Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft
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Die Zeitschrift möchte die fruchtbare und facettenreiche Kultur des Judentums sowie seine Berührungspunkte zur Umwelt in den unterschiedlichen Bereichen dokumentieren. Daneben dient die Zeitschrift als Forum zur Positionierung der Fächer Jüdische Studien und Judaistik innerhalb des wissenschaftlichen Diskurses sowie zur Diskussion ihrer historischen und gesellschaftlichen Verantwortung.
Yoel Hoffmann is an Israeli writer born in 1937 in Brasov (Kronstadt), Romania. Brought up in a German-speaking family, already in his first book, Sefer Yosef (1989), he conveys the voice of German-speaking immigrants in Israel (the “Katschen” story, 1986) and that of the East European Jewish community in Berlin in the late 1930s, on the verge of the Second World War. His works are crammed with characters of Jews from Germany gripped by the memory of the language they abandoned following their emigration to Palestine in the 1930s. The classic one is the character of Bernhard, in the eponymous work. The current article focuses on the representation and elaboration of Hoffmann’s unique creation, in a language influenced by his deep identification with Zen Buddhism on the one hand, and his attraction to the modernist, Western style of stream of consciousness on the other. In central sections of his works, Hoffman presents his entire literary corpus as a type of explicit, allusive, or secret Holocaust literature, and invites his readers and his critics to decode the allusions and expose the secret in this theme, a surprising statement in relation to Hoffmann’s work and its analysis so far. Hoffmann represents the Holocaust as a collective Israeli trauma for which his literary fiction creates a special catalogue of representative characters. In the creation of a catalogue, and particularly one that simultaneously classifies and individualizes, Hoffmann’s project resembles the monumental 1920s cataloguing project by the celebrated German photographer August Sander (Menschen des 20. Jahrhunderts). Hoffmann included photographs from this project in his works, and even chose some of them for the covers of his books. The article examines the implicit relationships between these two creative artists as conferring a meaning so far not considered in the research of the Holocaust theme in Yoel Hoffmann’s writings.
Unter Rekurs auf zwei historische Erscheinungsformen des Ghettos – auf jüdische Wohnviertel der Frühen Neuzeit und nationalsozialistische Ghettos – wurde der Begriff ‚Ghetto’ zum Symbol von Joch und Verfolgung stilisiert. Diese Sprachpraxis etablierte eine einseitige Forschungsperspektive, die sich ihrem Gegenstand aus dem Täter-Opfer-Paradigma heraus näherte. In der jüngsten Zeit unternahm man jedoch Versuche, diese Perspektive zu brechen, indem man das Ghetto-Phänomen anhand solcher Untersuchungskategorien wie ‚Lebenswelt’, ‚Erfahrung’ und ‚Konstruktion von Raum’ sowie ‚Ambivalenz von Raum und Grenze’ befragte. Das stetig wachsende Interesse an begrifflicher Reflexion über den Sprachkörper ‚Ghetto’ und an den von ihm bezeichneten historischen Phänomenen samt ihren Widerspiegelungen in der Literatur und bildenden Künsten ist ein starkes Indiz für einen Wandel der Sehgewohnheiten innerhalb der Forschung. In Folge der vorgenommenen Differenzierungen entwickeln sich neue Fragestellungen und Ansätze, die die Reduktion der Wissenschaft von der jüdischen Geschichte und Kultur auf die Kategorien von ‚Unterdrückung’ und ‚Verfolgung’ zu überwinden erlauben. Mit dem vorliegenden Heft möchten wir einen Beitrag zu diesem Fachgespräch leisten. Die hier abgedruckten Beiträge lassen sich in zwei Kategorien unterteilen. Zum einen sind es explizite Befragungen des Ghetto-Begriffs im Dienste wissenschaftsgeschichtlicher Reflexionen oder neuer Verfahren zur Erforschung historischer Erscheinungsformen des Ghettos. Hierzu gehören die Artikel von Kristiane Gerhardt, Svenja Bethke und Hanna Schmidt Holländer sowie Birgitt Wagner. In ihren historiographiegeschichtlich bzw. methodologisch orientierten Erörterungen zeigen die Autorinnen die normative Dimension und die daraus resultierende semantische Wandelbarkeit des Ghetto-Begriffs samt ihren Konsequenzen für die Forschungspraxis. In die zweite Kategorie lassen sich wiederum phänomenologisch interessierte Untersuchungen einreihen, die entweder geschichtliche Fallstudien oder Betrachtungen literarischer Repräsentationen des Themas sind. Hierzu gehören die Beiträge von Luca Baraldi, Stratos N. Dordanas und Vaios Kalogrias, Tanja Kinzel, Francisca Solomon und Elvira Grözinger.
