Sozialwissenschaften
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Soziologische Arbeitshefte
(1997)
Mit der Zeitreihenstudie „Jugend in Brandenburg“ werden seit Anfang der 1990er Jahre Veränderungen ausgewählter Lebensbedingungen und Einstellungen brandenburgischer Jugendlicher in unterschiedlichen zeitlichen Abständen erfasst. Im Zentrum der aktuellen Studie stehen das Freizeitverhalten, Migrationspläne sowie die politischen Einstellungen.
Gefahr oder Risiko
(2019)
Von Gefahren ist täglich die Rede. Doch die Kulturwissenschaften und Sozialwissenschaften beschäftigen sich hauptsächlich mit Form und Logik des Risikos. Das will dieser Band ändern, indem er eine kultur- und medienhistorische Genealogie der Gefahr und ihrer Vorstellungsräume im Verhältnis zum Risiko liefert.Die Entstehung des Risikos und die Geschichte seiner kalkulativen Minimierung im frühneuzeitlichen Versicherungswesen sind gut erforscht. Aber wie steht es um die scheinbar existenzielle „Gefahr“? Sie gerät erst viel später, mit einem verhältnismäßig winzigen Kapitel in Clausewitzʼ posthumen Riesenwerk Vom Kriege (1832–1834), in den Fokus. Clausewitz erkennt, dass die Gefahr immer auch ein Wahrnehmungsproblem ist, ein ästhetisches Konstrukt, das angewiesen ist auf ein Bewusstsein für die technische Vermittlung der Eindrücke.
Die Krise der Universitäten
(2001)
Embodied narration
(2018)
Do liminal embodied experiences such as illness, death and dying affect literary form? In recent years, the concept of embodiment has been theorized from various perspectives. Gender studies have been concerned with the cultural implications of embodiment, arguing to move away from viewing the body as a prediscursive phenomenon to regarding it as an acculturated body. Age studies have extended this view to the embodied experience of ageing, while drawing attention to the ways in which the ageing body, through its materiality and plasticity, restricts the possibilities of (de)constructing subjectivity. These current debates on embodiment find a strong counterpart in literary representation. The contributions to this anthology investigate how and to what extend physical borderline experiences affect literary form.
Nachdenken über Europa
(2006)
Die Stagnation des europäischen Einigungsprozesses führte in den letzten Jahren zu verstärkter Reflexion innerhalb der EU. Muss sich die Gemeinschaft konstitutionell erneuern? Kann eine europäische Identität gebildet werden oder formt sich ein “Europa der Regionen”? Kompetente Denker widmen sich diesen Fragen, wobei sie den Bedarf nach Konsolidierung ebenso wie die Erweiterung auf andere Politikfelder beispielsweise der ESVP beleuchten. Ergänzt werden diese profunden Artikel durch umfassende Literatur- und Konferenzberichte.
Eskalation
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Die Ereignisse um den G20-Gipfel im Juli 2017 haben viele Menschen schockiert und die Hamburger Stadtgesellschaft gespalten. Sie stehen in starkem Kontrast zu dem Sicherheitsversprechen, das der Senat im Vorfeld abgegeben hat, ebenso wie zu der Ankündigung, der Gipfel werde ein „Festival der Demokratie“. Dass ein Gipfelprotest in Unruhen mit breiter Beteiligung überging aber auch das teils gewaltsame polizeiliche Vorgehen gegen Protestierende ist erklärungsbedürftig. In der anhaltenden Diskussion über die Hintergründe der Auseinandersetzungen werden zumeist entweder die Polizei oder „gewaltbereite Gruppen“ für das Ausmaß der Gewalt verantwortlich gemacht. Letzteres lässt sich jedoch nur bedingt aus Motiven und vorgefassten Plänen bestimmter Akteure ableiten. Ein großer Teil der Gewalt entsteht – dies gerät allzu oft aus dem Blick – maßgeblich