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Schwert der Justiz
(2019)
Das Gerichtsvollzieherwesen erlebte in den zurückliegenden 200 Jahren eine wechselhafte Entwicklung. Die Gerichtsvollzieher standen und stehen seit jeher zwischen verschiedenen Polen: zwischen Selbstständigkeit und Abhängigkeit, zwischen Eigenverantwortung und Weisungsgebundenheit, zwischen moderatem Mittlertum und einem rein exekutiven Verständnis des Amtes als »Schwert der Justiz«.
Die Beiträge dieses Bandes beschreiben die Geschichte des Gerichtsvollzieherwesens von seinen Anfängen im territorial zersplitterten Deutschland um 1800 bis in die heutige Zeit.
Vorwort
(2019)
Demokratie, Krieg und Tod
(2019)
Fünfundsiebzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs steht die heutige Erinnerungskultur vor großen Herausforderungen. Immer weniger Überlebende können persönliches Zeugnis des Erlebten ablegen. Während sich seit den 1980er Jahren hat in der westlichen Welt eine gesellschaftliche und staatliche Erinnerungskultur etabliert hat, die sowohl in der Bildung, als auch im öffentlichen Raum ihren Platz gefunden hat. Jenseits des ehemaligen „Eisernen Vorhangs“ ist diese Erinnerungskultur keineswegs selbstverständlich, bis nicht erwünscht.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der besonderen Situation Belarus, welches heute immer noch stark postsowjetisch geprägt ist und als Land mit dem zweithöchsten Partisanenwiderstand gegen die deutsche Besatzung gilt. Aufgrund der besonderen geschichtlichen Situation geht der von der jüdischen Bevölkerung mitgetragene Widerstand im staatlich geprägten Heldennarrativ der siegreichen sowjetischen Armee unter. Gepaart wird der Sieg der Sowjetarmee mit einem Opfernarrativ, welches in der Folge in allgemeiner Ansprache fast ausschließlich nur verstorbenen Sowjetbürgern gedenkt, aber nicht explizit die jüdischen Mitbürger benennt. Somit geht sowohl die Erinnerung an den jüdischen Widerstand, als auch an die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in der Memorialkultur Belarus bis auf wenige Ausnahmen verloren. Tragischerweise war Widerstand jedoch oftmals die einzige Möglichkeit für Jüdinnen und Juden überhaupt zu überleben. Darüber hinaus muss ein staatlich getragener und geförderter Antisemitismus innerhalb der ehemaligen Sowjetunion mitgedacht werden, der die jüdische Bevölkerung weiterhin diskriminierte und verfolgte.
In einem geschichtlichen Abriss ab 1941 bis zur Gründung der Republik Belarus und ihrer aktuellen staatlichen Doktrin wird einleitend der jüdische Widerstand dargestellt, der in der Folge stattfindende offizielle Umgang mit dem Holocaust und heutige Orte des Erinnerns, sowohl staatlicherseits, als auch privater Initiativen. Einzelne konkrete Beispiele veranschaulichen die angesprochenen Themenbereiche.
Bis heute hat das Gedenken an die jüdischen Opfer, geschweige denn an deren Widerstand, einen sehr geringen Stellenwert in Belarus. Es bleibt zu befürchten, dass mit den letzten Zeitzeugen diese Erinnerung aus dem kollektiven Gedächtnis verschwindet.
Speaking the Unspeakable
(2019)
This article discusses the filmic representation of the infamous Wannsee Conference, when fifteen senior German officials met at a villa on the shore of a Berlin lake to discuss and co-ordinate the
implementation of the so-called final solution to the Jewish question. The understanding reached during the course of the ninety-minute meeting cleared the way for the Europe-wide killing of six million Jews. The article sets out to answer the principal challenge facing
anyone attempting to recreate the Wannsee Conference on film: what was the atmosphere of this conference and the attitude of the participants? Moreover, it discusses various ethical aspects related to the portrayal of evil, not in actions but in words, using the medium of film. In doing so, it focuses on the BBC/HBO television film Conspiracy (2001), directed by Frank Pierson, probing its historical accuracy and discussing its artistic credibility.
Rebuilding an Austrian Army
(2019)
After the Second World War, a new Austrian Army (the Bundesheer) was formed to guarantee the country’s armed neutrality. But the period between 1938 and 1945 remained a point of contention. While some Austrian officers had been sidelined, the majority had served in the Wehrmacht and thus shared experiences and soldierly values. As Cold War realities necessitated a professional experienced army, a group around Erwin Fussenegger (1908–1986) dominated the new Bundesheer and contemplations about reforming the military culture and value system were postponed; while at the same time, the Bundesheer managed to prevent becoming a mere continuation of the Wehrmacht.
Editorial
(2019)
Catholicism
(2019)
Stuck in the past?
(2019)
After the Civil War the Spanish army functioned as a guardian of domestic order, but suffered from antiquated material and little financial means. These factors have been described as fundamental reasons for the army’s low potential wartime capability. This article draws on British and German sources to demonstrate how Spanish military culture prevented an augmented effectiveness and organisational change. Claiming that the army merely lacked funding and modern equipment, falls considerably short in grasping the complexities of military effectiveness and organisational cultures, and might prove fatal for current attempts to develop foreign armed forces in conflict or post-conflict zones.
Revolution
(2019)
Wie lassen sich Revolutionen systematisieren? Folgen sie eventuell einem Skript oder kann man ihnen vielmehr einen Modellcharakter zuweisen, der am Ende sogar eine partielle Vergleichbarkeit von Revolutionen ermöglicht? Wo gibt es Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Revolutionen in der Geschichte und Ereignissen der jüngsten Zeitgeschichte? In Anlehnung an Begriffsdefinitionen von Karl Marx, Friedrich Engels, Paul Frölich, Manfred Kossok und Walter Markov widmen sich fünf Aufsätze diesem Fragenkomplex. Dabei werden alte Theorien hinterfragt, untermauert oder mit neuen Denkmustern in Verbindung gebracht. Zudem behandelt der Band Revolutionsgeschichte als ein globales Phänomen, das nur im Sinne transnationaler Wirkungsmechanismen begriffen werden kann. Die Analysen umfassen Einblicke in die Französische Revolution, die Russische Revolution, den amerikanischen Bürgerkrieg, die Sklavenaufstände auf Haiti, den ukrainischen Euromaidan und viele weitere Ereignisse mit revolutionärem Charakter.