Artikel: Manfred Voigts: Zur Emeritierung von Prof. Dr. Karl E. Grözinger Admiel Kosman / Anat Sharbat: “Two Women Who Were Sporting with Each Other”: A Re-examination of the Halakhic Approaches to Lesbianism as a Touchstone for Homosexuality in General Francesca Y. Albertini: Sterbehilfe aus jüdischer Sicht: Eine Einführung Rabbiner Dr. med. Verl. Israel M. Levinger: Schechita und Kaschrut – Jüdischer Standpunkt zum Schlachten von Tieren Wolfgang Wieshaider: Jüdischer Friedhof und staatliches Recht Chayim Schell-Apacik: Genetische Untersuchungen und Schwangerschaftsabbruch im Kontext jüdischer Ethik am Beispiel der Tay-Sachs-Erkrankung Manfred Voigts / Andreas Kennecke: Euchel, Mendelssohn, Herder und Andere Tagungsberichte: “I Will Sing and Make Music”. Jewish Music and Musicians Throughout the Ages. The Nineteenth Annual Klutznick-Harris Symposium. Creighton University, Omaha. Nebraska. 29.10. -30.10.2006. (Robert Jütte) Dr. Eleonora Bergman: Polish Wooden Synagogues: State of Research (Ulrich Knufinke) Rezensionen: Encyclopaedia Judaica. Second Edition. Hrsg. von Fred Skolnik (Alexander Dubrau/Nathanael Riemer) Menahem I. Kahana: Sifre Zuta Deuteronomy. Citations from a New Tannaitic Midrash (Alexander Dubrau) Carol Bakhos (Hg.): Current Trends in the Study of Midrash (Alexander Dubrau) Shmuel Safrai ז"ל /Zeev Safrai/Joshua Schwartz/Peter J. Tomson (Hg.): The Literature of the Sages. Second Part: Midrash and Targum, Liturgy, Poetry, Mysticism, Contracts, Inscriptions, Ancient Science and the Languages of Rabbinic Literature (Alexander Dubrau) Ronen Reichman (Hg.): Der Odem des Menschen ist eine Leuchte des Herrn (Tamara Or) Raphael Arnold: Spracharkaden. Die Sprache der sephardischen Juden in Italien im 16. und 17. Jahrhundert (Robert Jütte) Johann Lorenz Schmidlin: Pictura Docens. Hrsg. und übersetzt von Fritz Felgentreu und Widu-Wolfgang Ehlers (Daniel Jütte) Salomon Ibn Verga: Schevet Jehuda. Ein Buch über das Leiden des jüdischen Volkes im Exil. Hrsg., eingel. und mit einem Nachwort zur Geschichtsdeutung Salomo Ibn Vergas versehen von Sina Rauschenbach (Nathanael Riemer) Jutta Schumacher (Hg.): Sefer Mišlė Šu´olim (Buch der Fuchsfabeln) von Jakob Koppelmann. In Originalschrift und Transkription hrsg. und kommentiert von Jutta Schumacher (Nathanael Riemer) Glikl. Memoires 1691-1719. Edited and Translated [ins Hebräische] from the Yiddish by Chava Turniansky (Elvira Grözinger) Manfred Voigts: Die deutsch-jüdische Symbiose. Zwischen deutschem Sonderweg und Idee Europa (Elvira Grözinger) Gerhard Taddey (Hg.): Geschützt, geduldet, gleichberechtigt. Die Juden im baden-württembergischen Franken vom 17. Jahrhundert bis zum Ende des Kaiserreichs (Stefan Lang) Marion Linhardt: Residenzstadt und Metropole. Zu einer kulturellen Topographie des Wiener Unterhaltungstheaters (Daniel Jütte) Margarete Grandner/Edith Saurer (Hg.): Geschlecht, Religion und Engagement. Die jüdischen Frauenbewegungen im deutschsprachigen Raum (Rebekka Denz) Mariana Hausleitner: Deutsche und Juden in Bessarabien 1814-1941. Zur Minderheitenpolitik Russlands und Großrumäniens (Elvira Grözinger) Marline Otte: Jewish Identities in German Popular Entertainment 1890-1933 (Anat Feinberg) Doris A. Karner: Lachen unter Tränen. Jüdisches Theater in Ostgalizien und der Bukowina (Elvira Grözinger) Tazuko Takebayashi: Zwischen den Kulturen. Deutsches,Tschechisches und Jüdisches in der deutschsprachigen Literatur aus Prag (Manfred Voigts) Anna Shternshis: Soviet and Kosher. Jewish Popular Culture in the Soviet Union 1923-1939 (Elvira Grözinger) Brigitte Mihok (Hg.): Ungarn und der Holocaust. Kollaboration, Rettung und Trauma (Joel Berger) Willy Cohn: Kein Recht, nirgends. Tagebuch vom Untergang des Breslauer Judentums 1933-1941 (Anat Feinberg) Natan Shahar: Shir Shir ale na. Toldot ha-Semer ha-ivri (Anat Feinberg)
