungen mit Änderungen ihrer "Produktionsstruktur" von Gesetzen und Programmen reagiert haben. Daraus ergeben sich folgende Kernfragen: Welche Veränderungen der Regierungsorganisationen sind zu identifizieren? Handelt es sich dabei um Ergebnisse einer reflexiven Institutionenpolitik? Ändert sich die strategische Handlungsfähigkeit der Regierungsorganisation? Ersten empirischen Beobachtungen folgend lässt sich ein Wandel auf drei Dimensionen vermuten: dem wachsenden horizontalen regierungsinternen Koordinationsbedarf, der vertikalen Reorganisation und Funktionsveränderung zentralstaatlicher Exekutiven sowie Veränderungen der Beziehungen mit externen Akteuren bspw. organisierten Interessen, Politikberatern und Konsensbildungskommissionen. Neben der Bundesrepublik, Großbritannien und Frankreich sollen die beiden skandinavischen Länder Dänemark und Schweden in die Untersuchung einbezogen werden.
Central government coordination in Denmark, Germany and Sweden : an institutional policy perspective
(2006)
The paper analyses the processes of central government coordination in Denmark, Germany and Sweden. First it gives an account of the existing coordination patterns, second it analyses changes within these coordination patterns over time and finally it asks, whether these changes can be attributed to an intentional institutional design. To answer this set of questions, we introduce an institutional policy analytic perspective to the study of central government change. This perspective focuses on central actors, interests, strategic motivations and the degree of the actors reflexivity as a promoter of intentional institutional change in government coordination. The empirical analysis shows the prevalence of negative coordination as the dominant pattern of coordination in all three countries. However, country-specific constitutional and political traditions result in a variety of different coordination techniques actually used. The paper concludes by identifying three different patterns of change, depending on the degree of change and the reflexivity involved : "fragmented institutional politics" in Denmark, "policy-driven institutional politics" in Germany and "adaptive and symbolic institutional politics" in the case of Sweden.
Lernen und Neue Medien
(2006)
Inhalt: H. Giest: Lernen – betrachtet aus tätigkeitstheoretischer Perspektive Gerda Kysela-Schiemer: Potenziale neuer Medien für eine neue Lernkultur für die Entwicklung von Lernenden Organisationen in der Lehrer-Weiterbildung Sabina Misoch/ Thomas Köhler: Neue Medien in der Lehrerbildung: Beobachtungen zur aktuellen Nutzung an der Universität Potsdam Sonja Schärf: Lernerfolgsoptimierung durch selbstverantwortetes Lernen in der Grundschule
Fachdidaktik
(2005)
Inhalt: Hartmut Giest: Zentrum für Lehrerbildung der Universität Potsdam Hartmut Giest: Fachdidaktik – Eine Standortbestimmung Thorid Rabe: Lernen von Physik am Computer, Textverständlichkeit und Aktivierung der Lernenden Antje Leisner: Modellkompetenz im Physikunterricht Christian Pießnack/ Adelbert Schübel: Untersuchungen zur orthographischen Kompetenz von Abiturientinnen und Abiturienten im Land Brandenburg Wolfram Meyerhöfer: Untersuchungen zum PISA – Mathematik – Test
Fließgewässer erfüllen wichtige Funktionen im Naturhaushalt und bilden mit ihren Auen komplexe Ökosysteme, die im ursprünglichen Zustand durch die Dynamik der Wasserführung geprägt werden. Seit Jahrhunderten verändert der Mensch die Gestalt der Fließgewässer, um sie für die schnelle Ableitung des Hochwassers, zum Abwassertransport, für die Schifffahrt und die Landwirtschaft zu nutzen. Im vorliegenden Themenheft werden unterschiedliche Aspekte dieser Problematik am Beispiel der Region um die ökologische Station der Universität Potsdam an der Unteren Havel dargestellt. Zunächst wird die Entstehung der Kulturlandschaft im westlichen Havelland von den Anfängen der Besiedlung dargestellt. Anschließend folgt die Charakteristik der Landschaft und der hydrologischen Verhältnisse der Unteren Havelniederung. Die Darstellung der Vegetation der Havelaue wird durch Ausführungen zu ökophysiologischen Untersuchungen an typischen Pflanzenarten von Feuchtstandorten untersetzt. Aufgrund ihrer reichen Naturausstattung und langzeitiger extensiver Nutzung ist die Landschaft an der Unteren Havel ein Schutzgebiet von internationaler Bedeutung als Rast- und Brutplatz für Wat- und Wasservögel. Einem zoologischen Überblick mit besonderer Berücksichtigung von Flussauenarten schließen sich Betrachtungen aus ornithologischer Sicht an, die neben Übersichtsarbeiten zur Avifauna der Unteren Havel ausgewählte Veröffentlichungen zur Wasservogelforschung erwähnen. Flussauen erfüllen eine wichtige Funktion im Nährstoffhaushalt der Landschaft. Untersuchungen an Augewässer-Sedimenten unter veränderter Hochwasserdynamik tragen dem Rechnung. In Brandenburg wurden in den zurückliegenden Jahren große Gebiete unter Schutz gestellt. Am Beispiel des Naturparks Westhavelland wird exemplarisch diese Richtung der Naturschutzpolitik dargestellt. Die Mehrzahl der Beiträge basiert auf Untersuchungen in der Havelniederung, die von der Ökologischen Station Gülpe ausgingen. Den Abschluss bildet ein Ausblick auf zukünftige ökologische Forschung an der Unteren Havel. Inhalt: GÖTZE, B.: Die Untere Havelniederung - eine gewachsenen Kulturlandschaft? : über die Entstehung einer Kulturlandschaft im westlichen Havelland ; KADEN, K.; ITZEROTT, S.: Eine landschaftliche Charakteristik der Unteren Havelniederung bei Gülpe ; KADEN, K.; ITZEROTT, S.: Die hydrologischen Verhältnisse der Unteren Havelniederung ; BURKART, M.; WATTENBACH, M.; WICHMANN, M.; PÖTSCH, J.: Die Vegetation der unteren Havelaue : Stand der Forschung und Perspektiven ; Gzik , A.: Vitalität und Konkurrenzkraft charakteristischer Pflanzenarten von Feuchtstandorten der Unteren Havelaue ; MÜHLE , R.-U.: Tierleben - ein zoologischer Überblick zur Unteren Havelniederung ; WALLSCHLÄGER, D: Gülper See und Untere Havelniederung aus ornitologischer Sicht : Forschungen an der Ökologischen Station der Universität Potsdam ; KNÖSCHE, R.: Zur Phospatrücklösung aus Augewässersedimenten unter veränderter Hochwasserdynamik ; BORMKI, G.; KNÖSCHE, R.; SCHNEIDER, I.: Untersuchungen zur N-Mineralisation und -Remobilisierung im Sedment eines extrem flachen Auensees (Schollener See) ; BUCHTA, R.: Der Aufbau neuer Naturparke in Brandenburg am Beispiel des Naturparkes Westhavelland ; JELTSCH , F.: Ökologische Forschungen an der Unteren Havel - ein Ausblick
Ethik, Integrität und Korruption : Neue Herausforderungen im sich wandelnden öffentlichen Sektor?
