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Persönlichkeitspsychologisch fundierte Studienorientierung durch onlinebasierte Self-Assessments
(2019)
In dieser Arbeit wurden Zusammenhänge zwischen den sexuellen Erfahrungen junger Frauen und Männer, ihren Persönlichkeitseigenschaften und ihren sexualmoralischen Einstellungen auf der einen Seite und der Einschätzung ihrer sexuellen Handlungsfähigkeit auf der anderen Seite untersucht. Die Grundlage für das Modell der sexuellen Handlungsfähigkeit bildeten die Vorstellungen der Arbeitsgruppe um Matthias Grundmann (Grundmann et al. 2006) sowie von Emirbayer und Mische (1998). Das in dieser Arbeit entwickelte Modell zur sexuellen Handlungsfähigkeit ist ein multidimensionales Konstrukt, das sich aus den Komponenten „sexuelle Kommunikation“, „sexuelle Zufriedenheit“, „sexuelle Reziprozität“ sowie „sexuelle Eigenverantwortung“ zusammensetzt. „Sexuelle Kommunikation“ beinhaltet die Fähigkeit, sexuelle Wünsche zum Ausdruck bringen zu können. „Sexuelle Zufriedenheit“ beschreibt den Grad der Zufriedenheit mit dem eigenen Sexualleben. „Sexuelle Reziprozität“ verweist auf die Fähigkeit, sexuelle Aufmerksamkeiten sowohl Annehmen als auch Geben zu können. „Sexuelle Eigenverantwortung“ betont schließlich die Einschätzung, inwieweit die eigene Sexualität selbst bestimmt gestaltet werden kann. Mit Emirbayer und Mische werden die sexuellen Erfahrungen der Frauen und Männer als Korrelate der Einschätzung der Dimensionen der sexuellen Handlungsfähigkeit betrachtet. Mit Grundmann et al. sind es zudem verschiedene Persönlichkeitseigenschaften sowie sexualmoralische Einstellungen, deren Beschaffenheiten Aussagen über die sexuelle Handlungsfähigkeit erlauben. Um die Thematik der sexuellen Handlungsfähigkeit empirisch zu betrachten, wurden im Jahr 2006 695 junge Potsdamer/innen im Alter von 19 bis 21 Jahren im Rahmen einer standardisierten Erhebung zu ihren sexuellen und Beziehungserfahrungen befragt. Die empirischen Analysen verdeutlichen eine ko-konstruktive Anschauung von der Entwicklung sexueller Handlungsfähigkeit. Diese entsteht nicht im Individuum allein, sondern innerhalb der Interaktions- und Aushandlungsprozesse des Individuums mit den Anderen seiner sozialen und sexuellen Umwelt. Von Bedeutung erweisen dabei sowohl die Erlebnisse der sexuellen Biografie als auch die Persönlichkeitsmerkmale eines jeden Einzelnen. Nur geringfügig erscheinen die erfragten sexualmoralischen Ansichten von Bedeutung.
Überzeugungen zum Lehren und Lernen sind als Teil der professionellen Kompetenz von Lehrkräften bereits im Lehramtsstudium relevant und haben insbesondere in längeren Praxisphasen Entwicklungspotenzial. Welche Faktoren für die Entwicklung von Überzeugungen in Praxisphasen von Bedeutung sind, ist bislang aber nur unzureichend erforscht. In Interviews haben wir N = 16 Studierende befragt, welche Lerngelegenheiten für die Entwicklung ihrer Überzeugungen im Praxissemester eine Rolle spielten. Dabei konnten wir mittels Inhaltsanalyse vier übergeordnete Faktoren identifizieren: die universitäre Lernbegleitung, die Mentorinnen und Mentoren, die Schülerinnen und Schüler und die Reflexion eigener Unterrichtserfahrungen. Den Faktoren wurden untergeordnete Faktoren (z. B. Hospitationen durch Universitätsdozierende) zugeordnet und es wird dargestellt, warum und unter welchen Umständen diese Lerngelegenheiten für die Entwicklung der Überzeugungen aus Studierendensicht relevant sind.
