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Editorial
(2016)
Was und von wem wurde mit wissenschaftlichem Anspruch während des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts über Antisemitismus in Deutschland gearbeitet und geschrieben? Welche Ansätze bot die frühe Antisemitismusforschung? Das sind die Leitfragen dieser Studie, die ein Stück Kulturund Wissenschaftsgeschichte zugleich bietet. Darüber hinaus schlägt das Buch einen Bogen zur Geschichte des Abwehrkampfs gegen den Antisemitismus bis 1933. Das Fazit: Bereits in der Weimarer Republik existierte ein tiefergehendes Wissen über den Antisemitismus, das jedoch für den Abwehrkampf gegen antisemitische und völkische Bewegungen wenig Perspektiven bieten konnte.
Die Danziger Verwaltungspraxis des frühen 19. Jahrhunderts im Nexus von Reform, Restauration, Emanzipation und antijüdischen Vorurteilen.
Michał Szulc analysiert die Umsetzung der staatlichen Judenpolitik in der preußischen Provinz am Beispiel Danzigs. Dabei zeigt er die Emanzipation der Juden als Kampfplatz von Interessengruppen und individuellen Akteuren. Der Autor untersucht sowohl die Diskussionen vor Ort als auch in machtpolitischen Zentren wie Berlin und Paris.
Deutlich wird dabei die Diskrepanz zwischen gesetzlicher Norm und Alltagspraxis, zwischen politischem Programm und dessen tatsächlicher Wirkung. In diesem politisch-rechtlichen Prozess setzten sich Staat und Stadt konfrontativ über die Lage der Juden in Danzig auseinander. Akteure wie Napoleon I., König Friedrich Wilhelm III. oder Staatskanzler Karl August von Hardenberg versuchten mit unterschiedlichem Erfolg das Ausmaß der Emanzipation ebenso so zu prägen, wie es 'einfache Leute', etwa der Rabbinatskandidat Bram oder der Stadtverordnete Zernecke, taten. Die Rollen der Protagonisten waren dabei variabel: Einige Staatsbeamte vertraten die Position der Stadt, manche Bürger die des Staates. Zudem entwickelte sich im Laufe der Debatte jenseits rechtlicher Normen eine lokale Praxis, die Juden mehr Raum in der Gesellschaft gewährte.
Ephraim Carlebach
(2016)
Nachdem der Sicherheitsdienst der SS 1934 zum einzigen politischen Nachrichtendienst der NSDAP aufgestiegen war, entwickelten seine führenden Mitarbeiter ein ehrgeiziges Konzept zur Erfassung, Bewertung und praktischen Anwendung von Informationen über die Gegner des NS-Staates. Die Gegnerforscher im Amt II des Sicherheitshauptamtes versuchten so, politischen Einfluss auf die Partei- und Staatsführung des „Dritten Reiches“ zu nehmen. Ihre Analysen dienten auch zur Schulung und als Material für die exekutiv arbeitende Gestapo, lieferten also die materielle und ideologische Grundlage zur Verfolgung des „Gegners“ – Freimaurer, Juden, die „politischen Kirchen“, „Marxisten“ und Liberale. Unter den Gegnerforschern entstand ein gemeinsamer Denkstil. Daraus entwickelten sie Strategien zur Erkennung und Bekämpfung der Gegnergruppen und professionalisierten sie Mitte der 1930er-Jahre. Viele von ihnen wandten in den ersten Einsatzkommandos in Österreich, der Tschechoslowakei oder Polen, in den Stäben der Befehlshaber der Sicherheitspolizei und als „Judenberater“ genau die Methoden zur Gegnerbekämpfung an, die sie im Amt II des Sicherheitshauptamtes mitentwickelt hatten.
Faktor Mensch
(2016)
Eine Krisensituation ist eine Umbruchssituation. Sie kann als Chance, als Herausforderung sowie im Sinne einer SCHUMPETER’SCHEN „schöpferischen Zerstörung“ als Ausgangspunkt von bedeutsamen Veränderungen und neuen Entwicklungsmöglichkeiten begriffen werden. Die Krisensituation der 1970er und 1980er Jahre bildet dahingehend durch ihre Einzigartigkeit einen herausragenden wirtschaftshistorischen Untersuchungsgegenstand. Für die westeuropäischen Staaten waren es nicht nur Jahre einer, nach der außergewöhnlich langen Boomzeit der „Wirtschaftswunderjahre“, problematischen sozialen und wirtschaftliche Situation. Es war auch eine Zeit eines bedeutungsvollen und beschleunigten Wandels. Die Gleichzeitigkeit vieler Veränderungen, das zeitliche Zusammentreffen von konjunkturellen und strukturellen Problemlagen sowie die äußerst kritische Situation an den westeuropäischen Arbeitsmärkten bildete eine multiple Krisensituation. Deren Auswirkungen waren weitreichender, als es von den Zeitgenossen erahnt werden konnte. Es gab nicht nur Änderungen im (wirtschafts-)politischen Makrogefüge vieler Volkswirtschaften, auch bedeutende Einflüsse waren auf der Mikroebene feststellbar. Marktorientierte Unternehmen mussten sich auf die neue Situation einstellen und im Rahmen einer Neupositionierung von Betriebsstrategien, organisatorischen Umgestaltungen und einer stärkeren Ressourcenorientierung betriebswirtschaftlich handeln. Das schien letztlich zu einer stärkeren Beachtung und Entwicklung der in den Unternehmen vorhandenen humanen und sozialen Ressourcen zu führen.