(2005)
Im öffentlichen Sektor hat, wie wir wissen, in den letzten 10-20 Jahren ein erheblicher Wandel stattgefunden. Die staatlichen Strukturen haben sich immer mehr ausdifferenziert und öffentliche Leistungen werden in sehr unterschiedlichen Erledigungsformen erbracht. Ein beachtlicher Teil der Leistungen ist auf private Dritte ausgelagert oder ganz privatisiert worden. Zudem haben sich verschiedene Muster von öffentlich-privaten Kooperationen herausgebildet. Verwaltungen und öffentliche Unternehmen wurden unter verstärkten Leistungsdruck und Wettbewerb gesetzt. All das führte zu einer weithin wahrnehmbaren Ökonomisierung und „Managerialisierung“ des öffentlichen Sektors, die verständlicherweise auch Werte und Verhaltensweisen der öffentlich Beschäftigten beeinflusst hat. Daraus ergeben sich ohne Zweifel erhebliche Konsequenzen für die Integrität der Akteure im öffentlichen Sektor sowie für deren Korruptionsanfälligkeit. Das Buch führt wesentliche Argumentationsstränge und Praxiserfahrungen zum Thema „Ethik, Integrität und Korruption im öffentlichen Sektor“ aus dem Blickwinkel der sich wandelnden Rahmenbedingungen und Strukturfaktoren zusammen. <hr> Aus dem Inhalt: Manfred Röber: „Managerialisierung“ als Herausforderung für die Integrität der öffentlichen Verwaltung Patrick von Maravic: Dezentrale Korruptionsrisiken als Folge der Transformation des öffentlichen Sektors? Thomas Edeling: Die Korrumpierung bedarfswirtschaftlichen Handelns in öffentlichen Unternehmen Christoph Demmke: Öffentliche Meinung, Ethik und die Reform der öffentlichen Dienste in Europa Uwe Bekemann: ex-post Prüfung vs. ex-ante Beratung. Wandel der Rechnungsprüfungsämter als Reaktion auf neue Korruptionsrisiken?! Woydt, Justus: Der Integrity Pact von Transparency International Elshorst, Hansjörg: Ergänzende Gedanken aus der Sicht von Transparency International
Aus dem Inhalt dieser Ausgabe: Artikel und Miszellen: Sylvia Powels-Niami: Die Samaritaner, ihre Geschichte, Religion und Literatur, Ronit Meroz: Der Aufbau des Buches Sohar, Nathanael Riemer: „Der Rabbiner“ – eine vergessene Zeitschrift eines christlichen Hebraisten, Ulrich Knufinke: Jüdische Friedhofsbauten um 1800 in Deutschland : Architektur als Spiegel der Auseinandersetzungen um Haskala, „Emanzipation“ und „Assimilation“, Manfred Voigts: Die „Freie Wissenschaftliche Vereinigung“ - eine antiantisemitische Studentenverbindung, Susanne Marquardt/Petra Werner: Katalogisierung von Judaica und Hebraica am Beispiel Berlin-Brandenburger Bibliotheken Tagungen: Jüdische Identitäten in Ostmitteleuropa im 19. und 20. Jahrhundert im Wandel (Elena Panagiotidis), 700 Jahre Juden in Krakau (Elvira Grözinger), Jüdisches Archivwesen (Martina Strehlen), Geschichte und geistige Physiognomie der Veitel Heine Ephraimschen Lehranstalt Berlin (Moritz Reininghaus) Rezensionen: Un beau livre d’histoires. Eyn shön Mayse bukh (Nathanel Riemer), Juliette Guilbaud, Nicolas Le Moigne, Thomas Lüttenberg (Hrsg.): Normes culturelles et construction de la déviance (Robert Jütte), Monika Preuß, „...aber die Krone des guten Namens überragt sie.“ (Robert Jütte), Jeremy Barham (Hrsg.): Perspectives on Gustav Mahler; Philip V. Bohlman: Jüdische Volksmusik; Tina Frühauf: Orgel und Orgelmusik in deutsch-jüdischer Kultur (Daniel Jütte), „Aus Kindern wurden Briefe. Die Rettung jüdischer Kinder aus Nazi-Deutschland“. Hrsg. v. Gudrun Maierhof, Chana Schütz, Hermann Simon (Elvira Grözinger), Meike Gotham: Die Rechtsnation und ihr Staat (Gabriel Miller), Matthias N. Lorenz: „Auschwitz drängt uns auf einen Fleck“ (Elvira Grözinger) Jüdische Studien in aller Welt: Eindrücke von Forschungsreisen nach Moskau, Jerusalem und New York (Jascha Nemtsov)
Aus dem Inhalt dieser Ausgabe: BEITRÄGE: Hanna Sonkajärvi: Soldaten als Fremde in Straßburg im 18. Jahrhundert, Jörg Rogge: Das Kriegswesen im späten Mittelalter und seine Erforschung: neuere englische und deutsche Arbeiten zu Krieg, Staat und Gesellschaft, PROJEKTE: Shin Demura: Allso hiebe der innere krieg schon an, der vil Erger dann der eüssere war : die Stadt als Zufluchtsort für Flüchtlinge : Erfahrungsformen des Dreißigjährigen Krieges in der Reichsstadt Ulm und ihrer Region, Robby Fichte: Zur Entwicklungsgeschichte des öffentlich-rechtlichen Vertrages anhand der Begründung des Militärdienstverhältnisses 1650-1914, Urte Christine Allkämper: Die Braut des Soldaten : symbolische Kommunikation mit der Waffe von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart, Anuschka Tischer: Offizielle Kriegsbegründungen in der frühen Neuzeit - Funktionen, Formen, Inhalte, Thomas Wollschläger: Die Military Revolution und der deutsche Territorialstaat unter besonderer Berücksichtigung Brandenburg-Preußens und Sachsens : Determinanten der Staatskonsolidierung im europäischen Kontext 1670-1740, BERICHTE: Reiner Prass: Tagungsbericht Gewalt in der Frühen Neuzeit : 5. Tagung der Arbeitsgemeinschaft Frühe Neuzeit vom 18. bis 20. September 2003 an der Freien Universität Berlin, Andreas Helmedach, Thomas Kubetzky, Heidi Mehrkens: Tilly ist nur eine Chiffre, die es aufzulösen gilt ... - Jahrestagung des Arbeitskreises Militärgeschichte: Soldat und Gesellschaft : Biographien und Selbstzeugnisse in der Militärgeschichte 10.-11. Oktober 2003, Thomas Kater: Bericht über die Jahrestagung des Arbeitskreises Historische Friedensforschung : Der Friede ist keine leere Idee ... - Bilder und Vorstellungen vom Frieden im langen 19. Jahrhundert, 31.10. bis 2.11.2003, Stiftung Adam von Trott, Imshausen, Jan Marco Sawilla: Religion und Krieg - Bericht über die Hamburger Gespräche zur Geschichtswissenschaft (V III.) WS 2003/ 2004, Dorit Schneider: Kriegsbegründungen in der Geschichte. Strategien der Legitimierung und Legalisierung militärischer Gewalt - 30.