300 Sozialwissenschaften
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Gleichstellungspolitik als „Querschnittspolitik“ ist eine der oft genannten politische Metapher unserer Zeit. Ob in der Arbeitsmarkt-, Steuer-, Familien- oder Bildungspolitik, Gleichstellung ist in allen diesen Bereichen von hoher Relevanz. Der „Querschnittscharakter“ der Gleichstellungspolitik trägt dazu bei, dass in diesem Politikbereich viele unterschiedliche Akteure mit ebenso unterschiedlichen Handlungslogiken sowie Zielen aufeinandertreffen. Um Gleichstellungprogramme planen und darüber Gleichstellungspolitiken gestalten zu können, müssen die Handlungen dieser Akteure koordiniert werden.
In dieser Arbeit wird unter Verwendung des Governance-Ansatzes der Frage nachgegangen, wie die Handlungskoordination zwischen unterschiedlichen Akteuren im System der deutschen Gleichstellungspolitik erfolgt. Analysiert und rekonstruiert werden die gleichstellungspolitischen Entwicklungen in der BRD seit den 1990er Jahren, anhand der Auswertung relevanter Regierungsdokumente und wissenschaftlicher Sekundärliteratur. Hierarchien, Netzwerke und Verhandlungen – Ausprägungen der Governance-Formen – stehen bei der Rekonstruktion und Analyse der Akteurskonstellationen im Mittelpunkt.
Im Ergebnis konnten im Falle Deutschlands zwei verschiedene „Gleichstellungsgovernance-Regime“ identifiziert werden. Diese sind gekennzeichnet durch die in den Regimen je dominierenden Handlugskoordinationsmechanismen der „wirtschaftlichen-Selbstkoordination“ (2001) und der „wechselseitigen-Beobachtung“ (2003-2012). Der Vergleich dieser beiden Regime zeigt, dass sie sich vor allem in Hinblick auf ihre Akteurskonstellationen unterscheiden. In ihnen herrschen je eigene Handlungslogiken und als Folge daraus unterschiedliche gleichstellungspolitische Ergebnisse.
In der Ausgabe Politisches Lernen 1-2|2019 setzte sich Kurt P. Tudyka mit dem Verhältnis von Theater und Politik auseinander. Er gelangte zu dem ernüchternden Resümee: „Der Anspruch, Theater sei die Schule der Nation, – soweit er überhaupt noch besteht –, müsste aufgegeben werden.“ (S. 32) In Tudykas Einführung hieß es bereits: „Eine politisierende Wirkung auf das Publikum wird bestritten.“ (S. 30) Vor diesem Hintergrund könnte bei Lehrerinnen und Lehrern der Politischen Bildung der Eindruck entstehen, ein Besuch im Theater mit Schülerinnen und Schülern sei didaktisch nicht sinnvoll. Dagegen wird im folgenden Beitrag die Auffassung vertreten, dass ein Theaterbesuch mit den Lernenden durchaus mit Erkenntnisgewinnen, seien sie politisch oder über das Politische hinausweisend, verbunden sein kann. Der Beitrag stellt eine gekürzte Fassung des Textes „Theater und politische Bildung“ dar, der in Markus Gloe / Tonio Oeftering (Hrsg.): Politische Bildung meets Kulturelle Bildung, Baden-Baden (Nomos) 2020, erscheinen wird.
