Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft
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Institute
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Pointen
(1997)
Und was machst Du später damit? Wer kennt sie nicht, diese Frage aller Fragen, die sich nicht zuletzt auch viele Studierende selbst stellen? Sie scheint sich gerade bei Fächern, die das Berufsziel nicht unmittelbar nahelegen, unweigerlich aufzudrängen und impliziert, dass man es für unwahrscheinlich hält, mithilfe eines Studienabschlusses in dem betreffenden Fach einen erfüllenden und lukrativen Beruf zu finden. Dass Studierende eines kleinen Fachs zahlreiche Berufsperspektiven haben, soll dieser Band deutlich machen. Neben bekannten Berufsfeldern (Wissenschaft, Medienwesen) werden unterbeleuchtete, vor allem freiberufliche Perspektiven (beispielsweise im Stiftungswesen und Projektmanagement) aufgezeigt, um der offensichtlich verbreiteten Unsicherheit und Ratlosigkeit entgegenzuwirken. In dem Band erzählen Geisteswissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen davon, wie sie ihren Platz im Berufsleben gefunden haben. Sie wollen Mut machen und bieten durch ihre Erfahrungen praktische Hilfestellung für einen erfolgreichen Berufseinstieg.
Porträts
(2000)
Religion-Kultur-Gesellschaft
(1999)
United in Diversity
(2023)
What are the future perspectives for Jews and Jewish networks in contemporary Europe? Is there a new quality of relations between Jews and non-Jews, despite or precisely because of the Holocaust trauma? How is the memory of the extermination of 6 million European Jews reflected in memorial events and literature, film, drama, and visual arts media? To what degree do European Jews feel as integrated people, as Europeans per see, and as safe citizens? An interdisciplinary team of historians, cultural anthropologists, sociologists, and literary theorists answers these questions for Poland, Hungary, the Czech Republic, Slovakia, and Germany. They show that the Holocaust has become an enduring topic in public among Jews and non-Jews. However, Jews in Europe work self-confidently on their future on the "old continent," new alliances, and in cooperation with a broad network of civil forces. Non-Jewish interest in Jewish history and the present has significantly increased over decades, and networks combatting anti-Semitism have strengthened.
Das neue Unbehagen
(2022)
Damit hatte niemand gerechnet, jedenfalls nicht so schnell: Auf europäischen Straßen werden wieder Juden beleidigt, angegriffen oder sogar getötet. Auch in Deutschland häufen sich seit Jahren die Negativerfahrungen. Hassmails, Beschimpfungen, Vandalismus und die Bedrohung jüdischer Kinder an öffentlichen Schulen verunsichern die jüdische Gemeinschaft, mit fatalen Folgen: Ein Teil der Menschen zieht sich ins Private zurück und möchte nicht mehr als jüdisch wahrgenommen werden. Andere denken sogar an Auswanderung. Das neue Unbehagen sitzt tief, auch wenn manche Politiker sich für solidarisch erklären.
Was hat den Hass und die Abneigung gegenüber Juden in Deutschland so spürbar verstärkt? Zwölf Experten und Akteure gehen in diesem Band Ursachen für den Wiederanstieg des Antisemitismus nach. Sie scheuen sich nicht, kontroverse Themen aufzugreifen und antisemitische Potentiale zu benennen –egal ob in rechtsextremen, linksradikalen oder islamistischen Milieus, oder in von entsprechenden Weltanschauungen beeinflussten Personenkreisen, die weit in die Mitte der Gesellschaft reichen.
Ein Buch mit erschreckenden Befunden, aber auch Beispielen resoluter zivilgesellschaftlicher Gegenwehr.