-31.01.2004, Deutscher Bundestag, Berlin, REZENSIONEN: Ellen Ueberschär: Das Strafgericht Gottes : Kriegserfahrungen und Religion im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges, hrsg. von Matthias Asche und Anton Schindling, Münster 2001, Jürgen Angelow: Jutta Nowosadtko: Krieg, Gewalt und Ordnung : Einführung in die Militärgeschichte, Tübingen 2002, Jörg Muth: John A. Lynn: Battle - A History of Combat and Culture from Ancient Greece to Modern Amerika, Boulder 2003, Heinrich Lang: Del Treppo, Mario (H g.): Condottieri e uomini d arme nell Italia del Rinascimento. Acura e con un saggio introduttivo di Mario Del Treppo, Napoli 2001, Stefan Kroll: Jörg Muth, Flucht aus dem militärischen Alltag : Ursachen und individuelle Ausprägung der Desertion in der Armee Friedrichs des Großen. Mit besonderer Berücksichtigung der Infanterie-Regimenter der Potsdamer Garnison, Freiburg i. Br. 2003, ANKÜNDIGUNGEN: Bernhard R. Kroener, Ralf Pröve: Tempi passati! Der Arbeitskreis Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit : ein Zwischenbericht nach einem Jahrzehnt, Mitgliederversammlung 2004, AMG-Tagung 2007, Cecilie Hollberg: Glaube & Macht : Sachsen im Europa der Reformationszeit ; die 2. Sächsische Landesausstellung ; die Schlacht bei Mühlberg : Ausgang und Folgen
Aus dem Inhalt dieser Ausgabe: BEITRÄGE: Elmar Henrich: Die Luccheser Bergmilizen: Bauernmobilisierung und Bauernmilitanz in einer Renaissancerepublik des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts, Jutta Nowosadtko: Der „Vampyrus Serviensis“ und sein Habitat: Impressionen von der österreichischen Militärgrenze, PROJEKTE: Thomas Fuchs, Ulrich Kandolf: Die Wehrbereichsbibliothek II (Hannover) in der Niedersächsischen Landesbibliothek, Sascha Möbius: „... Der blutdürstige Degen drung ihnen die Feder so gar aus der Hand.“ : Unruhe und Krieg in der Chronik des Lübecker Schreiners Heinrich Christian Schulze (1728-1734) (Dissertationsprojekt), Ernst Riegg: Die Erinnerungskultur der Stadt vom Spätmittelalter bis zum 18. Jahrhundert : ihre Erforschung anhand der städtischen Chronistik (DFG-Projekt, Potsdam), BERICHTE: Gregor Maier: „Krieg und Umbruch um 1800“ (12. bis 13. März 2004 Tübingen), Olaf Jessen: „Zur Geschichte des militärischen Denkens vom späten Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert“ (29. bis 30. April 2004 Stuttgart), Cornel Zwierlein: „Militär und Gesellschaft im Europa der Neuzeit“ (13. bis 17. September 2004 Trient), Sonja Neubauer: „Christentum und Krieg in der Moderne“ (26. bis 29. September 2004 Weingarten), Protokoll der Mitgliederversammlung vom 29.10.2004, REZENSIONEN: Elke Anna Werner: Peter Burke, Augenzeugenschaft : Bilder als historische Quellen, Berlin 2003, Andrea Pühringer: Steffen Martus, Marina Münkler, Werner Röcke (Hrsg.), Schlachtfelder : Codierung von Gewalt im medialen Wandel, Berlin 2003, Arbeitskreis Historische Bildforschung (Hrsg.): Der Krieg im Bild – Bilder vom Krieg : Hamburger Beiträge zur Historischen Bildforschung, Frankfurt/Main 2003, Maren Lorenz: Johann Carl Wilhelm Moehsen, Betrachtungen über die Berlinischen Selbstmörder unter den Soldaten : nach dem Manuskript aus den Materialien der Berliner Mittwochsgesellschaft, hrsg. von Hans-Uwe Lammel, Hannover 2004, Thomas Wollschläger: Michael Römling, Ein Heer ist ein großes gefräßiges Tier : Soldaten in spanischen und kaiserlichen Diensten und die Bevölkerung der vom Krieg betroffenen Gebiete in Italien zwischen 1509 und 1530, Göttingen 2002, Jörg Muth: Jürgen Kloosterhuis (Bearb.), Legendäre „lange Kerls“. Quellen zur Regimentskultur der Königsgrenadiere Friedrich Wilhelms I., 1713-1740, Berlin 2003, Martin Winter: Alfred Messerli, Adolf Muschg (Hrsg.), Schreibsucht. Autobiographische Schriften des Pietisten Ulrich Bräker (1735-1798), Göttingen 2004, Michael Kleinen, Sascha Möbius: Stig Förster, Markus Pöhlmann, Dierk Walter (Hrsg.), Schlachten der Weltgeschichte : von Salamis bis Sinai, München 2001, ANKÜNDIGUNGEN: 11. Forschungskolloquium: Neuere Forschungen zur Militärgeschichte, Universität Potsdam, Winersemester 2004/05, AMG-Tagung: „Krieg, Militär und Migration in der Frühen Neuzeit“ (17. bis 19. November 2005 Tübingen), Aufruf: Werner-Hahlweg-Preis 2006 für Militärgeschichte und Wehrwissenschaften, Michael Hochedlinger: Aufruf: Habsburgs Generale. Die kaiserliche und kaiserlich-königliche Generalität 1618-1815 : ein biographisches Lexikon
Aus dem Inhalt dieser Ausage: BEITRÄGE: Anuschka Tischer: Der Wandel politischer Kommunikation im Kriegsfall: Formen, Inhalte und Funktionen von Kriegsbegründungen der Kaiser Maximilian I. und Karl V., Mikko Huhtamies: Die schwedischen Militärkolonien im Baltikum während der so genannten schwedischen Großmachtperiode (1620-1720) – unter besonderer Berücksichtigung von Axel Oxenstiernas Grafschaft Wolmar-Wenden in Livland, Frank Göse: Otto Christoph Freiherr von Sparr (1605-1668) – erster brandenburgisch-preußischer Generalfeldmarschall : Vorüberlegungen zu einer biographischen Studie, PROJEKTE: Claudia Schmitz: Bedeutung und Wandel militärischer Konzepte und Institutionen im Verlauf der inkaischen Staatsentwicklung, Jan Willem Huntebrinker: „Fromme Knechte“ und „Garteteufel“. Die Konstruktion von Norm und Devianz bei Söldnern im 16. und 17. Jahrhundert, Heinrich Lang: Cosimo de’ Medici (1389-1464) und seine condottieri. Zur Außenpolitik der Republik Florenz im 15. Jahrhundert, Jens Warburg: „Soldatische Subjekte im modernen Krieg“, Roland Sennewald: Das Kursächsische Heer im Dreißigjährigen Krieg, BERICHTE: