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Sprachbildung findet nicht nur im neuen Rahmenlehrplan für Berlin und Brandenburg explizit in allen Fächern Berücksichtigung, Sprachbildung ist gegenwärtig zugleich bundesweit eines der zentralen Themen der Lehrkräftebildung. In vorliegendem Beitrag werden zunächst Hintergründe sowie Ziele einer Verankerung von Sprachbildung in der Lehrkräftebildung präsentiert. Hieran anknüpfend werden die Grundzüge eines Konzepts für die Universität Potsdam präsentiert, an der Sprachbildung bislang noch nicht in den Studiengängen für das Lehramt für die Sekundarstufen verankert ist. Der Beitrag schließt mit Erfahrungen aus Lehrveranstaltungen zu Sprachbildung im Fach, die im Rahmen des Projekts „Sprachliche Heterogenität als Herausforderung in der Lehrkräftebildung“ gemacht wurden und in die zukünftige Entwicklung einfließen werden.
Die Entstehung der modernen britischen Nachrichtendienstarchitektur fiel in die erste Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Zeitgleich erfuhr die britische Gesellschaft eine nie dagewesene Demokratisierung. Die Arbeit versucht darzulegen, wie auch vermeintlich arkane Bereiche staatlichen Handelns in öffentliche Aushandlungsprozesse eingebettet sind und rekonstruiert deshalb erstmals systematisch öffentliche und fachöffentliche Diskurse über Nachrichtendienste Großbritanniens im Zeitalter der Weltkriege.
Brandenburg startete im Schuljahr 2012/2013 das Pilotprojekt „Inklusive Grundschule“ (PING). 35 dieser Pilot-Grundschulen wurden wissenschaftlich begleitet (vgl. Spörer, Schründer-Lenzen, Vock & Maaz, 2015). In diesem Beitrag berichten wir Befunde zum sozialen Selbstkonzept, wie die Kinder das Klassenklima erleben und wie sie sich von ihrer Lehrkraft angenommen fühlen. Untersucht wurden 1.435 Kinder in 61 inklusiven Klassen der Jahrgangsstufen 2 und 3. Es finden sich keine durchgängigen Nachteile bei Selbstkonzept und erlebtem Klassenklima für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF), jedoch fühlen sich diese weniger von ihren Lehrkräften angenommen.
Der vorliegende Beitrag widmet sich einem Seminar in den Bildungswissenschaften, das im Rahmen von „PSI-Potsdam“ konzipiert wurde und seit dem Wintersemester 2016/17 jeweils einmal pro Semester umgesetzt wird. Die konzeptionelle Besonderheit der Lehrveranstaltung zeigt sich vor allem in der Zielgruppe: Das Seminar mit einem Umfang von 2 Semesterwochenstunden ist für Lehrer_innen als Fortbildungsveranstaltung geöffnet. Dadurch ergeben sich gemischte Seminargruppen, in denen die Teilnehmer_innen mit sehr unterschiedlichen Vorerfahrungen vertreten sind. Dennoch lassen sich Forschungs- und Praxisorientierung verbinden und darüber hinaus auch Impulse für die Schulpraxis setzen. Den Studierenden erweist sich die Seminarteilnahme zudem als Zugang zum (Forschungs-) Feld Schule.
„Heimat“-Objekte
(2018)
Bei ihrer zumeist erzwungenen Emigration aus der deutschsprachigen Heimat nach Lateinamerika konnten bei weitem nicht alle ihren gesamten Hausstand mit in das neue Heimatland nehmen. Vielmehr war es der Mehrzahl der Emigranten nicht möglich, mehr als ein paar Kofffer aus ihrem alten Leben in das neue zu retten. Verkauft oder beschlagnahmt, vieles musste zurückbleiben, was über Jahre die Wohnungen und Häuser der deutschen Juden gefüllt hatte. Das Wenige, was doch mitgenommen werden konnte, hatte somit umso mehr persönlichen Wert für den Besitzer. Was also hatten die deutsch-jüdischen Emigranten und Exilanten in ihren Kofffern und weshalb waren gerade diese Objekte für sie bedeutend genug, um sie auf den beschwerlichen Weg über den Atlantik und auf einen neuen Kontinent in eine unbekannte Zukunft mitzunehmen?Eine Antwort auf diese Frage können die Objekte selbst geben, welche bis heute in den Familien der einstigen Emigranten aufbewahrt und benutzt werden. Sie repräsentieren die verlorene Heimat, ein Stück Geschichte des Ursprungslandes und der eigenen Familie. Diese Gegenstände sind mehr als nur Gebrauchsobjekte, welche ihren monetären Wert hatten und daher nicht zurückgelassen werden sollten. Es sind vielmehr Träger von gegebenen und zugeschriebenen Bedeutungen und Erinnerungen an Heimat, die ihnen anhaften und über Generationen hinweg weitergegeben und in ihrem Sym-bolgehalt ergänzt und erweitert werden.
„Auf engstem Raum“
(2018)
Für die Analyse der Unterrichtsqualität von Schulen durch Schülerurteile sollten drei Voraussetzungen erfüllt sein: (1) eine angemessene Übereinstimmung der Schülerurteile innerhalb der Schulen, (2) systematische Variabilität der Schülerurteile zwischen Schulen, (3) ein ausreichendes Maß an Reliabilität der aggregierten Urteile. Diese Studie untersucht mit internationalen PISA-Daten (Zyklen 2000–2012; 81 Länder, über 55.300 Schulen, über 1,3 Millionen 15-Jährige), inwiefern dies für Indikatoren der Qualitätsdimensionen des Unterrichts (Klassenführung, Kognitive Aktivierung, Konstruktive Unterstützung) zutrifft. Dafür bestimmten wir das Übereinstimmungsmaß rWG(J) sowie die Intraklassenkorrelationen ICC(1) und ICC(2). Es zeigte sich, dass (1) die Mehrzahl der Unterrichtsmerkmale eine moderate oder starke Übereinstimmung in Schulen aufwies, (2) sich Unterrichtsmerkmale aus Sicht der Schülerschaft systematisch zwischen Schulen unterschieden, jedoch (3) die Reliabilität der aggregierten Schülerurteile in vielen Ländern nicht ausreichte. Die Ergebnisse diskutieren wir vor dem Hintergrund von Konventionen zur Beurteilung der Übereinstimmung, Variabilität und Reliabilität auf Schulebene.
Ärgerliche Wirtshäuser, ergötzliche Häfen, empfindsame Kerker: Räume und Emotionen bilden emotionale Topografien, mit deren Hilfe sich die Akteure die Welt als Lebenswelt ordnen und aneignen. Der Autor untersucht den Zusammenhang zwischen Bewegung in frühneuzeitlichen Räumen und der emotionalen Bewegtheit der Akteure. Er kommt zu dem Schluss, dass Emotionen und Räume dabei nicht nur passiv erlebt, sondern aktiv vollzogen werden. Denn es handelt sich bei beiden um wechselseitig verbundene Handlungsanweisungen, die in Regeln, Topoi und Vorstellungen münden. Die sich ergebenden Verflechtungen nehmen verschiedene Formen an, die in kulturell, sozial und individuell bedingten emotionalen Topografien kulminieren, also in Anordnungen von Räumen und zugehörigen Emotionen. In dieser Struktur liegen somit Erklärungen für das Verhalten der Akteure verborgen.
Die Zusammenarbeit von Universität, Lehramtsstudierenden und Schulen gelingt, wenn die besonderen Bedürfnisse der drei Partner beachtet werden. So wünschen sich Schulen Entlastung und Unterstützung bei ihrer Weiterentwicklung, Studierende wollen ihr zukünftiges Tätigkeitsfeld näher kennenlernen und sich ausprobieren, während Wissenschaftler_innen eigene Forschungsinteressen vertreten. Um eine gute Netzwerkarbeit sicherzustellen, sind insbesondere gegenseitiges Vertrauen, gute Kommunikation und gemeinsame Ziele von besonderer Bedeutung. Im Beitrag wird der Ansatz des Projekts „Campusschulen“ vorgestellt, welches die Vernetzung von Lehrkräften, Lehramtsstudierenden und Wissenschaftler_ innen zu allerseitigem Vorteil ermöglichen soll. Es wird die konkrete Netzwerkarbeit an einem Beispiel vorgestellt sowie die übergeordneten Aufgaben der Projektkoordination, die das Gelingen der Vernetzung unterstützt, erläutert und diskutiert.
