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This paper examines the intertext between Tolkien’s Ithilien episode in Two Towers and artistic presentations of plants in the art and literature of Augustan Rome. We argue that the evident ‘superbloom’ depicted in the ekphrasis of the flora of Ithilien recalls both Vergilian botanical adynata (especially in the Georgics) and Roman wall paintings of the Augustan period.
Die fachdidaktischen Tagespraktika (FTP) bilden ein Kernelement im Potsdamer Modell der Lehrerbildung, weist man ihnen doch eine „studienleitende Funktion“ zu. Wie aber realisiert sich diese Funktion in den einzelnen Fächern an der Universität Potsdam und welche Folgen ergeben sich für die Ausbildung der Lehramtsstudierenden ? Zur Beantwortung dieser Frage wurde eine Analyse der Verankerung der FTP in allen Studienordnungen hinsichtlich qualitativer (Inhalte und Ziele, Prüfungsformen, Belegungsvoraussetzungen) und quantitativer (Leistungspunkte, Semesterwochenstunden) Kriterien durchgeführt. Leitfadengestützte Interviews mit verantwortlichen Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern dienten der Untersuchung der konkreten Umsetzung und der Relevanzzuschreibung. Ziel war es, durch das Zusammenführen beider Zugänge – der realiter existierenden Curricula, der individualisierten Praktiken sowie der subjektiven Überzeugungen – ein Verständnis eben jener „studienleitenden Funktion“ zu erlangen und anschließend Diskussions- und Handlungsfelder für die Weiterentwicklung des FTP herauszuarbeiten.
Fighting ISIS in Syria
(2022)
This paper analyses the Operation Euphrates Shield (OES) al-Bab battle and presents the lessons learned. OES started with a mixed force of Free Syrian Army, Turkish special forces and armoured units. During the operation, the aims and the force structure gradually changed, yet not the command structure. When OES aimed to capture al-Bab, ISIS employed conventional active defence strategy. The OES commander's insistence on employing special forces increased own casualties and al-Bab was seized only after resorting to a conventional urban attack. OES presents tactical and operational lessons for the militaries on structure and execution of operations against an irregular adversary employing conventional means.
Ein Dach über Europa
(2022)
Wo ist Deutschlands Raketenabwehr? Diese Frage rückte nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland 2014 in den Fokus der Presseberichterstattung. Für die Abwehr von ballistischen Raketen ist die Flugabwehrraketentruppe der Luftwaffe zuständig. Im Ost-West-Konflikt schützten rund 18.600 deutsche Soldaten im Rahmen der Integrierten NATO-Luftverteidigung die westliche Allianz vor Luftangriffen durch den Warschauer Pakt. Nach der Wiedervereinigung befand sich der Luftverteidigungsgürtel des Bündnisses nicht nur in einer geografisch wirkungslosen Position, sondern ihm fehlte auch die Daseinsberechtigung. Mit seiner Auflösung ging ein erheblicher Abbau von Personal und Material der Flugabwehrraketenverbände einher. Nach der Neuausrichtung der Bundeswehr 2012 blieb diesem Dienstbereich der Luftwaffe nur noch ein Geschwader mit rund 2.300 Dienstposten. Der alte Feind war weg – und Deutschland nach 1989/90 umgeben von Freunden und Verbündeten. Warum also sollte die Regierung in eine Fähigkeit investieren, die Deutschland für sich selbst nicht brauchte?
Hier geblieben?
(2022)
Die historische Forschung hat seit längerem herausgearbeitet, dass Migration nichts von einer Norm Abweichendes ist, sondern vielmehr ein »konstitutives Element der Menschheitsgeschichte« (J. Oltmer), der Mensch mithin stets ein »homo migrans« (K.-J. Bade) war. Auch die Geschichte Brandenburgs wurde seit jeher von Einwanderungsprozessen geprägt. Von »Toleranz« im modernen Sinne kann freilich keine Rede sein, sondern meistens ging es um ökonomisch nutzbringende Aufnahme bestimmter Gruppen. Sehr oft waren die Ansiedlungen aber auch das Ergebnis von Flucht, Vertreibung und kriegerischer Gewalt. Der vorliegende Band zeigt anhand von Beispielen vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart die Bedeutung der Zuwanderung für Brandenburg auf. Der Bogen reicht von der slawischen Einwanderung des 8./9. Jahrhunderts bis zur Ankunft russisch-jüdischer »Kontingentflüchtlinge« im Gefolge der deutschen Wiedervereinigung, von Niederländern, Juden, Hugenotten, Revolutionsflüchtlingen in der Frühen Neuzeit bis hin zu Muslimen, Zwangsarbeitern, Vertriebenen und DDR-»Fremdarbeitern« im 20. Jahrhundert – eine Geschichte der Vielfalt des brandenburgischen Raumes und seiner Bevölkerung im Spiegel der Zuwanderung.