Hansjörg Buss: „Banal Militarism“ 15. und 16. Oktober 2004 in Marburg, Gundula Bavendamm: „The Revolutionary and Napoleonic Wars: New Approaches and Future Questions of Research“; Workshop am 1. November 2004 im Militärgeschichtlichen Forschungsamt Potsdam (MGFA), Michael J. Toennissen: „Militärische Helden – Helden im Krieg“ Jahrestagung des Arbeitskreises Militärgeschichte e. V. (AKM) vom 10. und 11. Dezember 2004 im Filmuseum Düsseldorf, REZENSIONEN: Frank Göse: Bernhard Mundt, Prinz Heinrich von Preußen 1726-1802 : die Entwicklung zur politischen und militärischen Führungspersönlichkeit(1726-1763), Hamburg 2002, Andrea Pühringer: Horst Carl, Hans-Henning Kortüm, Dieter Langewiesche, Friedrich Lenger (Hrsg.), Kriegsniederlagen : Erfahrungen und Erinnerungen, Akademie Verlag, Berlin 2004, ANKÜNDIGUNGEN: Die Rückkehr der Condottieri? Krieg und Militär im Spannungsfeld zwischen Verstaatlichung und Privatisierung. Die Entwicklung vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart, 12. - 14. Mai 2006 in Potsdam
Aus dem Inhalt dieser Ausgabe: BEITRÄGE: Matthew Glozier: William of Orange and the reception of Huguenot Soldiers in the Netherlands and Great Britain 1685–1688, Stefan Kroll: Die Autobiographie des kursächsischen Fouriers Friedrich Christian Sohr (1748 bis 1788): Einführung zu einer kritischen Edition im Internet, PROJEKTE: Griet Vermeesch: War, fortified towns and the countryside, Gorinchem and Doesburg (1570-1680, BERICHTE: Michael Hochedlinger: „Der schlafende Riese“ : Das Österreichische Staatsarchiv, Abteilung Kriegsarchiv, Ulrike Kleemeier: „Clausewitz in the 21st Century“ (Oxford, 21. bis 23. März 2005), Daniel Krebs: "War in an age of revolution : the wars of American independence and the French revolution, 1775 – 1815" (10. bis 12. März 2005 am Deutschen Historischen Institut, Washington D.C.), REZENSIONEN: Thomas Fuchs: Peter Broucek und Kurt Peball, Geschichte der österreichischen Militärhistoriographie, Köln u. a. 2000, Heinrich Lang: Bernd Roeck und Andreas Tönnesmann, Die Nase Italiens. Federico da Montefeltro, Herzog von Urbino, Berlin 2005, Heinrich Lang: Maurizio Arfaioli: The black bands of Giovanni : infantry and diplomacy during the Italian wars (1526-1528). Pisa, 2005, Olaf Jessen: Martin Winter, Untertanengeist durch Militärpflicht? : das preußische Kantonsystem in brandenburgischen Städten im 18. Jahrhundert, Bielefeld 2005, Daniela Feistauer: Thomas Josef Mitterecker, Das Erzstift Salzburg im Zweiten Koalitionskrieg : Kämpfe - Besetzung - Folgen, Frankfurt/Main 2001, ANKÜNDIGUNGEN: Graduiertenworkshop 28. Januar 2006, „Institutionelle Ordnungen, Schrift und Symbole“, Europäisches Graduiertenkolleg 625 „Institutionelle Ordnungen, Schrift und Symbole“, Forschungskolloquium: Neuere Forschungen zur Militärgeschichte, Universität Potsdam, Wintersemester 2005/6215
Die Banken- und Börsensysteme Europas befinden sich in einem grundlegenden Wandel. Globalisierungsprozesse der Finanzmärkte, die Harmonisierung der aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen sowie neue Informationstechnologien stellen hohe Anforderungen. Die Integration Russlands in die Weltwirtschaft erfordert eine weitere Liberalisierung, Fortentwicklung und Anpassung der Banken- und Börsenstrukturen an internationale und europäische Standards, um die nationale und internationale Kapitalallokation effizienter zu gestalten. Finanz-, Banken- und Börsenexperten aus deutschen und russischen Universitäten lehren und forschen seit Jahren zu diesen Fragestellungen. Der Potsdamer Workshop stellt die Ergebnisse verschiedener Lehrstühle aus Potsdam, St. Petersburg und Moskau zur Diskussion. Mit folgenden Beiträgen: Detlev HUMMEL: Integration und Perspektiven des Europäischen Kapitalmarktes, Hans-Georg PETERSEN: Tax Competition, Tax Havens and Capital income Taxation, Yakov M. MIRKIN: Importance of the European Capital Market for Russia, Christoph LATTEMANN: Elektronische Systeme für den Wertpapierhandel in Europa und Entwicklungsmöglichkeiten für Russland – eine explorative Studie, Hans-Joachim MASSENBERG: Lage und Perspektiven des deutschen Bankensektors, Ralf WIEGERT: Russia’s Banking System, the Central Bank and the Exchange Rate Regime, Galina BELOGLAZOWA: Entwicklungsstrategie des russischen Bankensystems und die Rolle der Sberbank, Anatole KOSMATCHEV: Wettbewerb im Bankensystem Russlands, Tatjana NIKITINA: Auswirkungen von Basel II auf das russische Bankensystem, Julia PLAKITKINA: Auslandsbanken in Russland, Natalia DOUMNAYA: Russian-German Economic Relations under Globalization, Tatjana NIKOLAJEWA: Investitionen, Banken und Wirtschaftswachstum in Russland, Alexej LINKOV: Die aktuellen Probleme der Außenverschuldung Russlands
Im vorliegenden Buch werden die Grundlagen der Förderung von Kindern mit bereichsübergreifenden Lernstörungen dargestellt. Im Blickfeld stehen zunächst die Charakterisierung der Zielgruppe (Definition, Klassifikation, Ursachen- und Entstehungsmodelle) und lern-lehrtheoretische Grundlagen. Den größten Raum nehmen die vorbereitende und begleitende Diagnostik und die Planung und Durchführung der Förderung ein. Die Ergebnisse eines mehrjährigen Forschungsprogramms des Autors tragen dazu bei zu erkennen, wenn Lernangebote bei einem Kind nicht erfolgreich sind, und ein Programm zu gestalten, die Lernentwicklung dieses Kindes voran bringt. Für die Diagnostik und den Förderunterricht, die Motivationsförderung und die Entwicklung der Lernfähigkeit finden sich zahlreiche erprobte Handlungsvorschläge. Die Publikation ist als Praxishandbuch und Anregung für die Reflexion und Weiterentwicklung der Förderkompetenz konzipiert.
