Refine
Year of publication
Document Type
- Article (923)
- Monograph/Edited Volume (422)
- Doctoral Thesis (208)
- Review (186)
- Part of a Book (52)
- Master's Thesis (14)
- Other (12)
- Postprint (7)
- Contribution to a Periodical (6)
- Bachelor Thesis (4)
Language
- German (1844) (remove)
Is part of the Bibliography
- yes (1844) (remove)
Keywords
- Geschichte (6)
- Antike (5)
- Lateinunterricht (4)
- 20. Jahrhundert (3)
- Brandenburg (3)
- Bundeswehr (3)
- German classic (3)
- German misery (3)
- Jaspers (3)
- Landesgeschichte (3)
Institute
- Historisches Institut (1844) (remove)
Berliner Kunstmatronage
(2018)
Um 1900 sammelten und förderten zahlreiche Berlinerinnen bildende Kunst. Mit ihrer Betrachtung dieser Kunstmatronage lässt Anna-Carolin Augustin eine kaum noch bekannte Facette der Kunststadtmetropole Berlin aufscheinen.
Um 1900 legten zahlreiche Frauen in Berlin Kunstsammlungen an, förderten Kunstschaffende und verschiedene Kunststile. Das Repertoire reichte von
Van-Gogh-Gemälden über japanische Farbholzschnitte bis hin zu Volkskunst-Objekten. Damit leisteten die Frauen einen wichtigen und heute nahezu unbekannten Beitrag zur Genese der Kunstmetropole Berlin.
Anna-Carolin Augustin widmet sich diesem Thema an der Schnittstelle von Kunstgeschichte, Elitengeschichte, Geschlechtergeschichte und Jüdischer Geschichte. Anhand von Archivalien, Zeitschriften, Briefwechseln und Tagebüchern breitet sie ein Panorama von Berliner Frauenbiographien, Kunstsammlungen und -stiftungen aus und analysiert die Motive und Funktionen der Kunstmatronage sozial- und kulturhistorisch. So werden parallel die Geschichten von Protagonistinnen mit ganz unterschiedlichen Interessen erzählt; ihre Kunstmatronage war etwa vom Glauben an Emanzipation durch Kunst getragen, stand im Dienst der kulturellen Interessen des imperialistischen Kaiserreiches oder war von individuellem Distinktionsstreben geprägt. Zeitgenossen betrachteten diese Frauen als Mitstreiterinnen oder lukrative Konsumentinnen, häufiger jedoch begegneten sie ihnen mit Abwehr, die mitunter antifeministische und antisemitische Stereotype vereinte.
Berlin, Leipziger Straße 3-4
(2019)
In der Leipziger Straße 3–4 in Berlin, in der seit Herbst 2000 der Deutsche Bundesrat residiert, waren seit jeher bedeutende Institutionen angesiedelt.
1904 errichtet für das Preußische Herrenhaus, wurde das Gebäude nach dem Ersten Weltkrieg von den Arbeiter- und Soldatenräten genutzt. In der Weimarer Republik teilten sich der Preußische Staatsrat und das Preußische Wohlfahrtsministerium das Haus. Im Nationalsozialismus arbeiteten hier u. a. das Reichskirchenministerium und die Reichsstelle für Raumordnung.
Bartek Wardecki bietet eine vollständige Darstellung der Geschichte dieser berühmten Adresse sowie eine Übersicht über annähernd 1000 Veranstaltungen, die hier ausgerichtet wurden.
Berlin : Franziskaner
(2007)
Bericus
(1997)
Begrenztes Cottbus?
(2024)
In diesem Band ermöglicht Mario Kaun ausgewählte Einblicke in die Lebenswelt der Cottbuser Exklavengesellschaft des 18. Jahrhunderts. Erstmalig erscheint hiermit für diesen Untersuchungsraum eine grundlegende Studie, die in umfassender Weise die Exklave und das Verhältnis von Militär und Gesellschaft näher erforscht sowie die wirtschaftliche Funktion der Garnison in einer aufstrebenden Stadt kritisch hinterfragt. Der Autor lenkt hierbei das Augenmerk auf etliche, bisher völlig unbekannte Perspektiven, die darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Stadt- und Regionalgeschichtsforschung von Cottbus und der Niederlausitz leisten. Insbesondere die Befassung mit der brandenburgisch-preußischen Exklave stellt eine wertvolle Ergänzung zur bislang rudimentären Forschungslage dar.
