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Alexander von Humboldt hat sich in jungen Jahren mit galvanischen Experimenten beschäftigt und die Resultate in einem umfassenden, zweibändigen Werk publiziert. Dabei zeigte er nicht nur, dass er als Experimentator und Teil der wissenschaftlichen Gemeinschaft fähig war, sich mit einem so neuen und komplexen Phänomen zu beschäftigen. Es lässt sich auch erkennen, dass er bereits in dieser frühen Schrift versuchte, das umfangreiche Wissen dem Leser zugänglich zu machen.
Der Artikel betrachtet Humboldts Galvanismusschrift Versuche über die gereizte Muskel- und Nervenfaser (1797–1798) und untersucht einige Elemente wie Anhänge und Schreibstil, die Humboldt nutzte, um die umfangreichen Informationen zu ordnen und dem Leser so neben den Big Data seiner Erkenntnisse auch passende Suchfunktionen zur Verfügung zu stellen, die eine gezielte Nutzung überhaupt ermöglichen.
Ingo Schwarz: Opfer für die Wissenschaften „in dem Drange wichtiger öffentlicher Begebenheiten“ Briefe von Alexander von Humboldt an Friedrich Wilhelm III., 1806
Reinhard Andress: Eine Bitte an Thomas Jefferson um Tabaksamen und Tabak: ein unveröffentlichter Brief Alexander von Humboldts
Ottmar Ette: Naturaleza y cultura: perspectivas científico-vitales de la ciencia de Humboldt
Miguel Ángel Puig-Samper, Elisa Garrido: The presentation of the results of Alexander von Humboldt's voyage to Carlos IV
Thomas Schmuck: Humboldt in Goethes Bibliothek
Bärbel Rott: Alexander von Humboldt brachte Guano nach Europa - mit ungeahnten globalen Folgen
In Goethes privater Bibliothek im Goethehaus in Weimar ist Alexander von Humboldt mehrfach vertreten: durch persönlich übersandte Bücher, durch Broschüren und Grafiken. Einige dieser Publikationen Humboldts tragen handschriftliche Widmungen. Die Anmerkungen Goethes, seine Bearbeitungsspuren, die Bemerkungen im Tagebuch und nicht zuletzt der Briefwechsel geben Aufschluss über eine komplizierte Beziehung, die von Wohlwollen und von wissenschaftlichem Interesse an der Arbeit des anderen geprägt war, im Alter aber, insbesondere bei Humboldt, spürbar distanzierter wurde. Erstmals werden in diesem Beitrag alle handschriftlichen Widmungen Humboldts an Goethe abgebildet und die Publikationen Humboldts in Goethes Bibliothek in einen wissenschaftshistorischen und lebensgeschichtlichen Kontext gestellt.
Der deutsche Zeitungsmarkt ist von einem breiten Angebot überregionaler Tageszeitungen gekennzeichnet, denen innerhalb der Bevölkerung unterschiedliche politische Ausrichtungen zugeschrieben werden. Als konservatives Blatt gilt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.), wohingegen sich die „taz.die tageszeitung“ (taz) durch eine linksalternative Orientierung auszeichnet. Ausgehend von diesem Unterschied untersucht die Arbeit die sprachliche Gestaltung der Überschriften, Unter- und Zwischenzeilen der F.A.Z. und der taz zu den Themen „Alternative für Deutschland“ (AfD), „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) und „Front National“ (FN). Die qualitativ-quantitative Korpusuntersuchung fokussiert neben lexikalischen und syntaktischen auch sprachstilistische Faktoren, die eine Stellungnahme zu der Forschungsthese, dass mit der sprachlichen Formulierung der Haupt-, Unter- und Zwischenzeilen die politische Ausrichtung und ideologische Grundhaltung der Zeitungen deutlich wird, erlauben. Die Grundlage für die Analysen bildet ein konstruktivistischer Ansatz, der auf systemtheoretischen Annahmen beruht. Dadurch kann zum einen gezeigt werden, wie sich die Ergebnisse der sprachlichen Analysen mit den unterschiedlichen zugrunde liegenden Wirklichkeitskonstruktionen der Zeitungen verbinden lassen, zum anderen wird deutlich, dass sich die Formulierung der Überschriften auch auf die individuelle Realitätskonstruktion der Rezipienten auswirkt. Die vergleichenden Auswertungen geben unterschiedlich gewichtete Hinweise auf die Einstellung der Kommunikatoren und bestätigen, dass die jeweiligen Perspektivierungen der Wirklichkeit sowie ideologischen Grundhaltungen der F.A.Z. und der taz bereits in der sprachlichen Gestaltung ihrer Titelkomplexe deutlich werden.