Wissenschaftliche Artikel: Sabine Boehlich “Nisters Nay-gayst. Der Schriftsteller als Zaddik” Juliane Rösch „Di berliner hobn nisht gegloybt zeyere oygn“. Das jiddischsprachige Theater GOSET und der Regisseur Alexander Granovsky Anne-Christin Saß „Wenn die Nazi-Verbrecher nach Hause kommen” – Dovid Eynhorns Berichte über die nationalsozialistischen Verbrechen im New Yorker Forverts 1940-1945 Rebekka Denz Der „Froyenvinkl“ : Die Frauenrubrik in der bundischen Tageszeitung „Naye Folkstsaytung“ Nathanael Riemer Some parallels of stories in Glikls of Hameln Zikhroynes Jiddisch aus aller Welt: Holger Nath The First Yiddish Summer Program in Birobidzhan (August 13-August 30, 2007) Satoko Kamoshida A woman and a language: In the case of a Yiddish speaker in Israel Arturo Kerbel “Dear brother! Where from are you coming?” A brief history of the Yiddish language and culture in Mexiko Kazuo Ueda Jiddischforschung in Japan Essay: Elvira Grözinger Die Deutsche Bahn und die Krux mit dem Gedenken Tagungsberichte: “Zwischenräume”. Jüdisch-christliche Lebenswelten unter venezianischer Herrschaft im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit. Venedig, Deutsches Studienzentrum und Dipartimento di Studi Storici der Universität Ca’ Foscari, 5.9.-7.9. 2007. (Daniel Jütte) “Global Forum for Combating Antisemitism”, Israelisches Außenministerium, Jerusalem, 24.-25.2. 2008. (Clemens Heni) Rezensionen: Arno Herzig/Cay Rademacher (Hg.): Die Geschichte der Juden in Deutschland (Robert Jütte) Georg Bossong: Die Sepharden. Geschichte und Kultur der spanischen Juden (Rafael Arnold) Barbara Staudinger: Die jüdische Welt und die Wittelsbacher (Daniel Jütte) Leon Modena: Jüdische Riten, Sitten und Gebräuche. Hg., übersetzt und kommentiert von Rafael Arnold (Karl E. Grözinger) Kenneth Stow: An Image and Its Interpreters. Continuity in the Catholic-Jewish Encounter (Elvira Grözinger) Aldina Quintana Rodríguez: Geografía Lingüística del Judeoespañol. Estudio sincrónico y diacrónico (Rafael Arnold) Wolfgang Vogt: Moses Mendelssohns Beschreibung der Wirklichkeit menschlichen Erkennens (Grazyna Jurewicz) Stefan Müller-Doohm (Hg.): Adorno-Portraits. Erinnerungen von Zeitgenossen (Michael Dallapiazza) Andrea Löw: Juden im Getto Litzmannstadt. Lebensbedingungen, Selbstwahrnehmung, Verhalten. Die Chronik des Gettos Lodz/Litzmannstadt. Hg. v. Sascha Feuchert, Erwin Leibfried, Jörg Riecke (Maria Kühn-Ludewig) Eglè Bendikaitè: Sionistinis sajudis Lietuvoje. Litauisches Historisches Institut (Elvira Grözinger) Barbara Staudinger (Hg.): Von Bayern nach Erez Israel. Auf den Spuren jüdischer Volkskunst. From Bavaria to Eretz Israel. Tracing Jewish Folk Art (Anat Feinberg) Hugh Denman (Hg.): Isaac Bashevis Singer: His Work and His World (Elvira Grözinger) Annkatrin Dahm: Der Topos der Juden. Studien zur Geschichte des Antisemitismus im deutschsprachigen Musikschrifttum (Daniel Jütte) Max Peter Baumann/Tim Becker/Raphael Woebs (Hg.): Musik und Kultur im jüdischen Leben der Gegenwart (Joel E. Rubin)
PaRDeS. Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V., möchte die fruchtbare und facettenreiche Kultur des Judentums sowie seine Berührungspunkte zur Umwelt in den unterschiedlichen Bereichen dokumentieren. Daneben dient die Zeitschrift als Forum zur Positionierung der Fächer Jüdische Studien und Judaistik innerhalb des wissenschaftlichen Diskurses sowie zur Diskussion ihrer historischen und gesellschaftlichen Verantwortung.
Der Artikel gibt einen Überblick über die vielfältige Sefarden-Forschung im deutschsprachigen Raum seit ihren Anfängen im 19. Jahrhundert bis heute. Dazu gehören die zahlreichen Forschungsthemen (zu denen auch die sefardischen Gemeinden in Wien und Hamburg zählen) und die Vorstellung der wichtigsten Forscher und ihrer Arbeiten auf diesem Gebiet.
rezensiertes Werk: Leshonot yehude Sefarad ve-ha-mizrach vesifruyotehem / Languages and literatures of Sephardic and Oriental Jews. - Jerusalem : Misgav Yerushalayim, 2009. - 484 S. [hebr.] + 434 S. [lat.], ; Ill.
Im Jahr 1622/23 erschien in Venedig unter dem Titel „Lieder Salomons“ eine Vertonung hebräischer Texte, die der Komponist Salamone Rossi Hebreo anfertigte. Dabei handelt es sich um 33 Lieder, die wie im Vorwort zu lesen ist, auch für den synagogalen Gebrauch gedacht waren. An diesem außergewöhnlichen Projekt war der Rabbiner Leon Modena maßgeblich beteiligt, der die Drucklegung praktisch unterstützte und mittels mehrerer Paratexte (darunter positive Gutachten rabbinischer Kollegen) Einwänden gegen ein solches Unternehmen zuvorkommen wollte. Das Werk stellt ein Amalgam jüdischer und nicht-jüdischer Traditionen dar – bewerkstelligt von zwei Akteuren, die sich ihrer jüdischen Herkunft stets bewusst waren. Die Wiederentdeckung im 19. Jahrhundert und das heutige Interesse an dieser Musik stehen für einen späten Triumph der beiden Protagonisten.