Beelitz
(2000)
Barfus, J. A. von
(2002)
Baliares
(1997)
Baetis
(1997)
Baecula
(1997)
Hacker und Haecksen zählen zur Avantgarde der Computerisierung. Seit den späten 1970er-Jahren bildeten sie sich in der Bundesrepublik und in der DDR zu eigensinnigen ComputernutzerInnen mit einschlägigem Wissen heraus. Sie eigneten sich das Medium spielerisch an, schufen Kontakträume und brachten sich so aktiv in den Prozess der Computerisierung ein. Durch ihre Grenzüberschreitungen zeigten sie dabei Chancen und Risiken der Digitalisierung auf.
Julia Gül Erdogan geht der Entstehung der Hackerkulturen in Ost- und Westdeutschland nach. Sie analysiert, wie deren teils subversive Praktiken Machtgefüge in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft herausforderten. Zugleich verdeutlicht die Arbeit Gemeinsamkeiten und Unterschiede der frühen sub- und gegenkulturellen Computernutzung in den beiden deutschen Teilstaaten.
Frank Göse, Hochschullehrer und apl. Professor für Landesgeschichte an der Universität Potsdam, dem der vorliegende Band anlässlich seines 65. Geburtstages gewidmet ist, setzt sich seit Jahrzehnten epochenübergreifend und vergleichend mit der Geschichte seines Heimatlandes Brandenburg und der daran geknüpften Mythen auseinander. Mit seiner dezidiert quellengesättigten, thematisch und methodisch stets offenen Forschung legt er neue Perspektiven auf »Land und Leute« frei. Denn nicht nur die Betrachtung Brandenburgs und Preußens, sondern ebenso der Blick auf das benachbarte Sachsen und die Herstellung internationaler Kontexte zeichnen Frank Göse aus, sodass die hier versammelten Beiträge seiner Schülerinnen und Schüler sowie Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter die vielfältigen Interessen des Jubilars spiegeln.
Auguste Viktoria
(2021)
An der Seite Wilhelms II. stand Auguste Viktoria als letzte Deutsche Kaiserin und Königin von Preußen an der Spitze des modernen und gleichzeitig antiquierten Deutschen Kaiserreichs. Von Zeitzeugen als unpolitische und karitative Landesmutter verehrt, spielte die konservative und xenophobe Kaiserin eine nicht zu unterschätzende Funktion in der Innen- und Außenpolitik des Kaiserreiches, die geradewegs in den Ersten Weltkrieg führte.
Erstmals wird die Rolle der Kaiserin im gesellschaftlich-politischen Alltag des Wilhelminismus in einer kritischen Biografie umfassend untersucht.
Augusta Emerita
(1997)
Athanarich, Alarich, Athaulf
(2010)
In den drei Generationen von Athanarich bis Athaulf unterlag die terwingische/westgotische Konzeption und Ausübung von Herrschaft einem tiefgreifenden Wandlungsprozeß. Athanarich, der letzte „Richter“ der Terwingen regierte in traditioneller Weise, innerhalb der (sakralen) Grenzen seiner Position und ohne seinen Machtanspruch durch römische Ämter oder Titel zu stärken. Alarich etablierte ein Heerkönigtum und trug durch die Erfolge, zu denen er seine Gruppe führte, wesentlich zur Ethnogenese der Westgoten bei. Athaulf, sein Schwiegersohn und Nachfolger, unternahm durch seine Heirat mit Galla Placidia, der Halbschwester des Kaisers Honorius einen neuartigen Versuch, die Westgoten ins weströmische Reich zu integrieren.
Asturia
(1997)
Astigi (s)
(1997)
Aspekte des Zitat : Überlegungen zur Anwendung eines modernen Konzepts auf antike lateinische Texte
(2010)
Arx Gerontis
(1997)
Arthur Ewert (1890-1959)
(2015)
Arthur Ewert (1890-1959) war in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren ein wichtiger Funktionär der Kommunistischen Partei Deutschlands und der Kommunistischen Internationale.