Teachers' use of evaluation data to improve instruction and its relationship to student achievement
(2017)
In Deutschland stehen Lehrkräften mit Ergebnissen aus Vergleichsarbeiten, zentralen Abschlussprüfungen und internen Evaluationen verschiedene Informationen zur Verfügung. Diese Daten können von ihnen dazu verwendet werden, den eigenen Unterricht zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Die Studie geht auf Basis des IQB-Ländervergleichs 2012 den Fragen nach, ob und welche Daten von Lehrkräften zur Unterrichtsentwicklung herangezogen werden und ob datenbasierte Unterrichtsentwicklung mit Schülerleistung zusammenhängt. Die Betrachtung mehrerer Evaluationsverfahren ermöglicht eine kontrastierende Analyse und die Untersuchung einer gemeinsamen Verwendung mehrerer Informationsquellen. Die überwiegende Mehrheit der befragten Lehrkräfte berichtet, Evaluationsergebnisse als Ausgangspunkt zur Unterrichtsentwicklung zu verwenden. Allerdings zeigt sich Heterogenität zwischen einzelnen Unterrichtsentwicklungsaktivitäten und Lehrkräften. Zur Initiierung einzelner Entwicklungsaktivitäten werden auch mehrere Datenquellen simultan herangezogen. Ein direkter signifikanter Zusammenhang zwischen datenbasierter Unterrichtsentwicklung und Schülerleistung kann nicht festgestellt werden. (DIPF/Orig.).
Duales Lernen
(2022)
Wiedereinstieg in den Lehrerberuf nach der Flucht mit dem Refugee Teachers Program in Brandenburg
(2019)
Die durch die Fluchtmigration ausgelösten aktuellen gesellschaftspolitischen Herausforderungen erfordern auch in der Lehrer*innenbildung institutionelle Weiterentwicklungsprozesse. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Bedeutung der Fluchtmigration für die Lehrer*innenbildung. Am Beispiel des Refugee Teachers Program an der Universität Potsdam wird ein universitäres Bildungsangebot zur Nachqualifizierung für geflüchtete Lehrkräfte vorgestellt. Dabei fokussieren wir die konzeptionellen Grundlagen, die Struktur und die Inhalte des Programms und diskutieren es im Kontext aktueller Fragestellungen der Lehrer*innenbildung.
er vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit den Publikationen, die in der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft (ZfE) in den Jahren 1998–2017 veröffentlicht wurden. Angesichts der Veränderungen in der erziehungswissenschaftlichen Forschungslandschaft in der jüngeren Vergangenheit untersuchen wir, inwiefern sich eine veränderte Schwerpunktsetzung auch in den Beiträgen der ZfE nachweisen lassen. Dazu führen wir zunächst eine quantitative Textanalyse durch und identifizieren die häufigsten sowie die charakteristischen Bigramme (Zweiwortsequenzen) in vier aufeinanderfolgenden Fünfjahres-Abschnitten (1998–2002, 2003–2007, 2008–2012, 2013–2017). Zudem prüfen wir, inwiefern bestimmte Wortstämme (bspw. „erziehungswissenschaft“, „bildungsforsch“, „didakt“) über die Jahre hinweg häufiger auftreten. Schließlich erstellen wir mit dem Textmining Tool Leximancer™ concept maps, die Hinweise auf die semantische Struktur der Themengebiete und Schlüsselkonzepte geben. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass im gesamten Zeitraum mehrheitlich Beiträge mit empirischem Fokus publiziert wurden, ein inhaltlicher Fokus auf sozialen Aspekten von Bildung lag und die Beschäftigung mit der allgemeinen Erziehungswissenschaft abnahm.
Dieser Beitrag nimmt sich dem Unbehagen der Referendare an ihrer Ausbildungssituation an. Obwohl sich die Befragten eher positiv zur zweiten Phase ihrer Ausbildung äußern und obwohl die Befragungsergebnisse der Potsdamer „Lehramtskandidatinnen-Studie“ [vgl. SCHUBARTH U.A. 2005 und in diesem Band] zunächst kaum einen Anhaltspunkt für das Vorliegen massiver, manifest artikulierter Unzufriedenheiten geben, verweisen die offen geführten Gruppendiskussionen auf ein latentes, diffuses Unbehagen, das den subjektiven Selbstdeutungen der Befragten nicht explizit zur Verfügung steht. Durch eine objektiv-hermeneutische Feinanalyse einer kurzen Sequenz aus einer Gruppendiskussion will der Artikel zur Aufklärung dieses Problems beitragen, dessen unterschwellige und unscheinbare Artikulation die Bedeutung des Phänomens nicht mindert. Ihm sollte forschungs- und ausbildungslogisch Aufmerksamkeit geschenkt werden. In diesem Sinne plädiert der Beitrag für eine forschungsmethodisch verstehende Exploration der Situation der LehramtskandidatInnen, von der auch die Ausbildungspraxis profitieren könnte.