rezensiertes Werk: Jeffrey Burns: The music of psalms, Proverbs and Job in the Hebrew bible : A revised theory of musical accents in the Hebrew bible ; general analysis, bibliography, table of contents CD with complete text and audio files of musically reconstructed psalms, proverbs and Job, sung by computer speech synthesis. Wiesbaden : Harrassowitz Verlag, 2011. 169 S. ISBN 978-3-447-06191-9
Immobile Tremor
(2011)
The threshold between the XVth and the XVIth Century represents a historical period during which, both for Christians and for Jews, the geopolitical sceneries and the interior horizons radically change. The modified reality provokes new forms of expectation and the need of new historical interpretations. Ferrara, within this scenery, can be considered, as other Italian cases, as a paradigmatic example, a narrow space where phenomena of spiritual and cultural Jewish rebirth can take shape. The permeability between Christian artistic and cultural world and Jewish intellectual production determines a prosperous context, further strengthened by the introduction of Jewish typography and by a growing claim and restoration of social elective dignity among the Jews of the Este Duchy. After the transfer of the capital city from Ferrara to Modena, the indirect effects of this intellectual resurgence are deeply transformed on a social level, and allows us to catch the persistence of important forms of communication between Christians and Jews in everyday life. The introduction of the Inquisition provides us, through the production of the judicial archive, with the most important instrument to understand social dynamics, which allows us to comprehend a new potential interpretation key for the reality of the ghetto and the choice of its erection. The urban division is nothing else but a new attempt to separate the invisible spaces of the thought. The effective efficacy of the physical separation shows several weak points, which persist during the entire life of the ghetto, since 1638 until 1789.
Wie nicht erinnern?
(2006)
Aus dem Inhalt dieser Ausgabe: Artikel und Miszellen: Karl E. Grözinger: Manfred Voigts zum Sechzigsten - 2.5.2006 Caspar Battegay: Wie nicht erinnern? - Die Frage nach der Jüdischkeit in Heinrich Heines autobiographischen Texten Edith Lutz: Heinrich Heine im "Verein für Cultur und Wissenschaft der Juden" Jakob Hessing: Wahrheit und Dichtung - Die Damaskusaffäre und Heines Der Rabbi von Bacharach Elvira Grözinger: Im Venusberg. Zu Gesundheit und Krankheit bei Heinrich Heine zwischen Eros und Thanatos Sabine Bierwirth: Meilenstein der Zeitgeschichtsschreibung: Heinrich Heines Berichte über die Judenverfolgung in Damaskus 1840 Hans Otto Horch: Die unheilbar große Brüderkrankheit - Zum programmatischen Zeitgedicht Das neue Israelitische Hospital zu Hamburg von H. Heine Hendrik Madsen: Vom Überleben der toten Schrift - Eine medientheoretisch orientierte Lektüre des Jeremiabuches Manfred Voigts: Moses Mendelssohn und Franz Kafka: Die Heilige Schrift Olivia Franz-Klauser: Samaritanerforschung im 19. Jahrhundert: Die Anfänge der historischen Kritik im Schatten religiöser Vorurteile, gezeigt an der Rezeption Moritz Heidenheims (1824-1898) Rezensionen: Mark R. Cohen: Unter Kreuz und Halbmond. Die Juden im Mittelalter (Daniel Jütte) Erika Timm: Historische jiddische Semantik. (Karl E. Grözinger) David B. Ruderman, Giuseppe Veltri (Hrsg.): Cultural Intermediaries. Jewish Intellectuals in Early Modern Italy (Daniel Jütte) Gian Maria Varanini, Reinhold C. Mueller (Hrsg.): Ebrei nella Terraferma veneta del Quattrocento (Daniel Jütte) Stefanie B. Siegmund: The Medici State and the Ghetto of Florence (Daniel Jütte) Johannes Mordstein: Selbstbewußte Untertänigkeit (Robert Jütte) Werner Heegewaldt, Oliver Sander (Hrsg.): Salomo Sachs (Elvira Grözinger) Philipp Theisohn: Die Urbarkeit der Zeichen. Zionismus und Literatur - eine andere Poetik der Moderne (Joachim Schlör) Jascha Nemtsov: Die Neue Jüdische Schule in der Musik (Susanne Hudak-Laziç) Ines Sonder: Gartenstädte in Eretz Israel. (Robert Jütte) Cilly Kugelmann (Hrsg.): Weihnukka. Geschichten von Weihnachten und Chanukka. (Daniel Jütte) Moshe Zimmermann, Yotam Hotam (Hrsg.): Zweimal Heimat. Die Jeckes zwischen Mitteleuropa und Nahost. (Anat Feinberg) Birgit Schlachter: Schreibweisen der Abwesenheit. (Elvira Grözinger) Jüdische Studien in aller Welt: Juden und Judentum im Iran - Einige zufällige und weniger zufällige Reiseeindrücke (Hans-Michael Haußig) Nachrichten Rückblicke
Lebenswelt Ghetto
(2011)
Der Aufsatz zeigt, inwiefern raumtheoretische Ansätze mit dem interpretativen Paradigma verbunden werden können und so einen Zugang zu den durch die nationalsozialistische Ghettoisierung hervorgerufenen Veränderungen im sozialen Handeln der Ghettobewohner ermöglichen. Es wird argumentiert, dass die Raumtheorie hier zu kurz greift und durch interpretative Ansätze ergänzt werden muss, um den sozialen Phänomenen im Ghetto gerecht zu werden. Die beiden Ansätze werden in ihrer Bedeutung für die Erforschung der Ghettogesellschaften dargestellt und an zwei Beispielen, „Kriminalität“ und Bildung, in ihrer Anwendbarkeit vorgeführt.