Er wurde in der Familie eines armen Bauern in Ostpreußen geboren. Nach dem Abschluß der Schule ging er nach Berlin, um hier eine Lehre als Sattler zu absolvieren. Über die Berliner Arbeiterjugendbewegung fand er Kontakt zur Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, deren Mitglied er 1908 wurde.
Im Mai 1914 emigrierte er gemeinsam mit seiner langjährigen Lebensgefährtin und späteren Ehefrau Elise Saborowski (1886-1939) nach Nordamerika, wo er sich sofort der sozialistischen Bewegung anschloß. Anfang 1919 gehörte er zu den Mitbegründern der ersten Kommunistischen Partei Kanadas.
Im Sommer 1919 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Mitglied der wenige Monate zuvor gegründeten KPD.
Auf dem Leipziger Parteitag der KPD im Februar 1923 wurde er in die zwanzigköpfige Zentrale seiner Partei gewählt und stieg damit in den engeren Führungszirkel auf.
Nach der gescheiterten »Deutschen Oktoberrevolution« im Herbst 1923 kämpfte er gemeinsam mit Ernst Meyer, Hugo Eberlein, Wilhelm Pieck und anderen um das Überleben der KPD, doch gelang es seiner Gruppe nicht, den Sieg der Linken und Ultralinken im parteiinternen Machtkampf zu verhindern. Ewert wurde politisch »kaltgestellt« und schied für mehr als ein Jahr aus der Parteiführung aus.
In dieser Zeit erfüllte er verschiedene Aufgaben für die Kommunistische Internationale. Bereits im Juni 1923 war er Berichterstatter zur Lage in der Norwegischen Arbeiterpartei gewesen, ab Ende 1924 war er Abgesandter bei der KP Großbritanniens. Im Sommer und Frühherbst 1927 hielt er sich mehrere Monate in den USA auf.
Im Sommer 1925 wurde er auf Veranlassung der Kommunistischen Internationale in die Führung der KPD zurückgeholt. Er trug wesentlich dazu bei, die Parteiführung unter Ernst Thälmann zu stabilisieren und sie – zumindest zeitweise – auf einen realpolitischen Kurs zu orientieren.
Mit dem erneuten »Links«-Schwenk der KPD ab Anfang 1928 wurde er als »Versöhnler« stigmatisiert und zunehmend zur Zielscheibe innerparteilicher Attacken. Der Versuch eines »Befreiungsschlages« unter Ausnutzung der sogenannten Wittorf-Affäre im Herbst 1928 scheiterte, bis zum Sommer 1929 wurde Arthur Ewert auf Drängen Stalins und mit ausdrücklicher Zustimmung Thälmanns aus allen Funktionen in der KPD entfernt.
Nach der Auflösung des Reichstags und dem damit verbundenen Verlust seines Reichstagsmandats im Juli 1930 schied Ewert endgültig aus der deutschen Parteiarbeit aus.
Ende 1930 wurde er zum Leiter des Südamerikanischen Büros der Kommunistischen Internationale in Montevideo, der Hauptstadt Uruguays, ernannt. Er trug damit Verantwortung für die unmittelbare Anleitung der Kommunistischen Parteien im sogenannten Südkegel Südamerikas. In diese Zeit fielen seine ersten Kontakte zu Luiz Carlos Prestes, dem legendären »Ritter der Hoffnung«, mit dem er ab Anfang 1935 in Brasilien zusammenarbeitete.
Von 1932 bis 1934 leitete Arthur Ewert das Büro der Kommunistischen Internationale in Shanghai und spielte dabei eine entscheidende Rolle zugunsten Mao Tse-tungs, dessen politisches Überleben er in einem innerparteilichen Machtkampf der KP Chinas sicherte.
