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Die jüdische Gemeinde von Thessaloniki während der deutschen Besatzungszeit 1941-1944

  • Die Beziehungen zwischen Juden und Christen in Thessaloniki waren nicht immer konfliktfrei; in der Zwischenkriegszeit herrschten gegenseitiges Misstrauen und Spannungen, die religiös, kulturell und wirtschaftlich motiviert waren. Vor allem der wirtschaftliche Antagonismus zwischen Juden und kleinasiatischen Flüchtlingen nährte den Antisemitismus kleiner extremnationalistischer Gruppen wie der „Nationalen Union Griechenlands“ (EEE), die ihre Feindschaft gegen den „jüdischen Bolschewismus“ offen demonstrierten und deren Aktivitäten vom Staat toleriert wurden. Obwohl sich die Lage seit Mitte der dreißiger Jahre entspannte, waren die alten Ressentiments nicht aus der Welt geschaffen. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland im April 1941 war die jüdische Gemeinde den repressiven Maßnahmen der deutschen Besatzungsmacht unterworfen. Die systematische nationalsozialistische Propaganda, gestützt auf die zensierte griechische Presse und örtliche ideologische Kollaborateure, zielte auf die Reaktivierung der alten Gegensätze, um dieDie Beziehungen zwischen Juden und Christen in Thessaloniki waren nicht immer konfliktfrei; in der Zwischenkriegszeit herrschten gegenseitiges Misstrauen und Spannungen, die religiös, kulturell und wirtschaftlich motiviert waren. Vor allem der wirtschaftliche Antagonismus zwischen Juden und kleinasiatischen Flüchtlingen nährte den Antisemitismus kleiner extremnationalistischer Gruppen wie der „Nationalen Union Griechenlands“ (EEE), die ihre Feindschaft gegen den „jüdischen Bolschewismus“ offen demonstrierten und deren Aktivitäten vom Staat toleriert wurden. Obwohl sich die Lage seit Mitte der dreißiger Jahre entspannte, waren die alten Ressentiments nicht aus der Welt geschaffen. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland im April 1941 war die jüdische Gemeinde den repressiven Maßnahmen der deutschen Besatzungsmacht unterworfen. Die systematische nationalsozialistische Propaganda, gestützt auf die zensierte griechische Presse und örtliche ideologische Kollaborateure, zielte auf die Reaktivierung der alten Gegensätze, um die griechischen Juden zu isolieren. Die Beziehungen zwischen der jüdischen und der christlichen Bevölkerung wurden somit erneut auf die Probe gestellt. Die Errichtung von Ghettobezirken um das Zentrum der Stadt im Frühjahr 1943 bedeutete die Trennung der Juden von der übrigen Bevölkerung. Die Ghettoisierung schuf zwischen ihnen und den Christen eine „Mauer“, die kulturelle und wirtschaftliche Auswirkungen auf das Leben aller Bewohner hatte und letztlich ihre jahrhundertealte Symbiose beendete. In der Alltagspraxis offenbarte sich zugleich, dass diese „Mauer“ nicht ganz unüberwindlich war und neue Formen des Zusammenlebens prägte.zeige mehrzeige weniger
  • The relations between Jews and Christians in Salonica were not always excellent; in the interwar period the religious, cultural and economic conflicts made the symbiosis difficult. Because of the economic antagonism between Jews and Greek refugees from Asia Minor the influence of small nationalist groups as the „National Union of Greece“ (EEE) grew. The Greek state tolerated the actions of such groups; probably it considered them as national-minded. At the end of the thirties the situation became better, but the old resentiments did not disappear. After the military occupation of Greece, April 1941, the Jewish community suffered under the repressive measures of the German administration. The nationalsocialist propaganda, with the help of the Greek censored press and local ideological collaborators, wanted to reactive the old differences and to isolate the Jews. This policy affected the relations between Jews and Christians as well. The creation of a Getto in the centre of the city 1943 caused the separation of the Jewish population.The relations between Jews and Christians in Salonica were not always excellent; in the interwar period the religious, cultural and economic conflicts made the symbiosis difficult. Because of the economic antagonism between Jews and Greek refugees from Asia Minor the influence of small nationalist groups as the „National Union of Greece“ (EEE) grew. The Greek state tolerated the actions of such groups; probably it considered them as national-minded. At the end of the thirties the situation became better, but the old resentiments did not disappear. After the military occupation of Greece, April 1941, the Jewish community suffered under the repressive measures of the German administration. The nationalsocialist propaganda, with the help of the Greek censored press and local ideological collaborators, wanted to reactive the old differences and to isolate the Jews. This policy affected the relations between Jews and Christians as well. The creation of a Getto in the centre of the city 1943 caused the separation of the Jewish population. The Getto established a „wall“ between Jews and Christians, which had cultural and economic consequences for the life of all the inhabitants and destroyed the uneasy symbiosis of the past years. But also in everyday life the „wall“ formed new ways of living together.zeige mehrzeige weniger

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Verfasserangaben:Stratos N. Dordanas, Vaios Kalogrias
URN:urn:nbn:de:kobv:517-opus-53263
ISSN:1614-6492
ISSN:1862-7684
Titel des übergeordneten Werks (Deutsch):PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V.
Untertitel (Deutsch):Zwischengemeindliche Beziehungen, Ghettoisierung und Deportation
Publikationstyp:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Erscheinungsjahr:2011
Veröffentlichende Institution:Universität Potsdam
Datum der Freischaltung:09.08.2011
Ausgabe:17
Erste Seite:97
Letzte Seite:118
Quelle:PaRDeS (2011) 17. - S. 97 - 118
RVK - Regensburger Verbundklassifikation:BD 1680
Organisationseinheiten:Extern / Vereinigung für Jüdische Studien e. V.
Philosophische Fakultät / Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft
DDC-Klassifikation:2 Religion / 20 Religion / 200 Religion
Sammlung(en):Universität Potsdam / Zeitschriften / PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V., ISSN 1862-7684 / PaRDeS (2011) 17
Universität Potsdam / Zeitschriften / PaRDeS : Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e.V., ISSN 1862-7684 / PaRDeS (2011) 17 / Wissenschaftliche Artikel
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