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Seit dem 01. 04. 2017 erfolgte eine umfangreiche Reform der Psychotherapie-Richtlinie. Neben der Einführung neuer Leistungen (z. B. Akutbehandlung, psychotherapeutische Sprechstunde) wurden auch Änderungen im Ablauf und der Beantragung von Psychotherapie beschlossen. Beispielsweise ist der Bericht an den Gutachter bzw. die Gutachterin seltener eine notwendige Voraussetzung zur Durchführung einer psychotherapeutischen Behandlung, als dass zuvor der Fall war. Im Zuge der Reform wurde auch der Leitfaden für die Gestaltung des Berichts an den Gutachter bzw. die Gutachterin überarbeitet.
Vor dem Hintergrund der Psychotherapie-Richtlinien-Reform ist das Werk „Leitfaden für den VT-Bericht an den Gutachter“ von Daniel Surall und Oliver Kunz sehr willkommen. Das Buch gliedert sich insgesamt in zehn Kapitel, in denen die Autoren ausführlich auf den reformierten Bericht an den Gutachter bzw. an die Gutachterin eingehen. In den ersten beiden Kapiteln fassen die Autoren die Änderungen zur Psychotherapie-Richtlinie und im Bericht an den Gutachter / die Gutachterin zusammen. In den folgenden sechs Kapiteln wird auf die einzelnen Abschnitte des neuen Berichts an den Gutachter/die Gutachterin eingegangen. Sehr hilfreich ist hierbei, dass die Autoren zahlreiche Fallbeispiele nutzen, um die einzelnen Abschnitte des Berichts an den Gutachter/die Gutachterin zu erläutern. Auch die übersichtliche Darstellungsform in Form von Tabellen (z. B. zur Darstellung der Verhaltensanalyse) erleichtert den Leser_innen die Nachvollziehbarkeit der Inhalte. Erfreulich ist auch, dass die Autoren hinsichtlich der Antragstellung auch immer auf Unterschiede zwischen erwachsenen Patient_innen und Kindern und Jugendlichen eingehen. Im neunten Kapitel des Leitfadens wird ausführlicher das Thema Umwandlungs- und Fortführungsanträge aufgegriffen. Dies ist insbesondere sinnvoll, da nach der neuen Psychotherapie-Richtlinie für Kurzzeitanträge in der Regel keine Berichtspflicht besteht und Umwandlungs- und Fortführungsanträge in der Praxis häufiger als zuvor von Relevanz sein dürften. Im zehnten Kapitel wird in knapper Weise darauf eingegangen, wie bei Ablehnung oder Kürzung von beantragten Leistungen vorgegangen werden kann.
Das Buch umfasst einen umfangreichen Anhang (67 Seiten), in dem Beispiele für Berichte an den Gutachter / die Gutachterin und Behandlungspläne für verschiedene psychische Störungen zu finden sind. Auch hierbei werden sowohl Berichte für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche präsentiert. Zudem beinhaltet der Anhang des Buches das Berner Inventar für Therapieziele, Auszüge aus dem AMDP-Befundbogen (Arbeitsgemeinschaft Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie, 2018)<\litr>, den Leitfaden zum Erstellen des Berichts an die Gutachter_innen (PTV 3) sowie einer Gegenüberstellung des alten und des neuen Leitfadens für den Bericht an die Gutachter_innen.