Als Vertreter der Kommunistischen Internationale war Arthur Ewert im Verlaufe des Jahres 1935 an den Versuchen beteiligt, in Brasilien – gestützt auf ein breites Bündnis, die »Nationale Befreiungsallianz« - einen politischen Machtwechsel herbeizuführen. Nach dem Scheitern des von Prestes geführten Aufstandsversuches wurde er Ende 1935 verhaftet. Arthur Ewert verlor in Folge der barbarischen Folterungen in brasilianischer Haft den Verstand.
Er kam im Mai 1945 im Ergebnis einer Amnestie frei. 1947 gelang es seiner Schwester, ihn in die sowjetische Besatzungszone zurückzuholen. Die Ärzte dort konnten nur noch feststellen, daß eine Heilung unmöglich war. Arthur Ewert verbrachte den Rest seines Lebens in einem Pflegeheim in Eberswalde, wo er 1959 starb.
Arthur
(1997)
Arnim, H. G. von
(2002)
Armut als Ideal
(2010)
Armee der Einheit
(2020)
Arevaci, Keltiberer
(1996)
Arcadius Apis Imperator : Synesios von Kyrene und sein Beitrag zum Herrscherideal der Spätantike
(1997)
Arbucale, Stadt der Vaccaei
(1996)
Arbeiter im Arbeiterstaat : deutsche Traditionen, sowjetisches Modell und westdeutsches Magnetfeld
(2000)
Am 14. August 1980 begannen die Arbeiter*innen auf der Danziger Leninwerft einen Besetzungsstreik, in deren Folge die erste unabhängige Gewerkschaft Solidarność gegründet wurde. Einen Monat später am 17. September 1980 gingen auf der anderen Seite des „Eisernen Vorhangs“ die Arbeiter*innen der „AG Weser“ Werft in Bremen auf die Straße, um gegen den Verlust ihrer Arbeitsplätze zu protestieren. Die vorliegende Studie zeigt aus einer Perspektive „von unten“, wie seit den 1970er Jahren Betriebe in zwei unterschiedlichen politisch-ökonomischen Systeme auf technische Veränderungen und die verschärfte Konkurrenz auf dem Weltmarkt reagierten und verweist darauf, dass die Krisen in Ost und West Ende der 1970er Jahre eng miteinander verbunden waren.
Arbeit vor Rente
(2017)
Schon vor der Staatsgründung legte die SED die Grundlagen für ein neues System der sozialen Sicherung und wandelte den traditionellen Wohlfahrtsstaat in einen "workfarestate" um. Carolin Wiethoff richtet den Blick auf die Auswirkungen dieser Politik auf die Menschen, die aufgrund einer Erwerbsminderung nicht mehr oder nur noch eingeschränkt arbeiten konnten. Ihre Studie untersucht über einen Zeitraum von 40 Jahren hinweg die soziale Sicherung bei Invalidität und sozialpolitische Initiativen zur beruflichen Rehabilitation. Die beiden Bereiche waren eng miteinander verbunden, weil es den politisch Verantwortlichen in der DDR stets darum ging, möglichst viele Bürger in den Arbeitsprozess zu integrieren und eine dauerhafte Invalidisierung zu vermeiden. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht neben dem stellenweise konfliktreichen Zusammenspiel der einzelnen Akteure im Partei-und Staatsapparat die betriebliche Praxis, denn in der DDR war Sozialpolitik besonders stark auf die Betriebe zentriert. Anhand des Eisenhüttenkombinates Ost, einem Schwerpunktbetrieb der DDR, werden die Organisation des betrieblichen Gesundheits- und Sozialwesens und Schwierigkeiten bei der Umsetzung staatlicher Vorgaben deutlich.