In the Shadow of Ukraine
(2022)
In 2022, India captured global attention over its response to the war in Ukraine. While calling for both parties' return to diplomacy, India abstained from several United Nations resolutions condemning Russian aggression. For a country that ostensibly subscribes to the values of democracy and territorial integrity, its response appeared frustrating and contradictory, but it is broadly consistent with its long-standing policy of non-alignment. Although India's relationship with China is increasingly contentious, New Delhi is not yet fully convinced that it is in India's interest to swing westwards. The country's relations with Russia and China are deep, complex and substantive. In addition to the military and economic benefits it derives from its connection with Russia, New Delhi and Moscow share an avowed preference for a more equal, multipolar world. India will eventually have to reflect on the extent to which it can sustain its balancing act.
Das Reich der Vernichtung
(2022)
Der organisierte Massenmord an ethnischen und sozialen Bevölkerungsgruppen als Kriegsstrategie. Von 1939 bis 1945 ermordete das nationalsozialistische Regime rund 13 Millionen Zivilisten und andere Nichtkombattanten in Vernichtungslagern und außerhalb davon. Fast die Hälfte der Opfer des Nationalsozialismus waren Juden. Die Judenverfolgung und die Shoah sind in der Geschichte ohne Beispiel, aber als Teil eines systematischen Massenmordprogramms zu betrachten. Zu den Opfern der NS-Verbrechen gehörten auch Behinderte, Roma, polnische Eliten, gefangene Rotarmisten und unbewaffnete Zivilisten. Der Massenmord als Kriegsstrategie: die erste integrative, umfassende Analyse. Vom britischen Historiker Alex J. Kay, der bereits fünf bedeutende Bücher über die Zeit des Nationalsozialismus veröffentlicht hat. Die Geschichte des Holocausts und die Ermordung ethnischer und sozialer Bevölkerungsgruppen. Fundamentaler Beitrag zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen im 2. Weltkrieg. Die erste integrative Gesamtdarstellung der Völkermord-Politik des NS-Regimes. Erstmals führt Alex J. Kay die systematischen Mordprogramme und ihre Opfer in einer differenzierten Darstellung der deutschen Kriegsverbrechen zusammen. Es wird deutlich, dass Genozid und Vergeltungsmaßnahmen integrativer Bestandteil der Kriegsstrategie zur Durchsetzung der nationalsozialistischen Ideologie waren. In seiner bahnbrechenden Analyse zeigt er, wie eine strategisch geplante, staatliche Politik des Massenmords Millionen von Menschen das Leben kostete.
L’impero della distruzione
(2022)
La prima storia complessiva degli efferati crimini nazisti, che dimostra come diffuse e generalizzate politiche di sterminio fossero cruciali per la strategia del regime al fine di vincere la guerra e impossessarsi del mondo. La Germania nazista uccise circa tredici milioni di civili e altri non combattenti con deliberate politiche di omicidi di massa, soprattutto durante gli anni della guerra. Quasi la metà delle vittime furono ebree, sistematicamente annientate dall'Olocausto, fulcro del programma paneuropeo di purificazione razziale messo in atto dai nazisti. Alex Kay sostiene che è anche possibile esaminare il genocidio degli ebrei europei inserendolo nel contesto piú ampio delle uccisioni di massa naziste. Per la prima volta, L'impero della distruzione considera gli ebrei europei insieme a tutti gli altri principali gruppi di vittime: prigionieri dell'Armata Rossa, popolazione urbana sovietica, civili inermi vittime di terrore preventivo e rappresaglie, disabili psichici e fisici, rom europei e intellighenzia polacca. Ciascuno di questi gruppi era considerato dal regime nazista come una potenziale minaccia alla capacità della Germania di condurre con successo una guerra per l'egemonia in Europa. Un'opera fondamentale e innovativa che associa i numeri complessivi dello sterminio con la ricostruzione di singoli casi di orrore quotidiano.
Filbert, Alfred
(2022)
Bibliographie-Eintrag: Der Jurist Alfred Filbert gehörte von 1935 bis 1945 zu den Funktionseliten im Hauptamt des Sicherheitsdienstes des Reichsführers-SS und im Reichssicherheitshauptamt. 1941 verantwortete er als Leiter des SS-Einsatzkommandos 9 die Ermordung von rund 18 000 Juden. 1945 untergetaucht, wurde er 1959 verhaftet, 1962 zu lebenslanger Haft verurteilt und 1975 vorzeitig entlassen.
Over the six decades since it officially ended, the Algerian War has become a key event for marking, retrospectively, the beginning of a new era in European, Western and global history. This new era is characterized by the proclaimed end of Western hegemony – by the proclaimed end of European history as global, universal history. This era, our era, understands itself as the time after the domination of the West, a time or multiple times of “post”: the time of postcolonialism, but also postmodernity, postsecularism, posthumanism.
The times of “post” are characterized by a fundamental reconfiguration of the relations between European civilization and its Others, first and foremost by the proclaimed split between Europe and its Others, and more generally by the disintegration, disruption and dispersion of the – allegedly – unified space of culture, knowledge and discourse. The postcolonial era is an era of diversity and difference, an era of dispersions and diasporas, where the space of culture is a space of multiple cultures, a space of in-between, of “inter”: the space of the intercultural, but also the interreligious, interethnic, interracial and inter-epistemic.