Sephardim and Ashkenazim
(2021)
Sephardic and Ashkenazic Judaism have long been studied separately. Yet, scholars are becoming ever more aware of the need to merge them into a single field of Jewish Studies. This volume opens new perspectives and bridges traditional gaps. The authors are not simply contributing to their respective fields of Sephardic or Ashkenazic Studies. Rather, they all include both Sephardic and Ashkenazic perspectives as they reflect on different aspects of encounters and reconsider traditional narratives. Subjects range from medieval and early modern Sephardic and Ashkenazic constructions of identities, influences, and entanglements in the fields of religious art, halakhah, kabbalah, messianism, and charity to modern Ashkenazic Sephardism and Sephardic admiration for Ashkenazic culture. For reasons of coherency, the contributions all focus on European contexts between the fourteenth and the nineteenth centuries.
Isaac Euchel
(2010)
Isaac Euchel (1756-1804) war lange Zeit einer der zu Unrecht vergessenen jüdischen Aufklärer. Das hat sich erst seit wenigen Jahren geändert: Seine bedeutende Rolle innerhalb der Haskala, der jüdischen Aufklärungsbewegung, wurde in der Forschung erkannt, seine wichtigen Schriften in hebräischer und jiddischer Sprache wiederentdeckt, übersetzt und ediert.
Euchel war ein vielseitiger Aufklärer: Er war Verleger und Kaufmann, Autor, Herausgeber und Übersetzer, schrieb in Deutsch, Hebräisch und Jiddisch; er war zugleich in der jüdischen und in der christlichen Gesellschaft zu Hause, war Student Kants und Biograph Mendelssohns. In Königsberg und Berlin wurde er zum Organisator und Vernetzer der über halb Europa verstreuten Anhänger der Haskala, die nach seiner Vorstellung durch die Erneuerung der hebräischen Sprache eine aufgeklärte und moderne jüdische Kultur hervorbringen sollte.
Anlässlich seines 250. Geburtstags trafen sich Historiker, Hebraisten, Jiddisten, Judaisten und Literaturwissenschaftler aus Deutschland, Österreich, Israel und den USA in Potsdam, um auf einer internationalen Tagung unter dem Titel »Vom Nutzen der Aufklärung oder: Woß tut me damit« sein Leben und Werk zu ehren und umfassend zu diskutieren. Der vorliegende Tagungsband bündelt die Früchte dieser Diskussionen und bietet einen Überblick über den Stand der Forschung.
Mendelssohn-Studien
(2004)
Kabbala und Romantik
(1994)
Das Buch Jezira
(1993)
Mendelssohn-Studien
(2021)
It is a widespread idea that the roots of the Christian sermon can be found in the Jewish derasha. But the story of the interrelation of the two homiletical traditions, Jewish and Christian, from New Testament times to the present day is still untold. Can homiletical encounters be registered? Is there a common homiletical history - not only in the modern era, but also in rabbinic times and in the Middle Ages? Which current developments affect Jewish and Christian preaching today, in the 21st century? And, most important, what consequences may result from this mutual perception of Jewish and Christian homiletics for homiletical research and the practice of preaching? This book offers the papers of the first international conference (Bamberg, Germany, 6th to 8th March 2007) which brought together Jewish and Christian scholars to discuss Jewish and Christian homiletics in their historical development and relationship and to sketch out common homiletical projects.
Die Neufassung der Karfreitagsfuerbitte des Papstes hat vielfaeltige Reaktionen ausgeloest. Der Band bildet die kontoversen Positionen zu diesem sensiblen Thema ab und zeigt Zukunftsperspektiven fuer das katholisch-juedische Gespraech auf. Mit Beitraegen von: Henry G. Brandt, Johannes Brosseder, Micha Brumlik, Elias H. Fuellenbach OP, Albert Gerhards, Guenther B. Ginzel, Hanspeter Heinz, Hans Hermann Henrix, Walter Homolka, Nathan Kalmanowicz, John T. Pawlikowski OSM, Heinz-Guenther Schoettler, Jonah Sievers, Michael A. Signer, Knut Wenzel, Josef Wohlmuth, Erich Zenger sowie der Stellungnahme des Gespraechskreises "Juden und Christen" beim ZdK, einer uebersicht ueber die Fuerbittformulierungen seit 1570 und der Stellungnahme des Vatikanischen Staatssekretariates.
