Das Suchergebnis hat sich seit Ihrer Suchanfrage verändert. Eventuell werden Dokumente in anderer Reihenfolge angezeigt.
  • Treffer 44 von 456
Zurück zur Trefferliste

Medienorientierung und innerparteiliche Machtkämpfe : Gründe und Verläufe innerparteilicher Machtkämpfe am Beispiel der unerwarteten Kampfkandidatur um den Parteivorsitz auf dem Mannheimer SPD-Parteitag 1995

Media focus and inner-party power struggles : reasons and courses of inner-party power struggles ; the example of the unexpected combat candidacy for the chairmanship at the SPD party convention in Mannheim 1995

  • Üblicherweise vermeiden deutsche Parteien Kampfkandidaturen um den Vorsitz. Dennoch kam es auf dem Mannheimer SPD-Parteitag 1995 zu einer unerwarteten offenen Konkurrenz um das Spitzenamt. Das unbeabsichtigte Scheitern der Inszenierung der „Geschlossenheit“ der Partei führte zum Ausbruch der bis dahin unterdrückten Kämpfe um den Parteivorsitz. Der Mannheimer Parteitag steht exemplarisch für den Zusammenhang zwischen Inszenierung, Disziplin und den informellen Regeln innerparteilicher Machtkonstruktion. Am Beispiel dieses Parteitages zeigt die vorliegende Arbeit, wie umstrittenen Parteivorsitzenden sich gegen Widerstände im Amt behaupten können bzw. woran diese Strategie scheitern kann. Aus figurationstheoretischer Perspektive wird die Inszenierung als Notwendigkeit medienvermittelter Parteienkonkurrenz um Wählerstimmen gefasst. Inszenierung erfordert Selbstdisziplin und das koordinierte Handeln der Parteimitglieder. Innerparteilich wird so wechselseitige Abhängigkeit erzeugt. Diese wird gesteigert durch die Medien-Konzentration aufÜblicherweise vermeiden deutsche Parteien Kampfkandidaturen um den Vorsitz. Dennoch kam es auf dem Mannheimer SPD-Parteitag 1995 zu einer unerwarteten offenen Konkurrenz um das Spitzenamt. Das unbeabsichtigte Scheitern der Inszenierung der „Geschlossenheit“ der Partei führte zum Ausbruch der bis dahin unterdrückten Kämpfe um den Parteivorsitz. Der Mannheimer Parteitag steht exemplarisch für den Zusammenhang zwischen Inszenierung, Disziplin und den informellen Regeln innerparteilicher Machtkonstruktion. Am Beispiel dieses Parteitages zeigt die vorliegende Arbeit, wie umstrittenen Parteivorsitzenden sich gegen Widerstände im Amt behaupten können bzw. woran diese Strategie scheitern kann. Aus figurationstheoretischer Perspektive wird die Inszenierung als Notwendigkeit medienvermittelter Parteienkonkurrenz um Wählerstimmen gefasst. Inszenierung erfordert Selbstdisziplin und das koordinierte Handeln der Parteimitglieder. Innerparteilich wird so wechselseitige Abhängigkeit erzeugt. Diese wird gesteigert durch die Medien-Konzentration auf wenige Spitzenpolitiker. Die Mehrheit der Mandatsträger und Funktionäre ist angewiesen auf das medienwirksame Auftreten der Führung. Für den Medienerfolg braucht die Führung ihrerseits die Unterstützung der Mitglieder. Diese wechselseitige Abhängigkeit erzeugt sowohl typische Relevanzen als auch Möglichkeiten, die jeweils andere Interessengruppe unter Zugzwang zu setzen. Imageprobleme des Vorsitzenden sind als verletzte Erwartungen Anlass für innerparteiliche Machtkämpfe, in denen die Parteiführung insbesondere die Inszenierung der „Geschlossenheit“ nutzen kann, um offene Personaldiskussionen zu verhindern. Da Handlungsoptionen und -grenzen durch das Handeln der Akteure immer wieder neu geschaffen werden, besteht stets das Risiko des Scheiterns innerparteilicher Disziplinierung. Mit dem Nachvollzug von Disziplinierung und den Gründen ihrer Kontingenz versteht sich die vorliegende Arbeit als Beitrag zu einer Theorie informeller Machtregeln in Organisationen mit schwach ausgeprägten Herrschaftsstrukturen. Im ersten Teil der Arbeit wird der Zusammenhang zwischen Inszenierung und Macht durch die Konzepte Theatralität und Figuration entwickelt. Im zweiten Teil werden typische Konstellationen der gegenwärtigen parlamentarischen Demokratie auf typische beziehungsvermittelte Situationsdeutungen, Handlungsmöglichkeiten und -grenzen untersucht. Im dritten Teil wird der kontingente Prozess des innerparteilichen Machtkampfes am Beispiel des Mannheimer Parteitages 1995 nachvollzogen.zeige mehrzeige weniger
  • Usually german parties avoid crucial votes for chairmanship. Nevertheless 1995 on the Mannheim SPD party convention an unexpected open competition for leading position has happened. Because of unintended failure of the staging “cohesion” and “harmony” of the party repressed fights for the party leadership broke out suddenly. The Mannheim party convention is an example for the connection of staging, discipline and unexpressed rules of construction of power within the party. On the example of this party convention this doctoral thesis shows how contested party leaders maintain their position against the resistance of critics. This thesis also shows why this strategy could fail. In the perspective of figurational sociology staging is necessary for political parties because parties compete with others for electors votes and their campaigns depend from the media. Staging needs self-discipline and a coordinated acting of party members. This causes a mutual dependence of party members which increases through the concentration of media on aUsually german parties avoid crucial votes for chairmanship. Nevertheless 1995 on the Mannheim SPD party convention an unexpected open competition for leading position has happened. Because of unintended failure of the staging “cohesion” and “harmony” of the party repressed fights for the party leadership broke out suddenly. The Mannheim party convention is an example for the connection of staging, discipline and unexpressed rules of construction of power within the party. On the example of this party convention this doctoral thesis shows how contested party leaders maintain their position against the resistance of critics. This thesis also shows why this strategy could fail. In the perspective of figurational sociology staging is necessary for political parties because parties compete with others for electors votes and their campaigns depend from the media. Staging needs self-discipline and a coordinated acting of party members. This causes a mutual dependence of party members which increases through the concentration of media on a few top-ranking politicians. So the majority of members of parliament and officials depends on the public acting of these small group of leaders and their reception in the media. On the other hands side for a successful medial self staging leaders need support of their members. This mutual dependence generates typical relevance as well as posibilities to force the respective opponents hand. Problems of public image of the chairman cause internal power struggles, in this struggles the party leadership uses the staging of “cohesion” and “harmony” to avoid open personnel discussions.This strategy of keeping discipline of members acting can fail because in relations of mutual dependence protagonists create options and restrictions of acting for each other. By comprehending the disciplinary action and the reasons of their contingency this doctoral thesis is a contribution to a theory of informal rules of power in organisations with weak distinct structures of authority.The first part of this work developes the connection of staging and power through concepts of theatricality and figuration.The second part analyzes the typical constellations of present parliamentary democracy and the way these relations cause specific perceptions of situation, options and restriction of acting. The third part comprehends the kontingental prozess of the party infighting using the example of the 1995 Mannheim party convention.zeige mehrzeige weniger