This conference will reflect on the “inter” in the time of “post”. We invited scholars, thinkers, intellectuals and artists to discuss various aspects and models of intercultural dynamics that have been developed and articulated in the aftermath of the Algerian War or of other events that marked the decline of Western hegemony, such as the Second Vatican, May 1968 or the Vietnam War. How did the age of decolonization reshape the discourse and practice of intercultural relations? To what extent interculturality itself is a sign or a site of decolonization? To what extent, on the contrary, intercultural relations may reproduce colonial or generate neocolonial patterns?
Contributions examine the emergence of intercultural notions and practices in various intellectual traditions, European or non-European; the development of new categories and constellations of identity, otherness and dialogue; the interrelations between epistemic, cultural, discursive, religious and political aspects; as well as reactions to these new developments and various forms of critique and resistance. We are especially interested in how this reflection may shed light on socio-political and cultural phenomena, trends and concerns of the present time.
This open access book is about Mozambicans and Angolans who migrated in state-sponsored schemes to East Germany in the late 1970s and throughout the 1980s. They went to work and to be trained as a vanguard labor force for the intended African industrial revolutions. While they were there, they contributed their labor power to the East German economy.
This book draws on more than 260 life history interviews and uncovers complex and contradictory experiences and transnational encounters. What emerges is a series of dualities that exist side by side in the memories of the former migrants: the state and the individual, work and consumption, integration and exclusion, loss and gain, and the past in the past and the past in the present and future. By uncovering these dualities, the book explores the lives of African migrants moving between the Third and Second worlds.
Devoted to the memories of worker-trainees, this transnational study comes at a time when historians are uncovering the many varied, complicated, and important connections within the global socialist world.
Introduction
(2021)
Paths Are Made by Walking
(2021)
Marathon oder Salamis?
(2021)
Kämpfe mit Marx
(2021)
Die Wiederentdeckung des Marxismus durch die Neue Linke: eine spannungsvolle Geschichte.Schon vor 1968, in den 1950er Jahren, entstand eine Neue Linke. Junge akademische Intellektuelle begannen jenseits der polarisierten traditionellen Arbeiterbewegung nach neuen Anknüpfungspunkten für ein linkes Denken zu suchen. Neu gegründete Theoriezeitschriften wurden dabei zu ihren Organisationskernen. In der Theorie fand die Neue Linke gemeinsame Überzeugungen und verschmolz auch hierdurch zu einer vorgestellten Gemeinschaft. Insbesondere marxistische Theorien wurden wiederentdeckt und neu interpretiert.Mit Marx führte die Neue Linke gemeinsame Kämpfe gegen eine »bürgerliche« Öffentlichkeit - mit Marx trug sie aber auch immer stärker Kämpfe untereinander aus. David Bebnowski nutzt die beiden West-Berliner Zeitschriften »Das Argument« und »PROKLA« als Seismographen und Sonden zur Ergründung der Geschichte der Neuen Linken und des akademischen Marxismus. Dabei wird deutlich, dass »1968« nicht nur für Aufbrüche steht, sondern ebenso zu Spaltungen führte, die die Linke bis heute kennzeichnen.
Myriam Yardeni a consacré des travaux à l'histoire de la Réforme, à la pensée politique et à l'historiographie des Huguenots, aux changements d'attitude envers le peuple juif, à l'Église du Désert, mais aussi au Refuge en Allemagne et en particulier en Prusse. Sans pouvoir retracer ici toute cette partie de son itinéraire de recherche, ni même étudier à fond ses contributions majeures à la recherche sur le Refuge en Prusse, ce texte ne veut qu'apporter un témoignage sur la vitalité et la productivité de sa méthode de recherche.
Der Diplomat und die Päpste
(2021)
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Diego von Bergen zum ersten deutschen Botschafter beim Heiligen Stuhl ernannt und vertrat die Weimarer Republik und Hitler-Deutschland bis 1943 am Vatikan. Bis weit in die Nachkriegszeit hinein galt er als der „nationalsozialistischen Mystik nicht empfänglich“.Da in der historischen Forschung inzwischen Konsens darüber herrscht, dass das Auswärtige Amt die Gewaltpolitik des NS-Regimes überall und zu jeder Zeit mitgetragen hat, liefert die Studie eine überfällige Neubewertung von Hitlers dienstältestem Botschafter. Sie schärft nicht nur das Bild des Amts als Akteur der Außenpolitik des Dritten Reichs, sondern lotet Handlungsspielräume des Botschafters aus und verortet ihn als Gegenspieler des Papstes. Zudem gelingt es methodisch innovativ, die personalpolitische Entwicklung des Amts und der Botschaft epochenübergreifend mitzuberücksichtigen.
Auguste Viktoria
(2021)
An der Seite Wilhelms II. stand Auguste Viktoria als letzte Deutsche Kaiserin und Königin von Preußen an der Spitze des modernen und gleichzeitig antiquierten Deutschen Kaiserreichs. Von Zeitzeugen als unpolitische und karitative Landesmutter verehrt, spielte die konservative und xenophobe Kaiserin eine nicht zu unterschätzende Funktion in der Innen- und Außenpolitik des Kaiserreiches, die geradewegs in den Ersten Weltkrieg führte.
Erstmals wird die Rolle der Kaiserin im gesellschaftlich-politischen Alltag des Wilhelminismus in einer kritischen Biografie umfassend untersucht.