Inhalt: Editorial Artikel und Miszellen Peter Blastenbrei: Ein Pionier des christlich-jüdischen Zusammenlebens. Johann Christoph Wagenseil zum 300. Todestag. Daniel Jütte: Judendarstellungen in der Musik. Ein vergessener Text Alfred Einsteins. Alfred Einstein: Der Jude in der Musik. Helga Embacher: Neuer Antisemitismus und Antiamerikanismus in Europa. Tagungen Ak: Nicht ihr Freund, aber auch nicht ihr Feind. Zum Verhältnis von Goethe und Schiller zu Juden und Judentum. Rezensionen Die Gegenwart der Kabbala - Sammelrezension neu aufgelegter kabbalistischer Werke (Karl E. Grözinger) Moses Cordovero: Tomer Deborah. Der Palmbaum der Deborah. Eine mystische Ethik radikalen Erbarmens. (Nathanael Riemer) Die jiddischen Drucke der Bayerischen Staatsbibliothek. Alphabetischer Katalog mit einem Verfasserregister in hebräischer Schrift. (Nathanael Riemer) Simone Lässig: Jüdische Wege ins Bürgertum. Kulturelles Kapital und sozialer Aufstieg im 19. Jahrhundert. (Manfred Voigts) Franz Kafka: Die Amtlichen Schriften. (Tim Hess) Karl Kraus. Jicinsky rodäk a svetoobcan. In Jicin geboren, in der Welt zuhause. (Tim Hess) Christina Pereigis: „trogt zikh a gezang..." Jiddische Liedlyrik aus den Jahren 1939-1945. (Elvira Grözinger) Jakob Hessing: Mir soll's geschehen. (Alexander Dubrau) Jüdische Studien in der Welt - Nachrichten Ruvin Ferber: Center for Judaic Studies at the University of Latvia Veranstaltungen, Hinweise und Korrekturen Rückblicke Emil Kuh: Jüdische Legende Autorinnen und Autoren dieses Heftes
Nisters “Nay-gayst”
(2008)
Inhalt: 1. Einleitung 2. Nisters Leben 3. Nister und Mystik 4. Nay-gayst Kontext, Inhalt und Aufbau 5. Biblische und Mystische Traditionen in Nay-gayst 5.1 Bibel 5.2 Apokalypse 5.3 Merkava und Heykhalot-Literatur 5.4 Kabbala 5.5 Chassidismus 6. Der Dichter als Zaddik 6.1 Der Einfluss von Romantik und Symbolismus 6.2 Der Künstler im Werk des Nister 6.3 Der Dichter in Nay-gayst 7. Nay-gayst als poetologisches Manifest 8. Ausblick 8.1 Nay-gayst 8.2 Hoyptshtet 8.3 Lusi Mashbers Rede
Inhalt: Editorial Artikel und Miszellen Eberhard Wolff: Frühe jüdische Ärzte in Berlin (1735-1765) Manfred Voigts: Das Machtwort - Scholems Position zum ,deutsch-jüdischen Gespräch' Tim Hess: Hans Sahl - ein deutsch-jüdischer Autor zwischen alter und neuer Welt Projekte Martha Keil: Forschungsprojekt zu jüdischen Frauen im spätmittelalterlichen Aschkenas Evi Butzer: A Repertory of Yiddish Manuscripts from the Netherlands Tagungen Daniel Jütte: „Davids Harfe und Heines Feder. Jüdische Kultur - einst und jetzt" Eine Tagung der Vereinigung für Jüdische Studien e.V. Brigitte Heidenhain, Alexander Dubrau, Nathanael Riemer: „Jüdische Studien im deutschsprachigen Raum. Bestandsaufhahmen und Perspektiven" Janina Wurbs: Die erste Jiddischlehrer-Konferenz in Deutschland Rezensionen Alfred Klepsch: Westjiddisches Wörterbuch. {Nathanael Riemer) Michael Brocke (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Rabbiner. Teil I: Die Rabbiner der Emanzipationszeit. Bearbeitet von Carsten Wilke. {Nathanael Riemer) Manfred Voigts: „Wir sollen alle kleine Fichtes werden!" Johann Gottlieb Fichte als Prophet der Kultur-Zionisten. {Vera Oelbracht) Nachrichten Elvira Grözinger: Neujahrswünsche aus Israel Hans-Michael Haußig: "Ha-Chagiga Nigmeret" - Naomi Shemer 1930-2004 Hans-Michael Haußig: Eine große Lehrerin ist von uns gegangen. Zum Tode von Marianne Awerbuch Veranstaltungen, Hinweise und Korrekturen Rückblicke Chajim Bloch: Die Märchen des Raba bar-bar Chana Autorinnen und Autoren dieses Heftes
Nichts erzähltes Erzähltes
(2013)
Die normal außergewöhnliche Autobiografie einer Jüdin erzählt von den Jahren nationalsozialistischer Verfolgung. Eine rekonstruktive, sequenzanalytische Untersuchung dieser Autobiografie zeigt den originellen Umgang der Autorin mit ihren Gefühlen während des Erinnerungsaktes ein halbes Jahrhundert nach Kriegsende. Ruth Burghardt fasst ihre Emotionen nicht in Worte, sondern flicht diese mittels nonverbalen Zeichen – Gedankenstrichen und Auslassungspunkten – in ihren Lebensbericht ein. Des Textes individuelle Strukturmerkmale zeigen das Potential des gewählten methodischen Zugangs zu dieser Art von individueller, biografischer Quelle sowie die Bedeutung nonverbaler Anteile schriftlicher Texte. Ein Seitenblick zu den Literaturwissenschaften verweist auf Möglichkeiten methodisch erweiterter Untersuchungen.