Arbeit und Magie werden in der ländlichen Gesellschaft der Frühen Neuzeit neu bewertet. Während die Reformation die Arbeit aufwertet, verteufelt sie den Müßiggang. Als zentrale Lebensäußerung bei der man häufig mit dem Lebensbereich des Anderen in Berührung kommt, birgt Arbeit ein hohes Konfliktpotential in sich. Als Glaubensform basiert Magie auf kollektiven Übereinkünften und strebt einen praktikablen Umgang mit feindseligen Mächten an, so dass sie mit Formen alltäglicher Konfliktaustragung (Gegenzauber, Bezichtigung als Zauberer/Zauberin) bekämpft werden können. Auf Magie als Deutung oder Handlung haben ihre beginnende Kriminalisierung (Carolina) und das Vordringen der Schriftlichkeit nachhaltigen Einfluss. Aus diesen Veränderungen heraus empfängt das Themenpaar Arbeit und Magie seine Bedeutung, das hier in seinem Zusammenwirken erstmals untersucht wird und zwar am Beispiel der Mittelmark. Wie die Auswertung von Gesuchen mittelmärkischer Gerichte um Rechtsbelehrung an den Schöppenstuhl in Brandenburg zum neuen Delikt der Zauberei im Zeitraum von 1551 bis 1620 beweist, handelt es sich bei der Mittelmark um ein verfolgungsarmes Territorium, das sich daher bestens für die Untersuchung des selbstverständlichen Umgangs mit Magie eignet. In 98 von 136 Prozessen sind insgesamt 107 Frauen und 9 Männer angeklagt – darunter eine „weise Frau“ und zwei Männer als volksmagische Spezialisten. Der Höhepunkt der Spruchtätigkeit liegt zwischen 1571 und 1580. In dieser Phase tauchen erstmals dämonischer Vorstellungen auf und werden weibliche Magiedelikte auch auf Männer übertragen (Schadenszauber, Teufelspakt). Der Vorwurf des Teufelspaktes ist überwiegend im Nordwesten der Mittelmark anzutreffen und wird hier auch zuerst erhoben. Dennoch kann sich der dämonische Hexenglauben als städtisches Phänomen in der ländlich geprägten Mittelmark kaum durchsetzen, denn in keinem der untersuchten Fälle taucht der Terminus „Hexe“ auf. Die Rezeption der Hexenlehre in all ihren wesentlichen Elementen (Buhlschaft, Zusammenkunft auf dem Blocksberg und die Fahrt dorthin) ist erst 1613 abgeschlossen. Damit kommt sie für die Mittelmark zu spät, um ihre zerstörerische Wirkung zu entfalten: Die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges überlagern alsbald die Vorstellungen von „bösen Zauberinnen“. Mit Hilfe der Studien von RAINER WALZ zur magischen Kommunikation und EVA LABOUVIE (Offizialisierungsstrategien) wurden drei Fälle näher untersucht, in denen die Arbeit entweder Konfliktanlass ist, mit magischen Mitteln beeinflusst wird oder es um die professionelle Ausübung von Magie im Bezug auf ländliche Arbeit geht. In Nassenheide wird 1573 dem Bauern Peter Calys das Abzaubern von Feldfrüchten unterstellt. Seine Nachbarschaft beobachtet ein ihr unbekanntes Ritual (vermutlich eine Schädlingsbekämpfung), was sie in kein geduldetes magisches Handeln einordnen kann. In Liebenwalde geht es 1614 um „fliegende Worte“, die im Streit um erschlagene Gänse ausgesprochen und später, nach einer Reihe von Unglücksfällen, vom Gescholtenen als Flüche umgedeutet werden. In Rathenow steht 1608 der Volksmagier Hermann Mencke vor Gericht. Sein Repertoire an magischen Hilfsleistungen umfasst Bann-, Heil- und Hilfszauber. Diese drei Fallstudien ergaben für das Thema Arbeit und Magie, dass Magie in der sich schwerfällig entwickelnden Landwirtschaft ein innovatives Potential zukommt. Das Experimentieren mit Magieformen bleibt jedoch Spezialisten der Volksmagie vorbehalten. Insbesondere in den Dörfern, wo die Grenzen zwischen männlicher und weiblicher Magie durchlässig sind, erweist sich die Geschlechtsspezifik der volkstümlichen Magie als Produkt der Lebens- und Arbeitsbeziehungen in der ländlichen Gesellschaft. Männer wie Frauen verfügen über die zu ihren Arbeitsbereichen passenden Hilfszauber. Dass Zauber zu Frauenarbeiten wie Milchverarbeitung und Bierbrauen überwiegen, liegt neben der Häufigkeit, mit der diese Verrichtungen anfallen, ihrer Anfälligkeit für Fehler und ihrer Bedeutung für die Ernährung daran, dass sie sich im Verborgenen abspielen und daher verdächtig sind. Außerdem handelt es sich um mühselige und monotone Tätigkeiten, die daher der Motivation durch Magie bedürfen. Die Schlichtheit der weiblichen Magie korrespondiert mit der geringeren Spezialisierung weiblicher Arbeit in der Landwirtschaft, die sich in der Verwendung einfacher Werkzeuge bekundet. Wörter können wegen der spezifischen Organisation der Hirnareale zur Sprachverarbeitung in einer auf Mündlichkeit beruhenden Kultur heilen oder eine lebensbedrohliche Waffe sein. Indem Magie das Profane dramatisiert, kommt ihr die Funktion einer Erinnerungskunst zu, die später durch die Schrift ausgefüllt wird. Die Schrift macht Magie als Mnemotechnik überflüssig und immunisiert gegen die Macht des Wortes. Damit reift auch die Skepsis an der Wirksamkeit von Magie. Schließlich werden Schadenszaubervorwürfe nur noch als Injurienklagen verhandelt. Sie bestimmen die Prozesse um Zauberei nach dem Großen Krieg.
