Institut für Geographie und Geoökologie
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Im Rieselfeldgebiet Berlin-Süd verursachte die Abwasserbeaufschlagung Veränderungen in der Struktur des Geosystems und in seinen Interaktionen mit der Umgebung. Bei der Einstellung des Abwasserinputs unterliegt das Bodensubstrat einer intensiven Nettomineralisierung, einer Zunahme der Acidität sowie Abnahme der Pufferkapazität. Sowohl der Ap- und der Al-Horizont als auch die beiden Unterbodenhorizonte Bts bzw. Cv wiesen charakteristische Veränderungen der Schwermetallgehalte, der organischen Bodensubstanz sowie der Kationenaustauschkapazität auf. Die Sickerwasserproben zeigten generell eine Zunahme der Acidität und der Konzentration biophiler Stoffspecies bzw. von Schwermetallen, wobei in allen Untersuchungsebenen eine gleichsinnige Beschaffenheitsänderung erfolgte.
Erlebbare Rekultivierung
(1998)
Der Artikel gibt Anregungen, wie regionale und überregionale Vorstellungen zur Freizeitnutzung der Bergbau- und Bergbaufolgelandschaften in Einklang gebracht werden können. Zentrale Bedeutung kommt dabei der Einrichtung eines provisorischen Aktionsraumes zu, in dem die Kontinuität der Lausitzer Kulturlandschaft dargestellt wird und Ideen für die zukünftige Gestaltung erarbeitet werden können. Stichworte: erlebbare Rekultivierung, Erholung in der Bergbaufolgelandschaft, postindustrielle Kulturlandschaft, provisorischer Aktionsraum
Entwicklung und Gestaltung von Erholungsgebieten in Bergbaufolgelandschaften der Niederlausitz
(1999)
Inhaltliche Schwerpunkte: Erfassung und Bewertung der landschaftlichen Ausstattung, Erkundung landschaftsprägender Prozesse in ihrer raum-zeitlichen Dimension Aktuelle Präferenzen, Nachfrage und Angebot bei Erholung und Tourismus im Umfeld der Sanierungsgebiete, Bestimmung von spezifischen Nutzergruppen im Tourismus- und Freizeitbereich Überlegungen zu einem variablen, informellen Planungsrahmen, der Inhalte der formellen Sanierungspläne umsetzungsfähig macht Aufstellen von Szenarien für die sich entwickelnde Nutzungslandschaft
Ausgehend von einer floristisch-vegetationskundlichen sowie faunistischen Bestandsaufnahme wurde im Planungsgebiet für den Ausbau des Flughafens Schönefeld 1995/96 der ökologische Wert der dort kartierten Biotope als Pflanzenstandort und als Lebensstätte der erhobenen Tierarten beurteilt. Diese Bewertung galt zunächst dem Biotoptyp. Die dafür relevanten Merkmale seiner Ausstattung wurden einzeln und unabhängig voneinander beurteilt. Die Gesamtbeurteilung des typbezogenen Biotopwertes erfolgte auf der Grundlage bedeutender Einzelparameter. Eine Mittelwertbildung wurde nicht vorgenommen. Dagegen wurde die typbezogene Bewertung hinsichtlich der konkreten Ausprägung jeder Kartiereinheit überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Hierbei wurden die Ergebnisse unter Berücksichtigung der vorhandenen und beabsichtigten Schutzgebietsausweisungen für den Einzelfall verbal-argumentativ erläutert.
Die zeitliche Veränderung von Hangerosion und bearbeitungsbedingter Bodenverlagerung konnten quantifiziert und auf die Landnutzungsentwicklung im 20. Jahrhundert zurückgeführt werden. Die Forschungsarbeiten wurden in einem kleinen, lößbedeckten Einzugsgebiet im zentralen Palouse in Ost-Washington durchgeführt, dessen hügeliges Relief durch die charakteristischen "rolling hills" geprägt ist. Detaillierte Untersuchungen der Bodenhorizonte und Kolluvien beweisen, daß Hangerosion und bearbeitungsbedingte Bodenverlagerung etwa seit dem Jahr 1935 in hohem Maße auftraten. In diesem Jahr wurde der Ackerbau auf die steilen Hangbereiche und die Hügelkuppen ausgedehnt. Eine zweijährige Fruchtfolge mit einjähriger Schwarzbrache ohne jegliche Vegetationsbedeckung bildete den Ansatzpunkt für extrem hohe Wassererosionsraten. Von 1935 bis 1980 wurde durchschnittlich 198t Bodenmaterial pro Hektar und Jahr erodiert. Die 1980 eingeführte pfluglose Bodenbearbeitung brachte nur eine Reduzierung der Erosionsraten um durchschnittlich 14%. Seitdem betragen diese durchschnittlich 171t pro Hektar und Jahr. Durch häufiges Pflügen besonders während der Brachejahre wurde zusätzlich Bodenmaterial hangabwärts bewegt. Auf den Kuppen wurde der Boden dadurch seit 1935 bis zu einer Tiefe von 130cm abgetragen. Der auf bearbeitungsbedingte Bodenverlagerung zurückzuführende Bodenverlust beträgt seitdem im Durchschnitt 84t pro Hektar und Jahr.
Im Rahmen der Forschungen zur Landschaftsentwicklung des Pazifischen Nordwestens der USA wurde die Entwicklung eines Schluchtensystems im südlichen Teil des North Fork Cottonwood Creek bei Monument, Zentral-Oregon, untersucht. Die ackerbauliche Nutzung begann hier um 1870. Während des späten 19. Jahrhunderts überwog hier die Hangerosion. Bis zum frühen 20. Jahrhundert wurden Oberböden der Oberhänge erodiert und Sedimente mit sehr geringer Infiltrationskapazität freigelegt. Dieses bewog die Farmer zur Umstellung der Landnutzung auf extensives Weideland. Die dadurch eintretende Verringerung der Sedimentkonzentration im Oberflächenabfluß verursachte seitdem ausgedehnte Einkerbungen. Ein vor etwa 110 Jahren angelegter Brunnen im Süden der Talaue wurde dabei angeschnitten. Heute hat die Hauptschlucht eine Tiefe von mehr als 15m und eine Länge von mehr als einem Kilometer. Eine Terrasse im breiten Talboden der Schlucht enthielt Teile eines alten Autos. Durch das Hineinwerfen von Schrottautos in den oberen Teil der Schlucht konnten die Farmer deren weitere Ausbreitung verhindern.
Für das Land Brandenburg war unter Verwendung vorhandener Datengrundlagen ein regionalisiertes Verfahren zur Bewertung der natürlichen Funktionen des Bodens in Planungs- und Zulassungsverfahren zu entwickeln. Das Verfahren fusst auf einer landesweiten Auswertung der Profilbechreibungen der Musterstücke der Reichesbodenschätzung für die Offenlandbereiche sowie einer Zuordnung von bewertungsrelevanten Bodenmerkmalen zu den Lokalbodenformen der Forstlichen Standortserkundung. Ergebnis sind leicht handhabbare Bewertungstabellen mit einer Zuweisung von Wertsufen zu den Klassenflächen der Reichsbodenschätzung sowie den Lokalbodenformen der Forstlichen Standortskartierung.