This paper explores questions surrounding corporeality and heavenly ascent, in texts ranging from 1 Enoch to the Hekhalot literature, including Philo’s works. It examines both descriptions of the heavenly realms and accounts of the ascent process. Despite his Platonic apophaticism, Philo superimposes cosmological and spiritual heavens, and draws upon the biblical imagery of dazzling glory. Although they do not express themselves in philosophical language, the heavenly ascent texts make it clear that human beings cannot ascend to heaven in their earthly bodies, and that God cannot be seen with terrestrial eyes. In terms of ideas they are not so far from the philosopher Philo as might at first appear.
Tewje in Deutschland
(2019)
Drawing on the example of Sholem Aleichem’s Tevye the Dairyman, this article covers the history of Yiddish translation and publication in Germany in the 20th century.Following the paradigm of translation as a cultural practice, I demonstrate how the translation reflects aspects of Jewish-German cultural history, focussing on a mainly inner-Jewish identity discourse before the Shoah and a remembrance context after it. Whereas decisive differences and changes characterize 20th-century history in diachronic as well as synchronic respect, the article reflects also on continuities and parallels.
Tewje in Deutschland
(2019)
Drawing on the example of Sholem Aleichem’s Tevye the Dairyman, this article covers the history of Yiddish translation and publication in Germany in the 20th century.Following the paradigm of translation as a cultural practice, I demonstrate how the translation reflects aspects of Jewish-German cultural history, focussing on a mainly inner-Jewish identity discourse before the Shoah and a remembrance context after it. Whereas decisive differences and changes characterize 20th-century history in diachronic as well as synchronic respect, the article reflects also on continuities and parallels.
The issue of determining the time, when the Judaic communities have settled on Romanian land, is one of the most interesting and most delicate details that can be mentioned when talking about this ethnic group. The presence of the first Jewish communities in ancient times on this land was a “taboo” subject during many historical periods until 1989, but even after this year, studies oriented in this direction were more than sketchy. The article does not only bring a surplus of information in this domain, but manages to concentrate – almost didactically – the information and the archaeological proofs known and reknown to the present time. There are depicted material evidences as well as linguistic ones, toponymical and even religious. Also, the author tries to draw a parallel between some layouts of the Dacian state and Dacia Felix, conquered by the Romans, and the presence of some Judaic communities, not very numerous, made out of Judaic population who came together with the Roman conqueror.
rezensiertes Werk: Grossman, David: Eine Frau flieht vor einer Nachricht. - München : Hanser, 2009. - 728 S. ISBN 978-3-446-23397-3
PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V. = 100jähriges Jubiläum Tel Avivs
(2009)
Aus dem Editorial: "Seit Anfang April diesen Jahres feiert Tel Aviv sein 100jähriges Jubiläum. Bei über 400 verschiedenartigsten Veranstaltungen in dieser israelischen Stadt und in unzähligen Orten außerhalb Israels wird 2009 über deren Geschichte resümiert, reflektiert sowie (kritisch) diskutiert. Dabei wird nicht nur die Geschichte der Stadt thematisiert, sondern gerade auch die Gegenwart und insbesondere deren Zukunft. Aus diesem Anlass weist die diesjährige Ausgabe von PaRDeS den Themenschwerpunkt 100 Jahre Tel Aviv /100th anniversary of Tel Aviv auf. Israelische, (zeitweise) in Tel Aviv oder in anderen Ländern tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nähern sich aus mitunter sehr unterschiedlichen Perspektiven und Wissensbereichen der Geschichte und Gegenwart dieser größten israelischen Stadt. Anita Shapira eröffnet mit Tel Aviv, a White City on the Sands den insgesamt sieben Artikel umfassenden Themenschwerpunkt. In ihrem Beitrag umreißt sie die Entstehungsgeschichte der israelischen Großstadt bis zur Gründung des Staates Israel 1948. Shapira geht dabei insbesondere auf zionistische Ideen bei der Stadtgründung und deren (stellenweise nicht) erfolgte Realisierung ein. In den 1920er und 30er Jahren wird das modernisierte Hebräisch zur Triebfeder bei der Herausbildung einer neuen säkular-jüdischen Kultur in Palästina. Innerhalb dieses Prozesses nimmt gerade die jungen Metropole Tel Aviv eine bedeutende Rolle ein. Philipp Messner beschreibt in seinem Beitrag Tel Aviv und die Revolution des hebräischen Schriftbilds diese Umwälzungen auf der graphisch-ästhetischen Ebene des hebräischen Schriftbildes. In ihrem Artikel Von der Einwanderung der Jekim zu ihrer politischen Partizipation bei den Wahlen zum Tel Aviver Stadtrat im Jahr 1936 zeigt Sarah Wittkopf anhand des Publikationsorgans Mitteilungsblatt der Irgun Olej Merkas Europa welchen Widerständen die Einwanderer aus den deutschsprachigen Ländern bei der Mitgestaltung der Politik in Palästina ausgesetzt waren. Im Zentrum der Auseinandersetzungen in Tel Aviv steht der Spitzenkandidat der Einwandererorganisation Felix Rosenblüth. Im vierten Artikel Building a Modern Jewish City: Projects of the Architect Wilhelm Zeev Haller in Tel Aviv stellt Ulrich Knufinke Kontinuitätslinien und -brüche im architektonischen Schaffen Wilhelm Zeev Hallers zwischen Europa und Tel Aviv dar." [die Herausgeber] PaRDeS, die Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V., möchte die fruchtbare und facettenreiche Kultur des Judentums sowie seine Berührungspunkte zur Umwelt in den unterschiedlichen Bereichen dokumentieren. Daneben dient die Zeitschrift als Forum zur Positionierung der Fächer Jüdische Studien und Judaistik innerhalb des wissenschaftlichen Diskurses sowie zur Diskussion ihrer historischen und gesellschaftlichen Verantwortung.