Aus dem Inhalt: 1 Einleitung 2 Entwicklungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt 2.1 Das Normalarbeitsverhältnis und seine Bedeutung für den deutschen Arbeitsmarkt 2.2 Flexibilität von Beschäftigungsverhältnissen 2.3 Die Entwicklung der Beschäftigungsverhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland 3 Das deutsche System sozialer Sicherung 3.1 Die Bundesrepublik Deutschland als konservativer Wohlfahrtsstaat 3.2 Zur Prekarität atypischer Beschäftigung im deutschen System sozialer Sicherung 4 Die Flexicurity-Strategie anderer Länder 4.1 Dänemark 4.2 Niederlande 5 Die Bewährung der dargestellten arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Modelle und Schlussfolgerungen für die Bundesrepublik 5.1 Zur Performanz der Modelle in Dänemark, Deutschland und den Niederlanden 5.2 Ansatzpunkte für die Bundesrepublik Deutschland 6 Fazit und Ausblick
In seinem Roman Ragtime (1975) entwirft E. L. Doctorow ein politisches und soziales Sittengemälde der Vereinigten Staaten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden die politischen Herausforderungen der sozialen Ungleichheit, des Rassismus und des amerikanischen Imperialismus. Das in Ragtime entfaltete Panoptikum führt die von politisch-sozialen Gegensätzen geprägte amerikanische Gesellschaft der Ära Theodore Roosevelts vor und ermöglicht zugleich politische Bezüge und Reflexionen bis hin zur Gegenwart. Das Kapitel beleuchtet die realen Ereignisse, die im Roman verwoben sind und reflektiert die sich daraus ergebenden, bis heute aktuellen gesellschaftlichen Probleme sowie unsere politische Gegenwart. Der Autor vermittelt auf diesem Wege die Möglichkeit, mittels Literatur einer breiten Masse von Rezipienten den Zugang zu politischen Sachverhalten zu ermöglichen sowie eine Sensibilität für politisches Geschehen zu wecken.
Gegenstand des Projektes war eine Befragung der Gremien zur kommunalen Kriminalitätsverhütung des Landes Brandenburg. Ziel des Projektes war eine Bestandsaufnahme und Systematisierung der konkreten regionalen Erscheinungsformen von Gewalt und Fremdenfeindlichkeit und ihrer möglichen Ursachen sowie die Ermittlung des von den KKV-Gremien wahrgenommenen politischen Handlungsbedarfs. Inhalt: Gewalt und Fremdenfeindlichkeit: Phänomene, Analyseebenen, Problem- und Thematisierungswellen, Erklärungsansätze und Schlussfolgerungen für die Prävention Kommunale Problemkonstellation und Problembearbeitung gemäß der Expertenbefragung der Leiter der vor Ort bestehenden Gremien kommunaler Kriminalitätsverhütung im Land Brandenburg - Integrationsprobleme und Anlässe der Gewalt - Kommunale Integrationsmaßnahmen - Jugendsubkulturen aus der Sicht kommunaler Gremien zur Kriminalitätsverhütung - Präventionsmaßnahmen zu den Jugendsubkulturen - Gremien zur kommunalen Kriminalitäts-Prävention und Möglichkeiten der Vernetzung - Maßnahmen der KKV-Kommissionen Schlussfolgerungen und Empfehlungen zur Prävention - Grundlegende Werte als Basis eines friedlichen Zusammenlebens stärken - Soziale Integration fördern - Umgang mit Medien und Images verbessern - Regionale Identität als Basis gemeinschaftlicher Verantwortung stärken - Die innerschulische soziale Integration verbessern - Kinder- und Jugendarbeit verstetigen - Zivilgesellschaftliche Initiativen unterstützen - Konsequentes rechtsstaatliches Handeln der Ordnungskräfte - Wirkung bisheriger Maßnahmen - Prävention und Präventionsgremien
Eigentlich leben wir heute im Holozän, dem Erdzeitalter, das mit dem Ende der letzten großen Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren seinen Ausgang nahm. Doch seit geraumer Zeit ist in Wissenschaft und Öffentlichkeit die Rede vom Anthropozän als der vom Menschen bestimmten gegenwärtigen Epoche. Mit der Begriffsschöpfung soll der gravierende Einfluss des Menschen auf die Umwelt zum Ausdruck gebracht werden, der sich nicht zuletzt in der Versauerung der Meere, im Artensterben und Klimawandel äußert. Doch wie spiegelt sich diese Erkenntnis in der Politischen Bildung wider?