Gewaltgemeinschaften?
(2021)
Das massenhafte Sterben und die industrielle Kriegführung während des Ersten Weltkriegs führten zu einer erhöhten Gewaltbereitschaft in der Armee wie in der Zivilgesellschaft. Anhand konkreter Beispiele aus den am Krieg beteiligten Ländern beleuchtet dieser Band Konflikte zwischen Zivilisten, staatlichen Akteuren und militärischen Verbänden in der Kriegs- und Nachkriegszeit. Er geht der Frage nach, inwieweit solche Konflikte mit dem Konzept der Gewaltgemeinschaften zu analysieren sind, in denen sich einander oft fremde Menschen (spontan) zu hochmotivierten Gruppen mit einem gemeinsamen Gewaltziel zusammenschlossen. Die Beiträge zeigen, wie solche Gewaltgemeinschaften entstanden, wie sie kommunizierten, wieder zerfielen und was sie bewirkten.
Frauengemeinschaften haben neben den großen Männerklöstern bisher weniger Beachtung gefunden. Im deutschsprachigen Südwesten gibt es jedoch Ausnahmen: Imponierende Kirchen wie bei den Damenstiften Oberstenfeld oder Säckingen ließen Bedeutung immer anschaulich werden. Aus den Klöstern Wonnental und Günterstal stammen nicht weniger eindrucksvolle Zeugnisse liturgischer und pragmatischer Schriftlichkeit, mittelalterliche Alltagskulturen werden also auch bei Frauenkonventen greifbar. Oft entscheidet sich an der weltlichen Klosterherrschaft die Autonomie eines Frauenkonvents – aber auch hier ist die Bandbreite des Handelns groß und keineswegs stets durch „Vateräbte“ eingeschränkt. Alle Frauenklöster spiegeln folglich auf ihre Art Religiosität und soziale Vernetzung, Abhängigkeit und Selbständigkeit. Der Band vereinigt Beiträge zu Klöstern aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz.
Der Aufsatz behandelt die drei unterschiedlichen Hinrichtungsformen, die im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. in Athen angedroht wurden: apotympanismós, Sturz ins Barathron und Schierling. Eine solche Untersuchung verspricht reichen Aufschluss über die demokratische Ideologie, die entsprechenden Diskurse und ihre stetige Verstärkung durch Prozesse und Bestrafungen. Der Aufsatz vertritt dabei die These, dass eine chronologische Analyse dieser Hinrichtungsformen einen wichtigen und bisher unerforschten Beitrag zur Debatte über Kontinuität und Diskontinuität in der athenischen Demokratie vor und nach der Tyrannis der Dreißig leisten kann. Er zeigt, dass die Formen, in denen die Todesstrafe angedroht wurde, das Ausmaß der Änderungen in den Diskursen in der und über die athenische Demokratie nach der Niederlage im Peloponnesischen Krieg erkennen lässt. Die Unterschiede in den Exekutionsformen können einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Verschiebung des Begriffes der „Gleichheit“ vom 5. ins 4. Jahrhundert v. Chr. leisten.
In den Jahren 1930 und 1931 erschütterten zwei Revolten des SA-Führers Walter Stennes die im Dauerwahlkampf stehende NS-Bewegung. Die schnelle Niederschlagung beider Parteikrisen reklamierte die ostdeutsche Schutzstaffel unter Kurt Daluege für sich und verbreitete die Erzählung, Hitler habe die aufstrebende SS mit dem Leitspruch „Meine Ehre heißt Treue“ ausgezeichnet, um ihr für den aufopferungsvollen Einsatz gegen die Rebellen zu danken. Sascha Steger stellt dieses bis heute wirkmächtige Narrativ auf den Prüfstand, analysiert den tatsächlichen Verlauf der Stennes-Revolten und kommt zu dem Ergebnis, dass die SS unter Daluege zwar treu zum „Führer“ stand, aber keine entscheidende Rolle bei der Beendigung der Auseinandersetzung spielte.
Das Ende Preußens
(2021)
Die Zeit der Reformen
(2021)
Public character
(2021)
This article discusses the so-called 'Apocalypse' of Carour, a text preserved in a Codex (M586) of the famous Hamuli-find, that originally emanated from the environment of the Pachomian monastic enterprise. It addresses a series of disasters and communal deficiencies through metaphorical imagery and similes that struck the community after the death of its founding father Pachomios. After presenting a few conjectures to the editio princeps and providing a German translation, the 'Apocalypse' is contextualized within the historical and liturgical background of this late antique monastic community. The author asserts that this unique text not only displays the symptoms of disaster, but also gives us new insights into how the Pachomians productively coped with crises. In contrast to modern scholarship, the author argues that the 'Apocalypse' is in fact a prophecy (ex eventu) that was based on an instruction, which was publicly read at the large Easter assembly of the Pachomians, most likely by Horsiesos, the third abbot of the Koinonia. Using the figure of the frog, C(h)arour, to symbolize the biblical plague but also the Egyptian concept of rebirth, the instruction was intended to strengthen group cohesion and especially to prepare the novices that were about to receive their baptism during the Easter celebration for a life devoted to the Koinonia and its principles. To this initial prophecy, which developed an antithesis to the ideal monastic life envisioned by the Pachomians, another text was later added that narrated an unsuccessful attempt to overthrow Apa Besarion, the fifth abbot of the Koinonia. In a much more practical manner this second part of the prophecy elaborated on the same themes while also displaying the resilience of the community in averting crises through remembering and recommitting to its founding precepts. The convoluted text we possess now should therefore be equally viewed as a testament to the communication structures of the Pachomians as well as their memorial culture, which targeted moments of crisis and despair to imbue future generations with the necessary persistence to overcome possible disasters themselves and secure the long-term existence of the Koinonia.