Der „Froyenvinkl“
(2008)
Inhalt: 1. Der „Froyenvinkl“ der „Naye Folkstsaytung“ 2. Die Themenfelder des „Froyenvinkl“ 2.1 Die Berichterstattung über die „Yidishe Arbeter Froy“ (YAF) im „Froyenvinkl“ 2.2 Die Berichterstattung über die (Inter-)Nationalen Frauenbewegungen im „Froyenvinkl“ 2.3 Beiträge von Leserinnen im „Froyenvinkl“ 2.4 Die Diskussionen im „Froyenvinkl“ 2.5 Die Serien im „Froyenvinkl“ Schlussbemerkungen
Geographical turn
(2010)
Editorial
(2011)
Inhalt: Editorial (Deutsch) Editorial (Englisch)
Die Beziehungen zwischen Juden und Christen in Thessaloniki waren nicht immer konfliktfrei; in der Zwischenkriegszeit herrschten gegenseitiges Misstrauen und Spannungen, die religiös, kulturell und wirtschaftlich motiviert waren. Vor allem der wirtschaftliche Antagonismus zwischen Juden und kleinasiatischen Flüchtlingen nährte den Antisemitismus kleiner extremnationalistischer Gruppen wie der „Nationalen Union Griechenlands“ (EEE), die ihre Feindschaft gegen den „jüdischen Bolschewismus“ offen demonstrierten und deren Aktivitäten vom Staat toleriert wurden. Obwohl sich die Lage seit Mitte der dreißiger Jahre entspannte, waren die alten Ressentiments nicht aus der Welt geschaffen. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland im April 1941 war die jüdische Gemeinde den repressiven Maßnahmen der deutschen Besatzungsmacht unterworfen. Die systematische nationalsozialistische Propaganda, gestützt auf die zensierte griechische Presse und örtliche ideologische Kollaborateure, zielte auf die Reaktivierung der alten Gegensätze, um die griechischen Juden zu isolieren. Die Beziehungen zwischen der jüdischen und der christlichen Bevölkerung wurden somit erneut auf die Probe gestellt. Die Errichtung von Ghettobezirken um das Zentrum der Stadt im Frühjahr 1943 bedeutete die Trennung der Juden von der übrigen Bevölkerung. Die Ghettoisierung schuf zwischen ihnen und den Christen eine „Mauer“, die kulturelle und wirtschaftliche Auswirkungen auf das Leben aller Bewohner hatte und letztlich ihre jahrhundertealte Symbiose beendete. In der Alltagspraxis offenbarte sich zugleich, dass diese „Mauer“ nicht ganz unüberwindlich war und neue Formen des Zusammenlebens prägte.
This article explores an instructive case of translation critique against the background of the rise of Zionism in Europe at the turn of the previous century. It seeks to answer the question: Why did David Frishman, one of the most prolific Hebrew writers and translators of the late 1890s and early 1900s, criticize Vladimir Jabotinsky’s Russian translation of Hayim Nahman Bialik’s Hebrew poems? Both Bialik and Jabotinsky were major figures in the field of Hebrew culture and Zionist politics in the early 1900s, while Frishman generally shunned partisan activism and consistently presented himself as devoted solely to literature. Frishman perceived literature, nevertheless, as a political arena, viewing translation, in particular, as a locus of ideological debate. Writing from the viewpoint of a political minority at a time in which the Hebrew translation industry in Europe gained momentum, Frishman deemed translation a tool for cementing cultural hierarchies. He anticipated later analyses of the act and products of translation as reflective of intercultural tensions. The article suggests, more specifically, that it was Frishman’s view of the Hebrew Bible that informed his “avant-garde” stance on translation.
