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Interdisziplinarität und die damit verknüpften Fragen hat das Forschungsprojekt "Lernender Forschungszusammenhang" untersucht. Diese Publikation beschreibt ein Forschungskonzept, mit dem betriebliche Modernisierungsprojekte in fünf Großunternehmen interdisziplinär untersucht wurden. Die Forschungsergebnisse aus zwei dieser Unternehmen werden detailliert dargestellt. Der Leser kann entlang dokumentierter Forschungsergebnisse selbst nachvollziehen, in welcher Weise sich die Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen lernend aufeinander bezogen haben.
Inhalt: 1. Teil: Fragestellung und Forschungsstand I. Problemstellung und Fragestellung dieser Untersuchung II. Der Forschungsstand zum Verhältnis von Erwachsenenbildung und Lernen 2. Teil: Das Untersuchungskonzept III. Projektskizze zur empirischen Analyse betrieblichen Lernhandelns IV. Der heuristische Rahmen für die Rekonstruktion des Lernhandelns V. Das rekonstruktive Untersuchungsverfahren für die Analyse des Lernhandelns 3. Teil: Die Fallstudien – Darstellung und Interpretation der Ergebnisse VI. Das Lernumfeld: Analyse der betrieblichen Bedeutungskonstellationen VII. Die Rekonstruktion des Lernhandelns der Frau Claus VIII. Der Vergleich des Lernhandelns der Frau Claus mit dem Fall des Herrn Schnell entlang der Kategorie „subjektive Befindlichkeit“ IX. Der Vergleich des Lernhandelns der Frau Claus mit dem Fall der Frau Brause entlang der Kategorie „subjektive Befindlichkeit“ X. Selektives Kodieren – Formulierung des Theorieentwicklungsstandes zu Lern- und Bildungsprozessen in betrieblichen Modernisierungsprojekten 4. Teil: Reflexion des Untersuchungsverfahrens und Perspektiven einer subjektwissenschaftlichen Erwachsenenpädagogik XI. Kritische Reflexion des Untersuchungsverfahrens XII. Perspektiven einer subjektwissenschaftlichen Erwachsenenpädagogik
Dieser Beitrag reflektiert den Zusammenhang von Bildungs- und Lernprozessen, der im wissenschaftlichen Diskurs wenig reflektiert wird. Bildungstheoretische Diskurse verzichten regelmäßig auf den Lernbegriff, lerntheoretischen Diskursen ist der Bildungsbegriff fremd, weil dort individuell-kognitive Operationen im Mittelpunkt stehen und weniger Fragen nach den Lerngegenständen, also den Inhalten des Lernens und deren gesellschaftlicher Relevanz. Das Verhältnis von Bildung und Lernen wird im Folgenden unter dem Aspekt „expansiven Lernens“ näher bestimmt. „Expansives Lernen“ ist ein Begriff aus der Kritischen Psychologie, den Klaus Holzkamp (1993) aus einer subjektwissenschaftlichen Perspektive expliziert hat. Die Verhältnisbestimmung von Bildung und expansivem Lernen geht der Frage nach, ob mit dem Begriff „expansiven Lernens“ empirische Einsichten in das Lernhandeln von kritisch-reflexiven Bildungspraxen möglich werden oder anders formuliert: Ob der Begriff expansiven Lernens eine Grundlage für Lernberatungs- und Lernbegleitungsprozesse in kritisch-reflexiven Bildungspraxen darstellen kann. Das hier thematisierte Verhältnis von (Erwachsenen-)Bildung und expansivem Lernen ist ein Teilaspekt des Verhältnisses von Erwachsenenbildung und subjektwissenschaftlicher Lerntheorie. Eine differenzierte Auseinandersetzung zu diesem Gesamtrahmen findet sich bei Faulstich/Ludwig (2004).
Inhalt: 1. Warum Brückendiskurs und Interdisziplinarität? 2.Der konzeptuelle Rahmen des lefo-Projekts 2.1 Fallorientierung und Subjektorientierung 2.2 Warum kann der Selbstverständigungs- und Lernprozess der ForscherInnen an einem Fall gelingen? 3. Der „Lernende Forschungszusammenhang“ am Beispiel des Forschungsprojekts „Bühler“ 4. Ausblick
Fallstudien
(2005)
Der folgende Beitrag beschreibt Grundsätze und mögliche Erträge für die Durchführung von Fallstudien in der Erwachsenenbildung und Weiterbildung. Die forschungspraktische Durchführung selbst wird am Beispiel eines Forschungsprojekts zur Lernforschung beschrieben. Eingegangen wird vor allem auf die zentralen Phasen der Annäherung an das Forschungsfeld und die Interpretationsarbeit.