Das jüdische Gebetbuch ist von jeher eine Brücke zwischen dem großen Reservoir der juedischen Tradition und den modernen Lebensumständen. Die ständige überarbeitung und Veränderung der Liturgie ist dabei nicht nur eine historische Tatsache, sondern liegt in ihrem Wesen begründet: Liturgie als Theologie. Das Gebetbuch ist also ein zutiefst menschliches Produkt, zu dem jede Generation ihren jeweiligen Beitrag leistet. Dazu muss man zwischen Liturgie und Gebet unterscheiden. Das eine ist Gebets-Ordnung, das andere Gebets-Haltung. Der vorliegende Band dokumentiert die Studientagung 2003 des Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam. Rabbiner und Gelehrte haben Ursprung und Entwicklung der jüdischen Liturgie nachgezeichnet. Entstanden ist ein vielschichtiges Kaleidoskop, das Werden und Sein des jüdischen Gottesdienstes vertieft.
Leo Baeck (1873-1956) can be considered to be one of the most important proponents of German Jewry. Over the course of his life, he strove constantly to combine tradition and modernity within Judaism. Baeck educated young rabbis at Berlin's "Hochschule für die Wissenschaft des Judentums" (College for the Science of Judaism) and sought dialogue between Christianity, Islam, and other religions. Indebted to Baeck's legacy the Abraham Geiger College dedicated its annual study conference in 2006 to this brilliant Jewish thinker - to mark the fiftieth anniversary of his death on November 2, 1956. This volume celebrates the wide spectrum of Leo Baeck's heritage.
From a Jewish perspective, divine action in this world revolves around two poles: Hesed and Tzedakah. There is one fundamental difference between them: Hesed describes those actions of God that arise not from obligation, but instead are spurred by pure love for humankind, by grace and mercy. Tzedakah by contrast touches on God's righteous interaction within his covenant, as well as justice observed by man seeking harmony with God's will. Each of the terms applies to both God and man. Hesed and Tzedakah emanate from God, and eventually should transform a person into a Hasid and a Tzaddik. The authors of this volume parse the subtlety of different meanings behind this pair of terms - from Bible to modernity.
Wer ist nach gängiger Auffassung Jude? Unwissenheit ist oft der Hintergrund gequälter Formulierungen wie "ein Mitbürger jüdischen Glaubens" oder der peinlichen Frage: "Bist du Deutscher oder Jude?" Die Autoren zeigen, daß der Begriff "jüdische Identität" nicht leicht zu fassen ist. In ihrem aufklärenden Buch zum Thema Konversion geben sie keine Anleitung zum übertritt, es geht ihnen vielmehr darum, Aspekte der Geschichte und religiösen Lehre ebenso zu vermitteln wie die Entscheidungswege von Menschen, die den bewußten Weg ins Judentum gegangen sind. Die aktualisierte Neuausgabe enthält die Regeln der Allgemeinen Rabbinerkonferenz zum übertritt.
Blickt man auf die Entstehung und Entwicklung der Orientwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert zurück, so kann man nicht umhin, festzustellen, dass die maßgebliche Rolle des Pioniers und dann Formgebers hier jüdisch akkulturierten Wissenschaftlern in Europa, insbesondere in Deutschland, zukommt. Orientwissenschaft ist in ihren Anfängen keine lineare Bewegung von westlichen, d.h. christlichen oder noch öfter saekularisierten Forschern hin auf einen islamischen Orient. Sie reflektiert auch keine reine Subjekt-Objekt-Beziehung, wie Edward Saids Konzept Orientalism suggerieren könnte. Vielmehr ist das mit dieser Forschung eröffnete intellektuelle Spannungsfeld nur als ein kreatives Dreiecksverhältnis zu begreifen: Es waren zunächst deutsche Juden, die sich dem "Orient" zuwandten, die mit den im saekularisierten Europa entwickelten Methoden arabistische Textforschung betrieben. Und es waren Angehörige der Wissenschaft des Judentums, die diese von ihnen studierte "orientalische Kultur" - statt sie als exklusives Forschungs-Objekt wahrzunehmen - als Teil ihrer eigenen Kultur begriffen. Diese plurikulturellen "Ursprünge" möchte das hier vorliegende Buch beleuchten. Der von Ernest Renan erhobene Anspruch, der Islam sei "im vollen Licht der Geschichte" entstanden, verdient heute neu reflektiert zu werden: Der Band will zeigen, wie das von der Wissenschaft des Judentums auf den Koran geworfene Schlaglicht auch heute Wege zu einer kulturell offeneren, der islamischen Tradition angemesseneren Wahrnehmung der Grundurkunde des Islam weisen kann.
