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Paths Are Made by Walking
(2021)
Zur Einführung
(2021)
Universität
(2021)
This article discusses the so-called 'Apocalypse' of Carour, a text preserved in a Codex (M586) of the famous Hamuli-find, that originally emanated from the environment of the Pachomian monastic enterprise. It addresses a series of disasters and communal deficiencies through metaphorical imagery and similes that struck the community after the death of its founding father Pachomios. After presenting a few conjectures to the editio princeps and providing a German translation, the 'Apocalypse' is contextualized within the historical and liturgical background of this late antique monastic community. The author asserts that this unique text not only displays the symptoms of disaster, but also gives us new insights into how the Pachomians productively coped with crises. In contrast to modern scholarship, the author argues that the 'Apocalypse' is in fact a prophecy (ex eventu) that was based on an instruction, which was publicly read at the large Easter assembly of the Pachomians, most likely by Horsiesos, the third abbot of the Koinonia. Using the figure of the frog, C(h)arour, to symbolize the biblical plague but also the Egyptian concept of rebirth, the instruction was intended to strengthen group cohesion and especially to prepare the novices that were about to receive their baptism during the Easter celebration for a life devoted to the Koinonia and its principles. To this initial prophecy, which developed an antithesis to the ideal monastic life envisioned by the Pachomians, another text was later added that narrated an unsuccessful attempt to overthrow Apa Besarion, the fifth abbot of the Koinonia. In a much more practical manner this second part of the prophecy elaborated on the same themes while also displaying the resilience of the community in averting crises through remembering and recommitting to its founding precepts. The convoluted text we possess now should therefore be equally viewed as a testament to the communication structures of the Pachomians as well as their memorial culture, which targeted moments of crisis and despair to imbue future generations with the necessary persistence to overcome possible disasters themselves and secure the long-term existence of the Koinonia.
Kämpfe mit Marx
(2021)
Die Wiederentdeckung des Marxismus durch die Neue Linke: eine spannungsvolle Geschichte.Schon vor 1968, in den 1950er Jahren, entstand eine Neue Linke. Junge akademische Intellektuelle begannen jenseits der polarisierten traditionellen Arbeiterbewegung nach neuen Anknüpfungspunkten für ein linkes Denken zu suchen. Neu gegründete Theoriezeitschriften wurden dabei zu ihren Organisationskernen. In der Theorie fand die Neue Linke gemeinsame Überzeugungen und verschmolz auch hierdurch zu einer vorgestellten Gemeinschaft. Insbesondere marxistische Theorien wurden wiederentdeckt und neu interpretiert.Mit Marx führte die Neue Linke gemeinsame Kämpfe gegen eine »bürgerliche« Öffentlichkeit - mit Marx trug sie aber auch immer stärker Kämpfe untereinander aus. David Bebnowski nutzt die beiden West-Berliner Zeitschriften »Das Argument« und »PROKLA« als Seismographen und Sonden zur Ergründung der Geschichte der Neuen Linken und des akademischen Marxismus. Dabei wird deutlich, dass »1968« nicht nur für Aufbrüche steht, sondern ebenso zu Spaltungen führte, die die Linke bis heute kennzeichnen.
Was wäre Brandenburg ohne seine vielen Einwanderer? Ohne die Hugenotten, ohne die Böhmen – und die Schweizer!? Die Zuwanderung von Schweizer Kolonisten nach Brandenburg hat die Migrationsforschung bisher nur marginal wahrgenommen.
Der „Große Kurfürst“ Friedrich Wilhelm hatte sich, nachdem es in der Schweiz Ende des 17. Jahrhunderts zu enormen sozialen Spannungen gekommen war, 1683 an den Bürgermeister und den Rat der Stadt Bern gewandt: Er bat um Überlassung von „Zehen oder Zwantzig Familien“, „welche der Wirthschafft und Viehzucht wohl erfahren seyn“. Die Folgenbewältigung des 30-jährigen Krieges, der die Kurmark vielerorts entvölkert hatte, war für ihn oberstes Staatsziel. Unter den nachgeborenen Schweizer Söhnen fanden sich viele Einwanderwillige, sodass eine Auswahl unter ihnen nötig wurde, „denn es ginge um die Ehre der Schweizerischen Nation.“ Auch heute noch kann man den Stolz dieser kleinen Einwanderungsgruppe in Nattwerder erleben.
Dietmar Bleyl untersucht ihr Schicksal sowohl unter dem wirtschaftlichen Aspekt (bis ins 19. Jahrhundert) als auch unter dem konfessionellen Aspekt (bis 1949) und schließt damit eine Lücke in der bisherigen Forschung.
Im Sog der Säkularisierung
(2021)
Kaum etwas trennt Ost- und Westdeutsche bis heute so sehr wie die religiösen Bindungen. Doch obwohl die Zahl der Kirchenmitglieder in der DDR ungleich schneller und dramatischer zurückging, machte sich auch in der Bundesrepublik die Tendenz der westlichen Moderne zur Säkularisierung deutlich bemerkbar.
Der Band beschreibt vor diesem Hintergrund das Verhältnis zwischen christlichen Kirchen und Politik in beiden deutschen Staaten. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem unterschiedlichen Umgang mit Religion in Schule und Jugendarbeit, den gesellschaftlichen Debatten über Krieg und Frieden, den grenzübergreifenden Kontakten und der Bedeutung der Kirchen in der friedlichen Revolution und im Prozess der Wiedervereinigung.
Editorial
(2021)
Der Aufsatz behandelt die drei unterschiedlichen Hinrichtungsformen, die im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. in Athen angedroht wurden: apotympanismós, Sturz ins Barathron und Schierling. Eine solche Untersuchung verspricht reichen Aufschluss über die demokratische Ideologie, die entsprechenden Diskurse und ihre stetige Verstärkung durch Prozesse und Bestrafungen. Der Aufsatz vertritt dabei die These, dass eine chronologische Analyse dieser Hinrichtungsformen einen wichtigen und bisher unerforschten Beitrag zur Debatte über Kontinuität und Diskontinuität in der athenischen Demokratie vor und nach der Tyrannis der Dreißig leisten kann. Er zeigt, dass die Formen, in denen die Todesstrafe angedroht wurde, das Ausmaß der Änderungen in den Diskursen in der und über die athenische Demokratie nach der Niederlage im Peloponnesischen Krieg erkennen lässt. Die Unterschiede in den Exekutionsformen können einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Verschiebung des Begriffes der „Gleichheit“ vom 5. ins 4. Jahrhundert v. Chr. leisten.