In seinem Roman Ragtime (1975) entwirft E. L. Doctorow ein politisches und soziales Sittengemälde der Vereinigten Staaten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden die politischen Herausforderungen der sozialen Ungleichheit, des Rassismus und des amerikanischen Imperialismus. Das in Ragtime entfaltete Panoptikum führt die von politisch-sozialen Gegensätzen geprägte amerikanische Gesellschaft der Ära Theodore Roosevelts vor und ermöglicht zugleich politische Bezüge und Reflexionen bis hin zur Gegenwart. Das Kapitel beleuchtet die realen Ereignisse, die im Roman verwoben sind und reflektiert die sich daraus ergebenden, bis heute aktuellen gesellschaftlichen Probleme sowie unsere politische Gegenwart. Der Autor vermittelt auf diesem Wege die Möglichkeit, mittels Literatur einer breiten Masse von Rezipienten den Zugang zu politischen Sachverhalten zu ermöglichen sowie eine Sensibilität für politisches Geschehen zu wecken.
Obwohl argumentative Kompetenzen in den Bildungsstandards einen hohen Stellenwert einnehmen, existiert nach wie vor eine eher geringe Anzahl empirischer Untersuchungen zur Entwicklung argumentativer Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern. Dieser Umstand wird weniger durch einen Mangel an argumentationstheoretischen Modellen verursacht als vielmehr von einer Reihe theoretischer Probleme, die insbesondere darin liegen, dass alltagsweltliche Argumentationen sprachliche Vagheiten und strukturelle Unvollständigkeiten aufweisen, die eine disjunkte empirische Kategorisierung erschweren. Im Beitrag wird ein Analysemodell vorgestellt, das diese Probleme teils löst, teils theoretisch umgeht und so die Grundlagen für eine reliable Datenerhebung bildet. Die Funktionsfähigkeit und didaktische Aussagekraft des Modells wird im Anschluss anhand eines Korpus mit argumentativen Gesprächsbeiträgen von Schülerinnen und Schülern der 8. und 10. Jahrgangsstufe demonstriert, bei der verschiedene Altersunterschiede sowie unterschiedliche argumentative Stile belegt werden können.
Im Fokus der bildungshistorischen und doppelbiografischen Dissertation steht die Darstellung des vielseitigen Reformengagements der Torhorst-Schwestern Adelheid und Marie im (Aus-) Bildungswesen der Weimarer Republik. Die Begriffe „Reform“ und „Engagement“ stellen tragende inhaltliche Signaturen der quellenbasierten Annäherung an das Geschwisterpaar dar. Thematisiert werden ihre Berufsbiografien in ihren jeweiligen bildungspolitischen sowie bildungspraktischen Wirkungskreisen – inmitten der ersten „echten“ deutschen Demokratie. Die Studie zielt insbesondere darauf ab, den Kreis der bildungshistorischen Repräsentantinnen für eine konstruktive Ausgestaltung des (Fort-)Bildungswesens im Sinne eines notwendigen, aber nicht realisierten Modernisierungs- und Demokratisierungsprozesses in jenem Zeitraum zu erweitern. Die Aufarbeitung des bisher in der bildungsgeschichtlichen Forschung weitestgehend unbekannten Schaffens vermag es, den vielschichtigen Bedeutungsebenen von Schulreform(en) und Reformpädagogik gerecht(er) zu werden. Die Arbeit intendiert zudem eine Horizonterweiterung des bildungshistorischen Blickfeldes – vor allem in Bezug auf bildungspolitische und schulpraktische Realisierungen von essenziellen Reformen in den Bereichen sekundärer (Aus-)Bildungseinrichtungen.
Die Schwestern bestimmten sowohl als kommunalpolitische als auch als schulpraktische Akteure die neue Praxis und die neuen Anforderungen der demokratischen Staatsform mit. Adelheid Torhorst kämpfte – über ihren kommunalen Verantwortungsradius hinausreichend – aktiv im Rahmen ihrer von 1924–1931 andauernden Mitgliedschaft im Bund der Freien Schulgesellschaften (BFS) für eine gesamte Weltlichkeit des deutschen Schul- und (Aus-)Bildungswesens. Beide Frauen mussten auf ihren Tätigkeitsebenen erfahren, dass ihre immer stärker werdenden sozialistisch geprägten Vorstellungen bezüglich der deutschen Bildungslandschaft Illusionen blieben. Vielmehr erkannten sie zunehmend einen Zusammenhang zwischen den etablierten Machtstrukturen; ein gesellschaftlicher Fortschritt, der sich in ihren Augen in einem sozial durchlässigen und weltlichen Bildungswesen formierte, erforderte vor allem strukturelle Veränderungen. Für diese jedoch gab es keine gesellschaftlichen und politischen Mehrheiten.
Die doppelbiografische Perspektive mit dem Fokus auf das Bleibende des Reformengagements sensibilisiert für gegenwärtige bildungspolitische Streitfragen. Der kritisch-reflexive Blick geht zunächst mit einer Würdigung der qualifizierenden deutschen (Aus-) Bildungslandschaft einher; schätzt die liberalen Errungenschaften wie die Entscheidungsfreiheit der Eltern in Bezug zum Besuch des Religionsunterrichts ihrer Kinder als ein Privileg einer demokratischen, sozial offenen Gesellschaft. Es braucht in einer herausfordernden Zukunft mehr denn je mutige Akteure mit progressivem Reformpotenzial. Das wegweisende Engagement der Torhorst-Schwestern stand im Kontext eines schulischen sowie gesellschaftlichen Fortschrittgedankens, der sowohl die Moderne positiv prägt und trägt, der aber auch für deren Krisen und Konflikte steht. Im gegenwärtigen (Aus-)Bildungswesen entstehen ebenso immer wieder neue Spannungen und Reformbedarfe, die es gilt, mit entsprechenden bildungspolitischen Richtlinien „von oben“ gesetzlich neu zu reglementieren – mit Leben gefüllt werden sie mit dem Engagement „von unten“.
Zukunft gestalten
(2018)
In der Humanmedizin stellt die sogenannte evidenzbasierte Medizin nach Einführung des Begriffs durch D.L. Sackett (Sackett et al. 1996) und der Gründung des Cochrane Instituts (1972) einen wichtigen Standard in der Aufbereitung und dem Transfer von Ergebnissen aus klinischen Studien in den ärztlichen Alltag dar. Ziel ist es, die Vermittlung von Erkenntnissen aus der Wissenschaft für die praktizierenden Ärzte zu erleichtern. Dabei werden Studienergebnisse in Abhängigkeit von der jeweiligen Fragestellung mittels systematischer Literaturrecherche zusammengetragen und hinsichtlich ihrer Evidenz bewertet, um so dem Arzt ein Instrument an die Hand zu geben, mit dem die gewonnenen Erkenntnisse im Hinblick auf eine konkrete klinische Situation abgewogen und angewendet werden können. In den letzten Jahren wurde allerdings vermehrt Kritik laut, dass der Ausgang vieler klinischer Studien in den Übersichtsarbeiten zu positiv dargestellt werde. Ursächlich hierfür ist der Aspekt des Publikationsbias, also die Beobachtung, dass Autoren wissenschaftliche Ergebnisse mit positivem Ausgang bevorzugt publizieren. Überträgt man diesen Sachverhalt auf die präklinische Forschung, die in weiten Teilen auf der Durchführung tierexperimenteller Untersuchungen beruht, so widerspräche das Zurückhalten negativer Ergebnisse in fataler Weise dem 3R-Konzept von Russel und Burch, da dadurch die Gefahr besteht, dass Forschungsvorhaben wiederholt durchgeführt werden.
Zeigen und Verbergen
(2018)
Obwohl heutige Filme kaum mehr ohne Effekte auskommen, gelten digitale Visual Effects häufig als Störfaktor oder bloßes Spektakel. Nur selten werden althergebrachte Diskurse und Vorurteile hinterfragt und Visual Effects oft als lediglich ins Digitale transformierte Effekte gesehen.
Für einen neuen Zugang zu diesem bisher unterrepräsentierten Medienphänomen schlägt Katrin von Kap-herr die Betrachtung der digitalen Visual Effects unter einem Doppelgestus des gleichzeitigen Zeigens und Verbergens vor. Dies lässt eine neue Lesart der Visual Effects zutage treten, welche sich deutlich von den Strategien der analogen Vorgänger absetzt. Die Untersuchung schließt damit eine Lücke für eine deutschsprachige Leserschaft.
www.BrAnD2.Würde.