Arabia felix
(2007)
Der Band versammelt eine Reihe von Beitraegen, die zu den 13. Aquilonia 2008 in Potsdam vorgetragen wurden. Ziel dieses Treffens ist es, ein Podium fuer Nachwuchswissenschaftler zu bieten und aktuelle Forschungsprojekte vorzustellen. Entsprechend groß ist die Spannbreite der hier behandelten Themen, die von den hippokratischen Schriften ueber Klassiker wie Catull und Ovid bis in die Renaissance und Neuzeit reicht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Rezeption antiker Texte, Themen und Motive seit der Antike selbst.
Anton Schindling (1947–2020)
(2020)
Antiker Orient
(1996)
Im Januar 1995 fand in Potsdam - Hermannswerder eine Studentenkonferenz statt, auf der Studenten unterschiedlicher Fakultäten der Potsdamer Universität eine im Herbst 1994 durchgeführte interdisziplinäre Exkursion auf den Sinai in Diskussionbeiträgen und Vorträgen auswerteten. Die Beiträge erschienen in ARCUS 2. Daneben wurden von Fachwissenschaftlern einführende Vorträge zu den Themen Archäologie und Epigraphik im Orient gehalten, die im vorliegenden Heft veröffentlicht werden sollen. Sie reichen von Grabungsberichten, allgemeinen Problemen der Archäologie und Landeskunde bis zu modernen Methoden epigraphischer Arbeit. Mit diesen Beiträgen wurde den Teilnehmern der Tagung ein Einblick in die Breite der Orient-Forschung gegeben. Die Tagung wurde durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg unterstützt.
Historisches Denken entwickeln am Gegenstand der altorientalischen,griechischen und römischen Antike, das ist Anliegen der didaktischen Handreichung für die gymnasiale Oberstufe. Didaktisch-methodische Überlegungen, Sachinformationen und ein handlungsorientierter Materialteil bieten für Lehrer und Schüler ein ideenreiches Angebot zur Auswahl für einen interessegeleiteten Geschichtsunterricht.
Antike in Potsdam-Sanssouci
(2007)
Die in diesem Band zusammengestellten Beiträge sollen zu einer aktiven Auseinandersetzung mit der Antikerezeption auf dem Parkgelände von Potsdam-Sanssouci anregen. Ein Aufsatz zur Gartenkunst in der Antike und in Sanssouci leitet den Band ein. Den Hauptteil bilden zahlreiche Führungsblätter zur Mythologie, Architektur, Malerei u.a. Sie sind besonders als Grundlage für die Planung von Exkursionen mit Schülergruppen geeignet, richten sich aber auch ganz allgemein an Freunde der Antike. Weitere Informationstexte, antike Quellen, Lösungen zu den Führungsblättern sowie Karten und praktische Hinweise für einen Potsdam-Besuch runden den Band ab.
Antifaschistisches Verständnis der eigenen jüdischen Herkunft in Texten von DDR-Schriftstellerlnnen
(2017)