Diese Arbeit stellt die Hypothese auf, dass umfassende organisatorische Veränderungen und strategische Neupositionierungen, insbesondere die effektivere Nutzung sowie der intensive Auf- und Ausbau betriebsinterner Personalressourcen Unternehmen maßgeblich halfen, die Krisensituation der 1970er und 1980er Jahre besser und nachhaltiger überwinden zu können. Anders als die bisherige wirtschaftshistorische Forschungsliteratur nimmt diese Dissertation nicht die makroökonomisch Perspektive in den Fokus, sondern untersucht die Hypothese anhand mehrerer Unternehmensfallstudien. Ausgewählt sind drei Großunternehmen der westeuropäischen Elektroindustrie. Diese Arbeit liefert mit dieser Untersuchung einen weiteren Baustein zur wirtschaftshistorischen Annäherung an die 1970er und 1980er Jahre und leistet ebenso einen Beitrag zur Fortschreibung der Firmengeschichte der drei Unternehmen.
Die Elektrobranche fand bisher wirtschaftshistorisch nur wenig Beachtung, dennoch ist sie ein gutes Beispiel für die umfassende Veränderungssituation jener Jahre. Entsprechende Sekundärquellen sind für diesen Zeitraum für die drei Unternehmen kaum vorhanden. Aus diesem Grund bildet eine Vielzahl von Archivalien das Fundament dieser Arbeit. Sie werden als Primärquellen aus den jeweiligen Unternehmensarchiven als Basis der Fallanalyse herangezogen. Mit Hilfe zahlreicher Dokumente des betrieblichen „Alltagsgeschäfts“, wie beispielsweise Daten des betrieblichen Personal- und Rechnungswesens, Protokolle von Sitzungen der Arbeitsnehmervertreter, des Aufsichtsrats oder des Vorstands sowie interne Strategiepapiere und Statistiken, wird nicht nur der anfangs aufgestellten Hypothese nachgegangen, sondern auch mehrerer sich aus ihr ergebende Fragenkomplexe. Im Rahmen derer wird untersucht, wie die Unternehmen – die Beschäftigten, die Leitungsebenen und die Aufsichtsräte – auf die Krisensituation reagierten, ob sie ggf. ihrerseits Einfluss darauf zu nehmen versuchten und welche betriebswirtschaftlichen Schlüsse daraus gezogen wurden. Es wird hinterfragt, ob eine stärkere Ressourcenorientierung wirklich eine neue Strategieperspektive bot und es diesbezüglich zu einer stärkeren Beachtung humaner und sozialer Ressourcen im Unternehmen kam. Diese Arbeit untersucht, ob gezielt zur Krisenüberwindung in diese Ressourcen investiert wurde und diese Investitionen halfen, die Krisensituation erfolgreich zu überstehen und nachhaltig den Unternehmenserfolg zu sichern.
In Gelehrte – Republik – Gelehrtenrepublik untersucht Marc Banditt die Eigenheiten aufklärerischer Tendenzen der Stadt Danzig. Deren Nukleus bildete die zur Jahreswende 1742/43 gegründete Naturforschende Gesellschaft, einer der am längsten existierenden privaten Zusammenschlüsse auf diesem Gebiet. Der strukturelle Wandel dieser Sozietät in den ersten knapp 80 Jahren ihres Bestehens wird dabei als die Summe einer Vielzahl von ineinandergreifenden Entwicklungssträngen verstanden, die die voranschreitende gesellschaftliche Durchdringung der Aufklärungsideen und -inhalte im Laufe des 18. Jahrhunderts kennzeichneten. Trotz der Kräfteverschiebungen in Nordosteuropa, die in Gestalt der Teilungen Polen-Litauens der autonomen Stellung der Hansestadt im Jahr 1793 ein Ende bereiteten, offenbart sich, dass die Geschichte des Danziger Naturforscherzirkels mehr Kontinuitäten als Brüche aufweist. Sowohl auf lokaler als auch auf transregionaler Ebene generierte sich die Vereinigung als eine elementare Schnittstelle zwischenmenschlicher Beziehungen, die von familiären Verflechtungen, weitreichenden Gelehrtennetzwerken und patronalen Abhängigkeitsverhältnissen geprägt waren. Auf diese Weise verkörperte die Naturforschende Gesellschaft zum einen den Aufklärungsprozess innerhalb der Stadt Danzig und zum anderen deren Stellenwert als ein wissenschaftlicher Standort im damaligen Europa.
Historisches Jahrbuch
(2016)
Die Zeitschrift zählt zu den ältesten geschichtswissenschaftlichen Fachzeitschriften im deutschen Sprachraum, genießt hohes internationales Ansehen und nimmt seit über einem Jahrhundert einen festen Platz im Forschungsprozess ein. Sie bietet in Aufsätzen, Berichten und Besprechungen auf hohem Niveau eine thematisch breite Palette aus dem Gesamtbereich von Mittelalter, Neuzeit sowie Zeitgeschichte ...
Klingende Eklats
(2016)
Der klingende Eklat ist mehr als der Pfeffer musikhistorischer Narrationen. Vielmehr ist der Musikskandal ein kultureller Störfall und ein ästhetisches Ereignis. Er überschreitet nicht nur die künstlerischen und moralischen Grenzen des guten Tons, sondern greift zudem gesellschaftliche Normen auf und an.
Anna Schürmer analysiert diese Verschränkung und nutzt das interdisziplinäre Potential, das der klingende Eklat als konfliktiver Seismograf sozialer Problem- wie ästhetischer Experimentierfelder bereithält. An der Schnittstelle von Geschichts- und Musikwissenschaften fokussiert die medienkulturwissenschaftlich inspirierte Studie den prismatischen Gegenstand des klingenden Eklats vor dem akustischen Hintergrund nicht nur der musikalischen Moderne.