(2018)
Das Zweite Brandenburger Antike-Denkwerk zielt auf die Zusammenarbeit der Klassischen Philologie der Universität Potsdam mit fünf landesweit ausgewählten Schulen. 2015/6 war das Projekt dem Thema „Würde“ gewidmet. Erste Aspekte beleuchteten Prof. Dr. Claudia Tiersch und PD Dr. Stefan Büttner-von Stülpnagel auf dem Potsdamer Lateintag. Anschließend wurde das Thema von den am Projekt beteiligten Schülerinnen und Schülern unter der Leitung von Prof. Dr. Ursula Gärtner in ganz unterschiedlichen Produkten umgesetzt. Alle diese Beiträge versammelt der vorliegende Band.
Das Projekt wird von der der Robert-Bosch-Stiftung gefördert.
www.BrAnD2.Wissen.
(2018)
Mit „Wissen“ kommt der zweite Durchgang des insgesamt dreijährigen Brandenburger Antike-Denkwerks zum Abschluss, das der Zusammenarbeit zwischen der Klassischen Philologie der Universität Potsdam und ausgewählten Brandenburger Gymnasien dient und von der Robert Bosch Stiftung gefördert wird.
Der vorliegende Band enthält zum einen die beiden Impulsvorträge vom Potsdamer Lateintag im Oktober 2017: Prof. Dr. Claudia Tiersch zeigt, inwiefern sich im antiken Rom Raumwissen als Raumpolitik offenbarte, und Frau PD Dr. Nicola Hömke beleuchtet den Streit um die „richtige“ Wissensvermittlung an römische Schüler in der ausgehenden Republik. Zum anderen sind die fantasievollen Ergebnisse dokumentiert, die die Schüler zusammen mit ihren studentischen Mentoren in der mehrmonatigen Projektphase zum Thema „Wissen“ erarbeiteten und auf einem eigenen Schülerkongress im März 2018 präsentierten.
Neben der vorherrschenden Unternehmenskultur existieren innerhalb der Organisationen unterschiedliche Subkulturen. Eine solche Subkultur - die berufliche - ist im Kontext dieser Arbeit von Bedeutung. Ihr Einfluss auf das Individuum in Form einer sekundären Sozialisation fängt in der Regel noch vor dem Eintritt im Unternehmen an und kann je nach Dauer der Einflussnahme und Stärke der Unternehmens- und der Subkulturen unterschiedlich sein. Im Mittelpunkt des Buches steht die Untersuchung der Abhängigkeiten zwischen der beruflichen kulturellen Prägung der Mitarbeiter und dem Umgang mit Wissen im Unternehmenskontext. Das Buch bietet einen theoretischen Überblick über die relevanten Themenfelder, stellt die Entwicklung eines Modells der Interdependenzen zwischen Wissensmanagement, Unternehmenskultur und beruflicher Subkultur vor und diskutiert erste Ergebnisse zur empirischen Untersuchung der Interdependenzen sowie das hierzu entwickelte Instrument.
WISSEN MACHT… ?!
(2018)
Die Mehrzahl der Schlaganfallpatienten leidet unter Störungen der Gehfähigkeit. Die Behandlung der Folgen des Schlaganfalls stellt eine der häufigsten Indikationen für die neurologische Rehabilitation dar. Dabei steht die Wiederherstellung von sensomotorischen Funktionen, insbesondere der Gehfähigkeit, und der gesellschaftlichen Teilhabe im Vordergrund.
In Deutschland wird in der Gangrehabilitation nach Schlaganfall oft das Neurophysiologische Gangtraining nach Bobath (NGB) angewandt, das jedoch in seiner Effektivität kritisch gesehen wird. In Behandlungsleitlinien wird zuerst das Laufbandtraining (LT) empfohlen. Für diese Therapie liegen Wirknachweise für Verbesserungen in Gehgeschwindigkeit und Gehausdauer vor. Auch für die Rhythmisch-auditive Stimulation (RAS), dem ebenerdigen Gangtraining mit akustischer Stimulation liegt vergleichbare Evidenz für Schlaganfallpatienten vor.
Ziel der durchgeführten Studie war es, zu klären ob der Einsatz von RAS die Effektivität von LT verbessert. Es wurden die Auswirkungen eines 4-wöchigen musikgestützten Laufbandtrainings auf die Gangrehabilitation von Schlaganfallpatienten untersucht.
Für die Kombinationstherapie RAS mit Laufbandtraining (RAS-LT) wurde spezielle Trainingsmusik entwickelt. Diese wurde an die individuelle Laufbandkadenz des Patienten angepasst und in Abstimmung mit der Bandgeschwindigkeit systematisch gesteigert. Untersucht wurde, ob RAS-LT zu stärkeren Verbesserungen der Gehfähigkeit bei Schlaganfallpatienten führt als die Standardtherapien NGB und LT. Dazu wurde eine klinische Evaluation im prospektiven randomisierten und kontrollierten Parallelgruppendesign mit 45 Patienten nach Schlaganfall durchgeführt. 45 Patienten mit Hemiparese der unteren Extremität oder unsicherem und asymmetrischem Gangbild wurden in der Akutphase nach Schlaganfall eingeschlossen. Bei 10 Patienten wurde die Studie während der Interventionsphase abgebrochen, davon 1 Patient mit unerwünschter Nebenwirkung in Folge des LT.
Die verwendete Testbatterie umfasste neben Verfahren zur Bestimmung der Gehfunktion wie Fast Gait Speed Test, 3-min-Walking-Time-Test und der apparativen Ganganalyse mit dem Lokometer nach Bessou eine statische Posturographie und eine kinematische 2D-Ganganalyse auf dem Laufband. Diese Methode wurde in Erweiterung der bisherigen Studienlage in dieser Form erstmals für diese Fragestellung und dieses Patientenkollektiv konzipiert und eingesetzt. Sie ermöglichte eine differenzierte und seitenbezogene Beurteilung der Bewegungsqualität.
Die primären Endpunkte der Studie waren die longitudinalen Gangparameter Kadenz, Gehgeschwindigkeit und Schrittlänge. Als sekundäre Endpunkte dienten die Schrittsymmetrie, die Gehausdauer, das statische Gleichgewicht und die Bewegungsqualität des Gehens.
Prä-Post-Effekte wurden für die gesamte Stichprobe und für jede Gruppe durch T-Tests und wenn Normalverteilung nicht gegeben war mit dem Wilcoxon-Vorzeichen-Rangtest errechnet. Für die Ermittlung der Wirkungsunterschiede der 3 Interventionen wurde eine Kovarianzanalyse mit zwei Kovariaten durchgeführt: (1) der jeweilige Prä-Interventionsparameter und (2) die Zeit zwischen Akutereignis und Studienbeginn. Für einzelne Messparameter waren die Vorbedingungen der Kovarianzanalyse nicht erfüllt, sodass stattdessen ein Kruskal-Wallis H Test durchgeführt wurde. Das Signifikanzniveau wurde auf p < 0,05 und für gruppenspezifische Prä-Post-Effekte auf p > 0,016 gesetzt. Effektstärken wurden mit Cohens d berechnet.
Es wurden die Datensätze von 35 Patienten (RAS-LT: N = 11, LT: N = 13, NGB: N = 11) mit einem Alter von 63.6 ±8.6 Jahren, und mit einer Zeit zwischen Akutereignis und Beginn der Studie von 42.1 ±23.7 Tagen ausgewertet. In der statistischen Auswertung zeigten sich in der Nachuntersuchung stärkere Verbesserungen durch RAS-LT in der Kadenz (F(2,34) = 7.656, p = 0.002; partielles η2 = 0.338), wobei auch die Gruppenkontraste signifikante Unterschiede zugunsten von RAS-LT aufwiesen und eine Tendenz zu stärkerer Verbesserung in der Gehgeschwindigkeit (F(2,34) = 3.864, p = 0.032; partielles η2 = 0.205). Auch die Ergebnisse zur Schrittsymmetrie und zur Bewegungsqualität deuteten auf eine Überlegenheit des neuen Therapieansatzes RAS-LT hin, obgleich dort keine statistischen Signifikanzen im Gruppenvergleich erreicht wurden. Die Parameter Schrittlänge, Gehausdauer und die Werte zum statischen Gleichgewicht zeigten keine spezifischen Effekte von RAS-LT.
Die Studie liefert erstmals Anhaltspunkte für eine klinische Überlegenheit von RAS-LT gegenüber den Standardtherapien. Die weitere Entwicklung und Beforschung dieses innovativen Therapieansatzes können in Zukunft zu einer verbesserten Gangrehabilitation von Patienten nach Schlaganfall beitragen.
Wie klingt Motivation?