Volltext Dateien herunterladen

Metadaten exportieren

Weitere Dienste

Suche bei Google Scholar Statistik - Anzahl der Zugriffe auf das Dokument
Metadaten
Verfasserangaben:Michael Lohmann
URN:urn:nbn:de:kobv:517-opus-71245
Betreuer*in(nen):Erhard Stölting
Publikationstyp:Dissertation
Sprache:Deutsch
Erscheinungsjahr:2012
Veröffentlichende Institution:Universität Potsdam
Titel verleihende Institution:Universität Potsdam
Datum der Abschlussprüfung:16.04.2014
Datum der Freischaltung:07.08.2014
Freies Schlagwort / Tag:Inszenierung; Machtkampf; Organisationstheorie; Partei; politische Soziologie
inscenation; organizational theory; political parties; political sociology; power struggles
RVK - Regensburger Verbundklassifikation:MS 4600, MS 4450, MS 5650
Organisationseinheiten:Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät / Sozialwissenschaften
DDC-Klassifikation:3 Sozialwissenschaften / 30 Sozialwissenschaften, Soziologie / 300 Sozialwissenschaften
Lizenz (Deutsch):License LogoKeine öffentliche Lizenz: Unter Urheberrechtsschutz
Verstanden ✔
Diese Webseite verwendet technisch erforderliche Session-Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie diesem zu. Unsere Datenschutzerklärung finden Sie hier.