in Prozessen der Eskalation, in denen die Handlungen der verschiedenen Beteiligten miteinander verflochten sind, insofern sie auf Grundlage ihrer Deutung vorangegangener Erfahrungen und ihrer Wahrnehmung des Gegenübers aufeinander reagieren. Situationen der Gewalt haben zudem ihre eigene, in manchen Fällen kaum steuerbare, Dynamik. Der Bericht rekonstruiert, wie und warum die Gewalt in Hamburg in dieser Form eskalierte. Er enthält sich weitgehend einer moralischen Einordnung. Er beleuchtet konkrete Situationen des Aufeinandertreffens der Konfliktparteien und bettet sie in einen größeren Kontext ein, unter anderem in Hinblick auf die Konstitution der beteiligten Gruppen und in Hinblick auf die mediale Deutung des Geschehens. Der Bericht fasst die ersten Ergebnisse eines Forschungsprojektes zusammen, an dem über acht Monate mehr als 20 Gewalt-, Protest- und Polizeiforscher*innen mitgewirkt haben. Er beruht auf einer Vielzahl unterschiedlicher Quellen: Interviews mit Beteiligten, Dokumente, Filmaufnahmen und Fotografien, die Kommunikation auf Twitter und die Berichterstattung in ausgewählten Tageszeitungen, Beobachtungsprotokolle aus der Protestwoche und danach. Die Analyse gliedert sich in drei Teile. (1) Die Ausgangskonstellation, in der sich die unmittelbar Beteiligten, Polizei und Protestierende, auf die Protestwoche einstellen und prägende Grundkonflikte sichtbar werden. (2) Schlüsselsituationen, in denen Konflikte ausgetragen werden und die Muster der Eskalation im Kleinen sichtbar machen. (3) Die mediale Deutung und Formung der Ereignisse, über die der Fokus auf „Gewalt“ verstärkt und die jeweils eigene Wahrnehmung bestätigt wird. Für die Analyse der Entstehung von Gewalt ist der Fall ein eindrückliches Beispiel für die Verkettung von Ereignissen ebenso wie für die Eigendynamik situativer Konfrontationen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Planungen, Erwartungen und Entscheidungen der Handelnden keine Rolle spielen würden. Die Dynamik des Geschehens verwirklicht sich, im Gegenteil, gerade darin, dass die Beteiligten in der Verflechtung ihrer Handlungen ihre Kalkulationen verändern und Situationsdeutungen entwickeln, welche Gewalt möglich oder notwendig erscheinen lassen
Das politische System Irans
(2011)
Seit über 30 Jahren hat die Islamische Republik Iran Bestand, doch noch immer dauern Debatten über die Einordnung des Regimes an. Handelt es sich bei dieser theokratischen Republik um ein autoritäres oder totalitäres System oder gar um einen neuartigen Regimetypus islamischer Prägung? In sechs Abschnitten wird hinter den Schleier der Islamischen Republik geblickt. Diese umfassen die Vereinbarkeit von Islam und Staat, die institutionelle Architektur des Systems, Räume politischer Teilhabe, Wirtschaft und Militär, Außenbeziehungen und Regionalmachtsanspruch, die grüne Revolte von 2009 sowie den aktuellen Machtkampf der Eliten. Dazu begeben sich deutsche und iranische Autoren unterschiedlicher Disziplinen auf die Spur eines scheinbar undurchsichtigen iranischen Herrschaftsmodells – das der velāyat-e faqih.
Region - Nation - Europa
(2000)
Aufgrund ihrer Vielfalt fällt es schwer, autoritäre Systeme einheitlich zu definieren. In den Beiträgen werden die Unterschiede dieser auf fast allen Kontinenten vorkommenden Regierungsform untersucht. Dazu werden insbesondere ihre Entstehung und soziale Einflüsse wie Kultur und Militär beleuchtet. Von Kuba, nach Weißrussland, Iran und Somalia kann der Leser somit das Phänomen autoritärer Herrschaft und dessen Einflussgrößen nachvollziehen. Das Fehlen einer einheitlichen Definition stellt sich somit nicht als Mangel, sondern als Zugeständnis an die Realität heraus.