Inhalt: Der bildungstheoretische Kontext erwachsenenpädagogischer Lernforschung Ein forschungspraktisches Beispiel Die Kategorie "subjektive Lernbegründung" als theoretischer Zugang zum Eigensinn des Lernenden Konsequenzen aus der Forschungsperspektive vom Subjektstandpunkt für das Forschungsmemorandum
(aus dem Inhalt): Ansätze zum problembasierten Lernen rücken didaktische Begründungen und pädagogische Handlungsmöglichkeiten in den Vordergrund von E-Learning-Konzepten. Der problembasierte Ansatz nimmt seinen Ausgangspunkt in praktischen Problemstellungen, zielt auf erfolgreiche Praxis und ist deshalb besonders für betriebliche Praktiker interessant. Angenommen wird, dass durch das Zugrundelegen von Problemen im Lehr-, Lernprozess Motivation unterstützt, Lerneraktivität gefördert und der Erwerb transferfähigeren Wissens und Könnens verbessert wird. Komplexe, realitätsnahe und subjektiv bedeutsame Problemstellungen sollen ein kognitiver und motivationaler Stimulus für das Lernen sein. Sind diese Hoffnungen begründet?
Der Beitrag stellt das Konzept „alltägliche Lebensführung“ in den Kontext aktueller erwachsenenpädagogischer Diskussionen. Erstens wird der Frage nachgegangen, warum die Erwachsenenpädagogik ein Interesse am Lebensführungskonzept haben kann. Dieses Interesse ist an die Erwartung gebunden, mehr über das alltägliche, nichtinstitutionalisierte Lernen von Erwachsenen zu erfahren. Zweitens wird dargelegt, wie das Konzept der alltäglichen Lebensführung durch eine subjektwissenschaftliche Erwach-senenpädagogik eine Ergänzung erfahren könnte. Dies betrifft insbesondere die lernende Veränderung bzw. die Veränderungsfähigkeit alltäglicher Lebensführungsregeln. Mit anderen Worten: die Erwachsenenpädagogik kann ihrerseits einen Beitrag zum Lebensführungskonzept leisten.
Der folgende Beitrag problematisiert aus einer didaktiktheoretischen und lerntheoretischen Perspektive Lehr-, Lernverhältnisse im Internet und stellt das didaktische Konzept einer Online-Lernberatung für Weiterbildungsprozesse in betrieblichen Modernisierungskontexten vor. Es wird zunächst die These begründet, dass Weiterbildung in gesellschaftlichbetrieblichen Modernisierungskontexten in vielen Fällen eine beratungsorientierte Didaktik - im Unterschied zu einer vermittlungsorientierten Didaktik - erfordert. Daran anschließend wird aus einer lerntheoretischen Perspektive „verstehen/beraten“ als zentraler Referenzpunkt didaktischen Handelns vorgestellt. Schließlich werden am Beispiel des Forschungs- und Entwicklungsprojektes be-online die Vor- und Nachteile des Mediums Internet für eine beratungsorientierte Didaktik dargelegt und zukünftige Forschungsperspektiven aufgezeigt. Dieser Beitrag konzentriert sich also auf didaktik- und lerntheoretische Begründungen sowie auf eine Problematisierung der Umsetzungsmöglichkeiten für eine beratungsorientierte Didaktik im Internet. Dabei wird der spezifische Charakter dieser Zeitschrift als Online- Zeitschrift genutzt, um an verschiedenen Stellen Verbindungen zu bildungspraktischen Darstellungen der Online-Lernberatung im Internet herzustellen (www.projekt-be-online.de). Die theoretischen Begründungen und die praktischen Darstellungen mögen zusammen einen vertieften Einblick in den Versuch einer Online-Lernberatung geben.
Es gibt aus unserer Sicht eine Reihe von Gründen, sich in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit von der Dominanz des Lehrplans abzuwenden und sich an Stelle dessen dem Lernenden in einer Weise zuzuwenden, die seine Deutungen, seine Handlungsmotive und seine Lerninteressen in den Vordergrund stellt. Für den Bildungspraktiker ergeben sich Gründe vor allem aus der wiederholten Erfahrung von Diskrepanzen. Erstens die Diskrepanzen, die zwischen der Definition von Lehrzielen und ihrem Erreichen in der Erwachsenenbildung bestehen. Zweitens die Diskrepanzen, die zwischen dem tatsächlich erlernten Wissen und seiner Umsetzung und Anwendung in der Praxis sich auftun. (aus dem Inhalt)
Aus dem Inhalt: Die Frage „Wie lernen Erwachsene?“ lässt sich in zweierlei Hinsicht lesen. Einmal als empirische Frage nach den Zielen, Verläufen und Schwierigkeiten in den Lernprozessen und Lernhandlungen Erwachsener und zum anderen als normativ-konzeptionelle Frage nach motivierenden oder „richtigen“ Lernstrategien im Sinne eines Lernen-Machens, eines Anleitens und Hinführens.