Für die Analyse der Unterrichtsqualität von Schulen durch Schülerurteile sollten drei Voraussetzungen erfüllt sein: (1) eine angemessene Übereinstimmung der Schülerurteile innerhalb der Schulen, (2) systematische Variabilität der Schülerurteile zwischen Schulen, (3) ein ausreichendes Maß an Reliabilität der aggregierten Urteile. Diese Studie untersucht mit internationalen PISA-Daten (Zyklen 2000–2012; 81 Länder, über 55.300 Schulen, über 1,3 Millionen 15-Jährige), inwiefern dies für Indikatoren der Qualitätsdimensionen des Unterrichts (Klassenführung, Kognitive Aktivierung, Konstruktive Unterstützung) zutrifft. Dafür bestimmten wir das Übereinstimmungsmaß rWG(J) sowie die Intraklassenkorrelationen ICC(1) und ICC(2). Es zeigte sich, dass (1) die Mehrzahl der Unterrichtsmerkmale eine moderate oder starke Übereinstimmung in Schulen aufwies, (2) sich Unterrichtsmerkmale aus Sicht der Schülerschaft systematisch zwischen Schulen unterschieden, jedoch (3) die Reliabilität der aggregierten Schülerurteile in vielen Ländern nicht ausreichte. Die Ergebnisse diskutieren wir vor dem Hintergrund von Konventionen zur Beurteilung der Übereinstimmung, Variabilität und Reliabilität auf Schulebene.
Studien zu langen Praxisphasen konnten aufzeigen, dass das Kompetenzerleben der Studierenden von Beginn bis zum Ende der Praxisphase zunahm. Auf Basis einer langfristig angelegten Evaluationsstudie zu allen bildungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Praktika im Verlauf des Ba-/Ma-Lehramtsstudiums wurde auch das selbst eingeschätzte Kompetenzerleben Studierender im Schulpraktikum (Praxissemester) analysiert. Die empirische Befundlage deutet darauf hin, dass die Ausprägung des Kompetenzerlebens hinsichtlich SuSorientiertem Handeln, Unterrichtlichem Handeln und Wertvermittelndem Handeln über den Praktikumszeitraum zunimmt. Innovierend-kooperatives Handeln zeigt keine signifikante Entwicklung. Spezielle Einflüsse konnten vor allem durch das wahrgenommene Kompetenzerleben zu Beginn des Schulpraktikums, aber auch durch die jeweilige Nachbereitung der Fachdidaktik und der Bildungswissenschaften ermittelt werden. Die Befunde werden mit Blick auf die bisherige Forschungslage und die Stichprobe der Untersuchung kritisch diskutiert.
Schule in der kulturellen Vielfalt : Beobachtungen und Wahrnehmungen interkulturellen Unterrichts
(2001)
Mobbing in der Schule
(2018)
Cybermobbing
(2017)
Die sozialen Sicherungs- und Fürsorgesysteme in Deutschland befinden sich in einem radikalen Umbau im Sinne eines neoliberalen Gesellschaftsmodells mit der Folge, dass sich die gesellschaftlichen Widersprüche und Konflikte zuspitzen. Gleichzeitig weisen die aktuellen Debatten in der Sozialen Arbeit darauf hin, dass die gesellschaftlichen, und damit strukturellen, Widersprüche in deren Mitte angekommen sind. Sie manifestieren sich u.a. in Handlungsdilemmata, mit denen die Sozialarbeiter/innen in ihrem Berufsalltag und in ihrer pädagogischen Praxis konfrontiert sind und auf die sie reagieren (müssen). Hier liegt auch der Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit. Es wird der Frage nachgegangen, welche Strategien die in der Jugendberufshilfe tätigen Sozialarbeiter/innen bei der Konfrontation mit sich widersprechenden Handlungsanforderungen entwickeln, die sich aus den institutionellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einerseits und der sozialpädagogischen Berufspraxis andererseits ergeben. Von besonderem Interesse ist die Frage, welche Probleme und Handlungsdilemmata überhaupt von den Sozialarbeiter/innen wahrgenommen werden. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Jugendsozialarbeit, und insbesondere auf der Jugendberufshilfe, als demjenigen Teil des sozialen Sicherungssystems, der sich speziell an individuell beeinträchtigte und sozial benachteiligte Jugendliche richtet und an ihrer Übergangsproblematik ansetzt. Dem qualitativen Forschungsansatz der grounded theory folgend werden zwei Fallanalysen von Sozialarbeiterinnen durchgeführt, die als Beraterinnen am Übergang Schule – Beruf tätig sind. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Umgangsformen mit Handlungsdilemmata in einem engen individuellen, institutionellen sowie gesellschaftlichen Kontext stehen, da sie stets gleichsam eine individuelle, institutionelle und gesellschaftliche Funktion erfüllen.