Die aktuelle geschichtspolitische Debatte und die Kommission des Bundesministeriums der Justiz
(2021)
This edited volume examines entanglements and disentanglements between Africa and East Germany during and after the Cold War from a global history perspective. Extending the view beyond political elites, it asks for the negotiated and plural character of socialism in these encounters and sheds light on migration, media, development, and solidarity through personal and institutional agency. With its distinctive focus on moorings and unmoorings, the volume shows how the encounters, albeit often brief, significantly influenced both African and East German histories.
Vor aller Augen unsichtbar?
(2021)
Bischöfe im Frankenreich waren einflussreiche politische Akteure, die im Laufe des 9. Jahrhunderts ein gelehrtes Wissen vom eigenen Amt entwickelten. Spiegelungen dieses Wissens über das Wesen des Bischofsamtes finden sich in vielen Texten, die meisten stammen aus Westfranken. Offen ist bislang jedoch, welche Relevanz dieses Wissen und das bischöfliche Standesbewusstsein hatten – ist es als normativer Referenzrahmen von anderen politisch relevanten Ständen anerkannt? Wie entwickelt es sich über die Umbruchzeit des 10. Jahrhunderts in der post-karolingischen Zeit und beginnenden Kirchenreform? Diesen Fragen widmet sich das Buch durch eine Untersuchung von Bischofsabsetzungen in Westfranken im 9. und 10. Jahrhundert und durch eine Analyse des Bischofsbildes in monastischen wie bischöflichen Kreisen im 10. und frühen 11. Jahrhundert. So kann ein differenziertes Bild der Wahrnehmung des Bischofsamtes und der konkrete Umgang mit dem Wissen vom Bischofsamt in verschiedenen Kontexten gezeichnet werden.
Die Dissertation geht der grundlegenden Forschungsfrage nach, wie die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) auf lokaler Ebene die ihr zugeschriebene Rolle im politischen Alltag ausfüllte, in welchem Verhältnis sie zum System der DDR stand sowie welche Handlungsspielräume bestanden und genutzt wurden. Ihre Parteiarbeit vor Ort vom Mauerbau bis in die 1980er Jahre hinein blieb von der Forschung bisher weitgehend unbeobachtet, da das Interesse verstärkt der herrschenden SED oder den rebellischen Ansätzen der LDPD in den 1940er und späten 1980er Jahren galt. Die vorliegende Arbeit hat einen ersten Schritt unternommen, die liberale Partei auf Kreis- und Ortsebene zu untersuchen, und trägt dazu bei, diese Lücken zu schließen. Anhand der Fallbeispiele Gotha, Erfurt-Stadt und Eisenach beleuchtet die Dissertation die interne Parteiorganisation, Verhalten und Motivationen der Mitglieder sowie unter Berücksichtigung netzwerktheoretischer Ansätze die Verflechtungen der lokalen Parteifunktionsträger, die sich in die kommunale Arbeit vor Ort einmischten. Informations- und Situationsberichte sowie Korrespondenzen und Organisationsunterlagen gaben Auskunft über Selbstbilder, Aktivität, Themen und Kommunikationsaspekte. Deutlich werden die strengen Kontrollmechanismen innerhalb der Partei sowie das Spannungsfeld zwischen einer klaren Unterstützung der SED-Politik und individuell eigen-sinnigem Verhalten.
Durch die Analysekategorie des „Eigen-Sinns“ als Form der vielschichtigen Aneig- nung von Herrschaftsstrukturen in Abgrenzung zu den Begriffen Opposition und Widerstand wird gezeigt, dass die LDPD-Mitglieder in den untersuchten Kreisen sich zwar Freiheiten der Kritikäußerung nahmen sowie weitgehend selbstständig den Grad ihrer Aktivität bestimmten, dabei die grundlegenden Systemfragen jedoch nicht berührten. Es existierten viele unterschiedliche Lebenswelten der Akteure, abhängig von Tätigkeitsfeld, Motivation und Umfeld, die zu verschiedenen Taktiken und Ausprägungen des Eigen-Sinns bei einfachen Mitgliedern und den lokalen Funktionsträgern führten. Durch ihre kommunale Mitarbeit jedoch kümmerten sich die Liberaldemokraten in den Gemeinden um die drängendsten Versorgungsprobleme und sorgten mit der aktiven Rekrutierung ihrer Mitglieder für Arbeitsprogramme und Wettbewerbe für eine Beteiligung der LDPD an der Beseitigung der schlimmsten Mängel im öffentlichen Raum. Damit leisteten sie einen Beitrag zur Dämpfung der allgemeinen Unzufriedenheit und stärkten mittelbar das DDR-System. Im Gegenzug erhielten sie dafür von der SED eingeschränkte und klar definierte Handlungsspielräume. Mittels der beruflichen Verankerung der meisten aktiven Liberaldemokraten im ökonomischen Bereich konnte viel Praxiswissen herausgebildet werden, mit dem sich die untersuchten LDPD-Verbände im Rahmen der gewährten Gestaltungsfreiheit durchaus selbstbewusst in kommunale Prozesse einmischten. Für die Stabilisierung des Systems über die lange Zeit zwischen Mauerbau und Mauerfall spielten sie damit eine wichtige Rolle.