(2018)
Hintergrund/Fragestellung: Während einer erfolgreichen Psychotherapie – so Miller und Rollnick (2013) – initiiert der Therapeut ein lautes Nachdenken über Veränderung (change talk), das eine Verhaltensänderung einleitet und verschiedene Facetten der Motivation eines Patienten spiegelt. Auf den preparatory change talk (desire, ability, reasons, need) folgt der mobilizing change talk (commitment, activation, taking steps) und schließlich die Verhaltensänderung. Die vorliegende Studie ist ein erster Versuch, deutsche Begriffe und Redewendungen zu analysieren, um Therapeuten die Einschätzung der Motivation eines Patienten zu erleichtern. Methodik: Das schrittweise Vorgehen entsprach weitgehend einem in der englischsprachigen Literatur beschriebenen Verfahren zur Einschätzung von Begriffen und Redewendungen hinsichtlich der Motivation eines Sprechers (vgl. Amrhein, 2009): (1) Generierung einer Sammlung relevanter Begriffe und Redewendungen, (2) Einschätzung der Stärke einer Formulierung durch 430 Probanden, (3) Bestimmung der Retestreliabilität anhand der Einschätzungen von 63 Probanden, (4) Kategorisierung von 140 Begriffen und Redewendungen durch drei Experten. Ergebnisse: Die ausgewählten Begriffe und Phrasen lassen sich zuverlässig den von Miller und Rollnick (2013) beschriebenen Kategorien Preparatory Change Talk oder Mobilizing Change Talk zuordnen, κ = .83 (95 % CI, .80 ≤ κ≤ .85), p < .001, und spiegeln darüber hinaus verschiedene Ausprägungen der Motivation eines Sprechers wider. Die Einschätzungen der Stärke einer Formulierung sind jedoch nicht stabil (Retestreliabilität: .21 ≤ rtt ≤.70). Schlussfolgerungen: Die Beachtung typischer Schlüsselwörter kann das richtige Timing einer Intervention erleichtern und darüber hinaus Auskunft über die „Entschlossenheit“ eines Patienten geben. Im Rahmen von Forschungsprojekten könnten auf der Basis erweiterter Sammlungen relevanter Begriffe und Redewendungen Algorithmen entwickelt werden, die eine Einschätzung der Motivation und damit prognostisch bedeutsame Aussagen erlauben.
Wie klingt Motivation?
(2018)
Zusammenfassung.Hintergrund/Fragestellung: Während einer erfolgreichen Psychotherapie – so Miller und Rollnick (2013) – initiiert der Therapeut ein lautes Nachdenken über Veränderung (change talk), das eine Verhaltensänderung einleitet und verschiedene Facetten der Motivation eines Patienten spiegelt. Auf den preparatory change talk (desire, ability, reasons, need) folgt der mobilizing change talk (commitment, activation, taking steps) und schließlich die Verhaltensänderung. Die vorliegende Studie ist ein erster Versuch, deutsche Begriffe und Redewendungen zu analysieren, um Therapeuten die Einschätzung der Motivation eines Patienten zu erleichtern. Methodik: Das schrittweise Vorgehen entsprach weitgehend einem in der englischsprachigen Literatur beschriebenen Verfahren zur Einschätzung von Begriffen und Redewendungen hinsichtlich der Motivation eines Sprechers (vgl. Amrhein, 2009): (1) Generierung einer Sammlung relevanter Begriffe und Redewendungen, (2) Einschätzung der Stärke einer Formulierung durch 430 Probanden, (3) Bestimmung der Retestreliabilität anhand der Einschätzungen von 63 Probanden, (4) Kategorisierung von 140 Begriffen und Redewendungen durch drei Experten. Ergebnisse: Die ausgewählten Begriffe und Phrasen lassen sich zuverlässig den von Miller und Rollnick (2013) beschriebenen Kategorien Preparatory Change Talk oder Mobilizing Change Talk zuordnen, κ = .83 (95 % CI, .80 ≤ κ≤ .85), p < .001, und spiegeln darüber hinaus verschiedene Ausprägungen der Motivation eines Sprechers wider. Die Einschätzungen der Stärke einer Formulierung sind jedoch nicht stabil (Retestreliabilität: .21 ≤ rtt ≤.70). Schlussfolgerungen: Die Beachtung typischer Schlüsselwörter kann das richtige Timing einer Intervention erleichtern und darüber hinaus Auskunft über die „Entschlossenheit“ eines Patienten geben. Im Rahmen von Forschungsprojekten könnten auf der Basis erweiterter Sammlungen relevanter Begriffe und Redewendungen Algorithmen entwickelt werden, die eine Einschätzung der Motivation und damit prognostisch bedeutsame Aussagen erlauben.
Who Can We Laugh At?
(2018)
Wer klingelt?
(2018)
Welle der Konsumgesellschaft
(2018)
Wie beeinflussten sich Massenmedien und Massenkonsum im Frankreich der Nachkriegszeit gegenseitig?
Radio Luxembourg war in der europäischen Rundfunklandschaft der Nachkriegszeit eine Ausnahme: Die privatkommerzielle Radiostation sendete werbefinanzierte Unterhaltungsprogramme in die benachbarten Staaten und erreichte damit ein Millionenpublikum. Die Autorin Anna Jehle zeigt anhand verschiedener Untersuchungsfelder - der Unternehmens- und Programmgeschichte, der Zielgruppen, der Marketingaktivitäten und des Werbezeitenverkaufs -, wie eng die Entwicklung der Konsumgesellschaft im Frankreich der sogenannten trente glorieuses mit der Verbreitung und Nutzung des Radios verbunden war. Mit seinem ganz auf Massenkonsum ausgerichteten Rundfunkkonzept war Radio Luxembourg nicht nur integraler Bestandteil, sondern auch Katalysator und Agent der Konsummoderne. Dies hatte weitreichende Auswirkungen für das französische Rundfunksystem, das sich unter dem Einfluss Radio Luxembourgs kommerzialisierte, und zwar bereits lange vor der Deregulierung des Rundfunks in den 1980er Jahren.
Diverse Entwicklungen der letzten Jahrzehnte zeigten die Relevanz am Diskurs um eine sogenannte „nachhaltige Entwicklung“ auf. Nachhaltiger Entwicklung wird dabei eine immer größere Bedeutung zugesprochen und zudem wird die Bildung als eine der wichtigsten Kräfte, um eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben, angesehen. Im Rahmen der Bachelorarbeit soll deshalb untersucht werden, welches Verständnis Schülerinnen und Schüler vom Begriff Nachhaltigkeit haben. Zunächst wird der theoretische Hintergrund zu nachhaltiger Entwicklung und einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ geklärt. Auf Basis dieser theoretischen Fundierung wird dann ein leitfadengestütztes Interview entwickelt. Aus den Ergebnissen sollen unter Verwendung der zusammenfassenden Inhaltsanalyse nach Mayring Rückschlüsse über das Verständnis der Schüler*innen gezogen werden. Auf der Basis der Ergebnisse und Interpretationen sollen abschließend Überlegungen gemacht werden, wie das Verständnis der Schüler*innen erweitert werden kann. Im Rahmen der Untersuchung wurden schließlich sechs Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe zehn einer Gesamtschule mit einem Interview befragt. Es wurde festgestellt, dass ein Verständnis von Nachhaltigkeit nur bei vier der sechs Befragten vorhanden war und auch dort größtenteils in Bezug auf ökologische und soziale Aspekte. Dabei konnten das persönliche Interesse, der Lebensweltbezug, und auch der Unterricht als Grund für beide Seiten ausgemacht werden.
Welche Rolle spielt die Lernbegleitung für den selbstberichteten Kompetenzzuwachs im Praxissemester?
(2018)
Schulische Praxisphasen sind ein wichtiger Bestandteil der universitären Lehrkräftebildung in Deutschland. Empirisch fundierte Erkenntnisse zu diesen Praxisphasen liegen jedoch vergleichsweise wenig vor. Im vorliegenden Beitrag wird eine Studie zum subjektiven Kompetenzzuwachs und zu den Einflüssen der Lernbegleitung während des Potsdamer Praxissemesters vorgestellt. Befragt wurden N = 192 Studierende der Universität Potsdam, bevor und nachdem sie ihr Praxissemester absolviert hatten. Die Studierenden berichteten, sich nach dem Praxissemester in den von der KMK (2004) für die Standards der Lehrkräftebildung definierten Bereichen Unterrichten, Erziehen, Beurteilen und Innovieren kompetenter zu fühlen. Zusammenhänge zwischen selbstberichtetem Kompetenzzuwachs und der schulischen und universitären Lernbegleitung konnten jedoch nur vereinzelt nachgewiesen werden. Wir diskutieren Implikationen für die Lehrkräftebildung.
