Open Access
Recollecting bones
(2018)
This article critically engages with the different politics of memory involved in debates over the restitution of Indigenous Australian ancestral remains stolen by colonial actors in the nineteenth and early twentieth centuries and brought to Berlin in the name of science. The debates crystallise how deeply divided German scientific discourses still are over the question of whether the historical and moral obligations of colonial injustice should be accepted or whether researchers should continue to profess scientific disinterest'. The debates also reveal an almost unanimous disavowal of Indigenous Australian knowledges and mnemonic conceptions across all camps. The bitter ironies of this disavowal become evident when Indigenous Australian quests for the remains of their ancestral dead lost in the limbo of German scientific collections are juxtaposed with white Australian (fictional) quests for the remains of Ludwig Leichhardt, lost in the Australian interior.
Im Juli des Jahres 1841 kommt es zu einem Treffen zwischen zwei Männern, das zunächst belanglos erscheint, sich aber Jahre später als wichtige historische Begebenheit herausstellen wird. In seinem Pariser Büro empfängt der 71jährige Naturforscher Alexander von Humboldt den jungen Preußen Ludwig Leichhardt. Der angehende Naturwissenschaftler erhofft sich Zuspruch und Empfehlung des berühmten Alexander von Humboldts. Die Unterredung ist kurz und verläuft für Leichhardt ergebnislos. Es wird das einzige Treffen der beiden Naturwissenschaftler bleiben. Aus heutiger Sicht unverständlich, da Ludwig Leichhardt und Alexander von Humboldt mehr verband, als ihre Leidenschaft für die Naturwissenschaften. Viel zu wenig ist sich bis jetzt den biographischen Analogien und den vergleichbaren geographischen Leistungen der beiden Preußen gewidmet worden.
Die persönliche Begegnung des Studenten Leichhardt mit Humboldt, die hier unter Einbeziehung noch unbekannter Quellen beschrieben wird, verlief enttäuschend. Dennoch stellte sich der junge Australienreisende, wie weiterhin gezeigt wird, ganz bewusst in ein Verhältnis von Vorbild und Nachfolge gegenüber dem berühmten Lateinamerikaforscher. Seine geographische Leistung machte Leichhardt, ungeachtet mancher Unterschiede, zum „Humboldt Australiens“;. Abschließend schildert der Beitrag das Eintreten Humboldts für die persönliche und wissenschaftliche Anerkennung seines märkischen Landsmannes, der seit 1848 im Inneren Australiens verschollen ist.