Die Vermischung von Distanzierung, Akzeptanz, Widerspruch und Gehorsam machen die Parteibasis und auch die aktiven Parteifunktionsträger auf der unteren Ebene zu einem sehr spannenden Untersuchungsfeld, das auch noch längst nicht ausgeschöpft ist.
Der Band stellt Schlüsselbegriffe der Public History vor und erschließt diese über die wichtigsten Themenfelder und zentrale Forschungsperspektiven. Er richtet sich an Studierende, Lehrende und Praktiker:innen, die sich mit Geschichte in der Öffentlichkeit befassen und bietet Zugänge zur theoretischen Fundierung der Public History als Teil der historischen Kulturwissenschaften an.
Der Aufsatz behandelt die drei unterschiedlichen Hinrichtungsformen, die im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. in Athen angedroht wurden: apotympanismós , Sturz ins Barathron und Schierling. Eine solche Untersuchung verspricht reichen Aufschluss über die demokratische Ideologie, die entsprechenden Diskurse und ihre stetige Verstärkung durch Prozesse und Bestrafungen. Der Aufsatz vertritt dabei die These, dass eine chronologische Analyse dieser Hinrichtungsformen einen wichtigen und bisher unerforschten Beitrag zur Debatte über Kontinuität und Diskontinuität in der athenischen Demokratie vor und nach der Tyrannis der Dreißig leisten kann. Er zeigt, dass die Formen, in denen die Todesstrafe angedroht wurde, das Ausmaß der Änderungen in den Diskursen in der und über die athenische Demokratie nach der Niederlage im Peloponnesischen Krieg erkennen lässt. Die Unterschiede in den Exekutionsformen können einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Verschiebung des Begriffes der „Gleichheit“ vom 5. ins 4. Jahrhundert v. Chr. leisten.
Playful Classics
(2021)
Universität
(2021)
Although German Federal Chancellor Helmut Kohl and British Prime Minister Margaret Thatcher were on the same side in the Cold War, as well as in the same family of moderate centre-right parties, despite being roughly the same age and sharing a fundamental market-economic and Atlanticist orientation, they were not in harmony emotionally. This analysis demonstrates how different genders, incompatible conceptions of nation, history, and regional origins, as well as experiences of mutual frustration eclipsed their ideological commonalities and counteracted against the 'emotional regimes' of 'the West' in the Cold War. It breaks new ground in several respects. First, it does not examine strong feelings that blotted out all others but rather a range of more ambivalent and nuanced emotions. Second, it links the themes of gender and feeling by enquiring about the male or female manifestations and attributions of certain emotions. Third, it focuses on not only men and women at the top but considers their entourages as either amplifiers or 'shock absorbers' of the leaders' feelings. Finally, it explores the scope and limits of the notion that the Cold War was an 'emotional regime'.
While academic mobility has generally been positioned in the literature as a ready, at-will movement of people and ideas, this chapter demonstrates how the conditions of mobility and immobility “all at once” impact knowledge production and exchange. By offering a more nuanced window into the experiences of scholars in exile, this chapter challenges dominant discourses of academic mobility and draws on lessons learned from within liminal spaces of knowledge production to elicit more response within higher education communities. Context-rich examples reveal the interpersonal tensions and cultural shifts—including gender, ethnic and race-based stereotypes and discrimination—that affect intellectual outputs, further problematizing the conceptualization of knowledge production in human capital terms. Lessons gleaned from Scholars at Risk (SAR) and related programmes suggest support structures that amplify scholars’ agency; more broadly, higher education should consider ways of adapting to its diverse knowledge producers, rather than supporting the acclimation to its current environment.
Die Arbeit untersucht die historische Entwicklung der Prätorianerpräfektur im 3. Jh. und bewertet die Funktion im Rahmen der kaiserlichen Herrschaftsordnung. Aufgrund der militärischen und politischen Krisen des 3. Jh. und der daran angepassten Herrschaftsstrategien erhielten die Prätorianerpräfekten umfassende Aufgaben. Die disparate Quellen- und Forschungslage beschreibt den Machtzuwachs und die Funktionsaufwertung der Prätorianerpräfekten in dieser wichtigen Phase aber sehr unterschiedlich. Ausgehend von den spätantiken Berichten geht die mehrheitliche Forschung zudem von einem Machtverlust der Prätorianerpräfekten unter Konstantin aus, dem eine Reformierung der Prätorianerpräfektur zugesprochen wird. Dieser Machtverlust lässt sich zeitlich und funktional jedoch nicht sicher bestimmen. In der Forschung wird dieser funktionale Abstieg oft mit der konstantinischen Demilitarisierung und Regionalisierung der Prätorianerpräfektur begründet. Bisher fehlte eine aktuelle Gesamtdarstellung, die die Prätorianerpräfektur in der Herrschaftsordnung des 3. Jh. bewertet und kategorisiert, um eine funktionale Abgrenzung zur klassischen Prätorianerpräfektur und zur Regionalpräfektur im 4. Jh. vorzunehmen.