Weiter geht's
(2018)
Weil ich hier leben will ...
(2018)
Gibt es im 21. Jahrhundert so etwas wie ein „deutsches Judentum“? Wie sinnvoll ist das Reden von einer jüdischen Renaissance, wenn sich Jüdinnen und Juden heute ganz neu und in Abgrenzung zu alten Bildern und Vorstellungen definieren? Was bedeutet es für Deutschland, wenn sich Jüdinnen und Juden mit anderen religiösen, ethnischen und kulturellen Minderheiten solidarisieren und sich nicht gegen sie ausspielen lassen möchten? Und wie ist dem neu erwachenden Antisemitismus zu begegnen? Junge Jüdinnen und Juden in Deutschland schreiben an gegen altbewährte Klischees und Voreingenommenheiten. Und sie zeigen wie anders und lebendig jüdisches Leben heute ist.
Die bisherige Forschung zur Lehrerfortbildung fokussierte das Teilnahmeverhalten und die Merkmale von Lehrkräften, die an Fortbildungen teilnehmen. Welche Lehrkräfte hingegen keine Fortbildungen besuchen, blieb bislang ebenso unberücksichtigt wie die Frage, was sie an der Teilnahme hindert. Die vorliegende Studie verfolgt das Ziel, Nicht-Teilnehmer/-innen von Lehrerfortbildungen anhand demografischer und professionsbezogener Merkmale zu beschreiben und die Bedeutung von Teilnahmebarrieren zu analysieren. Die Daten der vorliegenden Untersuchung stammen aus der Lehrkräftebefragung des IQB-Ländervergleichs 2012. Die Stichprobe umfasst mehr als 2400 Lehrkräfte der Sekundarstufe I an allgemeinbildenden Schulen. Als Teilnahmebarrieren konnten die Faktoren Disengagement, Qualitätsmangel, Familie, Kosten und Arbeit identifiziert werden. Die deskriptive Analyse dieser Teilnahmebarrieren zeigt, dass die Gründe gegen Fortbildungsbesuche variieren. Hohe Zustimmungswerte erhalten die Faktoren Arbeit und Qualitätsmangel. Statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen Teilnahmebarrieren und Fortbildungsaktivität ergeben sich hingegen für die Faktoren Disengagement und Qualitätsmangel. Die Befunde deuten darauf hin, dass u. a. ein geringes Interesse sowie die wahrgenommene Qualität des Fortbildungsangebots die Entscheidung zur Teilnahme beeinflussen.
Der vorliegende Beitrag fasst die bisherige Forschung über die Wirkungen von Gebietsreformen zusammen und analysiert diese aus inhaltlicher und methodischer Perspektive. Basierend auf einer Auswertung von ausgewählten nationalen und europäischen Studien werden Wirkungsbefunde in drei zentralen Dimensionen dargestellt: (1) Leistungsfähigkeit, Verwaltungs- und Veranstaltungskraft, (2) Einsparungen, Skalenerträge und Wirtschaftlichkeit und (3) Partizipation und demokratische Kontrolle. Im Ergebnis kann festgestellt werden, dass die Leistungs- und Handlungsfähigkeit kommunaler Verwaltungen durch Gebietsreformen überwiegend positiv beeinflusst wird. Dagegen sind die empirischen Befunde bezüglich Wirtschaftlichkeit, Einsparungen und Skalenerträge sowie zur Partizipation und demokratischen Kontrolle nicht eindeutig.
Vorwort der deutschen Seite
(2018)
Vorwort
(2018)
Vorwort
(2018)
Vorwort
(2018)
Vom Neandertal nach Afrika
(2018)
Spektakuläre Debatten um bedeutende Fossilienfunde begleiteten die Suche nach unseren Ursprüngen.
Wer waren die ersten Menschen? Nachdem die Antwort darauf lange mit der Schöpfungsgeschichte verbunden war, entflammten ab Mitte des 19. Jahrhunderts neuartige Debatten. Funde menschlicher Fossilien führten zu Auseinandersetzungen über den Ursprung der Menschheit. Umkämpft war nicht nur die Frage, ob die ersten Menschen Deutsche, Engländer, Europäer oder Asiaten waren, ob schwarz oder weiß. Es ging um das Wesen des Menschen. Knochen aus dem Neandertal, von Java oder Südafrika bilden bis heute eine Projektionsfläche für das Verständnis des menschlichen Selbst. Entsprechend intensiv waren die internationalen wissenschaftlichen und öffentlichen Debatten, bis sich in den 1950er Jahren die Idee eines gemeinsamen afrikanischen Ursprungs durchsetzte.
Ellinor Schweighöfer geht am Beispiel spektakulärer Funde der Suche nach dem Ursprung nach. Sie untersucht, welche Zuschreibungen die Funde auslösten und mit welchen Techniken sich wissenschaftliche Fakten etablierten. Es ist eine Wissensgeschichte, bei der viele Stimmen einbezogen werden - Wissenschaftler ebenso wie Massenmedien. So macht die Autorin auch die Wechselwirkungen zwischen Weltanschauung, Politik und Wissenschaft deutlich.
Vom Kadetten bis zum Admiral
(2018)
Die Royal Navy und die Kaiserliche Marine erlebten seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts einen grundlegenden Wandel. Prägten anfangs Segelschiffhybride als Hauptkampfmittel die beiden Flotten, dominierten sie Großkampfschiffe vor Beginn des Ersten Weltkrieges. Aber auch U-Boote und Seeflugzeuge spielten eine zunehmende Rolle. Vor allem die drastischen technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen wirkten sich auf die Aufgaben, Rekrutierung und Ausbildung der Offiziere aus. Christian Jentzsch untersucht, wie das Seeoffizierkorps der Kaiserlichen Marine und das Executive Officer Corps der Royal Navy auf die Herausforderungen reagierten.
Das vorliegende Werk ist das Ergebnis der 4. Woche des Russischen Rechts an der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam. Namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Moskauer Staatlichen Juristischen Universität O. E. Kutafin hielten Vorträge zum Völkerrecht, Verfassungs- und Staatsangehörigkeitsrecht, Bürgerlichen Recht, Unternehmens- und Gesellschaftsrecht, Finanzrecht und Bankrecht. Das russische Recht befindet sich nach dem Ende der Sowjetunion im Wandel. Die Beiträge zeugen vom hohen Stand der Jurisprudenz an der Moskauer Staatlichen Juristischen Universität O. E. Kutafin. Die Wochen des Russischen Rechts tragen dazu bei, das Recht der Russischen Föderation bei uns in Deutschland bekannt zu machen und rechtsvergleichend zur Diskussion zu stellen.
Verzerrte Beteiligung
(2018)
Die Beteiligung von Bürgern abseits der institutionell geregelten Wahlen gilt vermehrt als Allheilmittel gegen die Erosion bürgerschaftlichen Engagements. Eine Vielzahl von Autoren haben auf den Missstand aufmerksam gemacht, dass Beteiligung abseits von Wahlen nur von wenigen, oftmals privilegierten Personen genutzt wird, die Beteiligung demnach verzerrt sei. Dieser Artikel nimmt als erster sowohl die ungleiche Beteiligung als auch die Verzerrung eines konkreten Abstimmungsergebnisses in den Blick.
Für den Volksentscheid über das Bauprojekt Stuttgart 21 (S21) aus dem Jahr 2011 wird ein kontrafaktisches Wahlergebnis aller Nichtwähler geschätzt. Durch die Verknüpfung von Makro-Daten auf Gemeindeebene mit einem Vorhersagemodell auf Individualebene wird der Beteiligungs-Bias geschätzt. Dieser liegt über dem von Wahlen, jedoch niedriger als bei Petitionen und Demonstrationen. Das kontrafaktische Abstimmungsergebnis prognostiziert eine verstärkte Ablehnung von S21.
Den Inhalt eines Vertrags müssen die Parteien nicht selbst, sie können ihn kraft der ihnen zugewiesenen Privatautonomie durch einen Dritten vervollständigen oder anpassen lassen. Dieser Mechanismus lässt sich zu einer alternativen Streitbeilegungsmethode ausbauen, der »Vertragsarbitrage«. Der Begriff Vertragsarbitrage umfasst die in der Praxis weit verbreiteten »Schiedsgutachten« und »Dispute Adjudication Boards«, ist aber umfassender zu verstehen. Die Bezeichnung soll aufzeigen, dass neben der im Prozessrecht geregelten Schiedsgerichtsbarkeit eine im materiellem Recht verwurzelte alternative Streitbeilegungsmethode existiert, die ebenfalls zu verbindlichen Entscheidungen führt.