Das Handbuch umreißt das gesamte Spektrum der 2000jährigen Geschichte der Juden auf europäischem Boden. Wissenschaftler aus Europa und den USA haben ihre Forschungsergebnisse allgemein verständlich aufbereitet mit dem Ziel, das Leben und Wirken der Juden, aber auch die ihnen entgegengebrachte Intoleranz und deren Ursachen aufzuzeigen.
Der erste Teil konzentriert sich systematisch auf die Länder und Regionen, in denen Juden siedelten bzw. nach Vertreibungen aus anderen Staaten Aufnahme fanden. Es wird sowohl auf die innere Entwicklung der jüdischen Gemeinden als auch auf die Beziehungen zwischen Juden und der sie umgebenden andersgläubigen Gesellschaft eingegangen.
Der zweite Teil behandelt themenspezifische Schwerpunkte. Gemeindeleben und Religion, Familie und Stellung der Frau, kulturelle und geistige Entwicklung, aber auch Judenfeindschaft der sie umgebenden Gesellschaft – vom Antijudaismus bis zur Shoa und zum Antisemitismus der Gegenwart – werden in großangelegten Beiträgen dargelegt.
Ein neues Judentum in Deutschland? : Fremd- und Eigenbilder der russisch-jüdischen Einwanderer
(1999)
Mendelssohn Studien
(2023)
Zum Gedenken an Cécile Lowenthal-Hensel (1923–2012) Christoph Schulte War Moses Mendelssohn ein deutscher Jude? Uta Lohmann »Geist der lebendigen Unterhaltung«. Moses Mendelssohn, seine Nachfolger und die Schauplätze skeptischer Reflexionen über Religion und Bildung in der Berliner Haskala Yael Sela Biblische Poesie als Entstehungsgeschichte der jüdischen Nation. Mendelssohns Psalmenübersetzung und ihre Wirkungsgeschichte in der Berliner Haskala Sebastian Panwitz Die Testamente der Brüder Joseph Mendelssohn (1813/18) und Abraham Mendelssohn Bartholdy (1833) Roland Dieter Schmidt-Hensel »Zigaro und Colifichette«. Ein musikalischer Silvesterspaß im Hause Mendelssohn Bartholdy Wolfgang Dinglinger »Was die Gefeierte an Klang geliebt, soll sichtbar nun ihr vor die Seele rücken«. ›Fête monstre‹ in der Leipziger Straße Nr. 3 am 15. März 1841 Christian Siebeck Enole von Mendelssohn. Eine Französin in der Familie Mendelssohn Jürgen Böhme »Das gänzliche Fehlen lyrischer Partien aber erschwert die Aufführung«. Arnold Mendelssohn und die Wiederentdeckung von Heinrich Schütz Eva Reineke und Roland Dieter Schmidt-Hensel Wer war Hugo Wach? Notizen zu Leben und Schaffen eines Architekten und Zeichners Stephan Dathe Felix Gilbert. Ein Professor aus dem 20. Jahrhundert – und ein Historiograph der Familie Mendelssohn (wider Willen?) Sebastian Panwitz Zur angeblichen Mitwirkung der Mendelssohn-Bank bei der Finanzierung Adolf Hitlers.