Für diese funktionale Abgrenzung wurden in dieser Arbeit die Funktionsmerkmale und historischen Zusammenhänge der Prätorianerpräfektur im 3. Jh. abstrahiert und hieraus der Idealtypus einer „Kaiserlichen Magistratur“ gebildet. Die Ergebnisse dieser Abstrahierung zeigen die Prätorianerpräfektur im 3. Jh. als eine kommunikative Schnittstelle zwischen dem Kaiser und den leitenden Stellen der Zentral- und Provinzadministration. Die Prätorianerpräfektur übernahm hierbei eine leitende Stabsfunktion, die im Zusammenhang mit der höchsten inappellablen Gerichtsbarkeit die zweite Funktionsträgerebene nach dem Kaiser bildete. Diese Funktion übten die Prätorianerpräfekten ohne territoriale Bindung bis zum Ende der Tetrarchie bzw. bis zur frühen Herrschaft Konstantins aus.
Die ersten 40 Rechtsprofessoren der Viadrina immatrikulierten sich von 1506 bis 1571 in Frankfurt an der Oder. Sie lassen sich in zwei Gruppen einteilen, die von der Gründung der Universität 1506 bis 1539 Immatrikulierten und die nach Einführung der Reformation im Kurfürstentum Brandenburg 1539/40 bis zum Regierungsantritt des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg 1571 an der Viadrina eingeschriebenen Juristen. Die Profile der vorreformatorischen und der nachreformatorischen Rechtsexperten weisen Gemeinsamkeiten, z.B. die Eheschließung, aber auch Unterschiede auf. Am besten illustriert das Beispiel der Rechtsprofessorendynastien Zoch und Köppen die "Familienuniversität" Viadrina.
Die Digitalisierung veränderte die deutsche Kreditwirtschaft bereits seit den 1950er Jahren von Grund auf. Sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR stand sie in den folgenden Jahrzehnten in enger Wechselwirkung mit der Expansion, Umstrukturierung und der Ausweitung der Dienstleistungen von Banken und Sparkassen. Bis zur Wiedervereinigung wurde die Branche zu einem der größten Computeranwender. Das Buch zeichnet eine innovative Perspektive aus, indem Schmitt zeigt, wie Banken und Sparkassen Digitalisierung in ihre Software einprogrammierten. Dadurch veränderten sich nicht nur interne Prozesse, sondern ebenso das Verhältnis zu den KundInnen. Plötzlich arbeiteten neue Akteure wie ProgrammiererInnen in den Kreditinstituten. Mit seiner zeithistorischen Studie gibt Martin Schmitt Einblick in einen der bedeutendsten Wandlungsprozesse der Gegenwart: Welche Impulse für die Digitalisierung setzte die deutsche Wirtschaft? Welche Unterschiede gab es beim Computereinsatz im Kapitalismus und im Sozialismus? Und welche Auswirkungen hatte dies auf das Schicksal der vielen Angestellten wie auch auf die Sparguthaben der Bevölkerung?
Die Henning-von-Tresckow-Kaserne in Geltow (GemeindeSchwielowsee) war einer der Ausgangspunkte deutscher, verbrecherischer Kriegführung im ZweitenWeltkrieg. In der Zeit der DDR plante man dort nicht nur dieLandesverteidigung, sondern sicherte auch die SED Diktatur.Mit der Bundeswehr zogen 1990 erstmals demokratisch legitimierte, gesamtdeutsche Streitkräfte in die Geltower Liegenschaft.Die Bände der Reihe Stand.Punkt.Ort des ZMSBwbieten anhand von Kasernen und Einrichtungen derBundeswehr eine kompakte Militärgeschichte mit Blick auf regionale Geschichte und historische Biografien.
Devotio malefica
(2021)
Antike Fluchrituale zielten darauf ab, die jeweilige Gerechtigkeitsvorstellung der Verfluchenden durchzusetzen – insbesondere wenn weder das öffentliche Justizsystem noch gesellschaftlich anerkannte Verhaltenskodize dem Anspruch gerecht werden konnten. In den Ritualen kamen sogenannte defixionis tabellae (Fluchtafeln) zur Anwendung, die hier devotiones maleficae genannt werden. Sie bestehen meistens aus eingeschriebenen Bleilamellen und wurden für die Beschädigung eines oder mehrerer Opfer angefertigt.
Sara Chiarini untersucht die dabei verwendete Fluchsprache, die durch ihre formelhaften Strukturen und Bestandteile auf eine Tradition des Fluchrituals hindeuten. Individuelle Ergänzungen bieten hingegen Hinweise auf die Bedingungen um die Entstehung des Rituals, die Gefühlslage der Verfluchenden und die Arten von Bestrafungen, die der rechtlichen Dimension des Rituals entsprechen. Chiarini ergänzt den bisherigen Forschungstand anhand der neu entdeckten und veröffentlichten Fluchtafeln und setzt sich umfassend mit diesem epigraphischen Material auseinander.