Die vorliegende Abhandlung beschäftigt sich mit einem bisher wenig beachteten Aspekt von Humboldts Amerikanischer Reise (1799─1804). Während seine Studien der Pflanzen- und Tierwelt bis heute große Aufmerksamkeit genießen, wird Humboldts Beitrag zu der Entwicklung der modernen Landwirtschaft wenig beachtet. Während seines Aufenthalts in Lima erhielt er Proben von Guano, Vogelmist von den Chincha-Inseln vor der peruanischen Küste. Einige Proben, die er von dieser Reise zurückbrachte, wurden von Wissenschaftlern in Frankreich und Deutschland untersucht. Die Analysenergebnisse zeigten außerordentlich hohe Gehalte an Pflanzennährstoffen, insbesondere Stickstoff und Phosphor. In den folgenden Jahrzehnten wurde Guano zu einem bedeutsamen Düngemittel und Auslöser eines Booms in Europa und Peru. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind bis heute sichtbar und werden hier unter besonderer Beachtung von Phosphor beschrieben.
Die Korrespondenz zwischen Alexander von Humboldt und Karl Kreil war umfangreich und betraf den Erdmagnetismus. Aber heute ist nur noch ein einziger Brief im Original bekannt. Dieser Brief, den Kreil am 3. September 1836 Alexander von Humboldt zukommen ließ, stimmt inhaltlich und teilweise wortwörtlich mit dem Brief überein, den Kreil nur einen Tag später, am 4. September 1836, an Carl Friedrich Gauß schickte. Vier Briefe von Kreil an Humboldt wurden in den „Annalen der Physik und Chemie“ publiziert, eine nicht allzu große Anzahl weiterer Briefe an Humboldt wurde in der biographischen Literatur über Kreil und in Briefen Kreils an Koller und Gauß erwähnt. Aber nicht nur die lückenhafte und bruchstückhaft bekannte Korrespondenz zwischen Humboldt und Kreil, die bis 1851 reicht, gibt Aufschluss über die Beziehungen, sondern von besonderer Bedeutung ist des Weiteren der Bestand an Kreiliana in der Bibliothek Humboldts. Es handelt sich um neun Werke Kreils, das letzte aus dem Jahr 1856. Nachweisbare Kontakte zwischen Kreil und Humboldt fanden also mit Sicherheit mindestens bis zu diesem Jahr statt!
Ever since our first research into Alexander von Humboldt's stay in Spain, the absence of an ensuing relationship between the wise Prussian and the Spanish Crown and Authorities had always surprised us. On starting new research, we found that indeed he sent his first work to Carlos IV from Rome accompanied by a letter of gratitude for the protection he had received during his American trip and submission to the Spanish Crown, which we now present. This first literary fruit of his voyage, which Alexander von Humboldt alluded to in the letter is the first instalment of his work Plantes Équinoxiales, Recueillies au Mexique, dans l’ile de Cuba, dans les provinces de Caracas, de Cumana etc., published in Paris in 1805.
Subcultures creating culture
(2016)
The purpose of this work is to apply the methods of textual semiotics to subcultures, in particular to the little known glam subculture. Subcultures have been the main research field of the Birmingham Centre for Contemporary Cultural Studies, known for its interdisciplinary approach, and for its focus on the creative aspects of subculture. Hebdige, in particular, introduced many semiotic elements in his work, as the aberrant decoding after Eco and the cultural creativity via bricolage after Lévi-Strauss. His definition of subculture as symbolic resistance has been criticized by the following post-subcultural researchers for its abstractness and lack of cohesion.
Semiotics eventually have been expelled from the set of tools used in sociology for the analysis of subcultures. Nowadays, the studies on subcultures have a strong ethnographic focus. Due to terminological proliferation and a descriptive approach, it is difficult to compare them on a common basis.
Textual semiotics, through the concept of semiosphere developed by Lotman, allows to go back to the intuitions of Hebdige, organizing the semiotic elements already present in his work into a wider system of interpretation. The semiosphere offers a coherent theoretical horizon as a basis for further analysis, and a new methodological perspective focusing on the cultural. In this thesis for the first time the work of Lotman is applied to the study of a subculture.
Mujeres de apocalipsis
(2016)
Mujeres del Apocalipsis propone nuevas lecturas de género en relación a las mujeres piadosas que habitaron Nueva España en el siglo XVIII. El estudio sebasa en un corpus de los archivos de sus procesos inquisitoriales, mucho de ellos aún indéditos. Estas mujeres ganaron libertad y accedieon a una parcial autonomía en el mundo colonial. A través de su lectura, se descubren las estrategías tácticas a través de las cuales las beatas pactaron una nueva forma de se mujer en aquella era.