Die Studie untersucht Einflussfaktoren des vorzeitigen Studienabbruchs. Dabei wird auf die Frage eingegangen, inwieweit die Universitäten für das Studienabbruchgeschehen zur Verantwortung gezogen werden können, bzw. ob sich die verschiedenen Abbruchmotivationen auf Gründe zurückführen lassen, die sich ihrem Einfluss entziehen. Möglichkeiten der Prävention werden diskutiert.
Der anfangs geschlossene weichselkaltzeitliche Eiskörper gliederte sich durch in der allgemeinen Rückschmelzphase gebildetes Relief zunehmend in (lokale) Gletscherströme, Gletscherloben und Gletscherzungen, insbesondere durch Eisvorstöße. Gletschervorstöße unterbrachen immer wieder die Deglaziationsphase.br> Aus diesem Grunde sind hier die meisten bogen- oder halbmondförmigen oder gewinkelten schmalen Rückengrundrisse mit Gletschzungenbecken verbunden. Diese Oberlächenformen werden 6-7 Eisrandlagen zugeordnet. Wie sicher ist jedoch der bisher beschriebene Verlauf der weichselkaltzeitlichen Maximalrandlage des Brandenburger Stadiums in diesem Gebiet? Einige Befunde (Relief, Sand, Kiese, Steine, Lehme) weisen auf eine mögliche Existenz einer äußersten Eisrandlage in der Urstromtalniederung noch vor der Brandenburger Haupteisrandlage hin. Die marginalen Oberflächenformen des Gebietes beschreibt der Autor durch Lage, Position, Relief, Gesteine, Lagerungsweisen und Deformationen (Strukturbilder). Auch periglaziale Trockentäler sind für die Rekonstruktion von Art und Lagerung der Gesteine geeignet. Die sichere und umfassende Kenntnis von Glazialstrukturen hat Bedeutung für die Lösung von Fragen der Lagerstätten, Hydrologie und Ökologie. Erforscht wurden typische lokale Glazialformen: Endmoränen, akkumulative Endmoränen, Stauch(end)moränen (die meisten gestauchten Rücken bestehen aus rolligen Sedimenten), überfahrene Endmoränen, Kombinations- bzw. zusammengesetzte Endmoränen (gestauchten Sockeln sind ungestauchte Sedimente aufgesetzt und angelagert), Sander, Grundmoränen mit gepressten Sedimenten unter dünnen weichselkaltzeitlichen Tillen, Gletscherzungenbecken, Drumlins, subglaziale Rinnen, Kames, Kamesfelder und Talsandniederungen mit alten Elbläufen. Diskutiert wird auch die glaziale und holozäne Genese der Unteren Havel und der Elbe zwischen Burg und Havelberg. Am Ende der Arbeit demonstriert eine Überblickskarte die möglichen weichselkaltzeitlichen Eisrandlagen zwischen Elbe und Nuthe (Potsdam). Folgende Probleme werden behandelt: 1. Gliedert sich das weichselkaltzeitliche Inlandeis in Eisströme, Eisloben sowie Eiszungen, und wie ist deren morphologisch-strukturelle Prägekraft im Elbhavelwinkel? 2. Endmoränentypen: Satzendmoränen - Ablationsendmoränen, kombinierte Endmoränen 3. Vorstellung regionaltypischer glazialgenetischer Oberflächenformen: End- und Grundmoränen sowie Kames - einschließlich Relief, Sedimentart, Lagerungsweise / Struktur 4. Vergleich glazialer Oberflächenformen von Elbhavelwinkel mit Grund- und Endmoränen des Potsdamer Raumes 5. Da Eisrandlagenverläufe auch Hinweise auf Lagerungsweisen oberflächennaher, verdeckter Schichten geben sollten, die für die Lösung praktischer geologischer und hydrologischer Fragestellungen relevant sind, müssen Rekonstruktionsversuche von Eisrandlagen u.a. geomorphologische und besonders strukturelle sowie lithologische Befunde berücksichtigen. 6. Gibt es eine äußerste Randlage noch vor der Brandenburger Haupteisrandlage? 7. Wie vollzogen sich Glazial- und Holozänentwicklung von Elbe und unterer Havel im äußersten jungglazialen Gebiet? 8. Verallgemeinernde Zusammenfassung zur strukturell-lithologischen und morphogenetischen Ausstattung der Eisrandlagen des Elbhavelwinkels
Die Autorinnen wenden sich an WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen, die an nachhaltiger Regionalenwicklung, an regionalen Ungleichheiten und insbesondere an ländlichen Räumen interessiert sind. In der Studie wird aktuelles statistisches Material zu Nachhaltigkeitsressourcen und -defiziten in den durch die Raumordnung definierten neun siedlungsstrukturellen Kreistypen Deutschlands aufbereitet. Im Zentrum der Analyse stehen vier ländliche Regionstypen, die sich nach ihren Entwicklungspotentialen und Problemlagen unterscheiden. Sie werden anhand verfügbarer Daten mit NUTS3- bzw. NUTS2-Gebieten der Europäischen Union verglichen. Es wird gezeigt, wie sich deutsche ländliche Gebiete im europäischen Rahmen positionieren. Die Analyseergebnisse werden durch Tabellen und Karten zur räumlichen Verteilung von Ressourcen veranschaulicht. Für die vier ländlichen Kreistypen in Deutschland werden Nachhaltigkeitsbilanzen zusammengefasst und mit europäischen ländlichen Raumtypen verglichen. Abschließend werden Überlegungen für raumspezifische Pfade der Regionalentwicklung für jeden analysierten ländlichen Kreistyp zur Diskussion gestellt. Die Autorinnen sind langjährige Mitarbeiterinnen der Forschungsgruppe "Umweltsoziologie" der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam.