Die ,,Europäisch-jüdischen Studien" repräsentieren die interdisziplinär vernetzte Kompetenz des neuen ,,Zentrums Jüdische Studien Berlin-Brandenburg" (ZJS). Das Zentrum versammelt die wichtigsten Institutionen dieser Region, die sich mit Jüdischen Studien befassen - darunter die einschlägigen Universitäten und Einrichtungen in Berlin und Potsdam. Der interdisziplinäre Charakter der Reihe zielt insbesondere auf geschichts-, geistes- und kulturwissenschaftliche Ansätze sowie auf intellektuelle, politische und religiöse Grundfragen, die jüdisches Leben und Denken heute inspirieren und in der Vergangenheit beeinflusst haben. In den BEITRÄGEN werden exzellente Monographien und Sammelbändezum gesamten Themenspektrum Jüdischer Studien veröffentlicht. Die Reihe ist peer-reviewed. In den KONTROVERSEN werden grundlegende Debatten aufgenommen, die von zeitgenössischer und publizistischer Relevanz sind. Die Reihe ist peer-reviewed. In den EDITIONEN werden Werke herausragender jüdischer Autoren neu aufgelegt.
Als interdisziplinäres Fach sind die Jüdischen Studien eine grosse Herausforderung. Die methodischen Diskussionen der beteiligten Disziplinen müssen nicht nur nachvollzogen, sondern auch auf Forschungsperspektiven der Jüdischen Studien hin überprüft und oft revidiert werden. Gerade in der Literaturwissenschaft haben sich theoretische Zugaenge in den letzten Jahrzehnten verändert und die Philologien beispielsweise auf kulturwissenschaftliche Fragestellungen hin erweitert. Was dies für die Jüdischen Studien bedeutet, die sich textlichen Überlieferungen aus verschiedenen Epochen und kulturellen Zusammenhängen zuwenden, ist bisher jedoch noch nicht vertiefend reflektiert worden. Ebenso gilt es zu klären, inwiefern Themen und Perspektiven der Jüdischen Studien paradigmatisch für die Literaturwissenschaft sind. In vierzehn Beiträgen analysieren international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die wechselseitige Befruchtung zwischen den Jüdischen Studien und neueren literaturtheoretischen Ansätzen und bieten sowohl eine methodologische Standortbestimmung als auch beispielhafte Textanalysen. In ihrer Bedeutung für die Jüdischen Studien beleuchtet werden u. a. Übersetzungstheorien, Diskursanalyse und Medientheorie, literaturwissenschaftliche Ansätze in den gender studies und in den postcolonial studies sowie Theorien der Performativität, der Intertextualität und der Interkulturalität.
This year’s edition of the Yearbook of the Selma Stern Center for Jewish Studies Berlin-Brandenburg (ZJS) highlights innovative approaches to the study of Sephardic history in colonial and postcolonial contexts beyond Europe. The authors intertwine the particularities of their case studies with reflections on patterns of belonging, memorial cultures, and a transnational network of connections spanning from early modern times to the twentieth century.
In the context of the early modern Atlantic world, two essays explore the notion of a Sephardic empire among Portuguese Jewish communities as well as transatlantic entanglements in and beyond the Danish Caribbean. In the frameworks of Spain as well as (post-)colonial Egypt and Morocco, three articles reflect on Jewish citizenship, modes of belonging, and present-day commemorative events of Jewish history across the Mediterranean and beyond.
These collected contributions are the outcome of activities at the ZJS dedicated to Sephardic Studies during the academic year 2020—21.
Der systematische Erwerb von Kenntnissen im Umgang mit Quellen in jüdischen Sprachen ist im Wissenschaftsbetrieb ein Desideratum. Das vorliegende Buch liefert hierzu eine praktische Einführung. Die ausgewählten handschriftlichen und gedruckten Quellen dokumentieren jüdische Geschichte von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert in vier jüdischen Sprachen – Hebräisch, Jiddisch, Judendeutsch und Judenspanisch. Neben der jeweils als Faksimile wiedergegebenen Quelle werden eine Transkription und eine deutsche Übersetzung geboten. Das Buch ermöglicht nicht nur einen Einstieg in die Quellenkunde, insbesondere die Paläographie, sondern durch Kurzbeschreibungen der Texte auch einen Einblick in die Geschichte der Juden im Heiligen Römischen Reich und seinen Nachfolgestaaten. Das Lehrbuch liegt nun in einer überarbeiteten Neuauflage vor.