Rezensiertes Werk: The literature of the sages : second part; Midrash and Targum; Liturgy, poetry, mysticism, contracts, inscriptions, ancient science and the languages of rabbinic literature / Shmuel Safrai ... [Hg.]. - Assen : Royal Van Gorcum/Fortress Press, 2006. - XVII, 722 S. - (= Compendia rerum Iudaicarum ad Novum Testamentum, Section 2: 3/2)
Der Jude in der Musik
(2005)
rezensiertes Werk: Stephan Dörschel: Fritz Wisten : bis Zum letzten Augenblick : ein jüdisches Theaterleben. - Hentrich & Hentrich : Berlin, 2009. - 112 S. (Jüdische Miniaturen ; 74) ISBN 978-3-938485-85-9
rezensiertes Werk: Schwartz, Yigal: Maamin beli Kenessija : 4 Massot al Aharon Appelfeld. - Tel Aviv : Dvir, 2009.- 181 S.
rezensiertes Werk: Critchfield, Richard D.: From Shakespeare to Frisch: The Provocative Fritz Kortner. - Heidelberg : Synchron, 2008. - 223 S. ISBN 978-3-935025-99-7
rezensiertes Werk: Marx, Peter W.:Ein theatralisches Zeitalter : Bürgerliche Selbstinszenierungen um 1900. - Tübingen [u.a.] : A. Francke, 2008. - 429 S. ISBN 978-3-772-08220-7
The Book of Radiance
(2019)
Behandelte Themen sind: Wissen und Vorurteile über die Samaritaner; Die samaritanischen Quellen und ihre Zugänglichkeit; Die Publikationen Moritz Heidenheims; Heidenheims Darstellung der samaritanischen Theologie; Rezeption Heidenheims; Abraham Geiger und Moritz Heidenheim: Zwei Gelehrte im Widerstreit; Und heute?; Die Sammlung Heidenheim
Die Hauptströmung der orthodoxen jüdischen Gemeinschaft in Großbritannien, die vollständig integriert ist und am britischen Leben teilnimmt, scheint in gewisser Hinsicht, als ein beispielhaftes Modell für ein modernes orthodoxes Judentums gelten zu können. Der Begriff „Minhag Anglia” kann jedoch auch verwendet werden, um die oftmals unsystematisch von statten gehende Vermischung von Jüdischkeit und Britentum zu beschreiben, die als anglo-jüdische Lebensweise charakterisiert werden kann. In diesem Beitrag wird in Erwägung gezogen, ob der allgemein unreflektierte Charakter des „Minhag Anglia” es ausschließe, dass dieser als eine Strategie des modernen orthodoxen Judentums fungiere.
Bereits im 13. Jahrhundert legten die Juden der alten Handelsstadt Frankfurt/Oder ihren Friedhof in der damaligen Dammvorstadt an – und damit ist dieser „Gute Ort“ einer der ältesten jüdischen Begräbnisstätten in Mitteleuropa. Er dokumentiert auf einzigartige Weise sowohl die sehr lange Geschichte der Frankfurter Juden bis zu ihrer gewaltsamen Vernichtung durch die Nazi- Barbarei als auch die des Umgangs der Nachgeborenen mit ihrem Kulturerbe. Der Friedhof, samt Trauerhalle und Gärtnerhäuschen, hatte diesen Weltkrieg im Wesentlichen unbeschadet überstanden.
Vom Raum zur Geschichte
(2011)
Der Begriff des Ghettos hat eine lange Forschungsgeschichte. Dieser Beitrag diskutiert ihn im Kontext der Historisierung der Lebenswelten des 19. Jahrhunderts. Der Terminus wird im 19. Jahrhundert zum Inbegriff der frühneuzeitlichen Tradition. Im Folgenden werden einige Aspekte der Entstehungsgeschichte dieses Bedeutungswandels analysiert, der auf einer Zivilisierungsdynamik gegenüber den Juden im ausgehenden 18. Jahrhundert wie der Historisierung der Hebräischen Bibel in der Aufklärung basierte.
Regulating public space
(2009)
Immer bleibe ein Mensch
(2004)
This article examines Pierre Nora’s concept of memory using the examples of York and Winchester to demonstrate the individuality of local approaches to the memory of medieval Anglo-Jewries. Overall, this paper will highlight how memory can be rescued from a period of prolonged silence and reintegrated back into a wider historical narrative. Conversely it will also examine how in stark contrast to this new attitude of remembering the silence surrounding Jewish memory continues to exist elsewhere. Finally this paper will ask why this silence remains, and question whether Nora’s theory that memory is constantly evolving is applicable to the experiences of Jewish memory in York and Winchester.
Heinrich Heine (1797–1856) als Nachfahre sephardischer Juden mütterlicherseits verfasste mehrere Werke mit spanischer Thematik, die Bezug zu seinem Judentum und den persönlichen Traumata („marranische Haltung“) haben. Die damit verbundenen Chiffren „Vertreibung“, „Verrat“, „Niederlage“, „Verwundung“ u. ä. subsumierte er unter das Symbol des Tals von Ronceval, den Todesort des legendären Roland, der zu des Dichters literarischen Alter Egos zählt.
rezensiertes Werk: Shraibman, Yechiel: Sieben Jahre und sieben Monate : meine Bukarester Jahre ; Roman. - Berlin : be.bra, 2009. - 272 S. ISBN 978-3-937233-56-7