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Im Aufsatz wird die These erörtert, dass Bildung auch im Zeitalter wissenschaftlich-technischer Revolutionen zuvörderst "Befähigung zur Freiheit" ist. Ausgehend von Kant und Hegel, Marx, Liebknecht, Gramsci und Duncker wird das "Prinzip Freiheit" zerfällt in das "Prinzip des Selbst", das "Prinzip der Kompetenz", das "Prinzip der Antizipation" und das "Prinzip der Partizipation", deren Synthese wiederum in das "Prinzip der Humanität" mündet. Der philosophische Ansatz verweist auf eine Reformbedürftigkeit sozialistischer Bildung unter den Bedingungen des wissenschaftlich-technischen Fortschritts.
Die Deutsche Geologische Gesellschaft (DGG) besitzt seit ihrer Gründung 1848 eine Bibliothek, die bis heute durch Schriftentausch ständig erweitert wird. Durch die geschichtlichen Entwicklungen in Deutschland befand sich der von 1848 bis 1944 angesammelte Bestand in Berlin und der ab 1945 erworbene Bestand in Hannover. 1992 wurde die Bibliothek der DGG der UB Potsdam als Dauerleihgabe übergeben und damit erstmals an einem Ort zusammengeführt. Beide Bibliotheksteile enthalten je eine umfangreiche Sammlung geologischer Karten. Während die Berliner Kartensammlung vor allem antiquarischen Wert hat, ist die Hannoveraner Sammlung von großem aktuellen Interesse. Wertvollster Teil der Kartensammlungen ist die weitgehendvollständig vorhandene Geologische Spezialkarte für Preußen im Maßstab 1:25000. Die Karten der Berliner Kartensammlung sind bibliographisch nur unvollständig verzeichnet, während die Hannoveraner Karten in einem Gruppenschlagwortkatalog erschlossen sind. Den Vertragsbedingungen entsprechend ist vorgesehen, beide Sammlungen retrospektiv einheitlich zu erschließen. Mittels Umfrage in 20 Bibliotheken wurden die verschiedenen Methoden der Sacherschließung von Kartensammlungen zusammengetragen. Es zeigte sich, daß diese je nach Bibliothekstyp sehr unterschiedlich sind. Für die sachliche Erschließung der DGG-Karten wird vorgeschlagen, die Aufstellungssystematik der Universitätsbibliothek Regensburg, Fachsystematik Geographie, anzuwenden, einen entsprechenden systematischen Katalog mit Verweisungen und Nebensystemstellen aufzubauen und ein Schlagwortregister nach RSWK/ SWD zu führen.
Sinai
(1995)
Vorwort: In der Zeit vom 3o. September 1994 bis zum 2 1 . Oktober 1994 fand eine Exkursion auf den Sinai statt, die Studenten aus den Bereichen Geschichte, Geographie und Sozialwissenschaften vereinte. Ziel der Unternehmung war es, die Studenten mit der Geographie des Sinai vertraut zu machen, sie in die historischen Gegebenheiten der Landschaft und in archäologische Forschungen einzuführen und den sich abzeichnenden Wandel dieser Region zu beobachten. In Kairo wurde den Studenten eine Einführung in die Probleme des Landes gegeben: Dr. Nastansky, der Leiter des DAAD Kairo, sprach über das Bildungswesen in Ägypten, Dr. Claus von der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit äußerte sich zu Fragen der Entwicklungshilfe, Dr. Pflugrad - Abdel Aziz über deutsche Architekten in Ägypten und Volkmar Wenzel von der deutschen Botschaft zu Fragen der Innen- und Außenpolitik Ägyptens. Auch nach der Exkursion konnten die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen durch Vorträge und Diskussionen vertieft werden. Dr. Großmann vom Deutschen Archäologischen Institut sprach zur Architektur auf dem Sinai, Sherif Algohary von der Ägyptischen Atomenergiebehörde zu alternativen Wohn- und Lebensformen in Ägypten und Prof. Kilany, der Vizepräsident der Grünen Partei Ägyptens, zur Umweltsituation des Landes. Zwischen diesen Veranstaltungen gab es Zeit, sich mit den Problemen der 17 Millionenstadt vertraut zu machen, Denkmäler und Museen kennenzulernen und erste Kontakte zu knüpfen. Die Exkursion in Richtung Osten begann mit der Besichtigung einer mittelgroßen Stadt nordöstlich von Kairo, die - in der Wüste neugebaut - aber nicht bezogen war. Das war Anlaß, über Infrastruktur, Planungsansätze und Zielvorstellungen zu diskutieren. Auch die bei der Stadt Bilbeis gelegene unbrauchbar gewordene Schleusenanlage forderte das Nachdenken über den Umgang mit Bauten der Infrastruktur heraus. Der Aufenthalt in Zagazig - einer im Ostdelta gelegenen Großstadt - wurde zu einer Begegnung mit der fünftausendjährigen Geschichte Ägyptens. Der Besuch bei Handwerkern, die wie vor Tausenden von Jahren ihre Krüge herstellen und ihre Ziegel streichen und die Tempelanlage von Teil Basta einerseits, eine moderne Ziegelei und die Einladung