Bei dem von Surall und Kunz vorgelegten Buch handelt es sich um einen äußerst hilfreichen Leitfaden, der Therapeut:innen bei der Abfassung des Berichts an den Gutachter / die Gutachterin im Rahmen der Verhaltenstherapie unterstützen kann. Hierbei kann der Leitfaden Psychotherapeut_innen in Ausbildung bei der Abfassung ihrer ersten Anträge unterstützen. Aber auch erfahrenen Kolleg_innen können bei dem Übergang in die neuen Antragsformalitäten, die mit der Reform der Psychotherapie-Richtlinie einhergingen, unterstützen werden. Hierbei ist insbesondere die Im Anhang befindliche Gegenüberstellung des alten und des neuen Leitfadens für den Bericht an den Gutachter / die Gutachterin hilfreich, um sich einen schnellen Überblick über die Änderungen zu verschaffen. Insgesamt werden die einzelnen Abschnitte des Berichts an den Gutachter / die Gutachterin sehr gut strukturiert und verständlich erläutert. Die vielen Beispiele und die ausführlichen Materialien im Anhang ergänzen zudem die Erläuterungen und erleichtern das Verständnis. Zu Beginn des Buches wäre zudem noch eine Abbildung hilfreich gewesen, die den Ablauf der Beantragung von Psychotherapie schematisch darstellt, um einen genaueren Überblick über die Beantragung von Psychotherapie nach der neuen Psychotherapie-Richtlinie zu erhalten. Auch ein Stichwortverzeichnis würde die Suche nach bestimmten Inhalten erleichtern.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass es sich bei dem Werk von Surall und Kunz um einen sehr empfehlenswerten Leitfaden handelt, der im Rahmen der Antragstellung von Verhaltenstherapie genutzt werden kann. Aufgrund der klaren Struktur und Anschaulichkeit durch viele Beispielanträge bringt das Buch alle Voraussetzungen mit, um sich als Standartwerk zu etablieren, dass Therapeut_innen bei der Beantragung von Verhaltenstherapie in äußerst hilfreicher Weise unterstützt.
Background:
Many authors regard counseling self-efficacy (CSE) as important in therapist development and training. The purpose of this study was to examine the factor structure, reliability, and validity of the German version of the Counselor Activity Self-Efficacy Scales-Revised (CASES-R).
Method:
The sample consisted of 670 German psychotherapy trainees, who completed an online survey. We examined the factor structure by applying exploratory and confirmatory factor analysis to the instrument as a whole.
Results:
A bifactor-exploratory structural equation modeling model with one general and five specific factors provided the best fit to the data. Omega hierarchical coefficients indicated optimal reliability for the general factor, acceptable reliability for the Action Skills-Revised (AS-R) factor, and insufficient estimates for the remaining factors. The CASES-R scales yielded significant correlations with related measures, but also with therapeutic orientations.
Conclusion:
We found support for the reliability and validity of the German CASES-R. However, the subdomains (except AS-R) should be interpreted with caution, and we do not recommend the CASES-R for comparisons between psychotherapeutic orientations.
Hintergrund: Krankheitsängste beziehen sich meist auf die Angst vor dem Leiden an somatischen Erkrankungen. In Einzelfallberichten wurden auch Ängste vor psychischen Störungen berichtet, jedoch bisher nicht systematisch untersucht. Psychotherapeut_innen sind ständig mit psychischen Erkrankungen konfrontiert. Fragestellung: Diese Studie untersucht, wie stark Krankheitsängste bei Psychotherapeut_innen ausgeprägt sind und welche Faktoren diese beeinflussen. Methoden: Insgesamt 239 Psychotherapeut_innen wurden per anonymer Onlinebefragung mit den Illness Attitude Scales und der Mini-Symptom-Checklist untersucht. Ergebnisse: Krankheitsängste bei Psychotherapeut_innen waren geringer ausgeprägt als in der Allgemeinbevölkerung und bei Psychologiestudierenden. Faktoren wie die allgemeine psychische Belastung und das Vorhandensein tatsächlicher Diagnosen gingen mit erhöhten Krankheitsängsten einher. Schlussfolgerungen: Krankheitsängste können sich nicht nur auf somatische Erkrankungen beziehen, sondern auch psychische Störungen betreffen. Eine stärkere Berücksichtigung psychischer Krankheitsängste und deren weitere systematische Erfassung erscheinen daher wünschenswert.
Objective:
Therapist competence is considered essential for the success of psychotherapy. Feedback is an intervention which has the potential to improve therapist competence. The present study investigated whether competence feedback leads to an improvement of therapist competence and patient outcome.
