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Konfliktbewältigung und Freundschaft in der mittleren Kindheit

  • Fragestellung Die mittlere Kindheit ist geprägt von rapiden Fortschritten im Bereich der sozio-kognitiven Entwicklung. Besonders deutlich wird dies daran, daß Kinder in dieser Zeit komplexere Formen sozialer Perspektivenübernahme konstruieren und ihr Verständnis bezüglich sozialer Prozesse und interpersoneller Beziehungen erheblich erweitern. Dabei gewinnen Gleichaltrigenbeziehungen an Relevanz, da sie zwei entscheidende Aspekte vereinigen, die für das Fortschreiten der sozio- kognitiven und emotionalen Entwicklung des Kindes notwendig sind. Zum einen haben Kinder in diesem Alter die wichtigsten Voraussetzungen für die Herausbildung reiferer Formen sozialen Austausches erworben. Zum anderen fordert die symmetrisch- reziproke Struktur von Gleichaltrigenbeziehungen verstärkt soziale Kompetenzen heraus, da zwischen Gleichrangigen die Entwicklung gemeinsamer Sichtweisen nur möglich ist, wenn die unterschiedlichen Perspektiven der Interaktionspartner kooperativ koordiniert werden (Selman, 1984, Youniss, 1994). Konflikte spielen in diesemFragestellung Die mittlere Kindheit ist geprägt von rapiden Fortschritten im Bereich der sozio-kognitiven Entwicklung. Besonders deutlich wird dies daran, daß Kinder in dieser Zeit komplexere Formen sozialer Perspektivenübernahme konstruieren und ihr Verständnis bezüglich sozialer Prozesse und interpersoneller Beziehungen erheblich erweitern. Dabei gewinnen Gleichaltrigenbeziehungen an Relevanz, da sie zwei entscheidende Aspekte vereinigen, die für das Fortschreiten der sozio- kognitiven und emotionalen Entwicklung des Kindes notwendig sind. Zum einen haben Kinder in diesem Alter die wichtigsten Voraussetzungen für die Herausbildung reiferer Formen sozialen Austausches erworben. Zum anderen fordert die symmetrisch- reziproke Struktur von Gleichaltrigenbeziehungen verstärkt soziale Kompetenzen heraus, da zwischen Gleichrangigen die Entwicklung gemeinsamer Sichtweisen nur möglich ist, wenn die unterschiedlichen Perspektiven der Interaktionspartner kooperativ koordiniert werden (Selman, 1984, Youniss, 1994). Konflikte spielen in diesem Ko- Konstruktionsprozeß eine besondere Rolle, da die Überwindung des durch Konflikte entstehenden kognitiven Desäquilibriums zu einer Weiterentwicklung kognitiver Strukturen und sozialer Kompetenzen beitragen kann (Piaget, 1986). Wenn soziale Konflikte wiederholt nicht befriedigend bewältigt werden, können sie allerdings auch negative Folgen für Selbstwertgefühl und Motivation nach sich ziehen und kognitives Wachstum eher behindern. Das entwicklungsförderliche Potential sozialer Konflikte kann nur dann positiv wirksam werden, wenn Konflikte erfolgreich bewältigt werden. Dies geschieht am ehesten, wenn die Konfliktpartner gegenüber sozialer Interaktion positiv eingestellt sind und versuchen, eigene Interessen mit denen des Konfliktpartners auszubalancieren. Als ungünstig für erfolgreiche Konfliktbewältigung gilt dagegen ein Übermaß negativer Emotionen und der Versuch, den Konfliktpartner zu dominieren (Putallaz & Sheppard, 1992). Freunde zeigen aufgrund der zwischen ihnen bestehenden emotionalen Bindung eine verstärkte positive soziale Orientierung, die darin zum Ausdruck kommt, daß sie auch in Konflikten vermehrt positive Emotionen austauschen und den Ausdruck negativer Emotionen kontrollieren. Im Bemühen um Aufrechterhaltung oder Vertiefen ihrer Beziehungen und in Sorge um das Wohlergehen des anderen setzen sie in ihrem aufeinander bezogenen Handeln eher moralische Prinzipien um und versuchen eher als nicht befreundete Kinder, gegensätzliche Interessen auszugleichen (Putallaz & Sheppard, 1992; v. Salisch, 1991).zeige mehrzeige weniger

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Metadaten
Verfasserangaben:Pia Offenberger
URN:urn:nbn:de:kobv:517-0000254
Betreuer*in(nen):Hans Oswald, Lothar Krappmann, Hans Oswald
Publikationstyp:Dissertation
Sprache:Deutsch
Erscheinungsjahr:1999
Veröffentlichende Institution:Universität Potsdam
Titel verleihende Institution:Universität Potsdam
Datum der Abschlussprüfung:04.02.2000
Datum der Freischaltung:10.02.2005
Freies Schlagwort / Tag:Freundschaft; Konflikt; soziale Entwicklung
RVK - Regensburger Verbundklassifikation:CP 3500
Organisationseinheiten:Humanwissenschaftliche Fakultät / Strukturbereich Bildungswissenschaften / Department Erziehungswissenschaft
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 37 Bildung und Erziehung / 370 Bildung und Erziehung
Name der Einrichtung zum Zeitpunkt der Publikation:Humanwissenschaftliche Fakultät / Institut für Erziehungswissenschaft
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