der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität andererseits, machen das Spannungsfeld deutlich, in dem Ägypten und Ägypter heute leben. Diese Eindrücke wurden durch den Besuch der riesigen Tempelanlage von Tanis und das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert entstände Ismailiya verstärkt. Die eigentliche Sinai-Exkursion erfolgte mit der Aufteilung in Gruppen. Ein Teil befaßte sich, von Kantara ausgehend, mit der speziellen Problematik des Nordsinai, mit dem Suez-Kanal, mit dem Bau des zur Bewässerung dienenden Friedenskanals und dem sozialen Wandel in dieser Region. Eine zweite Gruppe widmete sich der Lebensweise der Beduinen, der Veränderung ihrer Lebenslage und stellte sich kritisch den Problemen des anwachsenden Tourismus. Andere verfolgten Fragen der politischen Entwicklung auf dem Sinai, insbesondere in dem Spannungsfeld zwischen dem arabisch-nationalbewußten Ägypten und dem nicht weniger selbstbewußten Israel. Daß es sich dabei nicht um einen abgeschlossenen Prozeß handelt, macht nicht nur die jüngste Geschichte deutlich, sondern wurde auch jedem Teilnehmer klar, der z.T. im Schutz der Polizei das Land bereiste. Die Exkursion wurde aus Mitteln des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und der Universität Potsdam finanziert. Mit ihr sollte das Ziel erreicht werden, die Grundlage für weitere wissenschaftliche Arbeiten zu legen. Der wesentliche Gewinn für jeden lag darin, daß ein unmittelbarer Kontakt zu den Bewohnern des Landes möglich war, der durch eine zuvor erarbeitete Aufgabenstellung zu einer konkreten Erfahrung wurde.
Biologische Zeitstrukturen spielen im Tagesrhythmus eines jeden Menschen eine große Rolle und beeinflussen die Leistungsfähigkeit maßgeblich. In diesem Beitrag, der Teilergebnis einer Pilotstudie ist, wird dargestellt, wie mit Hilfe von Messungen des Hautwiderstandes dragestellt werden kann, in welchem Beanspruchungszustand lernbehinderte und nicht behinderte Grundschulkinder während eines Tages sind.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Belastung und Beanspruchung von Kindern und Jugendlichen führten die Autorinnen Untersuchungen zur Entspannungsfähigkeit von nicht behinderten und behinderten Schülerinnen und Schülern durch. Die Fähigkeit zur Entspannung wird als wichtige Voraussetzung für die Entwicklung von Leiszungsfähigkeit, Wohlbefinden und Gesundheit angesehen. Zugleich wird davon ausgegangen, dass es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen psychosomatischen Auffälligkeiten und dem biologisch verankerten Reaktionsmuster Entspannung gibt. In drei unterschiedlichen Versuchsgruppen werden dazu physiologische Parameter mittels Blutdruck- und Hautwiderstandsmessungen erhoben. Die Untersuchungsergebnisse lassen Schlussfolgerungen für eine veränderte Unterrichts- und Lernprozessgestaltung zu.
Mit dem Übergang zum digitalen Medium haben sich die Bezugsstrukturen und das Angebot an elektronischer Fachinformation in den Bibliotheken nachhaltig verändert. In den vorliegenden Untersuchungen wird das Angebot elektronischer Zeitschriften und Datenbanken und die Nutzung elektronischer Zeitschriften in fünf ausgewählten Fachgebieten und in unterschiedlichen Bibliothekstypen dargelegt. Darüber hinaus werden die derzeitigen Bezugsstrukturen beschrieben sowie die Ergebnisse einer Befragung der Konsortien zu Zielsetzungen, Vertragsformen und Geschäftsmodellen dargestellt. Chancen und Risiken der konsortialen Bezugsform werden erörtert.
Mit diesem Beitrag möchten wir aufzeigen, welchen Stellenwert psycho-physiologische Erhebungen in der Diagnostik von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Verhaltensweisen haben. Über solche Verfahren lassen sich Stresserleben und negative Beanspruchungen zeitiger erkennen als durch Beobachtungen und Befragungen. Im Rahmen einer Pilotstudie zum Belastungserleben von Schulkindern wurden von uns Daten mittels standardisierter Fragebögen und physiologischer Messungen erhoben. Wir haben zunächst psycho-physiologische Beanspruchungszustände von Grundschulkindern im Tagesverlauf erfasst, weil der circadiane Rhythmus die prinzipielle Grundlage für alle Lebens- und Lernprozesse darstellt. Darauf basieren weiterführende Untersuchungen zu situations- und anforderungsbezogenen Beanspruchungen von Schülerinnen und Schülern, die schließlich auf das Erfassen von Beziehungen zwischen psycho-physiologischen Zuständen und Verhaltensbeobachtungen gerichtet sind. In diesem Beitrag werden Ergebnisse aus 24-Stunden-Messungen vorgestellt.