Method:
Sixty-seven master-level clinical trainees were randomly assigned to either a competence feedback group (CFG) or a control group (CG). Patients with a diagnosis of major depression (N = 114) were randomly assigned to CFG or CG. Treatment included 20 individual sessions of cognitive behavioral therapy (CBT). In CFG, therapists received, parallel to the treatment, five competence feedbacks, based on videotaped therapy sessions. Independent raters assessed therapist competence with the Cognitive Therapy Scale (CTS) and provided the competence feedback. Patient outcome was evaluated with the Beck Depression Inventory-II (BDI-II) and therapeutic alliance (Helping Alliance Questionnaire [HAQ]) from both therapist's (HAQ-T) and patient's (HAQ-P) perspective were evaluated after each of the 20 sessions.
Results:
(a) Therapist competence (CTS) increased significantly more for CFG than CG. (b) Depression (BDI-II) decreased significantly across sessions for both groups, but without evidence for a group-differential benefit for the CFG. (c) Therapeutic alliance (HAQ-T/P) increased significantly across sessions for both groups from both perspectives, but without group differences. (d) There is a positive effect of BDI-II on CTS at the beginning and a negative effect of CTS on BDI-II at the end of therapy.
Conclusion:
Competence feedback improves therapists' independently rated competence, but there is no evidence that competence feedback in CBT leads to better outcome.
What is the public health significance of this article? This study suggests the substantial value of systematic competence feedback for improving therapist competence in the psychotherapy of depression. No significant effect of competence feedback on the reduction of reported depressive symptoms was found.
This study examined the effectiveness of psychological interventions for severe health anxiety (SHA) regarding somatic symptoms (SS) and health anxiety (HA). The databases Web of Science, EBSCO, and CENTRAL were searched on May 15, 2019, May 16, 2019, and August 5, 2019, respectively. Eighteen randomized controlled trials (N = 2,050) met the inclusion criteria (i.e., hypochondriasis, illness anxiety disorder or somatic symptom disorder with elevated HA being assessed with validated interviews: use of standardized outcome measures). Two reviewers independently evaluated the studies' risk of bias using the Revised Cochrane Risk-of-Bias Tool for randomized trials (RoB-2) tool. Overall, psychological interventions were significantly more effective than waitlist, treatment-as-usual, or placebo post-treatment (g(SS) = 0.70, g(HA) = 1.11) and at follow-up (g(SS) = 0.33, g(HA)= 0.70). CBT outperformed other psychological interventions or pharmacotherapy for HA post- treatment (Hedge's g(HA) = 0.81). The number of sessions did not significantly predict the effect sizes. In sum, psychological interventions were effective for SHA, but the generalizability of the results for SS is limited, because only two high-quatity trials contributed to the comparison.
Although effective treatments exist, obsessive-compulsive disorder (OCD) is, according to the views of patients and experts, still associated with chronicity, a term with no clear and consistent definition. To improve patient care and to foster research, a clear distinction between the various concepts of chronicity cited in the literature is crucial. The aim was thus to explicate central concepts related to courses and trajectories in OCD based on an explorative, scoping search of the existing literature. Our review revealed a considerable lack in content validity, as the concepts were operationalized inconsistently. Concepts related to symptom improvement were (complete) recovery, partial/full remission and partial/full response. Terms used in relation with symptom stability or worsening were chronic/continuous, intermittent and episodic course, waxing and waning, relapse, recurrence, deterioration and treatment-refractoriness. All concepts are explained and visualized as a result of the review. Further, based on authors' remarks, we present recommendations on how to enhance care for chronic OCD patients, namely training psychotherapists to apply CBT as intended, managing patient beliefs about disease and treatment, and adapting psychotherapy to OCD subtypes. Finally, we then propose a literature-based definition of treatment-refractory OCD.