Red Metal
(2021)
Heavy-Metal-Fans waren in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre die vermutlich größte jugendliche Subkultur in der DDR. Sie gingen arbeiten, denn Schallplatten, ihr Outfit und Shopping-Fahrten nach Budapest waren teuer. Für Politik interessierten sie sich jedoch kaum. Die SED war deshalb verunsichert, wie sie mit der Jugendkultur umgehen sollte, und bemühte sich letztlich erfolglos, die Metal-Szene für ihre Ziele einzuspannen.
Nikolai Okunew erzählt auf der Basis umfassender Archivrecherchen, dutzender Interviews und der breiten Szene-Überlieferung die Geschichte der Heavy-Metal-Szene in der DDR. Er zeigt, wie sich ihre Bands entwickelten und die Fans an den Wochenenden scharenweise in alle Ecken des Landes fuhren, um dort zu feiern, zu trinken und zu headbangen. Konflikte mit der Polizei und der Stasi werden dabei ebenso deutlich wie die Rolle des Radios, das den Heavy Metal ins Land trug.
How soccer becomes politics
(2021)
In this case study, the authors elaborate on the narrative structure of transnational popular media events. Drawing from Dayan and Katz's concept of media events and Julia Sonnevend's exceptional work on iconic global media events, they argue that fundamental changes in the way occurrences are being reported on and news is structured must be considered. Allowing for recent technological advancements, the role of the consumer and the compression of time in media use, the authors develop a methodological and theoretical framework fitting a more mundane and everyday life-based approach. They derive their results from the analysis of the "Podgorica Media Event," a news cycle emerging from a racist incident during an international soccer game between England and Montenegro. Based on the body of 250 international news pieces, they identify a primary mother narration and a distinctive narration as the typical ways of storytelling on a transnational level. While differing greatly in content, aspects of transnational popular media events serve to protect and reify the cultural background they are grounded in on a national level. Thus, we assume that sport, or, more specifically, soccer, may become political in media communication not by the impact of state government but by the consumers themselves choosing and developing a popular media event in the first place.
Im Sog der Säkularisierung
(2021)
Kaum etwas trennt Ost- und Westdeutsche bis heute so sehr wie die religiösen Bindungen. Doch obwohl die Zahl der Kirchenmitglieder in der DDR ungleich schneller und dramatischer zurückging, machte sich auch in der Bundesrepublik die Tendenz der westlichen Moderne zur Säkularisierung deutlich bemerkbar.
Der Band beschreibt vor diesem Hintergrund das Verhältnis zwischen christlichen Kirchen und Politik in beiden deutschen Staaten. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem unterschiedlichen Umgang mit Religion in Schule und Jugendarbeit, den gesellschaftlichen Debatten über Krieg und Frieden, den grenzübergreifenden Kontakten und der Bedeutung der Kirchen in der friedlichen Revolution und im Prozess der Wiedervereinigung.
Editorial
(2021)
Der Charakter Preußens als composite monarchy prägte seine Geschichte, wobei die politischen und territorialen Verwerfungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts besondere Herausforderungen zur Integration der 1815 hinzugewonnenen Landesteile mit sich brachten – schließlich liefen sie parallel zu den gesellschaftlichen und ökonomischen Wandlungsprozessen jener ,Sattelzeit‘.
Die Potsdamer Dissertation widmet sich erstmals mit vergleichendem Blick der wirtschaftlichen Integration zweier Gebiete, denen unter den preußischen Neuerwerbungen von 1815 seitens der bisherigen Forschung weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde: das zuvor schwedische Vorpommern sowie diejenigen von Sachsen abgetretenen Territorien, die der dann entstehenden Provinz Brandenburg zugeordnet wurden, einschließlich der Niederlausitz. Quellenbasiert und methodisch fundiert arbeitet die Studie heraus, inwiefern es gelang, diese neuen Landesteile wirtschaftlich in den preußischen Gesamtstaat zu integrieren und so einen einheitlichen Wirtschaftsraum zu konstituieren. In welchem Maße staatliche und nicht-staatliche Akteure aus den Provinzen an dem Integrationsprozess beteiligt waren, ist dabei von besonderem Interesse. Lagen Hemmnisse etwa eher in Strukturen oder eher in dem Verhalten maßgeblicher Personen und Institutionen begründet? Warum stellte sich ein administratives oder legislatives Vorgehen in einem Gebiet als erfolgreich heraus, während es andernorts mehr Widerstände hervorrief? Welche Bedeutung kam außerdem der allgemeinen wirtschaftlichen Verfassung und deren Entwicklung während der beginnenden Industrialisierung für die Integrationsfähigkeit eines Gebietes zu? Durch den Vergleich der Territorien lassen sich die Motive der Beteiligten sowie Bedingungen und Einflussfaktoren für die wirtschaftliche Integration identifizieren.
Soldatenkönig
(2021)
Zur Einführung
(2021)
Der Schwarze Tod
(2021)