Obwohl seit der Finanzkrise 2008 systemische Finanzrisiken das Objekt zahlreicher wissenschaftlicher Studien waren, hat die Frage, unter welchen Bedingungen und Umständen die Auferlegung eines systemischen Finanzrisikos moralisch unzulässig ist, bisher kaum Beachtung gefunden. Ziel dieses Aufsatzes ist es, eine Reihe von normativen Kriterien für die Einschätzung der moralischen Unzulässigkeit von systemischen Risiken zu entwickeln. Darüber hinaus wird argumentiert, dass staatliche und andere relevante Institutionen zwei zentrale Pflichten hinsichtlich des Umgangs mit systemischen Finanzrisiken haben: eine Schutzpflicht gegenüber allen Bürger*innen und eine Sorgfaltspflicht, um die diesen Institutionen obliegenden Kontroll- und Aufsichtsfunktionen verantwortungsvoll auszuüben.
Since 1980 Iraq passed through various wars and conflicts including Iraq-Iran war, Saddam Hussein’s the Anfals and Halabja campaigns against the Kurds and the killing campaigns against Shiite in 1986, Saddam Hussein’s invasion of Kuwait in August 1990, the Gulf war in 1990, Iraq war in 2003 and the fall of Saddam, the conflicts and chaos in the transmission of power after the death of Saddam, and the war against ISIS . All these wars left severe impacts in most households in Iraq; on women and children in particular.
The consequences of such long wars could be observed in all sectors including economic, social, cultural and religious sectors. The social structure, norms and attitudes are intensely affected. Many women specifically divorced women found them-selves in challenging different difficulties such as social as well as economic situations. Thus the divorced women in Iraqi Kurdistan are the focus of this research.
Considering the fact that there is very few empirical researches on this topic, a constructivist grounded theory methodology (CGT) is viewed as reliable in order to come up with a comprehensive picture about the everyday life of divorced women in Iraqi Kurdistan. Data collected in Sulaimani city in Iraqi Kurdistan. The work of Kathy Charmaz was chosen to be the main methodological context of the research and the main data collection method was individual intensive narrative interviews with divorced women.
Women generally and divorced women specifically in Iraqi Kurdistan are living in a patriarchal society that passing through many changes due to the above mentioned wars among many other factors. This research is trying to study the everyday life of divorced women in such situations and the forms of social insecurity they are experiencing. The social institutions starting from the family as a very significant institution for women to the governmental and non-governmental institutions that are working to support women, and the copying strategies, are in focus in this research. The main research argument is that the family is playing ambivalent roles in divorced women’s life. For instance, on one side families are revealed to be an essential source of security to most respondents, on the other side families posed also many threats and restrictions on those women. This argument supported by what called by Suad joseph "the paradox of support and suppression" . Another important finding is that the stat institution(laws , constitutions ,Offices of combating violence against woman and family) are supporting women somehow and offering them protection from the insecurities but it is clear that the existence of the laws does not stop the violence against women in Iraqi Kurdistan, As explained by Pateman because the laws /the contract is a sexual-social contract that upholds the sex rights of males and grants them more privileges than females. The political instability, Tribal social norms also play a major role in influencing the rule of law.
It is noteworthy to refer that analyzing the interviews in this research showed that in spite that divorced women living in insecurities and facing difficulties but most of the respondents try to find a coping strategies to tackle difficult situations and to deal with the violence they face; these strategies are bargaining, sometimes compromising or resisting …etc. Different theories used to explain these coping strategies such as bargaining with patriarchy. Kandiyoti who stated that women living under certain restraints struggle to find way and strategies to enhance their situations. The research finding also revealed that the western liberal feminist view of agency is limited this is agree with Saba Mahmood and what she explained about Muslim women agency. For my respondents, who are divorced women, their agency reveals itself in different ways, in resisting or compromising with or even obeying the power of male relatives, and the normative system in the society. Agency is also explained the behavior of women contacting formal state institutions in cases of violence like the police or Offices of combating violence against woman and family.