Die Landschaften Mitteleuropas sind das Resultat einer langwierigen Geschichte menschlicher Landnutzung mit ihren unterschiedlichen, z.T. konkurrierenden Nutzungsansprüchen. Durch eine überwiegend intensive Beanspruchung haben die direkten und indirekten Auswirkungen der Landnutzung in vielen Fällen zu Umweltproblemen geführt. Die Disziplin der Landschaftsökologie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Konzepte für eine nachhaltige Nutzung der Landschaft zu entwickeln. Eine wichtige Fragestellung stellt dabei die Abschätzung der möglichen Folgen von Landnutzungsänderungen dar. Für die Analyse der relevanten Prozesse in der Landschaft werden häufig mathematische Modelle eingesetzt, welche es erlauben die Landschaft unter aktuellen Verhältnissen oder hinsichtlich veränderter Rahmenbedingungen zu untersuchen. Die hypothetische Änderung der Landnutzung, die als Landnutzungsszenario bezeichnet wird, verkörpert eine wesentliche Modifikation der Rahmenbedingungen, weil Landnutzung maßgeblich Einfluss auf die natürlichen Prozesse der Landschaft nimmt. Während die Antriebskräfte einer solchen Änderung überwiegend von sozio-ökonomischen und politischen Entscheidungen gesteuert werden, orientiert sich die exakte Verortung der Landnutzungsänderungen an den naturräumlichen Bedingungen und folgt z.T. erkennbaren Regeln. Anhand dieser Vorgaben ist es möglich, räumlich explizite Landnutzungsszenarien zu entwickeln, die als Eingangsdaten für die Modellierung verschiedener landschaftsökologischer Fragestellungen wie z.B. für die Untersuchung des Einflusses der Landnutzung auf den Wasserhaushalt, die Erosionsgefahr oder die Habitatqualität dienen können. Im Rahmen dieser Dissertation wurde das rasterbasierte deterministische Allokationsmodell luck (Land Use Change Scenario Kit) für die explizite Verortung der Landnutzungsänderungen entwickelt. Es basiert auf den in der Landschaftsökologie üblichen räumlichen Daten wie Landnutzung, Boden sowie Topographie und richtet sich bei der Szenarienableitung nach den Leitbildern der Landschaftsplanung. Das Modell fußt auf der Hypothese, dass das Landnutzungsmuster als Funktion seiner landschaftsökologischen Faktoren beschrieben werden kann. Das Veränderungspotenzial einer Landnutzungseinheit resultiert im Modell aus einer Kombination der Bewertung der relativen Eignung des Standortes für die jeweilige Landnutzung und der Berücksichtigung von Standorteigenschaften der umliegenden Nachbarn. Die Durchführung der Landnutzungsänderung im Modell ist iterativ angelegt, um den graduellen Prozess des Landschaftswandels nachvollziehen zu können. Als Fallbeispiel für die Anwendung solcher räumlich expliziten Landnutzungsszenarien dient die Fragestellung, inwieweit Landnutzungsänderungen die Hochwasserentstehung beeinflussen. Um den Einfluss auf die Hochwasserentstehung für jede der Landnutzungskategorien – bebaute, landwirtschaftlich genutzte und naturnahe Flächen – abschätzen zu können, wird im Landnutzungsmodell luck exemplarisch für jede Kategorie ein Teilmodell für die Veränderung von Landnutzung angeboten: 1) Ausdehnung der Siedlungsfläche: Dieses Teilmodell fußt auf der Annahme, dass sich Siedlungen nur in direkter Nachbarschaft bereits bestehender Bebauung und bevorzugt entlang von Entwicklungsachsen ausbreiten. Steile Hangneigungen stellen für potenzielle Standorte ein Hemmnis bei der Ausbreitung dar. 2) Stilllegung von Grenzertragsackerflächen: Gemäß der Hypothese, dass sich die Stilllegung von Ackerflächen an der potenziellen Ertragsleistung der Standorte orientiert, werden in diesem Teilmodell alle Ackerstandorte dahingehend bewertet und die Flächen mit der geringsten Leistungsfähigkeit stillgelegt. Bei homogenen Gebietseigenschaften werden die Stilllegungsflächen zufällig auf die Ackerfläche verteilt. 3) Etablierung von Schutzgebieten in Ufer- und Auenbereichen: Ausgehend von der These, dass sich entlang von Flüssen sensible Flächen befinden, deren Schutz positive Folgen für das Leistungsvermögen der Landschaft haben kann, werden in diesem Teilmodell schützenswerte Ufer- und Auenbereiche auf derzeit landwirtschaftlich genutzten Flächen ausgewiesen. Die Größe der Schutzgebietsfläche orientiert sich an der Morphologie der umgebenden Landschaft. Die drei Teilmodelle wurden hinsichtlich der implizierten Hypothesen mit vielen unterschiedlichen Ansätzen validiert. Das Resultat dieser intensiven Analyse zeigt für jedes Teilmodell eine zufriedenstellende Tauglichkeit. Die Modellierung der Landnutzungsänderungen wurden in drei mesoskaligen Flusseinzugsgebieten mit einer Fläche zwischen 100 und 500 km² durchgeführt, die sich markant in ihrer Landnutzung unterscheiden. Besonderer Wert wurde bei der Gebietsauswahl darauf gelegt, dass eines der Gebiete intensiv landwirtschaftlich genutzt wird, eines dicht besiedelt und eines vorwiegend bewaldet ist. Im Hinblick auf ihre Relevanz für die vorliegende Fragestellung wurden aus bestehenden Landnutzungstrends die Szenarien für (1) die prognostizierte Siedlungsfläche für das Jahr 2010, (2) die möglichen Konsequenzen des EU-weiten Beschlusses der Agenda 2000 und (3) die Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes aus dem Jahr 2001 abgeleitet. Jedes Szenario wurde mit Hilfe des Modells auf die drei Untersuchungsgebiete angewendet. Dabei wurden für die Siedlungsausdehnung in allen drei Gebieten realistische Landnutzungsmuster generiert. Einschränkungen ergeben sich bei der Suche nach Grenzertragsstilllegungsflächen. Hier hat unter homogenen Gebietseigenschaften die zufällige Verteilung von Flächen für die Stilllegung zu einem unrealistischen Ergebnis geführt. Die Güte der Schutzgebietsausweisung ist maßgeblich an die aktuelle Landnutzung der Aue und die Morphologie des Geländes gebunden. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Flächen in den Ufer- und Auenbereichen mehrheitlich unter derzeitiger Ackernutzung stehen und der Flusslauf sich in das Relief eingetieft hat. Exemplarisch werden für jeden Landnutzungstrend die hydrologischen Auswirkungen anhand eines historischen Hochwassers beschrieben, aus denen jedoch keine pauschale Aussage zum Einfluss der Landnutzung abgeleitet werden kann. Die Studie demonstriert die Bedeutung des Landnutzungsmusters für die natürlichen Prozesse in der Landschaft und unterstreicht die Notwendigkeit einer räumlich expliziten Modellierung für landschaftsökologische Fragestellungen in der Mesoskala.