Inwieweit sich politische Grenzen als künstlich herausstellen, lässt sich anhand der EU betrachten. Während sie sich im Inneren auflösen, werden die äußeren verstärkt. Daher stehen im vorliegenden Lehrtext neben den generellen und europäischen “Grenz-” Betrachtungen auch osteuropäische, insbesondere polnische Standpunkte und Erfahrungen im Zentrum der Betrachtung. Gerade das Verhältnis zu Deutschland zeigt hierbei, wie eine “künstliche Linie” auch ein Ort des Zusammenkommens sein kann.
Im Nachklang der napoleonischen Kriege befreite sich Süd- und Mittelamerika von der kolonialen Herrschaft. Welche Einflussgrößen von da an die Staatlichkeit in diesem Gebiet geprägt haben, wird hier geklärt. Insbesondere die Rolle des Militärs, der Gewalt, der Guerilla und der USA als argwöhnischer Statthalter des Kontinents stehen im Zentrum der umfassenden Beiträge dieses Sammelbandes. So werden die Entwicklung und der Status quo politischer Herrschaft in Lateinamerika dargestellt, was Vorhersagen zu deren Zukunft ermöglicht.
Anthropocene has become an environmental buzzword. It denotes a new geological epoch that is human?dominated. As mounting scientific evidence reveals, humankind has fundamentally altered atmospheric, geological, hydrological, biospheric, and other Earth system processes to an extent that the risk of an irreversible system change emerges. Human societies must therefore change direction and navigate away from critical tipping points in the various ecosystems of our planet. This hypothesis has kicked off a debate not only on the geoscientific definition of the Anthropocene era, but increasingly also in the social sciences. However, the specific contribution of the social sciences disciplines and in particular that of political science still needs to be fully established.
This edited volume analyzes, from a political science perspective, the wider social dynamics underlying the ecological and geological changes, as well as their implications for governance and politics in the Anthropocene. The focus is on two questions: (1) What is the contribution of political science to the Anthropocene debate, e.g. in terms of identified problems, answers, and solutions? (2) What are the conceptual and practical implications of the Anthropocene debate for the discipline of political science?
Overall, this book contributes to the Anthropocene debate by providing novel theoretical and conceptual accounts of the Anthropocene, engaging with contemporary politics and policy-making in the Anthropocene, and offering a critical reflection on the Anthropocene debate as such. The volume will be of great interest to students and scholars of political science, global environmental politics and governance, and sustainable development.
Neues Denken in der DDR
(2015)
Das Ende des Kalten Krieges brachte keine Ära des Friedens. Dabei hätte es ermöglicht, der Menschheitsgeschichte eine positive Wendung zu geben. Im „Neuen Denken“ waren deren Umrisse angelegt: Der mit nuklear-strategischen Waffen geführte Krieg hätte die Menschheit vernichtet. Es gibt nur noch gleiche und gemeinsame Sicherheit für alle Seiten oder keine. Im Westen wurde das „Neue Denken“ jedoch als Moment des Scheiterns des Realsozialismus angesehen, nicht als Chance. In diesem Band wird präsentiert, was in der DDR bis 1990 dazu konzeptionell entwickelt wurde.
Political Economy
(2017)
The Transformation of Citizenship addresses the basic question of how we can make sense of citizenship in the twenty-first century. These volumes make a strong plea for a reorientation of the sociology of citizenship and address serious threats of an ongoing erosion of citizenship rights. Arguing from different scientific perspectives, rather than offering new conceptions of citizenship as supposedly more adequate models of rights, membership and belonging, they deal with both the ways citizenship is transformed and the ways it operates in the face of fundamentally transformed conditions.
This volume Political Economy discusses manifold consequences of a decades-long enforcement of neo-liberalism for the rights of citizens. As neo-liberalism not only means a new form of economic system, it has to be conceived of as an entirely new form of global, regional and national governance that radically transforms economic, political and social relations in society. Its consequences for citizenship as a social institution are no less than dramatic. Against the background of both manifest and ideological processes the book looks at if citizenship has lost the basis it has rested upon for decades, or if the institution itself is in a process of being fundamentally transformed and restructured, thereby changing its meaning and the significance of citizens’ rights. This book will appeal to academics working in the field of political theory, political sociology and European studies.
