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Ein Deutschunterricht, der die Alltags- und Medienkultur der Schüler und Schülerinnen ernst nimmt, darf Sporttexte nicht unberücksichtigt lassen. Zu sehr ist der Sport in all seinen Facetten Teil der Lebenswelt vieler Schülerinnen und Schüler geworden. Die Frage ist nicht mehr, ob der Deutschunterricht darauf zu reagieren hat, die Frage ist vielmehr, wie er dies tun und welche Sporttexte er dabei nutzen kann.
Auch wenn die Suche nach sinnvollen Bezügen zwischen Sport und Deutschunterricht schon seit längerem intensiv betrieben wird, offenbart das vielschichtige Kulturphänomen „Sport“ immer wieder neue interessante Seiten, die es lohnen, fachdidaktisch behandelt zu werden.
Die zehn Beiträge in diesem Band verstehen sich als Unterrichtsanregungen für den kompetenzorientierten Deutschunterricht. Sie bedienen Betrachtungen zum Sport aus literarischer, sprachlicher und medialer Perspektive. Die theoretisch-begrifflichen Aspekte der jeweiligen Themen werden soweit behandelt, wie sie für das Verständnis erforderlich sind. Im Zentrum vieler Beiträge stehen Unterrichtsszenarien mit kommentierten Texten und Aufgaben, die für die Unterrichtsvorbereitung oder für den Unterricht selbst genutzt werden können.
In unserem Beitrag werden wir uns mit einigen typischen syntaktischen und prosodischen Strukturen des türkendeutschen befassen, eines ethnischen Stils, der u.a. von Jugendlichen mit türkischem Migrationshintergrund gesprochen wird. Grundlage unsere Untersuchung sind zehn Telefon- und Face-to-Face Gespräche von türkischdeutschen jungen Frauen aus Berlin. Behandelt werden Nachstellungen, d. h. Konstruktionen, bei denen nicht-satzwertige Satzglieder, die nach schriftsprachlichen Normen im Mittelfeld vorgesehen sind, erst nach einem (ersten) möglich Satzende bzw. erst nach der rechten Satzklammer formuliert werden, oder bei denen Satzglieder aus dem Mittelfeld nach der rechten Satzklammer wieder aufgenommen und expliziert werden. Die nachgestellt Satzglieder können in prosodisch fortgesetzte und prosodisch abgetrennte, selbständige unterschrieben werden. Wir wollen zeigen, dass das Türkendeutsche einige Konstruktionen mit dem gesprochenen Standartdeutschen teilt, aber auch einige spezifische Konstruktionen ausgebildet hat. Die typisch türkendeutschen Konstruktionen werden offensichtlich als diskurspragmatische Fokussierungsstrategien verwendet.