Seit 1990 waren mehrere der großen Flussgebiete Mitteleuropas wiederholt von extremen Hochwassern betroffen. Da sowohl die Landoberfläche als auch die Flusssysteme weiter Teile Mitteleuropas in der Vergangenheit weitreichenden Eingriffen ausgesetzt gewesen sind, wird bei der Suche nach den Ursachen für diese Häufung von Extremereignissen auch die Frage nach der Verantwortung des Menschen hierfür diskutiert. Gewässerausbau, Flächenversiegelung, intensive landwirtschaftliche Bodenbearbeitung, Flurbereinigung und Waldschäden sind nur einige Beispiele und Folgen der anthropogenen Eingriffe in die Landschaft. Aufgrund der Vielfalt der beteiligten Prozesse und deren Wechselwirkungen gibt es allerdings bislang nur Schätzungen darüber, wie sehr sich die Hochwassersituation hierdurch verändert hat. Vorrangiges Ziel dieser Arbeit ist es, mit Hilfe eines hydrologischen Modells systematisch darzustellen, in welcher Weise, in welcher Größenordnung und unter welchen Umständen die Art der Landnutzung auf die Hochwasserentstehung Einfluss nimmt. Dies wird anhand exemplarischer Modellanwendungen in der hydrologischen Mesoskala untersucht. Zu diesem Zweck wurde das deterministische und flächendifferenzierte hydrologische Modell wasim-eth ausgewählt, das sich durch eine ausgewogene Mischung aus physikalisch begründeten und konzeptionellen Ansätzen auszeichnet. Das Modell wurde im Rahmen dieser Arbeit um verschiedene Aspekte erweitert, die für die Charakterisierung des Einflusses der Landnutzung auf die Hochwasserentstehung wichtig sind: (1) Bevorzugtes Fließen in Makroporen wird durch eine Zweiteilung des Bodens in Makroporen und Bodenmatrix dargestellt, die schnelle Infiltration und Perkolation jenseits der hydraulischen Leitfähigkeit der Bodenmatrix ermöglicht. (2) Verschlämmung äußert sich im Modell abhängig von Niederschlagsintensität und Vegetationsbedeckungsgrad als Verschlechterung der Infiltrationsbedingungen an der Bodenoberfläche. (3) Das heterogene Erscheinungsbild bebauter Flächen mit einer Mischung aus versiegelten Bereichen und Freiflächen wird berücksichtigt, indem jede Teilfläche je nach Versiegelungsgrad in einen unversiegelten Bereich und einen versiegelten Bereich mit Anschluss an die Kanalisation aufgeteilt wird. (4) Dezentraler Rückhalt von Niederschlagswasser kann sowohl für natürliche Mulden als auch für gezielt angelegte Versickerungsmulden mit definierten Infiltrationsbedingungen simuliert werden. Das erweiterte Modell wird exemplarisch auf drei mesoskalige Teileinzugsgebiete des Rheins angewandt. Diese drei Gebiete mit einer Fläche von zwischen 100 und 500 km² wurden im Hinblick darauf ausgewählt, dass jeweils eine der drei Hauptlandnutzungskategorien Bebauung, landwirtschaftliche Nutzung oder Wald dominiert. Für die drei Untersuchungsgebiete sind räumlich explizite Landnutzungs- und Landbedeckungsszenarien entworfen worden, deren Einfluss auf die Hochwasserentstehung mit Hilfe des erweiterten hydrologischen Modells simuliert wird. Im Einzelnen werden die Auswirkungen von Verstädterung, Maßnahmen zur Niederschlagsversickerung in Siedlungsgebieten, Stilllegung agrarisch genutzter Flächen, veränderter landwirtschaftlicher Bodenbearbeitung, Aufforstung sowie von Sturmschäden in Wäldern untersucht. Diese Eingriffe beeinflussen die Interzeption von Niederschlag, dessen Infiltration, die oberflächennahen unterirdischen Fließprozesse sowie, zum Beispiel im Fall der Kanalisation, auch die Abflusskonzentration. Die hydrologischen Simulationen demonstrieren, dass die Versiegelung einer Fläche den massivsten Eingriff in die natürlichen Verhältnisse darstellt und deshalb die stärksten (negativen) Veränderungen der Hochwassersituation hervorbringt. Außerdem wird deutlich, dass eine bloße Änderung des Interzeptionsvermögens zu keinen wesentlichen Veränderungen führt, da die Speicherkapazität der Pflanzenoberflächen im Verhältnis zum Volumen hochwasserauslösender Niederschläge eher klein ist. Stärkere Veränderungen ergeben sich hingegen aus einer Änderung der Infiltrationsbedingungen. Die Grenzen der entwickelten Methodik zeigen sich am deutlichsten bei der Simulation veränderter landwirtschaftlicher Bewirtschaftungsmethoden, deren mathematische Beschreibung und zahlenmäßige Charakterisierung aufgrund der Komplexität der beteiligten Prozesse mit großen Unsicherheiten behaftet ist. Die Modellierungsergebnisse belegen darüber hinaus, dass pauschale Aussagen zum Einfluss der Landnutzung auf die Hochwasserentstehung aufgrund der entscheidenden Bedeutung der klimatischen und physiographischen Randbedingungen unzulässig sind. Zu den klimatischen Randbedingungen zählen sowohl Niederschlagsintensität und -dauer als auch die Feuchtebedingungen vor einem hochwasserauslösenden Niederschlag. Die physiographischen Randbedingungen sind von der geomorphologischen und geologischen Ausstattung des Gebiets vorgegeben. Weiterhin muss der räumliche und zeitliche Maßstab, über den Aussagen getroffen werden, klar definiert sein, da sich mit steigender Einzugsgebietsgröße die relative Bedeutung