This volume Struggle, Resistance and Violence examines the fact that all over the world the rights of citizens have come under enormous pressure and addresses the many ways in which people are ‘making claims’ against both autocratic and democratic authority. Without any doubt rule-breaking, riots and violent upheavals have become an aspect of political struggles for citizenship. The book takes up a conflict perspective that directs attention to these recent phenomena. It stresses the necessity of a careful analysis of resistance and violence as critical factors for coming to terms with social conflicts for citizenship from Europe to South America, as well as the Near East, the Far East and the Arab World
This volume Boundaries of Inclusion and Exclusion examines the many different and newly emerging ways in which citizenship refers to spatial, symbolic and social boundaries. Today, in the context of citizenship we face processes of inclusion and exclusion on national and supranational level but no less on the level of groups and individuals. The book addresses these different levels and discusses processes of inclusion and exclusion with regard to spatial, social and symbolic boundaries referring to such different problems as political participation, migration, or identity with regard to religion or the EU. This book will appeal to academics working in the field of political theory, political sociology and European studies.
The contributions to this volume Politics, Social Movements and Extremism take serious the fact that populism is a symptom of the crisis of representation that is affecting parliamentary democracy. Right-wing populism skyrocketed to electoral success and is now part of the government in several European countries, but it also shaped the Brexit campaign and the US presidential election. In Southern Europe, left-wing populism transformed the classical two parties systems into ungovernable three fractions parliaments, whereas in Latin America it still presents an instable alternative to liberal democracy.
The varying consequences of populist mobilisation so far consist in the maceration of the established borders of political culture, the distortion of legislation concerning migrants and migration, and the emergence of hybrid regimes bordering on and sometimes leaning towards dictatorship. Yet, in order to understand populism, innovative research approaches are required that need to be capable of overcoming stereotypes and conceptual dichotomies which are deeply rooted in the political debate.
The chapters of this volume offer such new theoretical strategies for inquiring into the multi-faceted populist phenomenon. The chapters analyse its language, concepts and its relationship to social media in an innovative way, draw the con -tours of left- and right-wing populism and reconstruct its shifting delimitation to
political extremism. Furthermore, they value the most significant aftermath of populist mobilisation on the institutional frame of parliamentary democracy from the limitation of the freedom of press, to the dismantling of the separation of powers, to the erosion of citizenship rights. This volume will be an invaluable reference for students and scholars in the field of political theory, political
sociology and European Studies.
Das politische System Irans
(2009)
Seit nunmehr 30 Jahren hat die Islamische Republik Iran Bestand, doch noch immer dauern Debatten über die Einordnung des politischen Systems an. Handelt es sich um ein autoritäres oder totalitäres Regime oder gar um eine neue Form islamischer Herrschaft? Die Beantwortung der Frage ist nicht nur für die Wissenschaft von Relevanz; sie ist von hoher politischer Aktualität. In zehn Beiträgen von deutschen und iranischen Autoren wird das politische System der Islamischen Republik anhand seiner Geschichte, seines Institutionengefüges, seiner gesellschaftlichen Kräfte sowie seiner Außenbeziehungen analysiert und in das regionale Gefüge eingeordnet. Ergänzt werden die Artikel durch Schaubilder und Statistiken sowie durch eine Zeittafel und ein Glossar mit den wichtigsten Begrifflichkeiten.
Das Buch „Organisation und Unsicherheit“ geht der Frage nach, wie Organisationen mit radikalen Wandlungsprozessen in den Organisation selbst und der Umwelt umgehen. Übergreifende These ist, dass Fehler, Unsicherheit, Ambivalenz und die Unplanbarkeit organisationaler Prozesse den Organisationsalltag maßgeblich prägen. Aus unterschiedlichen theoretischen Perspektiven und anhand verschiedener empirischer Analysen zu Jugendämtern, Bildungseinrichtungen, zum Umgang mit Großschadenslagen, zu Institutionen des Finanzmarktes u.a.m. wird gezeigt, welche Konsequenzen sich daraus für das Handeln in Organisationen und die Beziehungen zwischen Organisationen und Umwelt ergeben.