Der Beitrag stellt lerntheoretische und didaktische Begründungen sowie die bildungspraktische Umsetzung für ein didaktisches Konzept der Lernberatung im virtuellen Raum vor. Das Lernberatungskonzept wurde im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts be-online entwickelt. Einleitend wird der Frage nachgegangen, welche online-didaktischen Konzepte zur Unterstützung von Lernprozessen im virtuellen Raum vorliegen, um Anknüpfungspunkte und Differenzen für das Konzept der Lernberatung im virtuellen Raum aufzuzeigen.
Der Beitrag untersucht erstens die Frage, in welcher Weise die sich konstruktivistisch begründende Ermöglichungsdidaktik die Seite des Lernenden im Bildungsprozess modelliert und welche Aspekte des ermöglichungsdidaktischen Modells in E-Learning-Konzepten aufgegriffen werden. Im Vergleich dazu wird zweitens ein Online-Projekt vorgestellt, das subjektive Lernhandlungen aus der Perspektive einer subjektwissenschaftlich begründeten Didaktik im virtuellen Raum zu verstehen und zu beraten versucht.
Inhalt: 1. Fragestellung 2. Neue Perspektiven auf klassische Vermittlungsverhältnisse 2.1 Vermittlung als Inhaltsauswahl und -präsentation 2.2 Kooperative Lernverhältnisse: Neue Perspektiven auf Vermittlung 3. Zur Konzipierung von Vermittlungsverhältnissen als Verste-hens- und Beratungsverhältnisse 3.1 Vermittlung als Verstehens- und Beratungsleistung 3.2 Verstehen im Kontext von Anerkennung und Kritik
Inhalt: 1. Fragestellung 2. Zum Verhältnis von Bildung und Lernen 3. Expansives Lernen: ein geeigneter heuristischer Rahmen für das Verstehen von Lernhandlungen? 3.1 Das Handeln des gesellschaftlichen Subjekts 3.2 Lernen als Gewinnung verallgemeinerter Handlungsfähigkeit 3.3 Expansive und defensive Lerngründe 3.4 Bedeutungs- Begründungs-Analysen im Rahmen von Forschungs- und Bildungsprozessen 4. Bildung und expansives Lernen
Inhalt: 1 Entwicklung der Fragestellung 2. Erscheinungsformen betrieblicher Modernisierung – Kompetenzentwicklung als interessiertes Handeln 3. Die Managementperspektive auf Kompetenzentwicklung – ‚Entwickeln’ als steuern und trainieren 4. Die Subjektperspektive auf Kompetenzentwicklung – ‚Entwickeln’ als sich verständigen, sich entfalten - Die lerntheoretische Rahmung der Subjektperspektive - ‚Fallarbeit’ als empirischer und verstehender Zugang zu subjektiven Selbstverständigungsprozessen (1) Fallerzählung und Nachfragen (2) Spuren suchen und Kernthemen finden (3) Kernthemen bearbeiten
Der Beitrag skizziert typische Zugangsstrategien und Modellierungen von Lernen in der Lernforschung. Diese Zugangsstrategien werden einerseits als Bedingtheitsdiskurs charakterisiert, der Lernhandeln in Modernisierungsprojekten nur unzureichend untersuchen kann. Begründet wird, dass für die Unübersichtlichkeit, Uneinheitlichkeit und Riskanz, die Lernende in betrieblichen Modernisierungsprojekten empfinden, eine Zugangsstrategie der Lernforschung im Begründungsdiskurs ertragreicher erscheint. Vorgestellt werden dazu Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zum Lernen in einem betrieblichen EDV-Einführungsprojekt.
Der folgende Beitrag beschreibt das Projekt be-online, das Online-Foren als ein neues Angebot für Weiterbildungseinrichtungen entwickelt. Mit Online-Foren können sich Bildungseinrichtungen an räumlich verteilte Weiterbildungsteilnehmer wenden und zwischen ihnen ein Online-Netzwerk schaffen. Die Herstellung dieses Netzwerkes erfordert seitens der Weiterbildungseinrichtungen Managementleistungen, die hier als kooperatives Wissensmanagement definiert werden und den Rahmen für die Ermöglichung pädagogisch-professionellen Handelns schaffen. Der Beitrag stellt im ersten Teil kurz den praktischen Hintergrund dar, vor dem Online-Foren als ein neues Angebot von Weiterbildungseinrichtungen interessant erscheinen. Im zweiten Teil werden entlang des Projekts be-online Leistungen eines kooperativen Wissensmanagements durch Bildungseinrichtungen vorgestellt. Im dritten Teil werden die Begriffe Managementhandeln und Lernen vor dem Hintergrund der Wissenskategorie ins Verhältnis gesetzt.