Über die Untersuchung des deutschen Rechts hinaus wird die Ausgestaltung von Vertragsarbitrageverfahren im englischen und französischem Recht untersucht. Die so nachgewiesenen Unterschiede der Rechtsordnungen führen zu der sodann untersuchten Frage des anwendbaren Rechts.
Praxisphasen im Lehramtsstudium sind von erheblicher Bedeutung für die Entwicklung selbsteingeschätzter Kompetenzen sowie für die berufliche Orientierung. Am Arbeitsbereich Schulpädagogik der Universität Potsdam wurde im Rahmen des Projektes „Campusschulen“ ein Seminarkonzept entwickelt, das die Verzahnung von Theorie und Praxis durch Vernetzung von Schule und Universität zum Ziel hat. Um dieses Ziel zu erreichen, fördert das Seminarkonzept unterrichtsbezogene Praxiserfahrungen im Lehramtsstudium und legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Reflexion dieser Praxiserfahrungen. Der vorliegende Beitrag stellt die theoretischen Grundlagen des Seminarkonzeptes sowie die Konzeption, den idealtypischen Verlauf und erste empirische Ergebnisse aus den qualitativen Fokusgruppen zur Evaluierung des Seminarkonzepts vor. Die Teilnehmenden betonen die zentrale Rolle der Praxiserfahrungen für die Selbsterprobung sowie für die berufliche Orientierung der Lehramtsstudierenden.
Verbrannte Erde
(2018)
Innerhalb des öffentlichen und politischen Diskurses in Deutschland nehmen die Verbrechen in den ehemaligen Kolonien des Deutschen Kaiserreichs einen kaum wahrnehmbaren Platz ein. Rückt der Völkermord an den Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika seit ein paar Jahren vermehrt ins Licht der Öffentlichkeit, so sind die Kolonialkriege in Deutsch-Ostafrika, die mehrere Hunderttausend Afrikaner das Leben kosteten, nahezu vergessen. Frederik Haug analysiert den erinnerungspolitischen Umgang der Bundesregierung mit den Verbrechen, die die deutsche „Schutztruppe“ in Ostafrika vor über einem Jahrhundert verübte. Er untersucht dabei sowohl die Charakteristika dieser Haltung als auch die Gründe für eine solche Positionierung.
Verbindungen etablieren
(2018)
Ausgangslage dieses Beitrags ist, dass sich Lehrkräfte für den Vorbereitungs- und Schuldienst wechselseitig aus Brandenburg und Berlin rekrutieren. Dazu widmen sich die Projekte im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung der Universität Potsdam und der Humboldt-Universität zu Berlin den Herausforderungen einer Lehrkräftebildung für ein inklusives Schulsystem. Dies bot Anlass, eine Vernetzung aus drei Perspektiven zu initiieren: der Projekte, der phasenübergreifenden Lehrkräftebildung und – ausblickhaft – der Verknüpfung von wissenschaftlichen und praktischen Anliegen. Auf Basis von Fokusgruppengesprächen mit Expert_innen der zweiten Ausbildungsphase aus Berlin und Brandenburg sucht dieser Beitrag explorativ Erfahrungen und Erwartungen aus Perspektive der zweiten Phase zu kategorisieren. Die gewonnenen Kategorien werden knapp dargestellt und diskutiert. Dies soll auch den Dialog zwischen QLB-Projekten sowie erster und zweiter Phase der Lehrkräftebildung erweitern.
Weltweit verursachen Städte etwa 70 % der Treibhausgasemissionen und sind daher wichtige Akteure im Klimaschutz bzw. eine wichtige Zielgruppe von Klimapolitiken. Gleichzeitig sind Städte besonders stark von möglichen Auswirkungen des Klimawandels betroffen: Insbesondere extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen oder Starkregenereignisse mit Überflutungen verursachen in Städten hohe Sachschäden und wirken sich negativ auf die Gesundheit der städtischen Bevölkerung aus. Daher verfolgt das Projekt ExTrass das Ziel, die städtische Resilienz gegenüber extremen Wetterereignissen in enger Zusammenarbeit mit Stadtverwaltungen, Strukturen des Bevölkerungsschutzes und der Zivilgesellschaft zu stärken. Im Fokus stehen dabei (kreisfreie) Groß- und Mittelstädte mit 50.000 bis 500.000 Einwohnern, insbesondere die Fallstudienstädte Potsdam, Remscheid und Würzburg.
Der vorliegende Bericht beinhaltet die Ergebnisse der 14-monatigen Definitionsphase von ExTrass, in der vor allem die Abstimmung eines Arbeitsprogramms im Mittelpunkt stand, das in einem nachfolgenden dreijährigen Forschungsprojekt (F+E-Phase) gemeinsam von Wissenschaft und Praxispartnern umgesetzt werden soll. Begleitend wurde eine Bestandsaufnahme von Klimaanpassungs- und Klimaschutzstrategien/-plänen in 99 deutschen Groß- und Mittelstädten vorgenommen. Zudem wurden für Potsdam und Würzburg Pfadanalysen für die Klimapolitik durchgeführt. Darin wird insbesondere die Bedeutung von Schlüsselakteuren deutlich. Weiterhin wurden im Rahmen von Stakeholder-Workshops Anpassungsherausforderungen und aktuelle Handlungsbedarfe in den Fallstudienstädten identifiziert und Lösungsansätze erarbeitet, die in der F+E-Phase entwickelt und getestet werden sollen. Neben Maßnahmen auf gesamtstädtischer Ebene und auf Stadtteilebene wurden Maßnahmen angestrebt, die die Risikowahrnehmung, Vorsorge und Selbsthilfefähigkeit von Unternehmen und Bevölkerung stärken können. Daher wurde der Stand der Risikokommunikation in Deutschland für das Projekt aufgearbeitet und eine erste Evaluation von Risikokommunikationswerkzeugen durchgeführt. Der Bericht endet mit einer Kurzfassung des Arbeitsprogramms 2018-2021.
Wer ein Unternehmen gründet, trägt ein hohes Maß an Verantwortung – nicht nur für die eigene Person, sondern für den gesamten Betrieb. Entscheidungen wollen bedächtig und rational kalkuliert sein und nicht aus dem Bauch heraus getroffen werden. Manche von ihnen wiegen schwer. Auch scheitern viele kreative Köpfe mit ihrer Gründungsidee, noch bevor sie ihr volles Potenzial entfalten kann.
Umweltbericht 2015–2017
(2018)
Traineeprogramme können im öffentlichen Dienst zur Rekrutierung und Ausbildung von Nachwuchskräften dienen. Solche Programme werden, im Gegensatz zur Privatwirtschaft, wo diese schon seit einigen Jahrzehnten Anwendung finden, im deutschen öffentlichen Dienst erst seit einigen Jahren durchgeführt. Eine erste empirische Erhebung zeigt nun, dass Traineeprogramme im öffentlichen Sektor gut geeignet sind, um Nachwuchskräfte auszubilden und in der Organisation zu sozialisieren. Als entscheidende Einflussfaktoren konnten eine klare Struktur des Programms, ein effektives off-the-job Training, bereichsübergreifende Projektarbeit, der Umfang der Betreuung der Trainees und der Einsatz der jeweiligen Behördenleitung für das Programm identifiziert werden. Deutlich wurde auch, dass während der Einführung eines Traineeprogramms die Trainee-Betreuer entsprechend vorbereitet werden müssen und in den Behörden Akzeptanz für diese neue Form der Nachwuchsgewinnung geschaffen werden muss (Change Management). Die Ergebnisse zeigen jedoch ebenso, dass sich solche Programme nicht zur Personalentwicklung bereits Beschäftigter eignen.
Thomas Morus: Utopia
(2018)
In Thomas Morus’ Utopia wird intensiv über die in einem idealen Staat herrschenden Verhältnisse nachgedacht. Für den Lateinunterricht empfiehlt sich dieses neulateinische Werk, weil Schüler durch seine Lektüre zum einen erkennen, dass die lateinische Sprache nach dem Untergang des römischen Reiches fortlebte, und weil sie zum anderen zu allgemeinen Reflexionen über vorbildhafte Gesellschaftsordnungen angeregt und für die dabei zu berücksichtigenden Aspekte sensibilisiert werden. So entsteht in ihnen ein Bewusstsein für die Grundfesten eines harmonischen Zusammenlebens. Das vorliegende Lektüreheft bietet umfangreiches, didaktisch aufbereitetes Material, das Lateinschülern echtes Lesevergnügen bereitet und das Lehrkräfte ohne großen Aufwand im Unterricht einsetzen können. Diese Publikation schließt damit eine für die Utopia bislang bestehende Lücke und lässt hoffen, dass das Werk künftig einen festen Platz im Lateinunterricht erhält.
