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Militärgeschichte und Wissensgeschichte bilden zwei in den vergangenen Jahrzehnten international prosperierende Forschungsfelder, die bislang aber selten miteinander in Dialog getreten sind. Das Themenheft nimmt dies zum Anlass, exemplarisch die Potentiale wissensgeschichtlicher Perspektiven für die (früh-)neuzeitliche Militärgeschichte auszuloten und dabei zugleich den bislang oft unreflektierten Zäsurcharakter der Jahre um 1800 kritisch zu beleuchten. Gab es eine eigene militärische Wissenskultur oder inwieweit partizipierte das Militär an den zivilen Wissenskulturen seiner sozialen Umwelt? Welche Akteure, welche Praktiken und welche Medien spielten eine Rolle bei der Verwissenschaftlichung des Militärischen im Wandel von der Kriegskunst zur Kriegswissenschaft? Gerade der geweitete analytische Horizont der Wissensgeschichte ermöglicht es, der Vielfalt der Wissensformen Rechnung zu tragen und entsprechende Entwicklungen angemessen in ihren historischen Kontexten zu verorten. Darüber hinaus bietet der epochenübergreifende Zuschnitt die Chance, nicht nur Brüche, sondern auch mögliche Kontinuitäten zwischen frühneuzeitlichem und neuzeitlichem Militärwesen sowie dessen Beziehungen zum Wissen aufzuzeigen und etwaige Ungenauigkeiten oder historiographisch bedingte Verkürzungen durch neue Akzentsetzungen zu korrigieren.
"Die Toten reiten schnelle."
(2007)
Viele Briefe von und an Alexander von Humboldt enthalten Zitate aus klassischen Werken der Antike oder aus zeitgenössischen Gedichten, Dramen, Erzählungen. Der Aufsatz versucht anhand einiger Beispiele zu zeigen, dass es den Briefeschreibern weniger darum ging, die Empfänger mit gediegener Bildung zu beeindrucken, als darum, ihren Gedanken anschaulicher und prägnanter Gestalt zu verleihen, zumal in gebildeten Kreisen die Kenntnis der Klassiker und der zeitgenössischen Literatur sozusagen zur Grundausstattung an Bildung gehörte, mit der beinahe spielerisch umgegangen werden konnte.