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Großmächtiges Deutschland
(2004)
Um einen Ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat für Deutschland will sich der Kanzler bemühen, „finster entschlossen“ sei man nun, und „ohne Geeiere“ wolle man das anstreben; das Ende der Nachkriegsgeschichte wird von ihm ausgerufen, und ganz nebenbei legt er den polnischen Freunden nahe, ihr Steuersystem zu verändern. Wilhelminisch ist das gewiß nicht, aber deshalb auch schon normal? Da sich Gerhard Schröder in seiner zweiten Amtszeit – in guter deutscher Kanzlertradition – der Außenpolitik verstärkt zuwendet, wird die von ihm schon lange verkündete Normalität nun zum außenpolitischen Leitmotiv. Der Koch kellnert jetzt; er wird auch abkassieren und die Einnahmen für sich im Buch der Geschichte verbuchen wollen. Vor solch einer Entwicklung hatte Gunther Hellmann im letzten Welt- Trends-Heft gewarnt. Er diagnostizierte „die schwerste Krise“ der Außenpolitik und plädierte für einen „offensiven Idealismus“. Da mußten wir nicht lange auf Widerspruch warten. Dieser wurde klar und pointiert formuliert – und enthält zudem so manch nachdenkliches Detail. WeltTrends wurde damit erneut zur Plattform der außenpolitischen Debatte in diesem Lande. Und diese wird fortgeführt.
Forum: EU-Diplomatie im Jahre 2020
Hasidic myth-activism
(2019)
Since the 1970s, Buber has often been suspected of being a Volkish thinker. This essay reconsiders the affinity of Buber's late writings with Volkish ideology. It examines the allegations against Buber's Volkish thought in light of his later biblical and Hasidic writings. By illuminating the ideological affinity between these two modes of thought, the essay explains how Buber aims to depart from the dangers of myth without rejecting myth as such. I argue that Buber's relationship to myth can help us to explain his critique of nationalism. My basic argument is that in his struggle with hyper-nationalism, Buber follows the Baal Shem Tov and his struggle against Sabbateanism. Like the Besht, Buber does not reject myth, but seeks instead to repair it from within. Whereas hyper-nationalism uses myth to advance its political goals, Buber seeks to reposition ethics within a mythic framework. I view Buber's exegesis and commentaries on biblical and Hasidic myths as myth-activism.