Im (schulischen) Politikunterricht bestehen Vorbehalte bzw. Berührungsängste gegenüber der politischen Theorie, die sich aus drei Vorurteilen speisen: a) Politische Ideen seien abstrakt und wirklichkeitsfern und deshalb schwer in den Horizont der Schülerinnen und Schüler zu rücken; b) die Erarbeitung politischer Ideen sei notwendig textlastig und überfordere aufgrund der hohen Abstraktheit die (Mehrzahl der) Schülerinnen und Schüler; c) aus diesen Gründen seien Motivation und Aktivierung aufseiten der Schülerschaft bei Themen aus der Politischen Theorie gering. Der Aufsatz zeigt am Beispiel eines didaktischen Arrangements zu John Rawls’ Gerechtigkeitstheorie, wie politische Ideen textfrei unterrichtet werden können: im Dreischritt einer Evokation, Explikation und Reflexion der moralisch-politischen Intuitionen, die in unseren Alltagsurteilen immer schon wirksam sind.
Ein diagnostisches Ziel der „Profilanalyse nach Grießhaber“ ist die Testung der grammatischen Fähigkeit zur Verbstellung im Deutschen. Zur erstmaligen Evaluation der Testgüte wurden 403 ein- und mehrsprachige Grundschulkinder randomisiert drei verschiedenen Testmaterialien zugewiesen: Testmaterial, das die Zielkompetenz spezifisch stimulierte, führte zu den besten Testergebnissen. Dies spricht für eine geringe Durchführungsobjektivität. Zudem wurden Deckeneffekte für Grundschulkinder nachgewiesen, weshalb die Profilanalyse nur wenig zwischen den Grammatikfähigkeiten der Kinder differenzieren kann. Auch die Retest-Reliabilität und Auswertungsobjektivität sind noch zu gering. Zusammenfassend wird die Testgüte hinsichtlich aller betrachteten Testgütekriterien als verbesserungswürdig bewertet. Daraus werden die Empfehlungen abgeleitet, die Profilanalyse stärker zu standardisieren und um sensitivere diagnostische Kriterien für das Grundschulalter zu ergänzen. Weitere Ziele der Profilanalyse, z. B. die Verbesserung diagnostischer Kompetenzen von Lehrkräften, sind in Folgeprojekten zu evaluieren.
Terrain de je
(2018)
TBS-TK Rezension
(2018)
Von einer Säkularisierung in einem Land wie Israel zu sprechen, wo die Religion offensichtlich einen wichtigen Teil des öffentlichen Lebens darstellt, scheint widersprüchlich zu sein. Doch Israel befindet sich bedingt durch Globalisierung, Pluralisierung und Modernisierung an einem Scheideweg. Teile der israelischen Gesellschaft säkularisieren sich bereits. Die religiöse orthodoxe Vorherrschaft scheint zu bröckeln. Kann jedoch deswegen von einem Mentalitätswandel oder einer Säkularisierung des Staates gesprochen werden? Kann ein Säkularisierungsprozess in Israel erfolgreich sein? Wie muss ein säkularer Staat beschaffen sein, um den unterschiedlichen religiösen Denominationen die gleichen Möglichkeiten zu bieten? Welche Rolle spielen dabei die jüdische Diaspora, Einwanderungen und gesellschaftliche Minderheiten? Ziel der vorliegenden Arbeit ist es diese Fragen zu erörtern. Auch wenn die enge Verknüpfung von Nation und Religion im Judentum eine Säkularisierung scheinbar unmöglich macht, so erlaubt unter Bezugnahme der Konzepte von Säkularismus und Nationalismus im Kontext der historischen Entwicklungen des Judentums eine differenziertere Betrachtung dieser Verknüpfung. Durch die Nutzung von unterschiedlichen qualitativen Methoden, wie der hermeneutischen Methode zur Betrachtung der verschiedenen theoretischen Begriffe und der Analyse des Verhältnisses von Nation und Religion im Judentum; der Nutzung von Zeitungsartikel zur Aufarbeitung der aktuellen Debatten in der israelischen Gesellschaft; der Auswertung von Statistiken; sowie der Durchführung von Experteninterviews erlauben einen vielseitigen Zugang zum Forschungsgegenstand. Letztendlich soll aufgezeigt werden, dass sich Israel zwar zunehmend säkularisiert, aber vor verschiedenen Herausforderungen, wie dem gesellschaftlichen Pluralismus, der instabilen Sicherheitslage, sowie einem zunehmenden religiösen Nationalismus steht.
Der Autor entwickelt ein Modell des strategischen und operativen Managements in Konzernrechtsabteilungen und richtet dabei den Fokus auf praktische Erkenntnisse, die auf betriebs- und volkswirtschaftlichen Theorien sowie zahlreichen Experteninterviews aufgebaut sind. Ein besonderes Augenmerk legt er auf die Spezifika von Rechtsdienstleistungen im Vergleich zu anderen Leistungen, die in einem Konzern benötigt werden. Die Sichtweise des Leiters einer Rechtsabteilung /General Counsels steht dabei im Vordergrund. Es wird die Frage untersucht, wie dieser die Leitung und Steuerung der gesamten Abteilung am effizientesten und effektivsten ausfüllen kann.
Startklar! - Sekundarstufe I
(2018)
Stabilität und Flexibilität
(2018)
Wie und warum ändern sich die formalen Strukturen von Ministerien? Dieser Band präsentiert die Ergebnisse der ersten umfassenden formalen Organisationsstrukturanalyse der Bundesverwaltung zwischen 1980 und 2015. Neben einer Beschreibung der internen Dynamiken im Zeitverlauf, u.a. zur Anzahl und Verbreitung von Organisationseinheiten, zur Veränderungsintensität und zu den Arten der Veränderungsereignisse, werden zentrale politik- und verwaltungswissenschaftliche Erklärungsperspektiven erörtert. Die empirische Analyse zeigt, dass sich die Bundesministerien in den letzten Jahrzehnten ausdifferenziert haben und dabei (partei-)politische aber auch politikfeldspezifische Motive relevant sind. Daneben wird in zahlreichen Beispielen illustriert, welche externen und internen Faktoren die strukturelle Entwicklung der Bundesverwaltung beeinflussen.
Aktuelle Studien zeigen die Komplexität und Vielseitigkeit bildungswissenschaftlichen Wissens und deren Bedeutung für die professionelle Kompetenz von Lehrpersonen. In diesem Rahmen steckt die Ausformulierung einer professionellen soziologischen Kompetenz noch in den Anfängen. Der Beitrag beschreibt deshalb die Funktion und Inhalte einer soziologisch schulbezogenen Bildungsforschung im bildungswissenschaftlichen Teilstudiengang der universitären Lehrerbildung. Das Ziel ebendieser ist es, einen konzeptuellen Blick auf Aggregate und Strukturen des Bildungssystems zu vermitteln. In Gruppendiskussionen mit Studierenden wurden zusätzlich ihre Vorstellungen darüber ermittelt, in welchen schulischen Situationen sie soziologische Inhalte in ihrem professionellen Handeln anwenden können. Die Erkenntnisse, z. B. zur Bedeutung von Laufbahnempfehlungen, der zunehmenden Heterogenität der Schülerschaft oder dem Wissen über die Struktur des Bildungssystems liefern Anknüpfungspunkte für Verbesserungen der Lehrerbildung.
Das Buch gibt Einblicke in das Strafrecht des real existierenden Sozialismus in Europa, insbesondere der DDR. Gespannt wird der Bogen von den philosophischen Ausgangspunkten im 19. Jahrhundert (Marx) über die rechtstheoretischen Debatten in der Sowjetunion in den 1920er Jahren und später in der DDR, und von dort weiter zur Strafpraxis, nämlich dem Wirtschaftsstrafrecht der DDR und der Todesstrafe als exemplarischen Feldern. Einblicke zu anderen Ländern des damaligen Warschauer Pakts geben Aufsätze über die Strafzumessung in Polen, den strafrechtlichen Lebensschutz in Ungarn und den tschechoslowakischen Straftatbestand der Ausschreitung. Anliegen ist es, durch die Profilierung des Theorie-Praxis-Bezugs ein vertieftes Verständnis dieses Strafrechtsdenkens zu unterstützen.