The Jewish population of early modern Italy was characterised by its inner diversity, which found its expression in the coexistence of various linguistic, cultural and liturgical traditions, as well as social and economic patterns. The contributions in this volume aim to explore crucial questions concerning the self-perception and identity of early modern Italian Jews from new perspectives and angles.
Jüdische Leben erzählen
(2023)
Jüdische Leben erzählen versammelt Werkstattberichte von Autorinnen und Autoren biographischer Studien, die in jahrelanger, intensiver Beschäftigung mit den Hinterlassenschaften von Menschen jüdischer Herkunft deren Leben erforscht haben. Mit dem Ziel, aus der erfolgten Praxis für die künftige Biographieforschung zu lernen, bieten die Praktikerinnen und Praktiker des biographischen Genres erhellende Einblicke in die historiographischen und literarischen Aspekte ihrer Arbeit. Ihre Protagonistinnen und Protagonisten, zu denen unter anderem so einmalige Persönlichkeiten jüdischer Geschichte wie Salman Schocken, Itzik Manger, Friedrich Pollock und Susan Taubes gehören, verkörpern ein breites Spektrum jüdischer Erfahrungen in der Moderne.
Eine biographische Erschließung solcher Erfahrungsräume stellt oft eine große Herausforderung dar. Multiple Identitäten, Mehrsprachigkeit, Transterritorialität, Exil, Flucht und Schoah sind nur einige Beispiele für Erfahrungen und Phänomene, deren ‚Biographierbarkeit‘ alles andere als einfach ist und die sich sogar – wie im Fall der Schoah – jeder Darstellbarkeit entziehen können. Bei der lebensgeschichtlich orientierten Erforschung und Schilderung dieser Phänomene bedarf es einer besonderen methodologischen Diskussion, zu der die Autorinnen und Autoren dieses Bandes im Rückblick auf ihre abgeschlossenen biographischen Projekte essenzielle Beiträge leisten. Ihre Werkstattberichte machen deutlich, dass Biographie zu den schwierigsten historiographischen Genres gehört, sie aber gleichzeitig der historischen Forschung im Allgemeinen und der Erforschung jüdischer Geschichte im Speziellen besondere Möglichkeiten bietet.
Aufklärung und Emanzipation stellten das deutschsprachige Judentum vor die Aufgabe, ein modernes jüdisches Selbstverständnis zu entwickeln, das den neuen gesellschaftlichen Anforderungen entsprach. Dabei war das Gebiet der Erziehung einer jener Bereiche, in denen die jüdische Modernisierung zuerst zum Tragen kam. Durch die Neukonzeption des jüdischen Lernens, die stark von transkulturellen Diskursen geprägt war, entstanden neue pädagogische Konzepte und neue Lehrbücher. Als Erziehungsmittel trugen diese einen wichtigen Teil zum Sozialisierungsprozess des sich transformierenden Judentums bei und sind somit zentrale Quellen für die in jener Zeit stattfindende Aushandlung eines neuen jüdischen Selbstverständnisses. Der Sammelband beleuchtet in Überblicksdarstellungen und Einzelstudien die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen pädagogischen, religiösen und gesellschaftlichen Entwicklungen dieser Zeit und konturiert damit die im Hintergrund der jüdischen Modernisierung stehenden Prozesse des Kulturtransfers genauer.
Tod und Krise
(2021)
Der Tod wird oftmals als größtmögliche menschliche Krise wahrgenommen. Doch wie definiert sich Krise im Kontext von Tod und Sterben? Dieser Frage geht der vorliegende Sammelband im zeitlichen Rahmen des langen 19. Jahrhunderts nach, welches sich durch zahlreiche Brüche und Veränderungen im Umgang mit dem Tod und den Verstorbenen auszeichnet.