This study examines how often and in which form students use the option of gradeskipping in Germany and what characterizes those students. The database was derived from a sample of N = 4,103 students (grades 8-10), who were tested within the standardisation process of the national educational standards in mathematics. For these students data existed on their mathematical competence (educational standard items) and intelligence (subtests word analogies and figural analogies of the KFT 4-12 + R). Furthermore, we identified n = 33 (0,8%) students by questionnaire, who had already skipped one grade. Those accelerated students are predominantly boys, had skipped the grade during their first years at school and performed only slightly above-average on two cognitive ability scales. At the time the survey was conducted, 39% did not attend a Gymnasium and 34 % had to repeat one grade after having been accelerated. While they report average grades in relation to their peers, their mathematical competence is well above average.
Wie bewerten begabte und leistungsstarke Jugendliche in separaten Spezialklassen ihren Unterricht?
(2022)
Leistungsstarke und besonders begabte Schüler*innen werden im Unterricht oft nicht genügend gefordert. In speziellen Klassen für besonders Leistungsstarke und Begabte kann der Unterricht stärker auf die Lernmöglichkeiten dieser Gruppe zugeschnitten werden. Spezialklassen gelten insgesamt als leistungsförderlich, Studien zur Unterrichtsqualität sind bisher jedoch rar. In dieser Studie wird untersucht, wie Schüler*innen der Leistungs- und Begabungsklassen (LuBK) im Land Brandenburg die Qualität ihres Unterrichts in Deutsch und Mathematik im Vergleich zu Schüler*innen von Regelklassen einschätzen. Die Datenbasis bilden N = 3371 Schüler*innen der 8. und 10. Jahrgangsstufe aus 33 Schulen. Mittels Fragebögen wurden Merkmale der Unterrichtsqualität nach dem QuAIT-Modell erfragt; die Datenanalyse erfolgte mit regressionsanalytischen Mehrebenenmodellen. Die Schüler*innen der LuBK bewerten die Qualität ihres Unterrichts überwiegend positiver als die Schüler*innen der Regelklassen, Defizite zeigen sich jedoch in beiden Klassentypen bei den Qualitätsmerkmalen der inneren Differenzierung und der Mitsprache bei Unterrichtsthemen.
Wie werden angehende Lehrpersonen durch die Lehrerausbildung auf das Handeln in schulischen Gewalt- und Mobbingsituationen vorbereitet? Über welche Kompetenzen im Umgang mit Gewalt und Mobbing an Schulen verfügen angehende Lehrpersonen?
Trotz der zentralen Rolle von Lehrpersonen bei der Prävention und Intervention von Gewalt und Mobbing lieferte die Forschung auf diese Fragen bislang kaum Antworten. Die vorliegende Studie untersucht subjektive Kompetenzeinschätzungen von Lehramtsstudierenden und Referendaren im Umgang mit Gewalt und Mobbing an Schulen und identifiziert individuelle und institutionelle Einflussfaktoren für deren Erwerb in der Lehrerausbildung. Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen für die Förderung entsprechender Handlungskompetenzen sowie eine Strategie zur nachhaltigen Implementierung von Gewaltprävention und -intervention als Querschnittsthema in alle Phasen der Lehrerbildung abgeleitet. Den Kern bildet dabei die Entwicklung eines Curriculums „Gewaltprävention und -intervention“.
Warum ist der beliebt und ich nicht? Beliebtheit und Ablehnung unter Kindern und Jugendlichen
(2004)
Unterricht und Erziehung
(2006)
Friedrich Eberhard von Rochow (1734-1805) als Agrarreformer und die "Märkischen Bauern-Gespräche"
(2004)
Vergangenes für Zukünftiges - Aspekte der Museumspädagogik in historischer und aktueller Perspektive
(2004)
Große Stadtschule
(2010)
Städtische Oberrealschule
(2010)
Städtisches Realgymnasium
(2010)