Mit Beiträgen von
Jochen Bung | Mihály Filó | Arnd Koch | Maciej Małolepszy | Pavel Raček | Georg Steinberg | Moritz Vormbaum | Jan Wintr | Benno Zabel | Sascha Ziemann
In diesem Beitrag wird dargestellt, wie die Methode der sozialen Netzwerkanalyse (SNA) im Rahmen der Projektevaluation des Projekts PSI-Potsdam angewendet und durchgeführt wurde. Mit Hilfe der SNA wurde die Vernetzung zwischen den Projektbeteiligten operationalisiert, quantifiziert und anschließend visualisiert. Darüber hinaus machte die Methode es möglich, das Projekt in seinen Substrukturen zu betrachten. Die Untersuchung umfasste drei Messzeitpunkte (Anfang, Mitte und Ende des Projektes), wodurch auch die Entwicklung des Netzwerks über die Zeit abbildbar war und die Ergebnisse im Sinne einer formativen Evaluation nutzbar wurden. Vorgestellt wird das eigens dafür entwickelte Instrument, die Datengewinnung und -verarbeitung sowie Herausforderungen, die bei der Durchführung auftraten. Auf eine Ergebnisdarstellung wird aufgrund der Deanonymisierungsgefahr der Projektbeteiligten verzichtet.
Die Frage nach dem Zusammenhalt einer ganzen Gesellschaft ist eine der zentralen Fragen der Sozialwissenschaften und Soziologie. Seit dem Übergang in die Moderne bildet das Problem des Zusammenhalts von sich differenzierenden Gesellschaften den Gegenstand des wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurses. In der vorliegenden Studie stellt soziale Integration eine Form der gelungenen Vergesellschaftung dar, die sich in der Reproduktion von symbolischen und nicht-symbolischen Ressourcen artikuliert. Das Resultat dieser Reproduktion sind pluralistische Vergesellschaftungen, die, bezogen auf politische Präferenzen, konfligierende Interessen verursachen. Diese Präferenzen kommen in unterschiedlichen Formen, in ihrer Intensität und Wahrnehmung der politischen Partizipation zum Ausdruck. Da moderne politische Herrschaft aufgrund der rechtlichen und institutionellen Ausstattung einen bedeutsamen Einfluss auf soziale Reproduktion ausüben kann (z.B. durch Sozialpolitik), stellt direkte Beeinflussung politischer Entscheidungen, als Artikulation von sich aus den Konfliktlinien etablierenden, unterschiedlichen Präferenzen, das einzige legitime Mittel zwecks Umverteilung von Ressourcen auf der Ebene des Politischen dar. Somit wird die Konnotation zwischen Integration und politischer Partizipation sichtbar. In die Gesellschaft gut integrierte Mitglieder sind aufgrund einer breiten Teilnahme an Reproduktionsprozessen in der Lage, eigene Interessen zu erkennen und durch politische Aktivitäten zum Ausdruck zu bringen. Die empirischen Befunde scheinen den Eindruck zu vermitteln, dass der demokratische Konflikt in der modernen Gesellschaft nicht mehr direkt von Klassenzugehörigkeit und Klasseninteressen geprägt wird, sondern durch den Zugang zu und die Verfügbarkeit von symbolischen und nicht-symbolischen Ressourcen geformt wird. In der Konsequenz lautet die Fragestellung der vorliegenden Arbeit, ob integrierte Gesellschaften politisch aktiver sind.
Die Fragestellung der Arbeit wird mithilfe von Aggregatdaten demokratisch-verfasster politischer Systemen untersucht, die als etablierte Demokratien gelten und unterschiedlich Breite wohlfahrtstaatlichen Maßnahmen aufweisen. Die empirische Überprüfung der Hypothesen erfolgte mithilfe von bivariaten und multivariaten Regressionsanalysen. Die überprüften Hypothesen lassen sich folgend in einer Hypothese zusammenfassen: Je stärker die soziale Integration einer Gesellschaft, desto größer ist die konventionelle bzw. unkonventionelle politische Partizipation. Verallgemeinert ist die Aussage zulässig, dass soziale Integration einer Gesellschaft positive Effekte auf die Häufigkeit politischer Partizipation innerhalb dieser Gesellschaft hat. Stärker integrierte Gesellschaften sind politisch aktiver und dies unabhängig von der Form (konventionelle oder unkonventionelle) politischer Beteiligung. Dabei ist der direkte Effekt der gesamtgesellschaftlichen Integration auf die konventionellen Formen stärker als auf unkonventionellen. Diese Aussage ist nur zulässig, wenn die Elemente des Wahlsystems, wie z.B. Verhältniswahlrecht, und das BIP nicht berücksichtigt werden. Auf der Grundlage der Ergebnisse mit Kontrollvariablen erlauben die Daten die auf die Makroebene bezogene Aussage, dass neben einem hohen Niveau sozialer Integration auch ein durch (Mit-)Beteiligung bestimmtes Wahlsystem und ein hoher wirtschaftlicher Entwicklungsgrad begünstigend für ein hohes Niveau politischer Partizipation sind.
Social Entrepreneurship
(2018)
Nur mal kurz die Welt retten – und ganz nebenbei eine erfolgreiche Unternehmerin/ein erfolgreicher Unternehmer sein? Beispiele für das sogenannte Social Entrepreneurship findet man heutzutage viele. Hierunter versteht man die Bearbeitung gesellschaftlicher Probleme mit Hilfe des unternehmerischen Ansatzes. Unternehmerischer Gewinn steht hier jedoch nicht an erster Stelle, sondern der Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. Aber auch in ganz „normalen“ Unternehmen spielen soziale, wie auch ökologische Faktoren heute eine wachsende Rolle.
Im vorliegenden Modul gewinnen die Schülerinnen und Schüler anhand des Films „Unternehmen wagen – 3 Wege in die Selbstständigkeit“ einen Einblick in die Unternehmerwelt. Sie lernen exemplarische Beispiele für (soziales) Unternehmertum kennen, analysieren diese vor dem Hintergrund des Konzepts Social Entrepreneurship und diskutieren verschiedene Facetten unternehmerischer Verantwortung.
Die vorliegende Studie befasst sich mit der Entwicklung und Validierung einer Skala zur Erfassung der Beratungskompetenz bei Lehramtsstudierenden im Praxissemester. Befragt wurden insgesamt 200 Studierende unterschiedlicher Lehramtsstudiengänge der Universität Potsdam. Faktoranalysen zeigten, dass das Konstrukt der Beratungskompetenz in vier Subskalen differenziert werden kann (Personale Ressourcen, Kooperation und Perspektivüberahme, Berater-Skills sowie Ressourcen- und Lösungsorientierung). Bezüglich der internen Konsistenz ergaben sich für die Subskalen Werte, die insgesamt als akzeptabel bis gut einzuschätzen sind. Die Subskalen waren erwartungsgemäß positiv korreliert. Für alle vier Subskalen der Beratungskompetenz ergaben sich Zusammenhänge schwacher bis mittlerer Stärke mit den Validierungsvariablen (Selbstwirksamkeit in Beratungen, Beratungsmotivation sowie Pädagogische Vorerfahrungen). Die Ergebnisse werden bezüglich ihrer Implikationen für die Lehrkräftebildung diskutiert.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Etablierungsprozess der
Barrierefreiheit im deutschen Fernsehen in Bezug auf die mediale Zugänglichkeit. Dazu werden zuerst themenrelevante Begriffe wie „Behinderung“, „Barrierefreiheit“ und "Teilhabe“ definiert. Anschließend wird aufgezeigt, wie sich das Bewusstsein für die Belange von Menschen
mit Behinderungen geändert hat und welche politischen Veränderungen Impulse für die Barrierefreiheit im Fernsehen gaben. Nach der Darstellung
technischer Innovationen wird mit Hilfe von Experteninterviews und
Stellungnahmen von Fernsehanstalten und Interessenverbänden, sowie
der Mediennutzungsstudie von Menschen mit Behinderungen die
Entwicklung und der aktuelle Stand barrierefreier Angebote im Fernsehen erläutert. Dies impliziert Untertitel, Gebärdensprache, Audiodeskription
und Leichte Sprache. Im Anschluss werden Grenzen und Möglichkeiten der Barrierefreiheit im Fernsehen betrachtet.
Shaping via binding
(2018)