Die Beiträge sind das Ergebnis eines gleichnamigen Symposiums im Jahr 2019. Aus interdisziplinärer Perspektive thematisieren Jungforscher:innen Bestattungspraktiken im Krieg und in Seuchenzeiten, setzen sich mit Innovationen im europäischen Bestattungswesen und mit den daraus resultierenden Spannungsverhältnissen auseinander. Sie problematisieren die Repräsentationsbedürfnisse des Adels im Zusammenhang mit dem Tod und untersuchen Erinnerungskulturen sowie das bewusste Verdrängen von Todeskontexten. Hierbei wird der Fokus auf die Akteur:innen gelegt, deren Intentionen und ihr konkretes Handeln. Krisen fungieren zum einen als Motor für neue Entwicklungen. Zum anderen verdeutlichen sie bisweilen eine erstaunliche Innovationsresistenz beim Umgang mit dem Tod. Eines aber zeichnet Krisen maßgeblich aus: sie zwingen die Betroffenen zu einer Entscheidung.
Wir Mendes
(2022)
Frankfurt an der Oder verfügte einst über blühendes jüdisches Leben. Es gab jüdische Geschäfte und Bankhäuser, ein jüdisches Kinderheim und Krankenhaus, Synagogen und Mikwen sowie einen großen jüdischen Friedhof. Die Geschichte der Bankiersfamilie Mende, die 30 Jahre lang in einem Haus am Lennépark in der Halben Stadt lebte, steht symbolisch für die Zeit des liberalen deutsch-jüdischen Bürgertums an der Schwelle zum 20. Jahrhundert und gibt uns einen Einblick in ihren Alltag und ihr häusliches Leben.
Die Zeugnisse von Max Bamberger und Käthe Mende dokumentieren die schweren ersten Jahre im 17. Jahrhundert als Neuankömmlinge in Frankfurt an der Oder, die Auswirkungen der Aufklärung, die spannende Zeit der Industrialisierung und die Wirren des Ersten Weltkrieges. Auch gewinnen wir Aufschluss über die Zeit der Shoah, durch die deutsch-jüdisches Leben ein jähes Ende finden sollte. Nicht zuletzt stellen die Memoiren von Max Bamberger und Käthe Mende einen wichtigen Beitrag zur Frankfurter Stadtgeschichte dar, die — versehen mit vielen amüsanten Anekdoten — überdies äußerst unterhaltsam sind.
Die Grundlage dafür bildeten die Familienerinnerungen der Sozialpädagogin und Nationalökonomin Käthe Mende und des Übersetzers Max Bamberger, die sich als Schreibmaschinenmanuskripte im Leo Baeck Institut für deutsch-jüdische Geschichte in New York befinden. Ergänzt werden die Berichte durch historische Einordnungen und Erläuterungen sowie eine Einführung in die Geschichte des jüdischen Frankfurts. Hervorgegangen ist die Edition aus einem langjährigen gemeinsamen Forschungsprojekt der Jüdischen Studien an der Universität Potsdam (Dr. Michael Heinzmann und Dr. Katja Martin) mit dem Institut für angewandte Geschichte – Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog e.V. (Dr. Magdalena Abraham-Diefenbach und Dr. Markus Nesselrodt) und dem Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, gefördert und unterstützt durch die Szloma-Albam-Stiftung.
Jewish Studies and Postcolonial Studies are often thought to be at odds. Both disciplines intensively debate modernity, troubling its universalist claims and showing the contradictory nature of its promises. The call to provincialize Europe allows scholars from both disciplines to think, articulate and represent modern experiences beyond Europe and engage critically with traditions of modernity across disciplines, temporalities and geographies. Mapping Sephardi and other minor perspectives on modernity from across the globe in this volume, we are presenting fascinating cases and exploring new terrain where a fruitful encounter between Jewish and Postcolonial Studies can happen.