Hintergrund: Dysfunktionale Überzeugungen und Bewertungen von Zwangsgedanken sind ausschlaggebend für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Zwangsstörungen. Die reliable und valide Erfassung dieser Überzeugungen mithilfe von Screeningverfahren ist für die kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlung relevant. Fragestellung: Ziel der Arbeit war die Erstellung eines Scoping review bezüglich der aktuellen Screeninginstrumenten zur Erfassung der 6 von der Obsessive Compulsive Cognitions Working Group (OCCWG) vorgeschlagenen Domänen bei Zwangsstörungen. Die Verfahren wurden systematisch nach ihrer psychometrischen Güte bewertet und in ihren Eigenschaften verglichen. Material und Methoden: Die Literatursuche erfolgte in den Datenbanken Web of Science Core Collection, Google Scholar und PubMed. Eingeschlossen wurden deutsch- und englischsprachige Verfahren für Erwachsene (≥18 Jahre). Ergebnisse: Es konnten 56 Studien zur Überprüfung der psychometrischen Eigenschaften von 16 Fragebogen eingeschlossen werden. Die Fragebogen erfassten alle Domänen dysfunktionaler Überzeugungen. Außerdem lagen 4 domänenübergreifende Verfahren vor, und 9 der Fragebogen waren deutschsprachig. Die Mehrzahl der Screeningverfahren wies adäquate bis gute psychometrische Werte auf. Die methodische Qualität der Studien war heterogen; methodische und statistische Verfahren nahmen über die Jahre an Komplexität zu. Schlussfolgerung: Weiterer Forschungsbedarf besteht v. a. in der Untersuchung der Störungsspezifität und Änderungssensitivität von Screeningverfahren an klinischen Stichproben.
Background:
Under the new psychotherapy law in Germany, standardized patients (SPs) are to become a standard component inpsychotherapy training, even though little is known about their authenticity.Objective:The present pilot study explored whether, followingan exhaustive two-day SP training, psychotherapy trainees can distinguish SPs from real patients.
Methods:
Twenty-eight psychotherapytrainees (M= 28.54 years of age,SD= 3.19) participated as blind raters. They evaluated six video-recorded therapy segments of trained SPsand real patients using the Authenticity of Patient Demonstrations Scale.
Results:
The authenticity scores of real patients and SPs did notdiffer (p= .43). The descriptive results indicated that the highest score of authenticity was given to an SP. Further, the real patients did notdiffer significantly from the SPs concerning perceived impairment (p= .33) and the likelihood of being a real patient (p= .52).
Conclusions:
The current results suggest that psychotherapy trainees were unable to distinguish the SPs from real patients. We therefore stronglyrecommend incorporating training SPs before application. Limitations and future research directions are discussed.
Background
Psychotherapy is highly effective and widely acknowledged for treating various mental disorders. Nevertheless, in terms of methods for teaching effective psychotherapeutic approaches and competencies, there has been a lack of investigation. Training and supervision are the main strategies for teaching therapist competencies, and standardized role-plays with simulated patients (i.e., trained individuals playing someone with a mental disorder) seem useful for evaluating training approaches. In medical education, this procedure is now internationally established. However, so far, little use has been made of standardized role-playing to evaluate training and supervision in the area of clinical psychology and psychotherapy.
Methods
In this study, standardized role-plays are used to evaluate methods for training and supervision. Central cognitive behavioral approaches for treating depression are taught in the training. The first experiment compares an active training approach (i.e., model learning) with a passive one (i.e., reading manual-based instructions). The second experiment compares a direct supervision technique (i.e., supervision based on video analysis) with an indirect one (i.e., supervision based on verbal reporting). In each experiment, 68 bachelor’s and master’s students of psychology will be randomly assigned to the experimental and control groups. Each student takes part in three role-plays (baseline, post and 3-month follow-up), which are all videotaped. Two independent raters assess therapist competencies in each role-play on the basis of a standardized competence scale.
Discussion
The research project aims to contribute to the development of specific training and supervision methods in order to improve psychotherapy training and patient care.