sowohl der verschiedenen Niederschlagstypen als auch der physiographischen Eigenschaften verschiebt. Dies wird in der vorliegenden Arbeit im Gegensatz zu vielen anderen Untersuchungen konsequent berücksichtigt. In Abhängigkeit von Randbedingungen und räumlichen Maßstab sind aufgrund der gewonnen Erkenntnisse folgende Aussagen zum Einfluss von Landnutzungsänderungen auf die Hochwasserentstehung möglich: (1) Für intensive konvektive Niederschlagsereignisse mit tendenziell geringer Vorfeuchte ist der Einfluss der Landnutzung größer als für langanhaltende advektive Niederschläge geringer Intensität, da im ersten Fall veränderte Infiltrationsbedingungen stärker zum Tragen kommen als bei kleinen Niederschlagsintensitäten. (2) In kleinen Einzugsgebieten, wo kleinräumige Konvektivzellen zu Hochwassern führen können, ist der Einfluss der Landnutzung dementsprechend größer als in großen Flussgebieten wie dem Rheingebiet, wo vor allem langanhaltende advektive Ereignisse (unter Umständen verbunden mit Schneeschmelze) relevant sind. (3) In Gebieten mit guten Speichereigenschaften wie mächtigen, gut durchlässigen Böden und gut durchlässigem Gesteinsuntergrund ist der Einfluss der Landnutzung größer als in Gebieten mit geringmächtigen Böden und geringdurchlässigem Festgestein. Dies ist darin begründet, dass in Gebieten mit guten Speichereigenschaften bei einer Verschlechterung der Infiltrationsbedingungen mehr Speicherraum für Niederschlag verloren geht als in anderen Gebieten.
Die intensive Auswertung unterschiedlicher schriftlicher und mündlicher Quellen sowie die Erschließung von damals "geheimer" Literatur für die Forschung heute ermöglicht eine differenzierte Rekonstruktion historischer Abläufe. Die vorliegende Arbeit nutzt diesen Zugang zur Darstellung von kleineren und größeren DDR-internen sportpolitischen Strukturwandlungen der 1960er und 1970er Jahre, die ihren Höhepunkt in einer dramatischen Umsteuerung des DDR-Hochleistungssports fanden. Es wird gezeigt, wie die Akteure unter Führung von Manfred EWALD, gewähltem Mitglied des SED-Zentralkomitees, einer Zentralfigur des DDR-Sports (vergleichbar mit der Bedeutung eines Willi DAUME im Westen) zwischen Systemzwängen und individueller Handlungsfreiheit innerhalb des Rahmens einer Diktatur in der Phase des Wechsels von Walter ULBRICHT zu Erich HONECKER eine Effektivierung des zentralistischen Modells durchsetzten (eine Parallele zum Ansatz von Monika KAISER). Im Gegensatz zu vielen kontroversen Erklärungsmodellen belegt der Verf., dass die Medaillenerfolge durch die zentrale Steuerung aller Abläufe gewährleistet wurden. Ohne SED-Auftrag wurde 1967 die "Leistungssportkommission der DDR" (LSK der DDR) gebildet. Im Unterschied zu den zahlreichen vom Verf. erstmals dargestellten Vorgängermodellen war diese SED-LSK "oberhalb des DTSB" angesiedelt und erteilte ihm Parteiaufträge - die Unterordnung des organisierten Sports unter die Autorität des Zentralkomitee machte angesichts der "Nationalen Fronten" von Armeesportvereinigung "Vorwärts" und Sportvereinigung "Dynamo" (SPITZER) jegliche zentrale Sportpolitik erst durchsetzbar. Zur "LSK der DDR" waren SED-Mitglieder abgeordnet, welche ihr Sachgebiet vertraten und nach gemeinsamer Beschlussfassung die Ergebnisse der LSK-Arbeit wiederum in ihrem jeweiligen Tätigkeitsfeld durchzusetzen hatten, was in der Diss. ausgeführt wird. Sportvertreter ebenso wie hochrangige Abgesandte der Ministerien, die mit der Produktion von Gütern für den Hochleistungssport befasst waren, gehörten den LSK-Gremien an, die auch die DDR-Sportwissenschaft steuerten; es lässt sich sogar nachweisen, dass die Herrschaft über diesen wichtigen Apparat sowie die Dopingforschung ein Hauptmotiv der LSK-Bildung gewesen ist. Durch seine Quellenorientierung und die Fülle an Belegen gibt die vorliegende Arbeit neue Anreize zur Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Steuerung des Hochleistungssports in der DDR - auch über den Untersuchungszeitraum hinaus. Die Untersuchung wurde von der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam als Dissertation angenommen. Sie geht auf ein Stipendium dieser Universität zurück; das Verfahren konnte mit einem Prädikat abgeschlossen werden. Gutachter waren Prof. Dr. Dr. Gertrud PFISTER, Kopenhagen, Prof. Dr. Christoph KLEßMANN, Potsdam, und der Betreuer, Steady Visiting Prof. Univ. Odense, Priv.-Doz. Dr. habil. Giselher SPITZER, Berlin / Potsdam / Odense (Dänemark).
Das Forschungsprojekt 'Sach-, Methoden- und Sozialkompetenz von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 5 und 6 an Grundschulen in Brandenburg' stellt eine kooperative fachdidaktische Untersuchung der Fächer Arbeitslehre, Biologie, Deutsch, Mathematik und Kunst dar. Problem- und Fragestellungen richten sich auf eine IST-STANDS-FESTSTELLUNG von ausgewählten Teilleistungen der Schüler, die auf Kompetenz hinweisen. Die Ergebnisse weisen einerseits allgemeine Merkmale von Kompetenz in den Jahrgangsstufen 5 und 6 und differenzierte fachspezifische Hinweise auf Kompetenz zum Zeitpunkt der Erhebung aus.